mit starkem fuß auf falscher Seite

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  • Frank Ribery, Robin van Persie... um nur einige zu nennen, spielen bei ihren Vereinen und teilweise auch in der Nationalmannschaft als Rechtsfuß auf der linken Außenbahn bzw van Persie aals Linksfuß rechts...

    welche Vor- bzw Nachteile seht ihr darin? Bzw. würdet ihr eure Spieler auch so einsetzen? Wenn ja, ab wann macht das Sinn?

    Hab mir dazu natürlich auch schon so manche Gedanken gemacht und hab selbst vor 15 Jahren in der Jugend mal so gespielt... Hacken nach innen - Abschluss mit dem stärken Fuß aufs Tor ist natürlich ein sehr gutes Argument... aber auch der Linie entlang und Flanke oder Aufspielen mit dem schwachen fuß - die Spieler machen das ohne zu überlegen und es wird auch der schwächere Fuß trainiert... aber es gibt mit Sicherheit noch einiges mehr (Vor- und Nachteile) zu diesem thema...

    lg
    aetschbaetsch

  • Hallo! Gute Frage, denn ich habe das selbe OProblem mit meiner Tochter. Rechts ist ihr starker Fuß. Spielen kann sie rechts wie links, jedoch ist bei ihr auf links der Drang zum Tor stärker, flanken kann sie natürlich von rechts besser da sie nicht die Richtung wechseln muß. Tore macht sie aber ausschließlich über die linke Seite. Was ist der richtige Weg?

  • Gute Spieler können rechts und links spielen.

    Wo ist das Problem wenn regelmäßig beidbeinig trainiert wird?

    Jemand der ansonsten nur rechts gespielt hat, wird nach und nach immer mehr seinen linken Fuß stärker einsetzenen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Auf der "falschen" Seite spielen setzt ein gewisses Minimalmass an Beidfüssigkeit voraus. Wer mit links keinen Pass/Flanke schlagen kann, hat dort nichts verloren. Wenn das Minimalmass vorhanden ist, bringt die "falsche" Seite tatsächlich Vorteile im Sturm. Auch Eckbälle sollten meiner Ansicht nach von der falschen Seite getreten werden. Der Grund, die meisten Bälle drehen weg wie mit dem Innenrist getreten, d.h. ein Schuss/Eckball dreht aufs Tor, aber die Flanke/Pass dreht weg vom Tor.

    Die wenigsten Spieler können einen Ball ohne Dreh spielen, bei den heutigen mehrfarbigen Bällen kann man das Drehen des Balls ja sehr gut sehen. Übrigens habt ihr an der EM mal beobachtet, wie die Weltklassespieler ihre Penaltys treten? Kaum einer macht einen richtigen Vollristschuss.

  • Ich bring es mal verinfacht rüber (Bsp. Rechts):

    Rechte Seite - Rechter Fuß
    + Stark bei Flanken, kann bis zur Grundlinie durchlaufen und ggf. in den Rücken der Abwehr spielen.
    Mann kommt ohne Hacken zum Torschuss.

    - Schussentfernung zum Tor wird größer, spitzere Winkel ergeben sich.

    Rechte Seite - Linker Fuß
    +
    Perfekte Torschussposition.

    - Schwach bei Flanken, kann NICHT bis zur Grundlinie durchlaufen und ggf. in den Rücken der Abwehr spielen.
    Ohne Haken keine perfekte Flanke. Jede Flanke zeiht zum Tor hin. Man kommt erst nach einem Hacken zum Torschuss.

  • Beifüßigkeit ist das Zauberwort! Lege sehr vie Wert darauf, dass die Übungen mit Rechts - wie mit Links ausgeführt werden

    Ich bin nicht Alt, ich bin ein Klassiker!

  • Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ALLES beidfüssig trainiert werden soll.

    Ich selber habe es früher nie gelernt, bin aber davon überzeut, dass es nie zu spät ist um beidfüssig zu werden.

    Das Ziel sollte neben der bekannten Leistungsfähigkeit auch folgendes sein:
    "Wir haben hald keinen schwachen Fuß mehr, wir haben nur einen rechten und einen linken"
    (Aussage Jörg Amthor, Mitarbeiter DFA), dieser Satz hat sich bei mir ziemlich eingebrannt und findet regelmäßig Anwendung in meinen Trainingseinheiten.

  • Moin,

    nur kurze Ergänzung: Es gibt keinen schwachen Fuss, nur schlecht trainierte...

    Messi ist doch auch solch ein Spieler, Lahm doch auch. Gerade diese beiden haben doch gezeigt, das man mit der Abkehr von klassischem Seitendenken die gegnerische Abwehr durchaus verunsichern kann.

    Eine Finte in die Richtung Tor und das ganze Tor steht einem offen. Damit haben die Aussenverteidiger relativ grosse Probleme.

    Natürlich ist es kein Allheilmittel, sondern nur eine weitere taktitsche Variante. Sinnvoller finde ich persönlich den "permanenten" Wechsel der Positionen.

    ciao
    BB

    ---- Sinnvoller Einsatz der Shifttaste sowie der Interpunktion erhöht die Lesbarkeit aller Postings signifikant. ---

  • Zitat:


    Gianni schrieb am 23.06.2008 12:29

    - Schwach bei Flanken, kann NICHT bis zur Grundlinie durchlaufen und ggf. in den Rücken der Abwehr spielen.
    Ohne Haken keine perfekte Flanke. Jede Flanke zeiht zum Tor hin. Man kommt erst nach einem Hacken zum Torschuss.




    Denke schon, dass ein Rechtsfuß auch auf links zur Grundlinie laufen und in den Rücken der Abwehr passen kann. Denn Dribbeln und Passen mit dem etwas schwächeren Fuß, sollte kein Thema sein. Recht geb ich dir natürlich beim Flanken und beim Torschuss mit links.

    @ Kuckuck:
    Bei mir auch hat sich das auch wegen Jörg Amthor eingebrannt :).
    Passend zu Jörgs Aussage auch folgendes:
    "Wie du hast nur einen Fuß? Ich hab zwei Füße!"

  • Zitat:


    e Flanke zeiht zum Tor hin. Man kommt erst nach einem Hacken zum Torschuss.



    Denke schon, dass ein Rechtsfuß auch auf links zur Grundlinie laufen und in den Rücken der Abwehr passen kann. Denn Dribbeln und Passen mit dem etwas schwächeren Fuß, sollte kein Thema sein. Recht geb ich dir natürlich beim Flanken und beim Torschuss mit links.




    Das dribbeln ist nicht das Problem sondern der Abschluss. Ich glaube nicht, dass wir alle einen QUARESMA im Team haben, der die Flanke perfekt mit'm Außenrist bringt. Du hast nur den Satzbau falsch verstanden.

    MfG

  • Hallo, schönes Thema,

    ich habe vor zwei Jahren im Internet irgendwo etwas gelesen, da sagte der Schreiber, dass es von Vorteil sein kann, einen Rechtsfuß nach links und einen Linksfuß nach rechts zu stellen. Begründung: DER STARKE FUß STEHT ZUR MITTE!

    Gesagt getan. Ich habe es in der Hallensaison mit der damaligen E Jugend praktiziert und zwar zum Erstaunen einiger fußballspielender Eltern.

    Ich kann Euch soviel berichten, ....es war erstaunlich, wie klasse das funktionierte.

    Ich habe sowohl die Stürmer, als auch die Abwehrspieler so eingeteilt.

    Sie spielten mit dem starken Fuß zur Mitte. In der Halle war das aus meiner Sicht von großem Vorteil. Beim Abdrängen zur Aussenseite war das spitze und für den Stürmer hieß es beim Vorstoß aufs Tor zielgenau auf die 12 zu schießen und zwar mit einem Hammer-Vollspannschuß in oft direkter Linie aufs Tor.

    Ich bin natürlich ein Freund der Beidfüßigkeit und lasse dies immer und fast in jedes Training einfließen. Dennoch kann man niemanden zwingen unter Stress mit dem Linken zu aggieren, wenn er doch Rechtsfuß ist. Das überlasse ich bei Spielen dem Spieler und lobe besonders, wenn er mit dem "falschen" Fuß aggiert hat. Letztendlich macht es mich stolz wenn es so ist, andererseit ist es mir aber auch egal wenn es nicht so ist, denn ich glaube die meisten meiner Spieler werden wohl "Spassfußballer" bleiben und nicht in die Bundeliga aufsteigen.

    Hinter diesem Gedanken und bei dieser Einstellung kam ich natürlich dazu, das auch mal auf dem Platz auszuprobieren, also draussen. Ich habe da bei unserem Potenzial keinerlei Nachteile entdecken können. Im Gegenteil. Da ich ein absoluter Freund von Steilpässen bin kam es oft dazu, dass der Stürmer -oft leider nicht ins Tor- aber zu einem ansehnlichen Abschluss kam. Der Schuss war viel Härter da mit Vollspann geschossen. Leider schießen die Jungs im E und D Bereich oft genau auf den Torwart. Ich kann nur ermutigen, dass ruhig mal auszuprobieren, insbesondere gerade dann, wenn man Defizite im Mannschaftpotenzial hat. Die richtig guten Mannschaften brauchen hier keinen Gedanken daran zu verschwenden, aber den anderen kann das recht dienlich sein.

    Im E Bereich auf Kleinfeld draussen schlossen wir damals in der Rückrunde der Gruppe A mit vier Gegentreffern ab. Im D Bereich habe ich/wir das gelegentlich dann weitergeführt, wenn z.B. in der Abwehr Spieler ausfielen und ein "schwächerer" oder unerfahrener Spieler in der Abwehr spielen sollte oder ein "schwächerer" Stürmer gegen einen starken Gegner zum Einsatz kam.

    Das ging im Falle eines Stürmer natürlich zu lasten von möglichen Flanken. Ein Philipp Lahm würde da nur lachen. Ich fand es witzig und eine interessante Variante mal anders gedacht.

  • Immer wieder mal den einen oder anderen, der sich auch selber traut, auf die falsche Seite schicken. Wenn man nur Rechtsfüßler hat, gehts sowieso nicht anders.