Durchschnittliche Verweildauer im Verein

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  • Nach neuesten Untersuchungen ist die Verweildauer eines Jugendlichen im Schnitt genauso lang wie vor 20 oder 30 Jahren.

    12 Jahre !

    Nur fängt der Durchschnittsspieler heute mit 6 Jahren an, und früher hat er mit 12 Jahren begonnen.

    Wie kann man diesen Trend ins positive wenden ?

    Verband ? Verein ?

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Die These ist korrekt! Die Leute bleiuben gleich lang iim Verein, nur die ALtersklasse hat sich verlagert.

    Den Trend ins positive zu lenken ist sehr schwer, denke ich. Da sollten der Verband und der Verein am gleichen Strick ziehen und eventuell den Fussball noch attraktiver machen.

    Nur wie, da habe ich jetzt auch keinen Plan.

    Wer gewinnen will, muss zuerst verlieren lernen!
    Die Kombination Trainer/Schiri ist noch sehr witzig... :D =) :]

  • Man könnte jetzt mal Überlegungen anstellen, warum ein Spieler nach durchschnittlich 12 Jahren aufhört, wobei es darüber bestimmt auch irgendwo eine Statistik gibt. Dann findet sich evt. auch ein Ansatzpunkt, solche Spieler länger zu binden. Wenn ich aber überlege, aus welchen Gründen unsere Jugendlichen nicht weiter machen, dann kommt man imer auf die selben Gründe:
    - aufgrund fehlender Lust bzw. anders gelagerter Interessen
    - Umstellung aufs Arbeitsleben, dadurch weniger Freizeit
    - Wegzug aufgrund von Studium oder Arbeit
    Ich glaube nicht, dass man da viel dran ändern kann, höchtens versuchen die Spieler frühzeitig an den Verein zu binden. Aber das versucht man in der Regel sowieso schon immer, da wird man jetzt aufgrund der Statistik nicht bahnbrechend mehr binden können..

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Man sollte die Jahreszahl als erstes mal positiv werten. Das bedeutet doch, das es nicht wirklich schlechter geworden ist.

    Gesellschaftspolitische Gründe ändern zu wollen, dürfte sicherlich schwer bis unmöglich sein.

    Einzig die grundlegenden Element wie Spaß vermitteln, keinen bzw. keinen zu großer Erfolgsdruck aufbauen, gute Vorbildfunktion, Verständnis für vorhandene Problemchen der Spieler/Spielerinnen, eine gewisse Flexibilität bei den Einsätzen (Schule, Beruf, private Probleme) der Spieler/Spielerinnen, würden mir da in den Sinn kommen.

    Aber da können wir lange reden und diskutieren. Für positive Änderungen kann man nur für sich selbst und sein direktes Umfeld die Verantwortung übernehmen. Leider gibt es viel zu viele Pseudo-Trainer und entsprechende Vereine, die sich selbst wichtiger nehmen als die Kinder und Jugendlichen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ich stimmte Holler zu in seinen Aussagen.

    Dieses Thema könnte man sehr umfangreich diskutieren.

    Aber ich bin der Meinung, dass man in 80 % der Fälle sowieso keinen Einfluss darauf hat, ob ein Spieler im Verein bleibt oder nicht.

    Man kann nur versuchen, durch ein gutes Umfeld die Spieler überzeugen, im Verein zu bleiben bzw. nach der aktiven Laufbahn in anderer Funktion im Verein tätig zu sein.

  • Sehe es ebenfalls als positiv an, dass die Dauer der Vereinszugehörigkeit nicht geringer geworden ist; außerdem ist es doch toll, dass die Kids viel früher als zu unseren eigenen Kindertagen zu uns in die Vereine kommen.

    Bei meinem Junior und einigen seiner Mitspieler hoffe ich aber nicht, dass die Statistik auch für diese zutrifft, dann würden die alle schon mit 16 aufhören und das kann und vor allem will ich mir gar nicht vorstellen. :D

    Bindung schafft man nur durch ein Angebot, welches die Bedürfnisse der Spieler möglichst umfassend abdeckt. Da unterscheidet einen Fußballverein nichts von einem Unternehmen, welches ja auch zunächst seine Zielgruppe kennen und dann flexibel auf die Bedürfnisse reagieren muss.

    In unserem Verein haben wir zum Beispiel gute Erfahrungen damit gemacht, dass wir sowohl Leistungs- (bzw. leistungsorientierten) als auch Breitensport anbieten, um dem Verein auch langfristig eine Perspektive zu geben. Probleme mit ihrer Mitgliederzahl haben in unserer Umgebung die Vereine, die ausschließlich auf Leistungs- oder Breitensport setzen. Erfreulicherweise ist es damit gelungen, dass unverändert viele Eigengewächse in den Männermannschaften ankommen.

    Gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen werden wir nicht ändern können und daher wird es auch zukünftig diverse Spieler geben, die aus beruflichen oder familiären Gründen aufhören werden. Gilt ja auch für uns Trainer, wenn ich aus beruflichen Gründen meinen trainerjob nicht mehr machn könnte, würde ich ja auch aufhören, da meine Familie ja ernährt werden muss.

    Schöne Grüße

    Coach99

    • Offizieller Beitrag

    HINWEIS:

    Der Text gibt nicht meine Meinung wieder und ist nicht immer aktuell,
    obwohl erst 1 1/2 Jahre alt, passt aber gut für eine weitere Dikusssion. Die Studie habe ich damals auch gelesen, finde ich aber auf die Schnelle nicht.

    Denn "nicht schlechter geworden" ist nicht unbedingt ein Erfolg.

    Das Glas ist halbvoll, oder doch halbleer?

    **********************************************

    Interview im Tagesspiegel vom 18.03.07


    Studie - Der Sport muss sozialer werden
    Sportwissenschaftler Brettschneider über Versäumnisse und
    Herausforderungen der Vereine


    - Hier gibts den ganzen Text: Der Sport muss sozialer werden.


    Auszüge:

    Der Sport ist verantwortlich für alles Gute, für alles Schlechte ist die
    Gesellschaft verantwortlich.

    Die Übungsleiter sind überfordert. Sie sollen Experten sein für die
    Vermittlung von Sport, auf der anderen Seite Sozialhelfer, die
    Rechtsradikalismus bekämpfen, Gewalt- und Suchtprävention leisten. Aber
    die traditionelle Übungsleiterausbildung ist technisch und taktisch
    dominiert. Zum Glück gibt es Veränderungen, und das ist wohl die
    wichtigste Reaktion auf die Studie. Die Deutsche Sportjugend hat sofort
    eine Reform der Ausbildung durchgesetzt. Jetzt wird Sozialkompetenz und
    pädagogische Kompetenz explizit behandelt, um psycho-soziale Ressourcen zu
    mobilisieren.

    Waren alle gleichermaßen reformfreudig?
    Nein, die großen Verbände haben alle gut reagiert. Mit einer Ausnahme: dem
    Fußball. Er ist geblendet vom Erfolg.

    Wenn der DFB mit einer Pampers-Liga schon Drei- und Vierjährige kicken
    lassen will, produziert er gezielt „Drop outs“, also die Sportaussteiger
    von morgen. Auch andere Ansätze im Fußball sind rückständig.

  • Habe die Studie noch nicht angeschaut, werde ich noch machen.

    Anmerken möchte ich jedoch, das es schade ist, dass diejenigen zahlenmäßig nicht benannt sind, die aus beruflichen Gründen (Ausbildung, Studieren, Job, höherklassig spielen) abwandern bzw. fortbleiben. Nur die Zahl ist interessant und müßte verglichen werden.

    Seht ihr das anders?

    Gruß Andre

  • Andre,

    glaubst du die Vereine würde ehrliche Auskünfte bezüglich der Gründe angeben?

    Das gleiche sehe ich bei Spielern und Spielerinnen. Da werden gern schon mal andere (Trainer, Mannschaft, Verein) als Grund vorgeschoben. So nach dem Motto, "Schuld sind immer die anderen".

    Da das für viele Menschen gilt, wäre ich relativ vorsichtig bei Zahlen, die bezüglich der Gründe angeboten werden.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Bcefferen,

    ich glaube der Verein -also die Geschäftsstelle- kennt die Gründe nicht. Die bekommen die Kündigung und gut ist es.

    Darüber hinaus kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, dass es hierüber eine Statistik gibt. Uwe blättert bestimmt schon,-)

    Wer als Trainer oder Verantwortlicher lange im Verein ist und beispielsweise im oberen Jugendbereich oder gar die Senoren trainiert, der kennt seine Leute und könnte hierüber meiner Meinung Angaben machen. Der wüßte halt, ob der Spieler studieren geht, umzieht in Rtg. Arbeitsstelle etc.. Das wäre alles normal und nachvollziehbar. Diese Fluchtration gibt es immer.

    Wer hier Zahlen sehen will, müßte eine Befragung vollziehen, vielleicht anonym im Nachhinein. Gruß Andre

    P.S. Ich denke der Dfb hat sich da irgendwas einfallen lassen, schließlich soll meines Wissens nach dort eine solche Studie zum "neuen" Konzept geführt haben.