Beiträge von Charles De Goal

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    Neuer, Kimmich, Hummels und Müller haben seit der Coronapause definitiv konstant auf dem höchsten Niveau performt und sind unumstrittene Stammspieler.

    Ich sehe Hummels und Müller absolut nicht auf der Ebene von Lewandowski und Haaland bzw. als so unverzichtbar in ihren Teams an. Vielleicht gehen unsere Meinungen da auseinander. Kimmich und Neuer sehe ich dort schon eher.


    Es bleibt dennoch stehen, dass die Nationalmannschaft sich nicht mit dem FC Bayern messen kann, wenn der Verein eben diese weiteren Spieler zur Verfügung hat, die Nationalmannschaft aber nicht. Den FC Bayern sehe ich ohne Lewandowski deutlich schwächer. Was wäre bei Leipzig los gewesen, wenn Angelino nicht gegen ManUnited dabei gewesen wäre? Wie wären die Gladbacher ohne die 5 Tore von Plea ins Achtelfinale gerutscht? Ohne Haaland wäre Dortmund eventuell in der Gruppe ausgeschieden. Oder hast du da eine gegenteilige Meinung? All diese Spieler hat die Nationalmannschaft gar nicht zur Verfügung, trotzdem haben sie einen großen Teil zum Weiterkommen der deutschen Teams beigetragen. Und dazu sei noch gesagt: die Spieler, die sowohl in den genannten Vereinen und in der Nationalmannschaft spielen, sind wie gesagt NICHT die Leistungsträger und Spielentscheider in ihren Vereinsmannschaften.


    Wie kann man also behaupten, dass Löw das gleiche erreichen muss wie die Trainer der deutschen Teams? Er hat durch das Fehlen von solchen Führungsspielern gar nicht die Möglichkeiten.

    Wenn du Thiago, Sancho, Davies und co. erwähnst, gesellen sich Gnabry, Werner und Goretzka dazu.


    Verfolgst du die genannten Spieler in ihren Nationalmannschaften?

    Ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht. In den letzten 2 Jahren hat Thiago im Zentrum bei den Bayern konstant Weltklasse abgeliefert. Sancho und Davies haben eine unglaubliche Entwicklung genommen und drückten ihren Teams schon mit 17-20 Jahren ihren Stempel auf und entschieden Spiele. Davies sogar auf einer Position, die bei der deutschen Nationalmannschaft nicht gut besetzt ist. Gnabry hat sicherlich ähnliches geleistet, Goretzka und Werner sind ebenfalls auf einem guten Weg. Aber gut, dass du Goretzka und Gnabry erwähnst: Flick hatte sie beide + Davies und Thiago im CL-Finale. Löw hat nur zwei davon.


    Ohne diese Spieler zur Verfügung zu haben, soll Löw mit der Nationalmannschaft das gleiche erreichen, weil er ja deren Mitspieler zur Verfügung hat?


    Um es abzukürzen:

    Siehst du die Mannschaft Neuer - Ginter - Süle - Koch - Max - Kroos - Gündogan - Gnabry - Goretzka - Sané - Werner (Aufstellung gegen Spanien) auf der gleichen Ebene wie Neuer - Kimmich- Boateng - Alaba - Davies - Goretzka - Thiago - Coman - Müller - Sané - Lewandowski (Aufstellung CL-Finale)?


    Vergleich Ginter gegen Pavard

    Vergleich Süle gegen Hernandez

    Vergleich Koch gegen Alaba

    Vergleich Max gegen Davies

    Vergleich Kroos gegen Kimmich

    Vergleich Gündogan gegen Müller

    Vergleich Sané gegen Coman

    Vergleich Werner gegen Lewandowski

    Die anderen drei Spieler waren in beiden Teams auf dem Feld


    Bitte ehrlich sein, siehst du beiden Truppen als gleich gut an und bist du der Meinung, wenn Flick mit der Bayern-Truppe das Nonplusultra im Vereinsfußball ist, muss Deutschland mit drei gleichen Spieler und vielen anderen das gleiche im internationalen Fußball sein? Ich finde diese Aussage, dass der Nationaltrainer sich an den Erfolgen der Vereinsmannschaften aus seinem Land messen muss hanebüchen.

    Was sollen die Engländer und Italiener über die letzten 20 Jahre sagen, wenn sich ihre Nationalmannschaften an den Erfolgen messen sollen, die ihre größtenteils Legionärs-Teams im Vereinsfußball erreicht haben?

    Dass man mit dem Spielermaterial etwas anderes machen kann, zeigen die Trainer in deren Vereinen national wie international zurzeit Woche für Woche.

    Moment, das ist doch viel zu pauschal geurteilt.


    Der FC Bayern ist durch die CL-Gruppenphase marschiert - vollkommen richtig. Das haben aber nicht die deutschen Spieler allein geschafft, sondern da laufen auch noch Lewandowski, Costa, Alaba, Davies und immerhin 4 französische Weltmeister rum.

    RB Leipzig hatte exakt einen deutschen Spieler auf dem Feld, als sie gegen ManUnited gewonnen haben.

    Bei Borussia Dortmund spielen Guererro, Witsel, Bellingham, Delaney und vor allem Sancho, Haaland und Hazard groß auf und machen die Spiele. Auch da sind die Spieler, die in der deutschen Nationalmannschaft spielberechtigt sind, nicht allein die treibende Kraft.

    Schauen wir uns Gladbach an, so gibt es dort 6 deutsche Spieler (Stindl, Hofmann, Hermann, Ginter, Neuhaus, Kramer), die zum Stammkader von knapp 20 Spielern gehören.


    Es ist bei WEITEM nicht so, dass die deutschen Spieler in ihren Vereinen die unumstrittenen Führungskräfte und Leistungsträger sind. Ich weiß nicht, wie man auf diesen Irrglauben kommt und es ist mir auch ein bisschen zu billig, sowas als Fakt hinzustellen und dann Löw vorzuwerfen, dass ER das nicht hinbekommt, andere aber. Löw hätte es mit Sicherheit leichter, wenn er auch noch Lewandowski, Alaba, Sancho, Angelino und Plea im Kader hätte. Die Vereinstrainer können auf diese Spieler zurückgreifen, Joachim Löw leider nicht. Das Spielermaterial gibt das her, was nGio aufgelistet hat. Und sind diese Spieler tatsächlich die maßgeblichen Spielgestalter und Führungsspieler in ihren Vereinsmannschaften? Welcher deutsche Spieler aus der Auflistung ist denn in seiner Vereinsmannschaft DER unumstrittene Superstar oder Weltklassespieler, der diese Leistung auch in der Nationalelf abrufen müsste, es aber nicht tut? Nein, diese "Superstars" sind Haaland, Lewandowski, Plea, Sancho, Davies, Angelino, letztes Jahr noch Thiago und weitere nicht-deutsche Spieler. Auf der Stufe sehe ich keinen deutschen Spieler.


    Übertrieben gesagt beschleicht einen das Gefühl, dass unser Bundestrainer außerhalb der Nationalmannschaftslehr- (oder besser leer)-gänge sein Image als Freigeist pflegt, Espresso trinkt, in der Nase popelt und sich an den E.... krault.

    Und da liegt wohl das Problem. So einen populistischen Quatsch (das muss ich jetzt mal sagen, weil deine eigene Aussage ziemlich beleidigend ist), hätte ich hier nicht erwartet. Auf der Grundlage "Nase popeln" und "Eier kraulen" ist keine Diskussion zielführend.

    Danke für den guten Überblick!


    Interessant ist, dass in dieser ganzen Auflistung 34 (von 49) in diesem Jahr Länderspiele bestritten haben (bzw. zur NM berufen wurden). Bereinigt von Spielern, die noch in U-Teams spielen oder deren letzte Nominierung vor 2018 lag, kommen wir auf 34 von 37 Spielern (einzig Müller, Boateng und Hummels sind in den letzten 3 Jahren in der NM aufgelaufen, stehen auf der Liste und spielen nicht mehr in der NM). Alle anderen sind leistungstechnisch in der Zeit nicht auf der Höhe gewesen, bei manchen liegt die letzte Nominierung schon 6 Jahre zurück!


    Noch interessanter finde ich, dass auf Grundlage dieser Liste die Argumente für "es gilt kein Leistungsprinzip" sehr dünn werden. Ich finde nur drei Spieler, die auf dieser Liste nicht auftauchen, aber dennoch in diesem Jahr Spiele für die Nationalmannschaft bestritten haben (Uduokhai, Serdar & Baumann).


    Alles in allem kann man mit dem Spielermaterial aber auch kaum etwas anderes machen, denn die verfügbaren Namen sind bekannt und jemandem "aus dem Hut zaubern" kann man in der heutigen Fußballwelt kaum noch.

    Deine Klassifizierungen zu den Altersschwerpunkten gefallen mir sehr gut! Wirkt in sich sehr stimmig und logisch, weil die Annahmen und die daraus folgenden Konsequenzen meiner Meinung nach genau richtig sind. Ich werde das in Zukunft beachten!!


    Dennoch bin ich der Meinung, dass mit Beginn des Großfeldes auch die Grundlagen von Gruppentaktiken geschult werden sollten. Denn ich sehe Teams, die in der C- und B-Jugend eben keine Gruppentaktiken gelernt haben und einfach nur wild über den Platz laufen und der Zufall regiert. Da ist dann die Vorgabe "Hinten eng stehen und vorne lange Bälle auf den schnellen". Mit Zufall fördere ich aber noch weniger die Talente, behaupte ich.

    Das Prinzip einer Viererkette, das Pressing, die Möglichkeiten des Spielaufbaus und vor allem die Frage "Wie will ich überhaupt zum Tor kommen?" sind ganz elementar, um Struktur ins Spiel zu bringen. Ohne das wird niemals eigenständig ein Ball im Pressing gewonnen werden, niemals sauber als Team verteidigt und auch kaum ein Ball vernünftig nach vorne gebracht. Nein, für mich sind das elementare Dinge, die auch in der C-Jugend schon notwendig sind.

    Das geht aber nur so lange auf, wie deine beiden fit sind. Wenn da ein oder zwei ausfallen und dahinter nicht viel kommen würde, sieht es schon mau aus. Das Ziel müsste doch eigentlich sein, dass acht um die Posten der zwei konkurrieren.

    Wir reden aber vom Alter 18 bis 32, in denen Spieler für die Nationalmannschaft interessant sind. Das sind 15 Jahrgänge. Wieviele Spieler sollen denn pro Jahrgang wirklich Bundesligastürmer oder Nationalspieler werden? Klar sind in den U-Mannschaften alle Jahrgänge mit Stürmern besetzt, aber die haben zum Teil ja nichtmal das Zeug zum Zweitliga-Stürmer. Und das sind sogar die, die es soweit geschafft haben. Wenn man sagt, dass da acht konkurrieren sollen, dann muss ja theoretisch nur alle zwei Jahre ein Stürmer aus der Jugend rauskommen, der das Zeug zum Nationalspieler hat.

    Natürlich KANN der DFB nicht jeden Spieler besser machen, aber es sollte das ZIEL sein, dass die Vereine jeden Spieler besser machen (können, wollen)!!

    Und da macht sich schon bemerkbar, das evtl. der ein oder andere aussortiert worden wäre, weil seine Entwicklung kurz -verzögert, unterbrochen whatever- war. Oder ob das Nlz diese Phase, evtl. notgedrungen, zugestanden hat.

    Auch hier stellt sich die Frage: Wird der Spieler aussortiert, weil er eine Verzögerung durchlebt oder wird er aussortiert, weil man ihm durch die Verzögerung nicht mehr zutraut, es soweit zu bringen? Marco Reus ist in Dortmund aussortiert worden und hat es über Umwege zum Bundesligaspieler geschafft. Dafür gibt es auch noch weitere Beispiele, kann ich dir gerade nicht nennen. Aber diese Spieler sind eben die Ausnahme.


    Und deshalb stellte ich auch an Dirk Coerverfan die Frage "Wie definierst du denn die besten Spieler eines Jahrgangs?":

    Sind die besten Spieler eines Jahrgangs nicht diejenigen, die sich durchsetzen? Die, die sich (warum auch immer) nicht durchsetzen, sind dann eben nicht gut genug. Fußball ist nicht nur Technik, Taktik und Schussgenauigkeit, sondern auch Mentalität, Athletik oder Kraft.

    Wäre es im Umkehrschluss fair, einen technisch guten Spieler vorzuziehen, der körperlich nicht mithalten kann und dafür einen 30cm größeren und körperlich wuchtigen Spieler auszusortieren, der vielleicht technisch nicht so gut ist? Beide haben ihre Stärken und Schwächen, aber auf unerfindliche Weise gilt der eine als "guter Fußballer" und der andere wahrscheinlich als "Bulle".

    Am Ende zählt die ideale Kombination aus beidem und das bringen nicht viele mit. Aber den "guten Fußballer" nicht auszusortieren, weil er ja noch wachsen kann, wäre genauso unfair wie den großen kräftigen auszusortieren, weil er die Technik (noch) nicht mitbringt.

    Ich finde es völlig verrückt, dass von den besten Fußballern eines Jahrganges, die wir in Deutschland haben, einige auf der Ersatzbank versauern müssen, nur weil das Ergebnis wichtiger als die Ausbildung ist.

    Wie definierst du denn die besten Spieler eines Jahrgangs?


    Vielleicht sind die besten Spieler eines Jahrgangs auch diejenigen, die sich durchsetzen und dann auch spielen, gerade WEIL es um Ergebnisse geht? Welcher Trainer lässt auf Ergebnisse spielen und lässt seine besten Fußballer draußen?


    Bei dem Prozentsatz, der es tatsächlich zu den Profis und sogar in die Bundesliga schafft, glaube ich nicht, dass allzu viele talentierte Spieler übergangen wurden, weil sie wegen Ergebnisorientierung nicht gespielt haben. Ist natürlich nicht zu belegen, aber wer sich da nicht durchsetzt, der ist dann vielleicht auch nicht der richtige für Konkurrenzkampf bei den Profis.


    Ich glaube nicht, dass die Ausbildung mehr in die Breite gehen muss. Der DFB zum Beispiel will nicht alle Spieler besser machen, sondern diejenigen mit den besten Voraussetzungen. Was bringen z. B. der Nationalmannschaft 8 Top-Stürmer, ein oder zwei reichen ja schon. Und die werden sich auf ihrem Weg dahin durchsetzen, egal wo und gegen wen. Und wenn sie sich nicht durchsetzen, dann sind sie eben nicht diese Top-Stürmer.

    Dann fangen auch schon NLZ-Trainer mit umfangreichen Gruppen- und Mannschaftstaktiken in der C- und B-Jugend an.

    Das muss einfach mal ein Ende haben.

    Was genau ist daran falsch?


    Ich denke, wenn es auf das Großfeld geht, sind Grundlagen in allen gruppentaktischen Bereichen notwendig.


    Natürlich werden dann einige Grundlagen vertieft, je nachdem was der Trainer, der Verein oder die Mannschaft vorgeben oder ermöglichen. Ich bin zwar nicht im NLZ, aber selbst im Breitensport gehe ich alle Pressingformen und Abwehrformationen im Training durch. Und ich teste auch alles in den Spielen, aber auf eins kann ich mich ja irgendwie auch festlegen. Und ich erwarte auch, dass die Spieler das verstehen, Fachbegriffe kennen und das umsetzen können. Fehler sind aber natürlich nicht verboten, es ist ein Lernprozess.


    Und ich behaupte außerdem, dass Gruppentaktiken extrem viel Spaß machen können, wenn man sie ohne Druck und spielerisch einstudiert. Vor allem fördern sie das Gruppengefühl.


    Gegenfrage: Wann sollen sonst die Grundsteine für z.B. Pressing gelegt werden? Schadet es einem C- oder B-Jugendlichen, wenn er bereits 3 Jahre früher den Gegenspieler in die Mitte lenken kann oder richtig in der Kette verschiebt? Was ist falsch, wenn eine C-Jugend bewusst flach in den Strafraum kombinieren kann oder bewusst das Spiel über den Flügel sucht, weil sie einen Kopfballstarken Stürmer haben? Das durchzuführen benötigt nunmal Gruppen- und Mannschaftstaktiken, warum sollen die nicht Inhalte des Trainings sein?

    Ist das Ironie?


    Natürlich kann ich nicht allen Kommentaren dort zustimmen... Hier allerdings auch nicht :)


    Selbstverständlich ist das Niveau hier im Schnitt höher, darum schrieb ich "ähnlich". Hätte ein "teils" dazugeben sollen, aber das man jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, kenne ich nur von meiner Exfreundin..

    Die Frage war durchaus ernst gemeint, weil ich es wirklich nicht wusste. Sicherlich sind dort einige sachliche und differenzierende Kommentare, aber manche sind auch purer Stuss (siehe meine Beispiele in #163), die ich niemals als spannend oder "ähnliches Niveau wie hier" bezeichnen würde. =)

    Ja, grundsätzlich ist das nicht Facebook-Niveau, aber "Mit solchen Spielern muss man ins Finale jedes Turniers kommen", "Inzwischen gehts Löw und seinem Adlatus Bierhoff noch darum, möglichst viel Geld abzugreifen" oder "Alternative Fakten" sind für mich jetzt keine spannenden Kommentare, sondern purer Blödsinn und haben nichts mit sachlicher Diskussion zu tun.


    Ich finde schade, wenn Diskussionsteilnehmer ihre Meinung mit sowas als Beleg bekräftigen wollen (nicht du), hat es hier auf den vielen Seiten öfters gegeben.

    Umso weniger habe ich verstanden warum Löw nach seiner ausgiebigen WM-Analyse die grundsätzliche Spielausrichtung den Gegner zu dominieren und früh zu pressen einkassiert, und eine komplett neue passive Spielidee ausgegraben hat.

    Zumal wir am Dienstag gesehen haben, dass Löw vor 2 Jahren keine schlechte Idee mit seiner Ausrichtung hatte - die Spanier haben im Prinzip das gespielt, was wir damals spielen wollten. Nur konsequenter, als wir es damals gemacht haben. Fairerweise muss man sagen, dass wir am Dienstag wohl jede Spielweise des Gegners zugelassen hätten und sie vermutlich erfolgreich ausgesehen hätte.


    Ich kann allerdings seine Grundidee nachvollziehen. Mit den Tempospielern Gnabry, Werner und Sané, den schnellen Umschaltspielern Goretzka und Gündogan und den wunderbaren langen Pässen von Kimmich/Koch wäre für mich auch logisch, dass man tiefer steht und den Raum zum Kontern mit dieser Geschwindigkeit nutzt. Nur muss man eben auch einen Gegner haben, der das nicht durchschaut und der es zulässt. Leider ist es aber zu ausrechenbar und offensichtlich, sodass die Gegner entsprechend darauf reagieren können. Hätte Löw die Mannschaft mal 1-2 Wochen am Stück, könnte er eventuell Alternativen einstudieren, das Wissen und die Fähigkeiten haben er uns sein Trainerteam allemal.

    Hi Quelle vom Konzept nicht, bin hier z.Z. auch nur Gast. Was mir auch noch aufgefallen war, als Zuschauer meldest Du Dich am Eingang mit Handy und QR Code und nur wenn Du das nicht hast über eine Liste.

    Das hat zumindest der FLVW in Westfalen auch öffentlich gemacht und alles für die Vereine bereitgestellt. Wird/wurde aber meines Erachtens nach nicht genug genutzt.

    Der 2009er Jahrgang war natürlich was besonderes. Glaube nie haben es so viele Spieler geschafft wie damals. Bis auf Gnabry begeistern mich die Namen nicht auch wenn es durchaus passable Kicker sind. Vielleicht brauchen die auch noch ein wenig. 2009 waren die Spieler aber auch nur hoffnungsvolle Talente. Die WM 2010 hat denen aber nochmal ein richtigen Kick gegeben (bis auf Hummels). War durchaus mutig diese Spieler zu nominieren.

    Aber da muss man sehen, dass diese Spieler bereits ein Jahr nach ihrem EM-Titel als Stammspieler bei ihren Clubs zur WM gefahren sind. Ich lasse mich gerne korrigieren, aber von der 2017er Truppe war ein Jahr später keiner dabei. Aktuell arbeitet Löw mit einigen Spielern der 2019er Mannschaft, die immerhin ins Finale kam. Die Spieler haben aber meiner Meinung nach eindeutig nicht die Klasse wie diejenigen vor 10 Jahren. Man kann also nun auch mal das Spielermaterial, das für den völlig gerechtfertigten Umbruch zur Verfügung steht, hinterfragen.

    Ich fand es richtig Ballack nicht mehr zu nomieren, nur das WIE war eine Katastrophe. Genauso wie nach der WM 2018. Für mich ist es unverständlich, dass Hummels, Boateng, Özil, Khedira und Müller aussortiert wurden und Neuer nicht. Die Nomierung Neurs war sowieso ein Witz. Es sind diese willkürlichen Entscheidungen die mich (und denke auch viele andere) ratlos zurücklassen. Vielleicht steckt da ja auch ein Plan dahinter den ich nicht sehe, nur wärs langsam an der Zeit diesen Plan den Leuten mitzuteilen.

    Ja, das sehe ich auch so. Dann gab es ja noch Interviews (und sogar das Buch) von Lahm, der zwischen den Zeilen ziemlich gegenüber Ballack nachgetreten hat und dennoch Kapitän wurde. Insgesamt ziemlich komisch gelaufen.


    Özil ist übrigens zurückgetreten, Khedira hat mit Löw den Rücktritt besprochen. Nur Hummels, Boateng und Müller sind öffentlich aussortiert worden - sicher wirft das ein schlechtes Licht auf die Aktion als solche. Nur hat man mit allen dreien eine schwache WM und eine schwache Nations League gespielt. Dann hat man sich wohl dazu entschieden, dass die drei beim Umbruch nicht helfen können. Da sie damals auch auf dem absteigenden Ast waren, verständliche Entscheidung. Davon jetzt einen Rückzieher zu machen - für mich wäre das eine unglückliche Entscheidung.


    Deshalb für mich insgesamt verständlich, aber nicht gut durchgeführt. Ich bin auch nicht der Meinung, dass die drei Spieler die Nationalmannschaft auf einen Schlag besser machen würden. Hummels beispielsweise hätte gestern gegen die schnellen Spanier noch älter ausgesehen, als er eigentlich ist.

    Gut, über die Definitionen können wir uns jetzt ewig streiten, deswegen jetzt mal andersrum. Welche Nationalmannschaft schätzt du von den Einzelspielern deutlich stärker ein? Ich würde spontan da nur Frankreich nennen.

    Ich sehe in Europa die Engländer, Belgier, Spanier, Portugiesen, Franzosen und Italiener vom durchschnittlichen Spielermaterial auf unserer Stufe, in der Spitze vor uns. Das brauchen wir jetzt auch nicht ausgiebig diskutieren, es ist ja die persönliche Wahrnehmung. Und selbst, wenn jemand die Deutschen stärker einschätzt als die genannten Nationen, muss sich jeder eingestehen, dass unter den genannten Nationen plus Deutschland (insgesamt 7) der Unterschied minimal ist. Alle genannten Nationen haben Stammspieler von europäischen Top-Clubs in ihren Reihen, man könnte sogar meinen, die ein oder andere Nation hätte mehr Weltklasse-Spieler als Deutschland (je nachdem, wie man es definiert) im Kader.

    Nach der WM 2018 war allen klar, dass ein besserer Fußball gepsielt werde müsste. Ich mache das nicht an Ergebnissen fest. Man kann toll spielen und 1:0 verlieren (predigen wir ja auch immer im Forum). Ich finde einfach, dass die NM einfach schlecht spielt und das seit mehreren Jahren. Es ist einfach keine Besserung in Sicht und dass obwohl eine gute Mannschaft hat.

    Also ich habe die WM 2018 sportlich nicht so schlecht wahrgenommen, wie sie vielerseits gemacht wird. Es mag sein, dass die Bewertung sehr schlecht ausfällt, wenn man Ergebnisse und die Art vom Fußball zusammenschmeißt. Für sich betrachtet (Tore und Ergebnisse außer Acht gelassen) war das schon ziemlich guter Fußball bei der WM 2018, man hat sich die meisten Abschlüsse aller Teams erspielt und hatte das Spiel abgesehen von den Kontern absolut im Griff. Die 4 Gegentore fielen in 3 Kontern und nach einem Standard. Natürlich muss man dazu sagen, dass die beiden eigenen Tore durch einen Freistoß und eine angeschossene Flanke fielen. Dennoch war Deutschland abgesehen von den Toren stark. Ich weiß, dass viele diese Einschätzung nicht teilen, aber vielleicht sollte man sich objektiv nochmal die Spiele oder die Highlights anschauen. Fair ist es nämlich nicht, aufgrund von schlechter Chancenverwertung "besseren Fußball" zu fordern.

    Ich vergleiche das so ein wenig mit der WM 2010. Da hatten wir ein richtigen Umbruch als mit Khedira, Özil, Höwedes, Hummels, Boateng, Müller, Neuer viele neue junge Spieler gespielt haben. Da war auch nicht alles Gold was glänze, aber es hat Spaß gemacht denen zuzuschauen und deren Entwicklung zu beobachten. Individuell war man damals sicher nicht besser.

    Nun muss man aber auch sagen, dass bei der WM 2010 die genannten Spieler U21-Europameister und eine wahnsinnige Generation waren. Dazu kam Lahm, der zu dem Zeitpunkt unumstrittene Weltklasse war und Typen wie Schweinsteiger und Klose. Eine U21-Europameister-Generation haben wir erneut, aber Hand aufs Herz: begeistern dich die Namen Pollersbeck, Stark, Toljan, Gnabry, Meyer, Weiser und Öztunali genauso wie die von dir aufgezählten aus dem 2009er Jahrgang?


    Ballack wurde vor 2010 ähnlich ausgemustert wie Müller, Hummels und Boateng vor 1,5 Jahren. 2010 war der Aufschrei groß, als Ballack zuerst verletzt ausfiel und er dann ausgemustert wurde... "Wie kann man mit einem verdienten Spieler wie Ballack so umgehen?". Nach 2010 war das alles plötzlich vergessen, hat keinen mehr interessiert, was mit Ballack ist. Ballack hatte nicht so eine große Lobby in Deutschland, hat zu der Zeit ja auch in England gespielt. Dazu würde er durch die Leistungen des Teams bei der WM schnell vergessen. Würdest du sagen, dass es richtig oder falsch war, Ballack damals so auszusortieren?

    Ich war zwar nicht gemeint, aber hier mal so meine Defintion: (erweiterter) Stammspieler bei einer Europäischen Topmannschaft. Das trifft auf 8 von 11 Startspielern zu. Ginter spielt bei zwar bei keiner Topmannschaft, aber dennoch bei einer guten. Bleiben noch Koch und Max. Beide sind jetzt keine Überspieler aber dennoch "gehobener Durchschnitt".

    Ich bleibe dabei, gestern stand eine sehr gute Nationalmannschaft auf dem Platz die ihre PS nicht auf die Straße kriegt und das nicht zum ersten Mal.

    Ja, das auch für mich die Definition eines "guten" Spielers. Aber Stammspieler bei einer Europäischen Top-Mannschaft ist sicherlich keine Weltklasse. Ich gehe mit, dass das gestern eine gute Mannschaft war, die auf keinen Fall 0:6 verlieren darf. Aber da ist man sich doch wohl einig. Zu behaupten, dass die "deutsche Weltklasse-Mannschaft" 0:6 gegen Spanien ("wer von denen ist überhaupt Weltklasse?") verloren hat - mit solch einer falschen Schlagzeile habe ich enorme Probleme.


    Es geht vor allem darum, wie das eingeordnet wird. Ich behaupte, dass bei 2 Niederlagen in 25 Monaten (20 Spiele) eine Bewertung nicht so schlecht ausfallen muss, wie sie von vielen gemacht wird. Zumal diese Niederlagen gestern gegen Spanien und vor einem Jahr gegen die Niederlande waren. Man könnte aber mal in Frankreich mal nachfragen, wie dort die Niederlagen gegen die Türkei, Finnland oder die Niederlande aufgenommen wurden. Macht es nicht besser, aber zeigt, wie egal es auch sein kann.

    Ne, sorry. Ist mir zu hoch. Eine fehlende Verhaltensweise damit zu rechtfertigen, das Sie mit einem späteren Ereignis ohnehin obsolet gewesen sei, verstehe ich nicht.

    Man könnte eher darauf kommen, das eine geänderte Verhaltensweise ein späteres (negatives) Ereignis beeinflußen oder verhindern könnte.

    Wir reden scheinbar aneinander vorbei.


    Ich habe auch nach der Halbzeitpause keine allzu große Reaktion erkennen können. Aber da nach wenigen Minuten bereits das 0:4 gefallen ist, ist diese Reaktion auch für die restlichen 38 Minuten deutlich unwahrscheinlicher geworden.


    Okay, Gegenfrage: wer von den Spaniern gestern ist Weltklasse?

    Wie viele Nationalmannschaften haben ausschließlich Weltklassespieler in der 1. Mannschaft?

    Da fällt nur momentan eigentlich nur Frankreich ein...


    Wenn du Weltklasse so definierst, dass man der beste Spieler oder meinetwegen einer der 3 besten weltweit ist, gibt es keine Weltklasse-(National)mannschaft..

    Ne, keine Gegenfrage. Du hast eine Behauptung aufgestellt, ich teile diese nicht und habe nach Belegen gefragt. Bevor wir jetzt über die Spanier oder andere Nationalmannschaften sprechen, zählst du mir bitte die elf deutschen Spieler auf, die Weltklasse sind und gestern auf dem Platz standen. Denn das ist die Grundlage deiner Argumentation und die gilt es erstmal zu belegen.


    Oder du offenbarst deine Definition von Weltklasse und belegst damit, warum z.B. Matthias Ginter und Philipp Max Weltklasse sind.

    Da das 0-4 fiel, wäre ein vorheriges Aufbäumen ohnehin sinnlos gewesen? :/


    bei brasilien deutschland stand es zu diesem Zeitpunkt übrigens schon 0-5....

    Kommst du da wirklich nicht selbst drauf?


    Liege ich zur Halbzeit deutlich zurück (egal ob 0:3 oder 0:5) und nehme mir in der Pause vor, das zu drehen oder besser dagegen zu halten, dann ist es halt nicht gut für die Moral, wenn ich nach wenigen Minuten das nächste Gegentor kassiere.


    Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass nach der Halbzeitpause sofort die Post abgehen würde. Ging sie aber nicht, stattdessen fiel das Gegentor. Danach hatte sich das dann noch mehr erledigt.

    Mache ich bei Gelegenheit. In meiner Erinnerung sind da grade nach der Pause Szenen in denen Neuer mehrmals retten mußte.

    da konnte ich schon ein Aufbäumen, trotz hohem Rückstand, erkennen. Nur ein Beispiel.


    Vllt. schaust Du es Dir auch nochmal an.

    Ja, es gab da 2-3 gute Szenen (Doppelchance Paulinho & Oscar) um die 54. Minute herum. Im gestrigen Spiel ist genau zu dieser Zeit das 0:4 gefallen. Das hätte sowieso jede Art von Aufbäumen im Keim erstickt.