Talent gibt Stützpunkt einen Korb

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  • Hallo, ...ich hatte in der F einen talentierten super Dribbler mit Terrier-Art, einen richtigen Racker, der nicht kaputt zu kriegen und bissig war, zudem besaß er mehr als eine Gehirnzelle, ....er war und ist recht intelligent.


    In der E stellte ich ihn dem Stützpunkt vor. Beim Sichtungstraining kam er unter die letzten 25, wovon noch 10 gehen mußten. Diese 10 wurden in den zwei auf das Sichtungstraining folgenden Monaten weiter gesichtet, ...beim Training. Der "Terrier" ging als 16ter, tief geknickt, zumal auch mein Sohn und ein Freund als Nr. 17 und 18 gehen mußten. Ich schrieb schonmal an anderer Stelle, dass die Jungs in ihrer Ehre gekränkt waren und das hielt cirka 2 Monate sichtbar an! Das äußerte sich so, dass sie keine Lust mehr auf Fußball hatten. Seitdem stand ich der Verfahrensweise -nicht dem Stützpunkt an sich- aus menschlichen Gründen skeptischer gegenüber.


    Nun spielt der Terrier in der C 1 und hat geschätzte 95 Prozent Zweikampfgewinne in der Innenverteidigung. Er ist klein, wendig, schnell, willensstark und beherscht das taktische Eins gegen Eins in der Defensive sowohl nah vorm Tor, als auch sonst. Heute stand ein Stützpunkttrainer bei einem schweren Spiel, welches fair mit 1:1 einschlug. Er spielte gegen einen super klasse Stürmer, welcher wohl schon beim Stützpunkt spielt und dieser kam nicht einmal dran vorbei.


    Nach dem Spiel wurde der "Terrier" vom Stützpunkttrainer angesprochen, ob er nicht dort zum Training kommen will.


    ER LEHNTE AB!


    Ich fand das nach der damaligen Vorgeschichte akzeptabel. Zumal der Vater und auch der Sohn sagten, dass sie schon stolz auf die Ansprache waren, jedoch glücklich und zufrieden im Verein sind und dabei wolle man es belassen. Man habe keine Lust durch die Welt zu reisen, um eine tolle Ausbildung zu bekommen, welche doch nur danach riecht, hier unter Siegesdruck für das Trainerwohlbefinden sein eigenes Sprittgeld und seine Freizeit zu verplempern. Damals sei man schließlich auch nicht gut genug gewesen. Zudem fürchtete man einen erneuten Rauswurf und das war schließlich nicht so gut für das Ego des Jungen und fertig.


    Diese offen vertretene Meinung wurde in einem sachlichen Konter durch einige Eltern und Spieler bemäkelt, denn man empfand es von der anderen Seite als Pflicht, dort hingehen zu müssen, wenn man geeignet ist.


    Was meint Ihr?

  • Ich würde nochmal in Ruhe mit ihm reden...abeer wenn er nein sagt, dann heißt es nein...
    Eventuell würde ich auch mit dem Stützpunkttrainer reden, und ihn nochmals zu einem Spiel einladen

    Möchte Trainer werden

  • ... denn ich habe (wir sind Stützpunkt und ich kenne die Mechanismen des Umfelds und die St-Trainer sehr gut) des öfteren erlebt, dass diese Sichtungen zur Alibiveranstaltung verkommen. Es wird zuviel "vorgesichtet", vorausgewählt, auf Empfehlung gesichtet. Also ziemlich viel Mauschelei. Deshalb, ich kann den Jungen verstehen dass er in seinem Stolz gekränkt war/ist.
    Die andere Seite: Wenn ihm daran liegt fussballerisch weiter zu kommen, sollte er die neue Chance nützen. Auch wenn es irgendwann nicht mehr ausreichend ist (Pubertät und was da sonst noch kommt). Wenn man weiß wie die Dinge im Stützpunkt und beim DFB laufen, kann man sich ja darauf einstellen.
    gruss
    playmosoccer

    panta rhei - alles fliesst

  • RESPEKT dem SOHNE und dem VATER



    genauso würde ich mich auch verhalten! :)


    Das war auch mein erster Gedanke ... Respekt so was abzulehnen und das ohne groß Nachzudenken (wenn ich das aus deinen Worten richtig raus gelesen habe)
    Also ich würde mit meinem Sohn nochmal in Ruhe drüber sprechen, da es ja doch ne Chance ist ...


    ... aber wenn er dort schon schlechte Erfahrungen gemacht hat kann ich Ihn gut verstehen.


    gruß

  • Hmmmm... grundsätzlich schade, aber letztlich konsequent.


    Offensichtlich hat der Junge lange gebraucht, um über den Schock des Aussortieren hinweg zu kommen. Nun, wo die "Wunden" scheinbar geheilt gewesen sind, kommt ein zweites "Angebot", das der Spieler umgehend ablehnt.


    Bleibt festzuhalten: Der Junge hat sich auch OHNE Stützpunkttraining sehr gut weiterentwickelt.


    Rein sachlich (hoher Aufwand, glücklich im Verein, "Furcht" vor einem zweiten Rauswurf incl. der mentalen Folgen) finde ich die Entscheidung gut und auch richtig! Wenn er das mit seinem Vater hinreichend abgewogen hat - und davon gehe ich aus, da die beschriebenen Gründe doch recht schwerwiegend sind - kann die Entscheidung nur "Nein" lauten.


    mCPs: Was für eine "Chance"?! Der DFB sucht die 3-5% der Talente über seine Stützpunkte... aber die "Chance" zusätzlich gefördert zu werden besteht schon! Ob das eine (höchst wahrscheinliche) zweite Abfuhr aufwiegt, bleibt zu bezweifeln.


    Andre: Wollte der S04 für dein "altes" Logo Geld haben - die sind bekanntlich ja ziemlich klamm?! ;) Aber Peter Lustig passt im Synonym sehr gut/ besser zu deinen Beiträgen.... :thumbup:

  • mCPs: Was für eine "Chance"?! Der DFB sucht die 3-5% der Talente über seine Stützpunkte... aber die "Chance" zusätzlich gefördert zu werden besteht schon! Ob das eine (höchst wahrscheinliche) zweite Abfuhr aufwiegt, bleibt zu bezweifeln.
    . :thumbup:


    Hallo


    Na, ich habe ja geschrieben das es ne Chance ist ... das es nicht DIE CHANCE SCHLECHTHIN ist und ihm dadurch ne Große Zukunft automatisch zugeworfen wird ist klar ... aber er hat ne Chance und es liegt nun beim Spieler was er daraus macht ... aber da überwiegt wahrscheinlich die Angst vor einer Zweiten Abfuhr ... und das kann ich durchaus verstehen.


    Auf alle Fälle ist die Chance um einiges höher beim Stützpunkt als beim Verein!

  • Ich habe auch ein triviales Verhältnis zu diesen Sichtungen. In meiner Funktion als D-Jugend Trainer habe ich in den 90zigern auch 4 Spieler zu den Sichtungstrainings gefahren. Mit dem Output, dass die Mannschaft (Kreisauswahl) fast nur mit Spielern aus dem Verein des Auswahltrainer besetzt war.


    Ich habe es damals aufmerksam verfolgt und alle Einheiten sowie Testspiele gesehen und habe auf einigen Positionen bessere Spieler gesehen, wie die die ausgewählt wurden. Nun könnte man argumentieren, dass die Spieler besser in des Auswahltrainers Konzept gepaßt haben. Das ist bei einer D-Jugend aber für mich kein Grund. Meine Jungs waren auch ziemlich frustriert und verärgert. Denn sie haben auch gemerkt, dass es nicht mir rechten Dingen zuging.


    Die größte Genugtung war natürlich für uns, dass wir das Team gespickt mir Kreiswauswahlspielern, in der Runde abgefidelt haben.


    Für mich stand danach dann fest, keine Spieler mehr zu solchen Lehrgängen zu melden. Wenn ein Spieler wirklich gut ist, setzt er sich auch so durch und muß nicht mit Mauschelei und Klüngelei gepusht werden.


    Ich finde, dass Eltern und Spieler richtig reagiert haben.


    LG


    mightygoose

  • Andre, "Klugschitter" hast du gesagt, aber ich nicht gemeint!


    Die Figur Peter Lustig hat aber die Gabe, komplexe Sachverhalte anschaulich rüberzubringen und einen dazu zu bringen, über Dinge des alltäglichen (Trainer)Lebens, die man meist als selbstverständlich hinnimmt, nachzudenken um u.U. eine andere Position dazu zu beziehen.


    ...deshalb passt das Logo aus meiner Sicht zu deinen Beiträgen - zumal ich absolut kein Anhänger von der Art des Fußballs des S04 bin (aber darüber brauchen wir jetzt nicht zu diskutieren!).

  • Dieses Beispiel zeigt aber auch das Dielema in dem die Talentsucher stecken.
    Egal ob sie im Stützpunkt des DFB oder im Leistungszentrum der Profivereine tätig sind, keiner von Ihnen kann sichere Talentprognosen abgeben.
    Leider oder zum Glück entwickeln sich die Kinder alle unterschiedlich..
    Der DFB führt an den Stützpunkten 2 x im Jahr einen Leistungstest durch. Durch die in den letzten 5 Jahren ermittelten Daten und deren Auswertung, erhoffen sich die Wissenschaftler genauere Talentprognosen machen zu können.
    Bestimmte körperliche und fußballtechnische Leistungen müssen erbracht werden, damit die Kinder eine Stützpunktförderung erfahren.
    Somit sollen subjektive Beurteilungen der Stützpunktrainer und die erbrachten Leistungen der Spieler ein objektiveres Gesamtbild der Spielers ergeben.
    http://www.dfb.de/uploads/media/Homepage-Manual_2009.pdf


    Ich finde es nur schade, das er sich durch diese Weigerung den Weg nach ganz oben verbauen könnte.
    Es wäre prima wenn er oder seine Berater sich nicht durch Schadenfreude oder Trotz in ihrer Entscheidungsfindung leiten lassen.


    Klar ist auch, das am Stützpunkt die besten Spieler eines Jahrganges gefördert werden sollen, das heißt aber nicht, das an allen Stützpunkten auch die besten Kinder- und Jugendtrainer tätig sind.
    An Sammers sinngemäßen Spruch, " Die Qualität des Jugendtrainers ist der Schlüssel zum Erfolg des zukünftigen Fußballs." sollte sich der DFB dann auch im Bereich der Stützpunkte halten.
    Die Stüztpunkte sind insgesamt schon auf einen guten Weg. Doch bei der Trainersuche muss er sich hinterfragen, ob das Prinzip der "Postenschacherei", das sich in den letzten Jahren dort breit gemacht hat, der richtige Weg ist.


    Thema: Stützpunkt ist Förder-, bzw. zusätzlliches Training.
    Der Stützpunkt sollte niemals als Konkurrenz zum Vereinstraining betrachtet werden.
    Die Stützpunkte sind vom DFB eingerichtet worden, damit alle Talente in Deutschland erfasst und außerhalb der Leistungszentren ausgebildet werden, so dass sie den Sprung in den Bezahl-Fußball schaffen könnten.
    Dieses Training hat ein ganz anderes Niveau als das Vereinstraining. Leistungsfähige, leistungswillige und überdurchnittlich lernfähige Kinder bilden eine sehr homogene Trainingsgruppe. So eine Lehrngruppe findet man sonst nur noch in Leistungszentren.
    Meinen Stützpunktspielern gebe ich immer die Möglichkeit an dem Training teilzunehmen. Ich stelle ihnen frei, ob sie dafür auf ein Vereinstraining verzichten wollen.
    Eine bessere individuelle Förderung der Talente, außerhalb der Leistungszentren, kann kaum ein Vereinstrainer leisten.


    mightygoose
    Die Talentförderung der 90er Jahre kannst Du mit dem Stützpunktkonzept überhaupt nicht vergleichen.
    Die Kreisauswahltrainer haben sich oftmals über die Ergebnisse identifiziert und wollten ihren Heimatverein attraktiver machen, indem sie sehr viele Spieler ihres Vereins mitspielen ließen. Das kenne ich auch noch aus eigener leidvoller Erfahrung.
    Die heutigen Stützpunkttrainer werden daran gemessen, wieviele Talente sie dem Stützpunktkoordinator des Landesverbandes oder dem nächsten Leistungszentrum zuführen.
    Deshalb ist jeder Stützpunktrainer bestrebt, kein Talent links liegen zu lassen. Die Vereinsbrille sollten und haben die meisten dieser Trainer abgelegt.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Zitat

    Deshalb ist jeder Stützpunktrainer bestrebt, kein Talent links liegen zu lassen. Die Vereinsbrille sollten und haben die meisten dieser Trainer abgelegt.

    Kann ich bestätigen, die Einschätzung wer ausreichend Talent hat ist aber nach wie vor subjektiv und wird sie auch bleiben.
    In unserm Stützpunkt gab es jetzt die schöne Entwicklung, dass mehrere Spieler im C-Juniorenbereich den Sprung in diverse Leistungszentren geschafft haben und dadurch den Stützpunkt verlassen haben. Folge war, dass die Stützpunktmannschaft unterbesetzt war und nachgesichtet hat. Ob man dann in 3 Sichtungstrainings 53 Mannschaften im Einzugsbereich sichten kann, ist etwas fragwürdig. Viele Spieler, die es beim ersten Mal damals im E-Jugend-Bereich nicht geschafft haben, waren natürlich wieder da. Erfreulicherweise haben es aber jetzt auch solche geschafft, die beim ersten Mal nicht dabei waren und es nun auf Grund ihrer positiven Entwicklung gepackt haben.

  • Hallo Dirk, den Wink mit dem Zaunpfosten habe ich auch auf mich gemünzt und der geht in Ordnung.


    Ich möchte Dir sagen, dass ich eigentlich ein Unterstützer des Stützpunktes bin. Ich habe auch heute noch gute Kontakte zu einem der Trainer, der mich aufforderte, mir jedes Talent das ich erkenne mitzuteilen, obwohl ich derzeit mit meinem Verein nicht aktiv etwas zu tun habe, ...das weiss er.


    Dennoch hat mein Pro einen Knax bekommen und zwar aus zwei Gründen:


    1. Die Förderung endet mit Ende der C; hier beißt sich zumindest ländlich gesehen die Katze in den Schwanz. Die Jungs die nicht "weggepflückt" werden, weil sich irgend ein Verein auf irgendwelchen Turnieren für unsere "Bauernlümmel" interessierten wandern wieder in die Vereine zurück. Warum dreht der Dfb hier seinen Geldhahn zu. Wie schon gesagt wurde, gibt es Spieler, die kommen später aus sich heraus und werden dann in ihrem Fortkommen eben nicht mehr so gefördert. Hier die Übersicht zu behalten, indem man die Förderung durch die gesamte Jugend betreibt, fände ich gut. Gut auch deswegen, weil man den Talenten eine Möglichkeit gäbe, sich hier in einer gewissen Leistungsklasse messen zu können, schließlich bekommen unsere kleinen schnukeligen Vereine wegen ihres Egoismusses und ihrer manchmal anhaltenden Dummheit es bis Dato nicht hin, hier eine JSG als Fördergemeinschaft zu gründen. Es gibt aber auch die Möglichkeit der Gründung einer JFG, welche sich neutraler als eine Spielgemeinschaft darstellt, habe ich dem hiesigen Stützpunktleiter eine Mail zugeschickt, welche er mit einem Dankeschön quittierte, ...von dieser Möglichkeit wußte er -trotz das der Dfb das Dach für eine JFG darstellt, ...nichts. Vielleicht schafft er es ja die Vereine unter einen Hut zu bekommen.


    2. Habe ich den Verdacht, dass es -nicht durch die grundsätzliche Philosophie des Dfb/...die finde ich klasse-, sondern wiederum durch den Druck den ein Stützpunktrainer hat (ich vermute er hat diesen), mit seiner "Sondertruppe" gegen andere Stützpunkte gut aussehen zu müssen. Es hat jedenfalls den Anschein, dass das so ist, denn z.B. die Zeitungsartikel die hier über den Stützpunkt und seine Mannschaften veröffentlich werden, kommt immer wieder deutlichst heraus, das man hier und dort so und so gut gewesen ist und weitergekommen ist usw.. Das signalisiert jedem Zuschauer, vielen Trainer etc. nur eines, ....es geht um Leistung und nicht um Förderung und Ausbildung.


    Ich habe hierüber mal einen Stützpunkttrainer angesprochen und er fragte mich, welche Alternativen ich denn als Vorschlag vorbringen könnte. Ich sagte ihm, dass der Artikel vielleicht so lauten könnte, dass eben drin stünde, dass die Jungs exelent im Rahmen ihrer Ziele zu guten oder hervorragenden oder auch noch nicht guten Ergebnissen im Vergleich zu anderen gekommen sind. Dieses will nur keiner lesen. Letztlich bliebe dann nur -so ich-, das man auf die Artikel verzichten müßte, ....um gewissen Leuten -Erfolgsdenkenden Trainern im Jugendbereich- hier nicht noch Wind in die Segel zu blasen.


    Bezogen auf meinen alten Spieler (auch Nachbarskind) um den es hier ging möchte ich hinzu fügen, dass ich den Jungen bestens kenne und weiss, dass er hier rein mental wohl eher nicht der richtige Spieler für dort wäre, ....er fährt beispielsweise nicht gern weg und schon garnicht ohne Eltern usw. (was für eine Stützpunktmannschaft ja wohl öfter mal so ist).


    Dennoch räume ich ein, dass ich hier nicht 100prozentig neutral bei der Beratung war. Die Konsequenz ist, dass ich hier noch heute ein paar Sätze objektiverer Art hinzfügen werde, obwohl mein Fazit bezogen auf diesen Jungen das gleiche bliebe.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()


  • Genau das Rotmarkierte habe ich schon einmal in einem anderen Thread geschrieben.....


    Unser jüngster macht seit eh und je diese Tests. Schneidet immer unter den drei Besten ab. Hat in allen Prüfungen ein A. Was heißt, er sollte auf eine Sportschule. Was passiert. Es werden immer nur die Jungs in die Landesauswahl genommen, die schon auf der Sportschule sind. Wisst ihr wie das abläuft an so einem Tag. Die Jungs spielen in gemischten Mannschaften, mit den Jungs aus den Sportschulen. Ihr glaubt doch nicht, das die oft den Ball sehen. Die Sportschuljungs schieben den sich schön gegenseitig hin und her. Vollkommen sinnlos solche Veranstaltungen.


    Und wir Eltern stehen dann zu Hause mit einem total niedergeschlagegen Kind, der ein super Spiel gemacht hat und trotz aller super Zeiten und mit noch sovielen A´s seit Jahren eine Abfuhr bekommt.


    Verstehs wer will, ich nicht.


    Er hat Talent, was verkommt. Fußball ist sein Leben. Er will unbedingt was draus machen. Wenn aber schon der Stützpunkttrainer sagt, er müsse mehr rackern als die anderen damit er mal weiterkommt......wie denn. In der Abwehr schwer zu bewergstelligen. Was mach ich in der Abwehr . Ball abfangen, weiterleiten. Wie soll er da auffallen. Dann kommt noch hinzu, er ist ein Nov. Kind.....ach hört mir doch auf.

  • MilckyWay, ....Du willst doch wohl nicht zu den verkrampften Eltern gehören, die das alles zu wichtig nehmen?


    Ich kann Dir hier nur bedingt folgen, weil da scheinst Du im Gegensatz zu mir viel mehr mitzubekommen. Ich meinte den Eingangssatz nicht böse, aber wenn du ihn ernst nimmst, dann gehts schonmal besser...denn oftmals, und nun spreche ich leider auch von mir, ....macht man den Fehler als Elternteil oder auch Trainer hier mehr Ehrgeiz zu entfalten als die Kinder, ....A`s hin oder her.


    Zum Abwehrspieler, ....auch hier bin ich nicht der große Experte! Dennoch, ....mein Sohn spielte eine Zeit in der D Stützpunktmannschaft. Er ist talentiert, spielt intelligent, ...aber es reichte nicht und zudem, wollte er -wenn er jetzt nochmals gefragt würde, ....auch nicht mehr dorthin, ...sagt er jedenfalls, übrigens exakt wie sein Kumpel den ich bereits beschrieben habe und er die Hauptfigur in diesem Thread darstellt.


    Er spielte in der F und E auf jeder Position, war eigentlich immer als zentraler Spieler unterwegs, weil er hatte Kondition, spielt gewitzte Pässe, tödliche Pässe und hat eine hervorragende Spielübersicht. Technisch ist er gut, aber im Vergleich zu den Kracks reicht das nicht.


    Nun spielte er ein Jahr bei einem 3:5:2 vor der Abwehr im defensivem Mittelfeld. Nun als Jungspieler direkt von der D 1 in die C 1 und dort Stammspieler als rechter Verteidiger in der Viererkette. Zu meiner großen Verwunderung mag er diese Position. Er spielt neben dem eingangsbeschriebenen Spieler der ein Angebot als Stützpunktspieler hat. Beide haben das taktischen Verhalten im 1:1 in der Defensive seit der E von mir persönlich beigebracht bekommen, beide gewinnen die Zweikämpfe auch gegen die älteren Spieler ich schätze zu mehr als 90 Prozent. Mein Sohn -und nun komme ich auf den Punkt- wird von seinen Trainern beinahe animiert, über die Aussenverteidigerposition teilweise am Mittelfeld vorbei zu ziehen und kommt hierbei stellenweise bis zum Torabschluss. Wenn dein Sohn hier als Aussenverteidiger immer schön brav hinten bleibt, gebe ich dir recht, ....das ist langweilig und präsentieren kann man sich hier nicht so pralle, obgleich ein Fachmann hier wohl das Talent dennoch erkennen müßte, ....wenn es denn vorhanden ist. Vielleicht animierst Du ihn mal nach Rücksprache mit dem Trainer dazu. Ein Beispiel für die von mir beschriebene Spielweise wäre für mich Philipp Lahm. Gruß Andre

  • Witzig....was du bei mir rausliest hat mein Mann auch schon gesagt. Er ist ein Phillip Lahm Typ....


    Nein, ich möchte auch nicht zu den verkrampften Eltern gehören, bestimmt nicht. Aber wenn die Kinder immer wieder zu den Auswahlturnieren eingeladen werden, sie sich immer wieder neue Hoffnung machen und sie dann doch wieder enttäuscht werden.....es tut einem einfach weh, deswegen wurde ich so emotional. Wir bekommen immer zu hören von unserem Stützpunkttrainer , das er die Welt nicht versteht.


    Wir auch nicht, wenn er es uns schon nicht erklären kann. Als er die Absage von der Sportschule bekam brach für ihn eine Welt zusammen. Wir als Eltern fangen ihn auf, klar, es ist aber sein Herzblut dieses Spiel.....


    Ich sage ihm auch immer, wenn er wirklich so gut sein sollte, hat er immer wieder eine Chance, ich finde es sowieso viel zu früh mit 12 schon von zu Hause weg. Da kann er lieber hier im Heimatverein spielen und schont noch seine Gesundheit. Ich bin es nicht die leidet, sondern er.

  • Hi, ich wollte eigentlich ins Bett, aber ich möchte noch etwas loswerden.


    Ich hatte damals, nachdem ich für mich erkannte, dass ich die Sache mit der Kreisauswahl/Stützpunkt als Trainer und Vater viel zu wichtig nahm, meinen Spielern in der D davon erzählt. Es kam dazu, dass jemand aus der Mannschaft vom Stützpunkt verabschiedet wurde, ....besser gesagt drei Leute zeigleich, die sich dafür irgendwie schämten, ...jedenfalls schätzte ich das so ein. Neben einem "Männergespräch" mit meinem Sohn ging ich auch an die Mannschaft. Ich rechnete den Jungs ihren Traum kaputt, .....Bundesligaspieler....sorry, ....aber habe ich gemacht. Gemacht deshalb, weil ich sie schützen wollte. Ich rechnete ihnen vor, wieviel Kinder in den letzten 10 Jahren bei uns im Fußballkreis Fußball spielten. Ich glaube ich kam auf die ungefähre Zahl von 10000 Kindern. Dann fragte ich in die Runde, wieviele hiervon in der Bundesliga angekommen sind. Es waren Simon Rolfes und Peter Niemeyer und bei den Frauen Garefrekes und Stegemann und Punkt.


    Dann war es einen kleinen Moment still. Ich machte das Angebot, dass wir auch bei uns im Verein so richtig Spass haben können. Jeder soll seinen Weg gehen, aber sie wußten seit dem, wie eng so ein Weg sein kann. Ich hatte niewieder eine Diskussion oder ein Problem, auch nicht mit meinen Söhnen und speziell mit dem Sohn, der in der Kreisauswahl war. Die Blase war zerplatzt. Ich weiss nicht ob es richtig war, dazu gibt es bestimmt auch andere Meinungen, aber ich fand es bezogen an meinen Erfahrungen sinnvoll und heilsam. Gute Nacht
    Gruß Andre


    P.S. Mir fällt noch ein Sprichwort ein: besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. :)

  • MilkyWay, Andre: Sehr interessanter und anschaulicher Erfahrungsaustausch!


    MilkyWay, ich kann dich als Mutter durchaus verstehen, wenn du für deinen Sohn leidest, vor allem, wenn er "so dicht" vor der Erfüllung seines Traumes (=Sportschule = weitere "Karriere"?) steht. Ich finde, er sollte nicht aufgeben, aber sich auch nicht zu sehr darauf versteifen, "es" unbedingt schaffen zu müssen. Wenn er sich in seinem Team, beim Fußball, wohl fühlt, es ihm Spaß macht und er dabei seine sozialen Fähigkeiten/ Kontakte vertiefen und ausbauen kann - was will man mehr?! So, wie du schreibst, gehe ich aber davon aus, dass du ihm dies schon längst vermittelt hast.


    Im Übrigen, schau mal hier rein Talent des Monats. Der Junge ist erst ab der B bei einem höherklassigen Verein gelandet...


    Ich hingegen bin da eher der direkte Typ. Sagen, was Fakt ist, fertig.

    Neben einem "Männergespräch" mit meinem Sohn ging ich auch an die Mannschaft. Ich rechnete den Jungs ihren Traum kaputt, .....Bundesligaspieler....sorry, ....aber habe ich gemacht. Gemacht deshalb, weil ich sie schützen wollte. Ich rechnete ihnen vor, wieviel Kinder in den letzten 10 Jahren bei uns im Fußballkreis Fußball spielten. Ich glaube ich kam auf die ungefähre Zahl von 10000 Kindern. Dann fragte ich in die Runde, wieviele hiervon in der Bundesliga angekommen sind. (...)


    Ich weiss nicht ob es richtig war, dazu gibt es bestimmt auch andere Meinungen, aber ich fand es bezogen an meinen Erfahrungen sinnvoll und heilsam.


    So ähnlich habe ich das einem meiner Stützpunktleute auch gesagt, vor versammelter Mannschaft. Sachlich, ruhig, verständlich - aber unterm Strich genau das, was Andre beschrieb. Es war damals so, dass die vier leistungsstärksten E-Spieler unsere damalige D im Pokalfinale wegen Personalmangels unterstützen sollten. Am gleichen Tag fand aber ein gaaaanz wichtiges Stützpunktturnier statt. Während die anderen darauf verzichteten, war dieses Turnier einem meiner Spieler wichtiger, als das Pokalfinale.


    Ich appelierte beim Abschlusstraining nochmal an den besagten Spieler, es sich doch noch mal zu überlegen. "Der Verein sollte vorgehen..., es ist ein Pokalfinale..., dein Stützpunkttrainer wird das verstehen..., er wird auch weiterhin auf dich setzen, ...die Chance auf Karriere ist eh verschwindend gering...". Er (und seine Eltern) entschied(en) sich fürs Turnier! Zudem ein tammtamm seitens der Mutter, wie ich ihn vor allen bloßstellen können, blablabla. Vielleicht hatte ich ja auch ein wenig die Augen geöffnet/ "die Blase zum platzen gebracht", wahrscheinlich war man aber in der "Ehre" verletzt, ich weiß es bis heute nicht...ist ja auch egal.


    Jedenfalls finde ich es richtig und auch wichtig, die Grenzen frühzeitig aufzuzeigen, aber den "Traum" nicht gänzlich zu zerstören. Vielleicht war das ja auch ein Fehler von mir, nicht zu erwähnen, dass er es trotz der verschwindend geringen Chance dennoch versuchen solle. Insofern denke ich, das Andre mit seiner Ansprache grundsätzlich richtig handelte. Man sollte den Jungs und deren Eltern frühzeitig klar machen, was es heißt, bei einem Stützpunkt trainieren zu dürfen. Letztlich ist doch die Berufung dahin schon eine großes Privileg!

  • Hallo nochmal


    Auf jeden Fall geht der Verein vor. Das halten wir auch immer so. Wir haben auch Probetrainings der Sportschule sausen lassen, wenn die Mannschaft ein Spiel hat. Ich denke das sollte selbstverständlich sein.


    Es ist aber eben eine Gratwanderung, nicht nur für Trainer auch für uns Eltern. Den Kindern aufzuzeigen wir realistisch oder unrealistisch ihr Wunsch ist. Wir versuchen ihm immer klar zu machen, dass verdammt viel Glück dazugehört, es bis zum bezahlten Fußball zu schaffen. Wie man so schön sagt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort und dann auch bitte nicht verletzt ;) und perfekt wenn du einen guten Tag hast und dann noch jemand gesucht wird, der deine Position spielt.


    Wieviele Zufällt da zusammen kommen müssen. .....aber sag das mal einem 12 jährigen.

  • @ Andre
    Zu 1.
    Dieses Problem ist wohl ein Bundesweites.
    Als die Stützpunkte 2003 mit großen finanziellen Aufwand eingeführt wurden, hatten
    die Pessimisten (ich gehörte dazu) die Befürchtung, dass sich der DFB nach der WM
    2006 aus der Förderung zurückziehen würde. Das hat er bis heute wider Erwarten nicht
    gemacht.
    Den aus heutiger Sicht schlimmsten Fehler haben die Kreis- und Landesfußballverbände
    gemacht. Niemand hat richtig gelesen, wofür ein Stützpunkt eigentlich da ist. Ich
    auch nicht. Der Stützpunkt ist Eliteförderung. Er soll alle Talente sammeln und sie
    bei Eignung den Nachwuchsabteilungen der Profivereine zuführen.
    Die regionalen Verbände haben geglaubt, das der Stützpunkt ein Ersatz für die
    Jugendauswahlmannschaften sind. Sie konnten also die teilweise ungeliebte, weil
    teure, Nachwuchsförderung an den DFB abgeben. Irgendwie hat niemand bedacht, das die
    regionalen hoch- und höchstklassigen Amateure sich damals unter anderen aus diesen
    Auswahlen bedient haben.
    Bei uns im Kreis Fußball Verband hat ein Umdenken stattgefunden.
    In der D-Jugend gibt es mittlerweile wieder eine Kreisauswahl. Dort werden die
    Spieler aufgefangen, die nicht den Sprung in den Stützpunkt geschafft haben, bzw.
    die Spieler, die dort aussortiert werden.
    Mal schauen ob wir in den nächsten Jahren auch wieder eine C-, und B-Jugendauswahl
    bekommen. Aus meiner Sicht wäre es mehr als Wünschenswert. Es gibt genügend
    Spätentwickler unter den Jugendfußballern. Wäre schade wenn sie nicht entdeckt
    werden, nur weil sie im Alter von 11-13 Jahren nicht in das Bild eines Trainers
    passten.


    zu 2. Die Stützpunkttrainer sollten eigentlich druckfrei arbeiten.
    Deshalb soll es auch keine Spiele oder Meisterschaften untereinander geben.
    Die halb- bzw. jährlichen Vergleichsspiele dienen nur zur Sichtung für die Landesauswahl.
    Dort sollten alle Stützpunktrainer, am Rand als Scout stehen und die Spieler der
    anderen Stützpunkte sichten, damit eine objektivere Auswahl stattfindet.


    Hier sehe ich persönlich einen Verbesserungspunkt in dem Stützpunktkonzept.
    Wie jeder andere Fußballer, brauchen auch diese Jugendlichen Spieler ein Ziel.
    Training um des Trainieren willen ist in diesem Alter nicht wirklich eine mentale
    Hilfe, um sich verbessern zu wollen.. Meines Erachtens sollte es häufiger solche Vergleiche geben.


    Deinen Vorschlag mit den Presseberichten finde ich perfekt.
    Dafür muss man nur den richtigen Reporter kennen.


    @ MikyWay
    Für mich geht in diesem Alter die spielerische Entwicklung des Einzelnen vor.
    Da sollte der Heimatverein schon einmal hinten anstehen. Aber das ist wieder einmal meine ganz persönliche Meinung.


    Genau deshalb bilden wir auch noch keine Positionen bei 12 jährigen aus. Ist doch Wahnsinn, einem 12 jährigen die Karriere kaputt zu machen, nur weil er ausschliesslich als rechter Verteidiger einsetzbar ist.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden