U8 Nachwuchsleistungszentrum

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  • Aber Spaß bereitet ist nahezu allen Kindern.
    Das Training ist gut, man spielt gegen gute und namhafte Gegner und hat tolle Erlebnisse, die andere Vereine einfach nicht bieten können.


    Wichtig ist und bleibt - egal in welchem Alter man in ein NLZ geht - vor allem der Ungang der Eltern mit der Situation.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich würde berufstätige Eltern, die ihr 9-jähriges Kind am Wochenende sehen wollen, nicht als Helikoptereltern bezeichnen. Der Kontakt bei Turnieren ist ohnehin eingeschränkt. Aber da reden wir ja auch schon über U 10 und älter. Ansonsten kann ich Deinen Ausführungen durchweg zustimmen.





    Dass NLZ-Trainer gerne auf die Elternanwesenheit verzichten können, kann ich sogar nachvollziehen, weil das ja für die Trainer wieder eine Drucksituation auslösen können.

  • Das habe ich so auch nicht gesagt, das solche Eltern stets Helikoptereltern sind.


    Und auswärtige Turniere, bei denen Eltern eine Übernachtung brauchen sind ja auch nicht die Regel.


    Man kann ja fast jedes Wochenende seinem Kind zugucken und bei weiten Reisen und hohem Kostenaufwand eben dann mal darauf verzichten.
    Es ging mir nur um das Argument, dass man viel Geld für Hotelkoaten der Eltern einberechnen muss, was ich so eben nicht sehe.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Und auf die Eltern verzichten kann ich bei bestimmten Kindern weniger wegen einer Drucksituation bei mir, als vielmehr wegen der Kinder.



    Es gibt Kinder, die spielen einfach wesentlich befreiter, wenn Papa oder Mama nicht zugucken.
    Wenn Trainer und Papa unterschiedliche Dinge postulieren, steht das Kind zwischen den Stühlen.


    Kennst du nicht auch solche Kinder, die sogar während des Spiels nach Aktionen den Blickkontakt zum Vater suchen?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich denke auch, dass man die Hotelkosten getrost vernachlässigen kann. Relevant sind aber zumindest die Autokosten, denn da kommen schon bei "nur" 30 km zum Training schon mehrere Tausend € pro Jahr zusammen.
    Beispielrechnung: 45 Trainingswochen pro Jahr, 3-mal Termine pro Woche (Spiel oder Training), 30 km einfache Strecke, Autokosten 0,30 € pro km gibt schon 2430€. Das ist ohne weite Turniere gerechnet. Und ob die 30 Cent pro km kostendeckend sind, ist auch die Frage, der ADAC liefert höhere Werte. Das ist sicher einer der Faktoren, den man berücksichtigen muss.


    Wobei es nach meiner Wahrnehmung das für die Eltern wesentlich schwierigere Thema ist, die Zeit für die permanenten Fahrdienste zu finden.


    Grüße
    Oliver

  • Die Kosten der Teilnahme in einem NLZ sind insgesamt ein "Luxusproblem". Aber ich würde mal behaupten, dass wir in der vergangenen Saison mindestens 15 - 20 Turniere auswärts hatten (zum Teil auch zwei pro Wochenende). Man kann das ja auch als "Familienevent" organisieren. Da sich die Eltern der Mannschaft untereinander sehr gut verstanden, suchte und organsierte man gemeinsam Unterkünfte, Mitfahrgelegenheiten usw.. Das hatte überwiegend was sehr Schönes, aber zumindest zeitlich - und für manche Eltern ganz sicher auch finanziell - aufwendig ist das trotzdem und ob sich alle Eltern von NLZ-Teams so gut verstehen?


    Ich denke, ich kann die Ausführungen zu den Aufwendungen (vorsichtig) verallgemeinern, weil bei vielen Turnieren eigentlich immer die gleichen NLZ-Teams anzutreffen waren und sich die Turniere über die Republik verteilten.


    Und es gibt zwei Punkte, wo ich Dir, Sir Alex, Recht gebe. Den Kindern schadet es in der Entwicklung auf keinen Fall, nicht immer "bemuttert" zu werden, und es gibt Eltern, deren Verhalten nicht gerade vorbildlich ist. Hier wird - denke ich - bei NLZ-Teams aber sowieso systematisch und sehr konsequent darauf geachtet, dass Eltern nicht auf das Spiel ihrer Kinder bzw. der Mannschaft Einfluss nehmen. Das würde man sich so konsequent von manchem Dorf- oder auch sonstigem mehr oder weniger ambitionierten Leistungsverein wünschen.

  • Es gab bei der U9 von Bayern München trotz sehr netter Unterbringung in Gastfamilien bei unserem Turnier auch schon ein paar Spieler mit viel Heimweh. Davon sollte der Trainer aber nichts erfahren. 600 km von München weg. Eine schöne Industrie von Veranstaltern, Agenturen, Sportläden, etc.

    Geht natürlich auch anders!

  • Hallo zusammen,


    was sagen denn die Experten.... Wer hat das bessere Nachwunchskonzept oder generell das bessere NLZ?
    Bayer 04
    1. FC Köln
    Fortuna Düsseldorf
    Borussia MG

  • Bin nicht so tief drin im Thema, hatte aber auf Grund von Turnierplanungen Kontakt mit vielen NLZ und verfolge den höherklassigen Nachwuchsfußball sehr intensiv


    Meiner Einschätzung nach gehört Bayer Leverkusen dort zu den besten in Deutschland.

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Wow, ihr könnt Euch eines der 4 NLZs aussuchen?! Für einen U9-Spieler? Wahnsinn!


    Im Ernst: Eine Bewertung des NLZs verbietet sich in diesem Alter eigentlich. Fortuna Düsseldorf ist mir auf Kleinfeld-Turnieren positiv aufgefallen, weil die sehr viel rotiert haben (Abwehr <-> Sturm und auch der TW). Aber ich bin sicher, dass Dein Sohn auch in den anderen NLZs sportlich eine exzellente Ausbildung erhalten kann und wird. Mein Rat wäre: Wenn Ihr Euch für den Wechsel ins NLZ entscheidet (ist das sicher?), dann nehmt das, wo Ihr am problemlosesten und schnellsten hinkommt, um so den ohnehin sehr hohen Aufwand möglichst gering zu halten. Und schaut Euch die Trainer an. Dein Sohn muss sich da ja wohlfühlen.


    Grüße
    Oliver

  • Hallo Oliver,


    von der Entfernung her sind Bayer 04 und FC Köln das nächste... Die Entscheidung wird wohl zwischen den beiden Fallen!!!!
    MG und Düsseldorf haben mich nur mal so am Rande interessiert!!!
    Das mit den Trainern ist ja so eine Sache. Wechselt ja in jedem Jahrgang.

  • Es gab bei der U9 von Bayern München trotz sehr netter Unterbringung in Gastfamilien bei unserem Turnier auch schon ein paar Spieler mit viel Heimweh.

    Wir haben uns über dieses Thema immer mal wieder heftig gefetzt, aber ich sehe nunmehr bei den Beteiligten (vermutlich auch auf längerer Erfahrungszeiten) einiges an Bewegung. Ein Problem dabei ist sicher auch, dass wir uns mit der Sichtweise des Trainers oder der Eltern, nicht aber ausgiebig genug mit dem Talent (was wir dabei auf seine fussballerischen Fähigkeiten reduzieren) als jungen und deshalb noch sehr unerfahrenen Menschen in einer für ihn unbewohntem Umgebung beschäftigen. Dabei sind es meist sehr einfach nachvollziehbare Gründe, wie das Heimweh, wenn die Eltern "zu weit weg" sind, man sie aber dringend für die noch benötigte Nestwärme braucht.


    Unabhängig von den Rahmenbedingungen des jeweiligen Vereins ist eine positive Erfolgsprognose in so jungen Jahren seriös noch nicht zu treffen, weil bis dato lediglich die Hoffnung, es könne mal was daraus werden gilt. Dieser guten Hoffnung dürfen sich jedoch jährlich einige Tausend Talente machen, weshalb sich schon deshalb bei so freuen Wechsel allein aus Leistungsgründen wenig Zuversicht schließen läßt. So haben sich u.a. Diplomanten an Sporthochschulen mit dem Thema sachlich auseinander gesetzt und bestätigen dabei bereits genannte Feststellungen, dass es sich in den allermeisten Fällen um temporäre Wechsel mit flüchtigen Beziehungen zu Personen, die manchmal noch als Konkurrenten, denn als Kameraden wahrgenommen werden.


    Über die Qualität der Trainerarbeit in jungen NLZ-Teams möchte ich mich da gerne Björn anschießen. Dort gibt es eine große Streuung. Je nach dem, wie wichtig es gerade dem Verein ist. Die Nachwuchstrainer, die an ihrer Karriere basteln, die gibts über den gesamten Bereich des Leistungsfussballs. Auch hier sehe ich die jeweiligen Vereine, inwiefern das Verhalten zielführend ist oder eben nur auf sehr kurzfristige Ziele fixiert.


    Es ist sicher schwierig, das Talent in den Mittelpunkt zu stellen, weil sich ein Kind in diesem Alter noch soweit von seinen Eltern beeinflussen läßt, dass es fast immer das für das Beste findet, was die Eltern toll finden. Denn es will gelobt werden und würde nahezu alles dafür tun.


    Verantwortung tragen Eltern, aber auch die Vereine. Denn wenn sie dort für U 9 Mannschaften bereits Leistungsziele im Konkurrenzkampf über den Fussball als Spaß unter Freunden sehen, dann darf man monetäre Interessen als Hauptmotiv vermuten. Hatte an anderer Stelle schon etwas über "Profi-Verträge mit nicht geschäftsfähigen Kindern und Jugendlichen geschrieben"! Denke mal, viele Eltern wissen auch nicht genau, auf was sie sich da einlassen und wie sie "bei der Stange gehalten werden"?

  • Wo seht ihr denn die beiden Clubs (Bayer 04 und FC Köln)in Sachen Nachwuchsarbeit - Konzept? Gibt es im Forum Leute mit Erfahrungswerten?

  • Ich hatte Gelegenheit ein Turnier mit mehreren NLZ-Teams aus dem Grundlagenbereich zu beobachten. Mir fiel auf, dass das Coaching sehr unterschiedlich ausfiel. Ebenso das "Engagement" der anwesenden Eltern.
    Die Trainerriege reichte vom Typ Sportstudent Anfang 20 bis Typ väterlicher Freund mit Mitte 40 (geschätzt). Die überwiegende Anzahl der Trainer war aber noch recht jung (unter 30).
    Beim Coaching gab es 1-2 Dauerrufer, die nahezu alles kommentierten. Einige Vertreter waren deutlicher ruhiger und riefen nur hin und wieder etwas ins Spielfeld. Was aus meiner Sicht gar nicht geht, aber vor kam, dass Trainer Entscheidungen des Schiris kommentierten und teilweise abfällige Handbewegungen machten. Gerade in den NLZ wird immer vom Verhaltenskodex gesprochen. Das gezeigte Verhalten wäre aus meiner Sicht ein klarer Verstoß gegen so einen Kodex und müsste zwingend sanktioniert werden.
    Die Elternschaft war auch sehr unterschiedlich. Bei zwei Teams war es als neutraler Betrachter kaum zum Aushalten. Die Kinder wurden ständig laut gerufen, der Schiri oft kritisiert. Hier hatte ich deutlich den Eindruck, dass die Kinder auch Druck bekommen (vor und nach den Spielen). Die Eltern erschienen sehr ehrgeizig und ausschließlich auf das eigene Kind bezogen. Bei anderen Teams war eine viel entspanntere Atmosphäre. Ab und zu mal ein paar Anfeuerungsrufe, aber sonst eher "genießen" des Spiels. Vor und nach den Spielen wurde gelacht und aus meiner Wahrnehmung kein Druck aufgebaut. Hier stand auch mehr der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund.
    Ein Zusammenhang zwischen Trainer- und Elternverhalten konnte ich nicht zwingend erkennen. Auch bestand bei den Platzierungen kein erkennbarer Zusammenhang.
    Von mehreren Seiten wurde mir der enorme Aufwand der Eltern und der Kinder geschildert, sowohl zeitlich, wie auch finanziell.
    Persönlich hat es mich in der Auffassung bestärkt, sich (als Elternteil) im Vorfeld eines Wechsels zum NLZ unbeding sehr genau die Situation (Trainer, Mannschaft, Eltern) und die Rahmenbedingungen (Fahrtstrecke, Turnierteilnahmen) anzusehen.

  • @gGrätsche


    Danke für deine Beobachtungen.


    Die Trainer mögen vielleicht eine etwas bessere Ausbildung im Fussball haben, aber es sind ansonsten Menschen wie du und ich! Mit einigen kann man sich vor und nach den Spielen ganz normal unterhalten, aber während der Spiele fehlt ihnen jegliche Souveränität. Diejenigen, die in ihrer Karriere weiterkommen wollen, sind noch eher geneigt, sich ordentlich zu verhalten. Aber für die Trainer, die in dieser Altersstufe "stagnieren" geht es teils auch um Frustbewältigung, wenn`s wieder nicht so klappt.


    Bei den Eltern ist es unterschiedlich! Ein Teil nimmt es sportlich, ein anderer Teil rastet schon aus, wenn mal eine Aktion schiefgeht. Denn sie erheben für ihr Kind den Anspruch, dass es gefälligst überall der Beste zu sein hat. Da soll es ihnen nicht das schöne Wochenende vermiesen, indem es schlechte Leistungen bringt oder seine Mannschaft fast nur verliert!


    Wir haben es schon verschiedentlich darüber gestritten, was Kinder in dieser Altersstufe hinreichend durchschauen und inwieweit sich deshalb ihre Interessen mit denen ihrer Eltern und Trainer decken? Natürlich tragen Vereine und Trainer eine Mitverantwortung, aber letzendlich müssen die Eltern ihrer Fürsorgepflicht gerecht werden, für das Kind nicht nur das Beste zu wollen, sondern sehr genau hinzuschauen, ob es auch das Beste ist!

  • Guten Abend, ich glaube das dies nicht unbedingt etwas mit einem NLZ zu tun hat. Das erlebt man alles auch bei "normalen" Mannschaften.. Trainer und Eltern die fast durchdrehen!!!

  • Ich spiele am 28.11 mit meinen 2008ern gegen die 2008er von Bayern München.
    Neben dem Spiel werde ich auch das Verhalten der Trainer und Spieler genau beobachten und kann euch meine Eindrücke gerne im Anschluss schildern, sofern gewünscht.


    Wäre ein Eindruck eines einzelnen Spiels, daher nicht repräsentativ aber ggf. interessant.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)