Alles anzeigen4. Du nimmst die DFB-Philosophie sehr wörtlich
Ich bin mir nicht sicher, ob deine Interpretation der DFB-Philosophie nicht zu radikal ist. Ja, der DFB fördert das freie Spiel, aber er sieht es im Gegensatz zum Trainings- und Spielbetrieb, in dem Kinder wie kleine Erwachsene behandelt werden. Ich halte es nicht für sinnvoll, die Lütten einfach nur sich selbst zu überlassen, das führt schnell zu darwinistischen Erscheinungen. Du bist als Trainer meiner Meinung und Überzeugung nach schon gefragt als derjenige, der die Losung ausgibt, der dafür sorgt, dass die Gruppe funktioniert, und der die Kinder sowohl sportlich als auch menschlich fördert. Dazu gehört aus meiner Sicht unbedingt, dass man den Kindern, gerade im Wissen um ihren Egozentrismus und Egoismus, nahe bringt, sich in andere hinein zu versetzen, sie verstehen zu lassen, wie sich der andere fühlt, wenn ihm vom eigenen Mannschaftskameraden der Ball abgenommen wird. Und das als Einwurf: mir ist egal, wie es der jeweilige Spieler konkret macht, man nimmt dem Mannschaftskameraden den Ball nicht ab, punkt, fertig, aus. Man geht ihm vielmehr aus dem Weg, wenn man ihm in selbigem steht. Auch als Bambino.
Auch denke ich, dass die Trainingsinhalte des DFB nicht unumstößlich sind. Wenn du bei deinen Bambini ein paar dabei hast, die schon passen könnten, dann darfst du ihnen das ruhig auch mal beibringen. Keinen Schwerpunkt daraus machen, aber sie halt auch nicht mit ihrem Wunsch, das zu lernen, völlig im Regen stehen lassen.
Ich habe in meiner Gerade-noch-E2 auch ein paar Kinder, die durchaus schon gruppentaktisch denken können und entsprechende Überlegungen anstellen. Das ist laut DFB erst Thema der D, aber wenn diese (wenigen) Jungs schon so weit sind, dann halte ich es sogar für geboten, ihnen Antworten auf ihre Fragen zu geben und ihr Interesse nicht zu ersticken.
Auch die DFB-Philosophie gibt aus meiner Sicht 'nur' einen Rahmen vor. Diesen zu füllen und konkret auszugestalten ist deine Aufgabe. Dabei muss auch auf individuelle Eigenschaften, Anforderungen und Eigenheiten deiner Mannschaft eingegangen werden.
menschlich gesehen....ein guter Beitrag. Nun werde ich mich mal wieder unbeliebt machen. Den letzten Teil deines Beitrages möchte ich so nicht stehen lassen.....es geht mir um DEINE Interpretation hinsichtlich der Dfb-Philosophie.
Ich könnte Dir nun einige Sätze herauspicken und sie mit meiner Interpretation vergleichen, gegenüberstellen usw.....tue ich im Augenblick nicht.
Wichtig ist für mich, das der Leser weiss, das es DEINE persönliche Interpretation ist....die so nicht stimmen muß...genausowenig wie meine persönliche Interpretation der Dfb-Philosophie.
http://www.dfb.de/uploads/media/dfb_rtk_flyer_A4_quer_01.pdf
Seite 18 erfasst das, was der Dfb für die Altersgruppe Minis für richtig hält. Das was man dort für richtig hält wird dort -angelehnt an wissenschaftliches Wissen- fundiert und detaliert beschrieben. So entstanden die Altersziele, nämlich an den Möglichkeiten der Altersgruppe bemessen
Ich bin der Meinung, dass Spieler einer F, E oder D oder was weiss ich....nicht leiden, wenn sie einmal auf irgendeinem Themengebiet weiter sind als viele andere. Dann müssen sie damit ebend leben oder gehen. Gehen können sie in die nächst höhere oder auch ältere Mannschaft oder zum anderen Verein oder gar zum Dfb.-Stützpunkt. Nur weil einer, zwei oder wegen meiner drei Spieler etwas weiter sind, muß der Rest nicht leiden. Leiden darunter, dass Trainer nun meint, endlich loslegen zu können. DAS wäre der falsche Ansatz und nichts anderes als ...sich mal wieder die Trainerwelt rund zu diskutieren.
Ich behaupte, dass derjenige der das Ausbildungskonzept von A bis Z beherzigt....überhaupt kein Problem bekommt, was die Ausbildung seiner ihm anvertrauten Spielermasse angeht. Im Gegenteil, denn man erhielte freche, flinke, lächelnde Terrier...dessen Wissensdurst nicht dadurch befriedigt werden muß, das man abweicht ...und das ist mein HInweis/Tipp an tobn.....das man meint ihnen die Altersziele der Älteren näher zu bringen, ...ist überflüssig, vertane Zeit, unnötig und für manch anderen eine Ausrede. Besser, kindgerechter usw. ist, ..... innerhalb der Altersziele die Übungen zu verstärken...zu intensivieren. Darin liegt die Kunst und das wird schnell nicht angedacht...bzw. nicht akzeptiert und nicht getan...und das ist schade und letztlich kontraproduktiv.
Werde ich mal konkreter.....die
Minis...Bewegungsschule usw.
F....Grundtechniken....d.h. z.B. wie Passe ich....aber nicht das Passspiel als Gruppentaktik.
Das Thema Passen ab der F bis zum Ende der E.....ist so umpfangreich....da könnte man 10 Jahre beschulen...soviele Übungen von einfach bis sau schwer ...im Zusammenhang mit Koordinationsübungen...könnte man damit füllen. Immer schwerer, immer intensiver, immer anspruchsvoller, immer interessanter für die, die so wissbegierdig sind, das ist null komma null Problem.
Ferner nehme ich auch niemandem ab, der da sagt, dass die Jungs an ihn herantreten, um Themen der Gruppentaktik besprochen und trainiert zu bekommen. Jedenfalls habe ich diese Erfahrung bei den von mir bedienten Mannschaften nie gesammelt. Meine Jungs gehörten immer zu den 6 Leistungsstärksten im Kreis und das habe ich niemals gehört oder gespürt. Ich glaube, das man dort wo das tatsächlich dieses erlebt hat....die Trainingsintensität oder die Themen nicht leistungsgerecht beschult werden....das dort noch Kapazitäten nach oben möglich sind und ich glaube auf der anderen Seite -Abseits von Tobn-...das es ausreichend viele Trainer gibt, die das vorschieben, um sich mal wieder eine Ausnahme zu gönnen, um letztlich den Erwachsenenfußball überstülpen zu können, ...sich hierfür eine Legitimation ordern...und damit Ausbildung unter diesem Deckmantel verhindern.