Unterfordertes Supertalent!

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo,


    wir haben in unserer E-Jugend (ist nicht die Mannschaft die ich trainiere) ein Supertalent (Jg.99). Die Mitspieler sind leider eher durchschnittlich bis unterdurchschnittlich talentiert. Also zum Vergleich um die Dimensionen zu verdeutlichen: wenn eine lösbare Aufgabe für die restlichen Spieler ist: "Nimm den Ball an!", dann ist die lösbare Aufgabe für ihn: "Nimm den Ball an und spiel mit dem Zidane-Trick deinen Gegenspieler aus". In dieser Mannschaft ist er also ganz klar unterfordert. Leider ist unsere D-Jugend in der nächsten Saison auch nur eine reine Spaßtruppe ohne fußballerische Ambitionen und Talente, auch dort wäre er unterfordert. Zu einem anderen Verein wechseln, möchte er aber nicht. Ich finde es für einen 9-Jährigen auch durchaus verständlich, dass er bei seinen Freunden in der Mannschaft bleiben will. Aber jetzt kommt die Frage der optimalen Förderung. Das Training ist sicher gut und technisch bekommt er auch Aufgaben gestellt, die seinem Talent entsprechen. Nur wie gesagt, hat er nicht die Gegenspieler die ihn fordern und auch nicht die Mitspieler um den Ball abzuspielen. Also, wie im Training IMMER auffällt: Wenn er den Ball abspielt, dann kommt der Ball meistens nicht wieder zurück. Wenn er den Ball nicht abspielt, dann landet der Ball meistens im Tor. Das ist natürlich mal überhaupt nicht meine Philosophie von Fußball. Auch nicht die des E-Jugendtrainers, der aber (oh Zufall! :D ) der Vater des Spielers ist. Deshalb liegt ihm sein Sohn natürlich auch näher als die anderen Spieler. Also im Training kommt dann manchmal das Kommando "Spiel den Ball doch ab", aber sehr leise und im Spiel hört es sich dann meistens so an: "Mach es alleine." Also es ist für alle nicht die optimale Konstellation: Das Talent ist unterfordert, macht ALLES alleine, hat allerdings auch nicht die Mitspieler. Und die Mitspieler bleiben auf der Strecke, weil sie fast nie an den Ball kommen. Ich habe mit dem E-Jugendtrainer überlegt, was eine Lösung sein könnte, da er mich auf das Problem ansprach, weil er natürlich auch selber sagt, dass er dadurch, dass es sein eigener Sohn ist, vielleicht auch Dinge anders sieht. Nächste Woche ist nun ein Kreisauswahlsichtungstraining (98er Jahrgang), dort wird er mitfahren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es auch bei den 98ern in die Auswahl schaffen wird. Die Lösung wäre dann, 1x in der Woche Auswahltraining mit gleichwertigen Spielern, wo er lernt im richtigen Moment den Ball zu spielen und sich weiterentwickeln kann und 2x in der Woche Vereinstraining mit seinen Freunden, was ihm aber entwicklungstechnisch nicht allzu viel bringen wird. Eine gute Lösung? Oder fallen euch noch andere Lösungmöglichkeiten ein? Und wie sieht eine optimale individuelle Förderung im Vereinstraining für ihn aus, ohne das die anderen Spieler zu kurz kommen?


    mfg stefan

  • Hi StefanTommy,


    in erster Linie sollte auf das geachtet werden das sich der Junge wohl fühlt. (meiner Meinung nach) das Kind möchte. Fühlt er sich in der Mannschaft wohl, trotz seines deutlichen Talents,sehe ich keine probleme warum er den Verein wechseln sollte.


    Wie sieht es die Mannschaft?
    Fühlen die sich wohl mit einem egozocker der sie nur im Schatten stehen lässt wohl?
    Gibt es desswegen häufig streiteren innerhalb der Mannschaften?
    Wird er desshalb desswegen ausgegrenzt?
    Oder andersrum, wird er auch von den anderen wie ein "Star" behandelt?




    Ich finde es wird immer überall darauf geschaut das Kind "schnellstmöglichst" zum SUPERSpieler ect. zu machen sei es beim Basketball oder beim Fußball. Sobald ein Kind deutlich besser ist als alle anderen wird geschaut wie man es möglichst schnell möglichst effektiv NOCH besser machen kann... und das Kind -als Kind- bleibt auf der Strecke. Den das will letztendlich nur seinen Sport ausüben, ohne den (oftmals übertriebenen) ehrgeiz der Eltern im Rücken.


    Ich finde die Lösung mit dem Stützpunktraining des älteren Jahrgangs ist ganz okay.



    Kinder frühzeitig zu profesionalisieren ist meiner Meinung nach der falsche Weg.



    Ich sehe das bei den Hochburgen der jeweilgen Sportart, wo nicht viel fehlt das die Kinder a) das gleiche Training absolvieren wie die Erwachsenen und b) genauso Spielen wie die Erwachsenen.



    Ok,soviel von mir.

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Hallo Stefan,


    BBCoach-Chris redet mir das quasi "aus der Seele", dessen Meinung ich demzufolge 1:1 übernehme.


    Auch bei mir im Team sind "Supertalente", die ihren Altersgenossen im Landkreis teils weit überlegen sind. Die Frage ist allerdings, wie man "Supertalent" definiert bzw. wie man damit umgeht.


    Wenn ich sage, dass es auch bei mir im Team zwei, drei "Supertalente" (97/98er) gibt, dann definiere ich dies erst einmal anhand der Gegnerschaft in der Liga. Doch das allein reicht mir nicht, denn ich meine, dass das E-Jugend-Niveau in unserer Gegend nicht unbedingt das Beste ist. Das relativiert sich dann schon im landesweiten Vergleich, wenn wir bei den Landesmeisterschaften teilnehmen. Zwar halten meine Jungs da noch weitestgehend mit, aber auch das Landesniveau ist nicht das allerhöchste. Davon konnte ich mich bei einem großen E-Jugend-Hallenturnier im Januar überzeugen, bei dem fast alle Bundesligisten und Teams wie Feyenoord Rotterdam oder Sparta Prag teilnahmen. Da wurden die Spitzentaems unseres Landes stellenweise vorgeführt - DAS sind für mich "Supertalente". An diesem Tag wurde ich in meiner Meinung bestätigt, dass in meinem Team eben keine "Supertalente" spielen, sondern einfach "nur" talentierte Fußballer. Was ich meine ist, dass man bei der Einordnung in "Kategorien" nicht den Gesamtblick verlieren sollte.


    Dennoch sehe ich dies genau, wie Chris das schon sagt: es geht doch nicht darum, dass man möglich viele "Supertalente" filtert und möglichst schnell weiterdelegiert um erste Stufen der "Karriereleiter" zu besteigen. Das ist aber ein generelles Problem! Oft wird von den Eltern den "talentierten Fußballern" (Kindern!) vorgegaukelt, dass diese eine große Karriere erwarte. Beflügelt wird dies noch, wenn diese dann beim DFB-Stützpunkt trainieren und dann auch noch von den Trainern dort "madig" gemacht werden, doch besser den Verein (in den der Stützpunkttrainer) wechseln zu sollen. Oft wird m.E. dabei vergessen, dass die Jungs erst 10, 11 oder 12 Jahre alt sind und einfach "nur" Fußball spielen wollen - mit ihren Freunden, im Heimatverein.


    Insofern benötigst du aus meiner Sicht keine "gute Lösung" - diese hast du doch bereits selber erläutert. Zweimal Vereinstraining + (wenn der Spieler es schafft) 1xStützpunkt ist doch eine absolut ausreichende altersgerechte Förderung! Zudem gehe ich davon aus, dass der Vater (=Trainer) ohnehin "spezielle Förderungsprogramme" bereithält, was aber auch nicht unbedingt nötig ist. Und wenn der Junge dabei noch Spaß hat... was will man mehr!!! Sollte dieser jedoch aufgrund ständiger Unterforderung verloren gehen (ich denke frühestens mit 13, 14 Jahren), kann man immer noch einen Vereinswechsel anvisieren. Letztlich sollte man den Jungen aber nicht dazu drängen, das sollte von ihm selber kommen, mehr als beratende Hilfestellung seitens der Trainer/Eltern ist da nicht nötig.



    Viele Grüße

  • Hey vielen Dank für eure Antworten!


    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das was ich schreibe jetzt hierhin oder zu dem neuen Thread (Unterfordertes Supertalent und Vereinswechsel gehört), aber da ich das Thema hier eröffnet hab schreib ich meine Antwort auch mal hierhin ;-).


    Ich hoffe, dass ich nich falsch verstanden worden bin. Ich bin absolut dagegen, dass der Spieler in dem Alter schon zu einem großen Verein wechselt (davon habe ich dem Vater auch abgeraten), weil er dann spätestens in 2-3 Jahren wieder aussortiert wird. Und das wichtigste natürlich: Das Kind als solches kommt hier meiner Meinung nach auch zu kurz. Ich halte, um zu einem wirklich großen Verein zu wechseln C-B-Jugend für angemessen.


    Ich bin aber doch auch Verfechter der MANNSCHAFTS-Sportart Fußball. Auf der einen Seite freue ich mich immer wenn ich ihn spielen sehe und er seine Tricks zeigt, auf der anderen Seite finde ich es doch auch jedes Mal schade, wie wenig zusammen gespielt wird und die anderen Kinder an den Ball kommen. Das mache ich niemanden zum Vorwurf, weil es einfach an dem zu weit auseindergehendem Niveau zwischen ihm und den anderen Spielern liegt. Zum Spieler selber: Ist kein schwieriger Charakter, und auch kein Ego-Zocker, wenn er die richtigen Mitspieler hat. Er wird von den Mitspielern auch als der "Star" angesehen, also klar die Nr.1 in der Rangordnung. Die würden denke ich, zwar gerne selber mehr an den Ball kommen, aber sehen natürlich auch, dass meistens was Gutes rauskommt wenn er am Ball ist und Meckern deshalb relativ selten. Zur Einordnung in Kategorien: Natürlich wird es talentiertere Fußballer als ihn geben, aber ich habe in meiner Zeit als Trainer noch keinen gesehen. Das muss natürlich nichts heißen. :D


    Ich erinner mich an einen Spieler mit dem ich früher in einer Mannschaft gespielt habe. Auch der hatte ein Riesentalent und es nie nötig den Ball abzuspielen. Er war aber auch sehr heimatverbunden, und hat erst im 2.C-Jugendjahr ein Probetraining bei einem großen Verein migemacht. Er ist abgelehnt worden mit der Begründung, zu ballverliebt, spielt zu wenig ab. Ich hadere ein wenig mit damit, dass ein Spieler der eigentlich kein Ego-Zocker ist, durch die Unterforderung vielleicht zu einem wird und sich damit vielleicht Chancen verbaut. Weil E- und D-Jugend = goldenes Lernalter: Wenn das so ist, und ich in dem Alter lerne: Besser immer alles alleine versuchen, dann werde ich das doch wahrscheinlich auch verinnerlichen und mich später damit schwertun den Ball im richtigen Moment abzuspielen oder nicht? ?( Und wie schon gesagt, habe ich auch ein Problem damit wenn die anderen Kinder zu kurz kommen, was Ballberührungen im Training/Spiel betrifft.


    Ansonsten stimme ich euch voll zu. Es sind in erster Linie Kinder, die Spaß am Fußball spielen haben wollen. Das ist das wichtigste und darum geht es. So jetz habe ich viel geschrieben und eigentlich wenig gesagt :D . Und wahrscheinlich mache ich mir sowieso zuviele Gedanken......aber besser als wenn ich mir gar keine machen würde :P

  • Hallo Stefan,


    ich denke, dass ich dein Problem verstanden habe/hatte. Dir kommt es prinzipiell darauf an, den von dir beschriebenen Jungen (=Talent) zu fördern, was, deiner Meinung zufolge, in seinem jetzigen Team nicht wirklich geschehen kann (speziell Zusammenspiel). Ohne zwingenden Vereinswechsel... vorerst.


    Dann müsste man m.E. mal mit dem Trainer (dessen Vater) sprechen, ob er sein Training bzw. sein "Verhalten" gegenüber seinem Sohn, vor allem bei Spielbetrieb, nicht einmal gründlich überdenken sollte. Sprich, dann müssen


    a) die anderen Kinder durch spezielles (Pass-)Training verbessert/gefördert werden
    b) das besagte Talent dazu "gezwungen" werden, mit seinen Teamgefährten zusammen zu spielen. ("Mach es alleine" ist dann eben die falsche Anweisung!)


    Hierzu gibt es doch zahlreiche Varianten, Möglichkeiten, Spielformen, Sanktionen (positive und negative), um das zu erreichen. Zumindest sollte es doch möglich sein, dieses Problem weitgehend einzuengen...


    Ich muss sagen, dass auch ich einen derartigen Spieler in meinen Reihen habe/hatte. Der hat in der F anfangs fast alles allein gemacht, obwohl die anderen durchaus in der Lage waren/sind, entsprechendes Passspiel "anzubieten". Die ständigen Alleingänge habe ich ihm weitgehend "ausgetrieben" - mit den oben aufgeführten Varianten, vor allem aber auch durch Kommunikation. Immer wieder verwies ich darauf, dass er nicht der Einzige im Team sei und abspielen möge (notfalls hat er sich das Spiel bei Nichtbeachtung auch mal 10 Minuten von draußen angesehen... das wirkt Wunder!). Zudem habe ich die anderen im Team dazu gebracht, die Leistungslücke zu ihm weitgehend zu schließen bzw. zu verkürzen.
    Dieses Talent ist mittlerweile in der D und rückt altersbedingt wieder in mein Team (meine E geht komplett in die D). Sein Passspiel ist zwar immer noch ausbaufähig, doch er hat erkannt, was ich von ihm erwarte bzw. dass es ihn nicht weiterbringt, stetig den "Alleinunterhalter" zu spielen. Auch beim Stützpunkt hat man dies erkannt und ihn darauf hin "erzogen". Das Ganze war ein langer Weg, der auch noch weiterhin bestritten werden muss, aber "aller Anfang ist halt schwer".


    Ich denke, dass der Trainer/Vater dieses Talents den beschriebenen Weg ebenfalls bestreiten sollte/muss... die Zeit dafür hat er - noch.



    Viele Grüße

  • Ich persönlich bin mit dem Stützpunkt Training - dem Vorspielen dort nicht einverstanden und wäre ich Stützpunkttrainer würde ich dies auch nicht zulassen. Es gibt Regeln woran sich jeder zu halten hat dieses Jahr ist der Jahrgang 1998 dran und nächstes Jahr der Jahrgang 1999 wo bei entsprechendem Talent zu fördern ist. Hätte meinen Junior auch letztes Jahr mit den 1997 ern schicken können wäre die Chance das er genommen worden wäre mit Sicherheit um einiges höher gewesen als in diesem Jahr das es nicht annähernd soviel Qualität gab wie in diesem Jahr. Hab ich aber nicht und auf die Idee wäre ich nie gekommen. Jetzt spielen dieses Jahr viell. 80-100 Kinder beim Stützpunkt vor, die Besten des Jahrganges 1998 sag jetzt mal 20 Kinder sind auf einem sehr guten hohen gleichen Niveau davon werden 8 Kinder genommen und davon ist einer noch Torhüter. Heisst von 20 sehr guten förderungsfähigen Kindern werden 13 Feldspieler weggeschickt - nicht berücksichtigt da nicht mehr Platz frei ist und dann soll ich in so einem Fall einen talentierten Spieler dazu nehmen wo gar nicht in diesem Jahr dazu gehört sondern erst im nächsten Jahr? Geht meines Erachtens gar nicht. Es ist jedesmal der Abschlussjahrgang der E-Jugend vor dem Wechsel in die D-Jugend und mit Ausnahmen darf da erst gar nicht angefangen werden. In diesem Jahrgang soll den Besten die Chance gegeben werden und meistens ist es aufgrund der wenigen Kinder wo genommen werden dürfen im Vergleich zu denen wo etwas Talent haben, eh zu viele wo weggeschickt werden. Kann also gar nicht sein das vom betroffenen Jahrgang noch mehr Kinder weg geschickt werden damit kleinere Kinder berücksichtigt werden. Finde ich den anderen Kinder unfair weil diese ja auch nicht das Jahr früher gingen.

  • Nabend allerseits,


    habe mal gelese (Quelle DFB), dass es in jedem Jahrgang amximal 3-5 % Hochbegabte gibt. Davon fallen 1-2 % weg, weil das soz. Umfeld nicht stimmt (aus unterschiedlichen Gründen)


    Ein Trainer muss als wirklich sehr viel Glück haben, um in sienem Verein und Jahrgang so ein Kind zu haben. Deswegen ist es nützlich auch mal Truniere ausserhalb des Landkreises zu besuchen, um die vermeintlichen Überflieger richtig einschätzen zu können. denns einen wir mal ehrlich, v.a. bei den U 8, U 9 gibt es sehr viele Kinder die nicht mal richtig rennen können, von Ansätzen des Fussballspiels ganz zu schweigen.


    Wenn man wirklich einen talentierten Spieler hat, solle der so früh wie möglich optimal gefördert werden. Musikalisch oder sonstig hochbegabte Kinder, verbleiben ja auch nicht in der regulären Schule, denn da sind sie unterfordert und passen nicht auf, im schlimmsten Fall werden sie verhaltensauffällig. Dafür gibt es Schulen für Hochbegabte in jeglichem Bereich.


    Nur beim Fussball soll das Kind/der Jugendliche so lange wie möglich bei seinem Heimatverein spielen??!!. Und das Argument Freunde zieht in meinen Augen nicht, denn Kinder finden im Normalfall sehr schnell Anschluss an ein neues Team.


    Mein Sohn ging zu einem anderen Verein aber in seiner Altersstufe. Dieser spielt regional gegen Jahrgangsältere, überregional gegen Gleichaltrige. Und die Jungs haben sehr viel Spass und verstehen sich untereinander sehr gut.


    Dazu noch ein qualitativ hochwertiges Training. natürlich passt das nicht für die mehrzahl der Kinder, aber diejenigen, die können und wollen sollten diese Förderung erhalten.


    Hier ein Spiel gegen allerdings einen überforderten Gegner. (mein Sohn spilet links mit der 6)


    http://www.youtube.com/watch?v=k3q2tADxoqI


    Der talentfreie Vater

  • Talentfreier Vater,


    habe mir das Filmchen bis auf die Schlussminute angeschaut.


    Positiv


    Ich höre und sehe keinen schreienden Eltern, auch nicht beim "Gegner".
    Der Trainer wechselte offensichtich aus.
    Sie dribbelten sehr gut.
    Sie passten sehr gut, wenn auch mal mit der Picke ohne Not.


    Negativ


    Die Kinder der gegnerischen Mannschaft kannten kein Dribbeln, vermutlich weil der Trainer die Brisanz des Versäumnisses nicht kennt.
    Sie standen nur herum, bewegten sich kaum zum Ball und wenn sie mal an den Ball kamen, kloppten sie diesen einfach weg auf des Gegners Füße.


    Meine damalige F und E Jugend wäre hier viel bissiger -wenn auch spieltechnisch nicht so gut- am Mann geblieben. Die Blauen hätten ihr Passspiel mit Sicherheit nicht aufbauen können. aber das nur am Rande.


    Kritisch gehe ich mit folgender Feststellung subjektiver Art um:


    Ich bin der Meinung das beide Mannschaften deutlich nicht das spielen, was Kinder in diesem Alter eigentlich spielen, fast egal ob talentiert oder nicht. Ich meine hier zu erkennen, dass die Handschrift des Erwachsenenfußballs zugeschlagen hat.


    Das super geile Passspiel der blauen Kröten ist für dieses Alter fiel zu ausgereift, da erschleicht sich mir der Verdacht, dass der Trainer selber Fußballer ist und auch kein schlechter ist oder war.


    Im Gegenzug hierzu das krasse Gegenteil des gegnerischen Trainers, dessen Mannschaft durch ihr verhalten vermuten läßt, dass auch hier eine Anweisung des Trainers dazu führte, das nicht zu tun, was Kinder in diesem Alter eigentlich sofort tun, wenn ein Ball herum rollt, ....diesem zumindest nachrennen bzw. den ballführenden Gegner -notfalls mit allen Spielern- angreifen. Sie standen nur und kloppten die Pille einfach nach vorn und blieben dann auch noch stehen. Das ist absolut untypisch. Sollte ich recht haben -was ja nicht zwingend so sein muß- waren das dumme unnötige Traineranweisungen.


    Sorry, ...aber ich vermute -Talente hin oder her- dass hier beide Trainer zu weit gehen und die Ausbildungsziele nicht einhalten. Der Trainer der blauen Mannschaft geht vermutlich zu weit, der der anderen Mannschaft macht zu kurze Schritte. :whistling:?(

  • Hm, toll wie die Mannschaft zusammen spielt, aber gerade das finde ich ziemlich befremdlich für eine U8. Da sollen die Jungs doch Dribbling und Zweikämpfe lernen und ausüben. Davon ist leider nichts zu sehen. Natürlich nimmt man mit perfekten Passspiel die meisten Gegner auseinander. Marko Marins entwickelt man damit aber nicht...

  • Finde es hart von euch hier den Trainer des anderen Teams zu kritisieren. Die Unterschiede zwischen den Teams in Sachen Technik, Ballbehandlung und Spielverständnis erschienenen mir (hab nur die ersten 3min gesehen) immens. Daraus lässt sich jedoch keine taktische Maßgabe oder schlechtes Training schließen. Die Stuttgarter Kickers sind ein absoluter Leistungsverein, während das andere Team wahrscheinlich eher im Breitensport angesiedelt war.
    Übrigens verstehe ich die Leitlinien des DFB manchmal nicht zu 100%. Sehe es auch so, dass in der F Dribbling ganz groß geschrieben werden sollte, aber warum wollen wir nur noch Marko Marins haben? Ich glaube bei Barcelona und in Holland wird das ganz ähnlich praktiziert wie von der blauen Mannschaft in dem Film. Eine ausgewogene Ausbildung, die sowohl das Dribbling als auch schon das frühe Passspiel fördert.

  • Das ist meine ehrliche und sachliche Meinung und dazu stehe ich. Ich habe vorsichtig betont, dass ich vermute, das hier nicht altersgerecht trainiert wird.


    Das bedeutet nicht, dass die Trainer grundsätzlich schlecht trainieren. Schlechtes Training würde zu dieser "Leistung" wohl eher nicht führen können.


    Sollten die Spieler dieses Spiel (das Passspiel) aus freien Stücken spielen/aufgrund ihres sicherlich vorhandenen Talents, dann wäre das ja auch absolut o.k., ...ich glaube das aber nicht, denn ich habe Augen im Kopf.


    Hier nochmal ein Link von mir zum besseren Verständnis und auch, weil das Thema verschiedene Kritiken zuläßt. Gruß Andre


    Punktgeil und am Ziel vorbei?

  • Hallo
    also die Blauen sind eine sehr gute manschat aber auch dir roten sind ned so schlecht
    wenn ich des mit unser F-jugend vergleiche sind die roten auch noch sehr gut
    lg
    hans

  • Hallo Andre: Haben am WE bei 2 Turnieren in FFB und Köln teilgenommen. Die Mannschaften aus NRW (Köln, Fortuna Köln, Bayer 04, Mainz 05) spielten alle aggressiv gegen den Ball. In der Vorrunde ging das gut, aber ab dem VF waren diese Mannschaften "platt", so dass die U 8 beide! Turniere mit ihrem Passspiel gewinnen konnte.


    Also, ich sehe lieber schöne Passe und Kombinationen als Aggressivität und Laufbereitschaft bis zum "Umfallen".


    ich sehe lieber Mesut Özil und Iniesta als Marko Marin, wobei Iniesta technisch allemal mit Marin mithalten kann.. Mein Sohn z.b. kann ungemein gut dribbeln, Übersteiger, Zidane, ... das macht er aber nur in der Freizeit, doer wenn es nicht anders geht beim Spiel.


    Ich finde es sollte mehr die Spielintelligenz geschult werde, den Drang zum Dribbeln haben die Kinder meist von alleine.


    Es gibt sehr gute Dribbler, die aber alles vergessen wenn sie den Ball haben. Kier geht es meist nicht mehr alleine sich durchzudribbeln und einzunetzen.


    Wie sagte doch Cruyff: Schnörkellos spielem ist das Allerschwierigste (natürlich bin ich parteiisch)


    Schönen Abend noch


    Der talentfreie Vater

  • Finde es hart von euch hier den Trainer des anderen Teams zu kritisieren.

    Tu ich das? Wo denn? Ich habe doch nur festgestellt, dass es bei den blauen kaum individuelle Aktionen zu sehen gibt, sondern nur Passspiel und dass das für eine U8 sehr ungewöhnlich ist. Zu den roten habe ich mich überhaupt nicht geäußert.


    Würdest Du das ganze evtl. anders bewerten, wenn auf den Trikots hinten nicht Stuttgarter Kickers sonder FC Öckebömmelen drauf stehen würde? Klar haben die Kickers einen professionellen Anspruch, aber Du musst doch zugeben, dass das Spiel sehr stark auf Effizienz getrimmt aussieht, oder? So richtig nach Spaß sieht das auch nicht aus. Ich finde, dass die Jungs sich in dem Alter bei den Spielen ruhig austoben sollen. Im Video sehe ich nur Disziplin und perfektes Passspiel.


    Wo wir gerade schon mal dabei sind. Ich habe auch so einen hochtalentierten Burschen in meiner Truppe. Jüngerer Jahrgang F-Jugend, spielt bei uns F1, hat zuletzt sogar mal bei einem Hallenturnier der E1 ausgeholfen und dort auch 2 Tore erzielt. Phantastische technische Anlagen, muss aber in unserem Team beim Training hart arbeiten, um sich gegen die weniger talentierten aber bissigen und zweikampfstarken Durchschnittsspieler durchzusetzen. Der macht im Spiel 15 Dribblings, bei 13 bleibt er am 3. oder 4. Mann hängen, bei zweien kommt er durch und macht sein Tor oder legt vor. Der Spieler mit den meisten Toren ist er jedoch trotz seiner großartigen Anlagen nicht. Macht ja auch nichts. Da ist so viel Talent, der wird seinen Weg machen. Der Vater von dem Jungen war übrigens selber 2 Jahre Bundesligaprofi, sieht es aber ganz locker, dass sein Sohn bei einem Dorfverein spielt. O-Ton: "bis einschließlich E-Jugend sollen die Kinder vor allem Spaß haben, natürlich auch ein vernünftiges Training, aber in erster Linie Spaß." Als vernünftiges Training sieht er ball- und spielorientierte Übungsformen, jeweils beidfüßig und abgestimmt auf die Ausbildungsziele des jeweiligen Jahrgangs.

  • Hallo Andre: Haben am WE bei 2 Turnieren in FFB und Köln teilgenommen. Die Mannschaften aus NRW (Köln, Fortuna Köln, Bayer 04, Mainz 05) spielten alle aggressiv gegen den Ball. In der Vorrunde ging das gut, aber ab dem VF waren diese Mannschaften "platt", so dass die U 8 beide! Turniere mit ihrem Passspiel gewinnen konnte.

    Wie gesagt, Passspiel ist extrem effektiv, aber abgerechnet wird zum Schluss. Ob diese Art des "Drills" für die individuelle Entwicklung wirklich so toll ist, werden wir sehen.

    Also, ich sehe lieber schöne Passe und Kombinationen als Aggressivität und Laufbereitschaft bis zum "Umfallen".

    Ich sehe lieber Kinder die Spaß haben und die zeigen, was sie drauf haben!

    Mein Sohn z.b. kann ungemein gut dribbeln, Übersteiger, Zidane, ... das macht er aber nur in der Freizeit, doer wenn es nicht anders geht beim Spiel.

    Warum willst Du das im Spiel nicht sehen? Kann ich nicht verstehen. Das ist doch das Salz in der Suppe. Robben, Ribery, Zidane, Ronaldo usw. sind doch nicht für Ihr geniales Passspiel bekannt, oder? Ich will von meinen Jungs im Spiel alles sehen, was sie können, und nicht nur langweiliges, aber effektives Ball hin- und hergeschiebe. Ich finde es schade, dass Dein Sohn dass was er kann im Spiel offenbar nicht anwenden darf. Wenn nicht jetzt, wann denn dann? Später wird der taktische Druck und das Effizienzdenken nur noch stärker.

  • hi
    mir ist grad auch noch aufgefallen die jungs freun sich gar ned so richtig über ihre tore
    bei mir in der manschaft sieht es anders aus alle jungs auf einen haufen oder ihrgend so was
    auch wenn es schon des 5:0 war
    lg
    hans

  • Also meine Jungs waren letztes Jahr U8 und ich denke die waren sogar noch etwas besser also die blauen - ich kann mich aber auch irren, wenn man 3-4 x in der Wochen zusammen ist, dann täuschen ein schon seine Augen manchmal selbst. Allerdings würde ich mir niemals herausnehmen behaupten zu können, ob da Talente bei sind. Sicherlich gibt es in einem Team Spieler die herausstechen aber Talente - kann man das schon sagen? Ich hoffe die Kleinen gehen ihren Weg.


    Da hab ich gleich mal eine Frage: Meint ihr sher gute Fußballspieler waren als kleine Kinder auch schon so gut? Oder gibt es auch welche, die mit 8 Jahren relativ schlecht waren in ihren Heimvereinen? Kann ein vermeindlich schlechter Spieler in der D-Jugend auf einmal alle überholen und kann sehr hoch spielen oder muss man in der F bereits sehen, dass er das Zeug zu mehr hat.

  • Lieber talentfreier Vater,


    das kann schon sein, dass Du (Erwachsen) lieber ein schönes Passspiel siehst. Das sollst Du ja auch, aber wenn der Dfb und seine Experten auch nur im Ansatz recht behält, dann solltest Du darauf warten können, bis das Thema in der Ausbildung kommt. Das dürfte dann so mit der E beginnen, ..aber nicht bis zur Perfektion.


    Genau das ist ja das Problem, Eltern und Trainer können es nicht abwarten und projezieren ihren Erwachsenenfußball auf die Kinder. Warum? Es geht um`s Gewinnen um jeden Preis. Damit nehmen sie ihren Kindern aber den Spass. Hier muß ich Ranwie erneut recht geben, denn auch ich vermisse die explosionsartige Freude nach einem Tor bei euren Spielern.


    Deine Reaktion läßt darauf schließen, dass ich vielleicht auf die Zwölf getroffen habe. Der Trainer trainiert also schon in diesem Alter das Passspiel bis zum Erbrechen. Dribbeln tun sie ja auch gut, aber Zweikämpfe meiden sie wie die Pest. Naja, vielleicht haben die Leute vom Dfb ja auch unrecht, dann würde dieser Trainer alles richtig gemacht haben, Respekt.


    Zudem bleibt mir anzumerken, dass diejenigen die in diesem Altersbereich das unwichtige Turnier nicht gewonnen haben, weil sie ja ausgepowert sind, vermutlich viel mehr gelernt haben, als Eure Jungs, die da irgendwie nur das Programm des Trainers abspulen.


    Zudem könnte ich mir vorstellen, dass exakt diese Jungs in ein Paar Jahren -wenn sie das Passspiel auch so gut beherrschen- durchaus in der Lage sein werden, den Passspielern von heute mit Defiziten im Zweikampf dann den "Hintern" zu versohlen (sinnbildlich - versteht sich- ).


    Zudem besteht die Gefahr, dass die Verlierer vom letzen Wochenende dazu gar nicht mehr kommen, weil die Gewinner vom letzten Wochenende ausgepowert sein könnten und einfach keinen Spass mehr am Fußball haben könnten, weil ihnen bereits in der F Jugend ihr Fußball zerstörrt wurde! Schönen Abend noch, Gruß Andre

  • Da hab ich gleich mal eine Frage: Meint ihr sher gute Fußballspieler waren als kleine Kinder auch schon so gut? Oder gibt es auch welche, die mit 8 Jahren relativ schlecht waren in ihren Heimvereinen? Kann ein vermeindlich schlechter Spieler in der D-Jugend auf einmal alle überholen und kann sehr hoch spielen oder muss man in der F bereits sehen, dass er das Zeug zu mehr hat.

    Wir reden in Deutschland von rund 1000 Profispielern. Davon vermutlich rund die Hälfte Ausländer. Von den wenigen wirklich talentierten Jugendspielern, schaffen es nur einige wenige Profi zu werden. Bei diesen wenigen kannst Du ziemlich sicher davon ausgehen, dass die auch als Kind schon richtig gut waren. Die Profis, die ich persönlich kenne, waren auch hervorragende Jugendspieler, wobei sich noch lange nicht immer die fußballerisch talentiertesten durchgesetzt haben. Um Profi zu werden braucht es einiges mehr als Talent, vor allem Fleiß, Will und Durchhaltevermögen.