Beiträge von Coach1976

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    Der Verein muss auch hinter Regeln stehen, es werden Schilder benötigt.

    Wer zwei Gespräche, 5 WhatsApp-Nachrichten und Telefonate ignoriert wird sich von Schildern auch nicht beeindrucken lassen. An vielen Plätzen der Republik hängen die üblichen "Fairplay"-Schilder mit der Aufforderung, auch die Schiedsrichter in Ruhe zu lassen. Was bringts?

    Die Schilder sind sicher nicht das Allheilmittel.

    Grundsätzlich gilt aber schon viel hilft viel. Wichtig ist v.a. mehrstufiges vorgehen:
    1. Handout zum Mitgliedsantrag, in denen die Regeln für Respekt und Disziplin bekannt gemacht werden und diese mit der Unterschrift zur Mitgliedschaft verknüpfen.

    2. Elternabend mit klarer Kommunikation der Erwartungen in Sachen Respekt und Disziplin
    3. Schilder am Sportplatz, in der Kabine etc.
    4. Konsequentes handeln bei Zuwiderhandlung.
    Jeder Vereinsverantwortliche und Trainer spricht jeden Elternteil, der gegen den "Codex" verstößt direkt an egal, ob jemand im Umfeld das mitbekommt. Im Wiederholungsfall Gespräch mit der Vorstandschaft, bei Uneinsichtigkeit gerne auch Trennung.

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Vor allem das Argument, die Kinder wollen doch auf große Felder und große Tore spielen ist meiner Meinung nach totaler Humbug.
    Man lässt 6 Jährige auch nicht mit einem 28-Zoll Fahrrad fahren, weil sie das wollen oder an der Playstation Ballerspiele mit FSK ab 16 zocken. (hoffentlich)

    Ein 25er Kader ist in der Kreisliga schon sehr üppig. Selbst wenn 3-5 regelmäßig nicht verfügbar hast Du also jedes Wochenende mindestens 4, die Du ausschließen musst.

    Ich gebe zu eine B-Jugend mit 16-17 Spielern ist sportlich, andererseits kann man 2x40 Minuten auch mit 2-3 Auswechselspielern bestreiten. Dementsprechend stimme ich RedDevil zu, dass die Idee mit der JSG suboptimal war, v.a. ist im Vorfeld solcher Zusammenschlüsse immer zu klären, ob der Leistungsgedanke oder die Möglichkeit die Spieler an Bord zu halten relevant ist.

    Weiterhin schreibst Du, dass Ihr Spieler von höherklassigen Vereinen dazu gewinnen konntet, das klingt ja auch eher danach, dass ich aktiv ward und nicht, dass die Spieler bei Euch angeklopft haben.

    Letztendlich auch egal. Euer Kader war mit 25 eigentlich schon überfüllt und alles was plötzlich neu dazu kommt war zu viel.

    Bei der Kadergröße bekommt Ihr das weder zu zweit noch zu dritt geregelt.
    Erster Schritt wäre mit dem kompletten Kader zu besprechen, wer Interesse hat zu spielen und wer nicht.

    Dann wird ein Plan aufgestellt, der sicherstellt, dass jeder Spieler der Interesse hat ausreichend Spielzeit bekommt und dementsprechend aber auch Spielpausen akzeptieren muss, wenn die anderen Spielen.

    Das alles sollte unabhängig davon erfolgen, wie die Spiele ausgehen und welchen Platz ihr belegt.
    Klare Ansage: jeder der trainiert spielt und zwar so häufig wie eine gerechte Spielzeitverteilung im Kader es zulässt. Wer nicht trainiert spielt nicht.

    Sollten mit dem Konzept alle Jungs an Bord bleiben, dann ist es an den Vereinen der JSG einen Trainer für eine zweite Mannschaft zu finden, die dann zur neuen Saison bzw. wenn möglich ab der Rückrunde aktiv wird.
    Für mich klingt das prinzipiell so, als ob v.a. die Möglichkeit Spieler von höherklassigen Vereinen zu bekommen bei Euch Trainern den Ehrgeiz geweckt hat sportlich durchzustarten und dabei habt Ihr die Auswirkungen aufs Mannschaftsgefüge vernachlässigt.
    Das gilt es jetzt möglichst ausgewogen auszubaden.

    Facebook Seite des NLZ Stuttgarter Kickers - zum Thema Flexibilisierung:

    - U12 spielt 6+1 und 8+1 gegen einen Gegner

    - U13 spielt in Drittel

    - U8 spielt 5x 15 min.

    Das Spielen in Dritteln ist ja im Leistungsbereich von U12 bis U14 auch in Bayern mittlerweile Standard, sowohl in den BL-NLZ- als auch den BFV-NLZ-Förderligen. In der U13 der BuLi-NLZ spielt man 1 Drittel sogar im Kleinfeld mit (je nach Kaderstärke) 4+1, 5+1, 6+1.

    Die anderen beiden Drittel werden leider im 11gg11 gespielt und trüben das schöne Bild leider etwas.

    Jeder Spieler im Aufgebot muss außerdem mindestens 1 Drittel Spielzeit bekommen.

    Schade ist allerdings, dass ab der U15 wieder 2x35 gespielt wird und aufgrund der Auf-/ Abstiegsregelung in den Ligen ggf. einzelne Spieler gar nicht zum Einsatz kommen und selbst die Stammspieler vermutlich oft weniger Spielzeit haben als vorher in U13 und U14.


    Das Konzept mit Dritteln und Mindestspielzeit für jeden Spieler funktioniert aber eben nur in Förderligen ohne Auf- und Abstieg.

    Wer sich aber mal das Niveau und die Intensität in diesen Ligen anschaut, stellt fest, dass dort ausreichend Ehrgeiz und Motivation vorhanden ist egal der wievielte Spieltag gerade ist und auf welchem Tabellenplatz die beteiligten Teams stehen.

    Grundsätzlich hast Du mit Deiner Kritik an der Art der Einführung gar nicht unrecht.

    Der Fehler liegt aber woanders.

    Es wurde viel zu spät begonnen das Thema verpflichtend zu machen, und deswegen hat man jetzt die Not alles auf einmal zu machen.

    Die Pilotphase und Freiwilligkeit ist leider an renitenten Kreisen, Vereinsfunktionären, Trainern und Eltern gescheitert, weil sich viel zu wenige an der Sache Interessierte und Aufgeschlossene damit beschäftigt haben.

    Klar man hätte schon vor 10 Jahren beginnen können in der G-Jugend verpflichtend Funino oder ähnliches zu spielen und dann mit dem Jahrgangswechsel der damaligen Kinder alle 2 Jahre die nächst höhere Klasse nachziehen.

    Dann würden wir heute in der U15 vielleicht 9gg9 Spielen und niemand hätte etwas mitbekommen.

    Wenn wir heute aber so anfangen, dann brauchen wir nach der Vorgehensweise ja nochmal zehn Jahre und die Zeit haben wir einfach nicht.


    Während in Deutschland derzeit diskutiert wird, ob die Umsetzung von über 40 Jahre alter Erkenntnisse, die wiederholt wissenschaftlich belegt wurden, sinnvoll ist für die kindgerechte fußballerische Ausbildung, gehen andere Länder schon die nächsten Schritte und versuchen weiter zu optimieren.


    Zum Beispiel Belgien mit seiner Bambini Spielform 1+1 auf 3m x 1.5m Tore.


    ✂️ Belgian 1+1v1+1 - YouTube

    Zitat aus dem Vortrag: "The Journey startet in 2000"

    Damals haben wir die NLZ eingeführt und damit zwar einen Quantensprung in der Ausbildung gegenüber vorher erreicht.

    Belgien aber hat parallel angefangen, und vermutlich das nachhaltigere Modell entwickelt.

    Zum Vergleich: In Deutschland wurde zur Saison 2010/11 empfohlen in der D-Jugend das 11gg11 durch das 9gg9 zu ersetzten und die meisten Kreisverbände sind dem dann auch gefolgt. Auch das war ein guter Schritt. Aber zu dem Zeitpunkt, war in Belgien das was wir heute versuchen einzuführen und was immer noch auf Widerstand trifft bereits vollständig umgesetzt.


    ruffy85 : Vielen Dank für den Link zum Vortrag. Absolut eindrucksvoll, sowohl inhaltlich als auch in der Emotionalität der Präsentation. Wer es danach noch nicht kapiert hat, dem ist nicht zu helfen.

    Wäre vielleicht mal noch ein guter Tipp für Hannes Wolf in Sachen Argumentation. Der belgische Kollege erklärt neben den individuellen Skills zusätzlich noch, wie sich über die Spielformen das Team und die Spieler sukzessive hin zum 11 gegen 11 entwickeln.

    Damit wären eigentlich auch die letzten Kritiker noch zu überzeugen, wenn sie interessiert an der Sache sind, und nicht einfach dagegen.

    Tatsächlich finde ich es "Gesamtgesellschaftlich" schon erschreckend, dass Leistung ein immer mehr negativ besetzter Begriff ist. Aber das ist noch mal ein ganz anderes Thema....

    Bezogen auf den Fußball und Tabellen kommt das Thema: "Leistung ist negativ besetzt" aber irgendwie auch falsch rüber.

    In der Leichtathletik ist es relativ einfach Leistung zu beurteilen (mal abgesehen davon, dass wie in jeder Sportart die Altersmäßige Einteilung von Klassen aufgrund der schwankenden körperlichen Entwicklung immer problematisch ist).

    Aber grundsätzlich versucht jeder das Optimum aus sich herauszuholen und seine bestmögliche Leistung zu bringen.

    Dabei gibt es Sieger und Verlierer. Jeder der sich anmeldet kann teilnehmen. Es gibt keinen Abstieg und auch keine taktischen Möglichkeiten einen Abstieg zu verhindern. In der Regel gibt es z.B. Vor- und Endläufe und im Idealfall auch einen Hoffnungslauf mit den langsameren der Vorläufe, so dass im Wettkampf jeder Teilnehmer auf annährend gleiche Einsatzzeiten kommt.


    Auch beim Fußball habe ich kein Problem damit dass Tabellen den Sieger ermitteln und Pokale verteilt werden.

    Problematisch wird es aber da (unabhängig ob Leistungsbereich oder Breitensport) wo Spieler, die sich noch in der Entwicklung befinden und nichts mehr benötigen als regelmäßige Wettkampfpraxis, nicht eingesetzt werden, weil die Meisterschaft gewonnen, der Aufstieg geschafft oder der Abstieg vermieden werden muss.

    Dementsprechend: Leistung ja, Wettkampf ja, aber Wettbewerb, der um das optimale Ergebnis zu beeinflussen einzelne Spieler (im Falle von Jugendbundesliga und NLZ sogar hochtalentierte Spieler) vom Spielbetrieb ausschließt: NEIN.


    Es muss Möglichkeiten geben, dass jugendliche Spieler, die Spaß am Sport haben und die anscheinend etwas können, sonst würden die Vereine sie ja nicht in ihre Kader aufnehmen einen gleichmäßigen Anteil an Spielpraxis bekommen.

    Wenn man nach Saisonende feststellt, dass es für den Spieler trotz Training und Spielpraxis nicht mehr weitergehen soll, dann OK (auch wenn ich mir eigentlich einen längeren Beurteilungshorizont wünschen würde). Aber was heute in der Regel passiert ist ja, dass Spieler in höherklassige Vereine wechseln, dort Ihr bestes geben, aber der Sprung trotzdem zu groß war. Sie kommen nicht zum Einsatz und kehren nach einem Jahr schlimmstenfalls als schlechtere Spieler zurück als sie vorher waren, weil ihnen die Spielpraxis fehlte...

    Und mit derartigen Erziehungsmaßnahmen soll es gelingen, die für das ganze System unverzichtbaren Papatrainer bei der Stange zu halten, bzw Neue zu gewinnen?

    Ich würde mal behaupten, dass genau dadurch die Möglichkeit besteht mehr Elterntrainer zu gewinnen, weil es durch die Spiel- und Trainingsformen doch einen viel leichtern Einstieg ins Trainergeschäft gibt.

    Ich muss mir nicht stundenlang Übungen ausdenken, die ich vormachen und nachmachen lassen muss und dabei aufpassen, dass die Kids aufmerksam sind und sie es richtig machen.

    Es gibt nicht das eine Spiel am "Matchday" für das ich mir eine Aufstellung und Taktik überlegen muss.

    Ich muss nicht darüber nachdenken wer Stammspieler und wer Ersatzspieler ist.

    Ich brauche keine Strategie wie ich den schwächeren erkläre, dass sie heute wieder nicht oder nur kurz zum Einsatz kommen bzw. muss den Stars und deren Eltern nicht erklären, warum sie bzw. deren Kind heute mal aussetzt, weil auch die schwächeren Spielzeit benötigen.

    Es gibt kein Kompetenzgerangel wer Chef- und wer Co-Trainer ist, was es viel leichter macht, dass Trainerteams auf Augenhöhe die Kinder betreuen und beaufsichtigen.

    Alle Kinder können mit der gleichen Intensität und Begeisterung trainieren.

    Am Ende werden vermutlich die Stärkeren trotzdem mehr Intensität reingeben und sich auch besser und schneller entwickeln. Das ist aber auch gut so, weil wir neben der Breite mit dem System ja auch die Spitze fördern wollen.


    Also ich als ehemaliger Vatertrainer hätte mir für den Start meiner Trainerlaufbahn genau dieses "Biotop" gewünscht.
    Voraussetzung: ausreichend ähnlich für das Konzept aufgeschlossene gleichberechtigte Trainer / Betreuer an meiner Seite und auf der "Gegenseite".

    Die 3 gegen 3 Liga Köln veröffentlichte den Kölner Weg


    xlarge_Spielentwicklungsmodell.jpg

    Kennt ihr aus einem anderen Verband/Kreis ähnliche Planungen/Visionen in Bezug auf die D, C, B und A-Jugend?

    So konkret habe ich das bisher noch nirgends gesehen.

    Interessant finde ich vor allem, dass in der C-Jugend das 11 gg 11 anscheinend komplett ausgeklammert wird.

    Das hat vermutlich Potential für den nächsten Aufschrei.

    Grundsätzlich halte ich aber das 9vs9 von 16er zu 16er (ggf. über die komplette Spielfeldbreite) auf Seniorentore für eine sinnvolle Spielform in der C-Jugend.

    Etwas irritieren finde ich hier, dass in der C nur von Halb- oder Großfeld die Rede ist und nirgends vom Kompaktfeld.

    Beim 9vs9 auf Großfeld geht ja schon wieder eine wichtige Komponente verloren um häufige Abschlüsse und Spielen unter Raum,-Zeit-und Gegnerdruck zu provozieren.

    Gleiches gilt bei B und A. 9vs9 ist super, aber wenn man das so spielt wäre ein verkürztes Großfeld sinnvoll.

    Ein anderes Thema, was ich bei uns im Bayern immer wieder sehe, ist Flexibilität zwischen 9vs9 und 11vs11. Einerseits gut, damit man bei Ausfällen reagieren kann, andererseits ist es für ein Team mit breitem Kader, das immer 11vs11 spielen könnte natürlich auch ärgerlich, wenn es in einer Staffel spielt, in der die Gegner entweder generell 9vs9 spielen wollen, oder häufig aufgrund eines schmalen Kaders ins 9vs9 ausweichen, weil dadurch Spielern aus Mannschaften mit breitem Kader Spielzeit verloren geht.

    Die reinen Ergebnisse der Nationalmannschaft werden durch die Reform sicher nicht zwingend direkt beeinflusst werden.

    Was man aber erreicht, dass nicht wie heute nur noch die Supertalente oben ankommen, die sich eigentlich gar nicht verhindern ließen, sondern dass man die Breite der überdurchschnittlichen Spieler erhöht.

    Und auch wenn es nur ein Bauchgefühl ist: keiner kann verleugnen, dass ihm in Punkto absolute Spitzenspieler mehr englische, französische, spanische und trotz geringer Einwohnerzahl sogar belgische Spieler einfallen als deutsche.

    Die Besetzung der Kaderplätze der Bundesligateams mit jungen Spielern aus dem Ausland und der Vergleich deren Spielzeiten zeigt ähnliches. Und das nicht nur wie früher bei den Osteuropäern, dass die günstiger wären.

    Die Nachwuchsreform ist ja nicht nur Funino, sondern es betrifft den Blick auf die ganzheitliche Entwicklung der Nachwuchsspieler in Spiel und Trainingsformen und entsprechende Herangehensweisen. Das geht über den Start mit kleineren Spielformen und mehr Ballkontakten, Abschaffung von Tabellen und Ligensystemen um Taktiken und Aufstellungen , die nur den Zweck haben das Tabellenbild zu schönen zu verhindern.

    Es gibt keine Garantie, dass sportlich mit der Reform alles besser wird.
    Was aber garantiert werden kann: es wird defintiv nicht schlechter, es wird gerechter, bringt mehr Spaß für mehr Spieler und hält langfristig mehr Spieler im Sport. Der Fußball in Deutschland wird gewinnen und meiner Meinung nach nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze.

    Komisch ist, dass immer kritisiert wird, dass sich der Spitzenfußball von der Basis abkoppelt und nur an den Profibereich denkt. Und wenn dann wirklich ganz bewusst versucht wird von der Basis aus das ganze System zu verbessern, dann regt man sich an der Basis auf und boykottiert die Neuerungen.

    Sollte bei einem Funino Festival der Trainer eines Vereins die Teams so bilden, dass es immer eine sehr starke, eine gute und eine mittelmäßige Mannschaft spielt?

    Ja, das ist unserer Erfahrung nach die beste Aufteilung für die Entwicklung aller Spieler.

    Grundsätzlich sehe ich die Aufteilung nach starken und schwächsten Teams auch als die beste, weil sich die Spieler gegenseitig "weiterentwickeln" und bei sinnvoller Festivalzusammenstellung im Champions-League-Modus irgendwann die richtigen Teams auf Augenhöhe aufeinander treffen.

    Das schöne beim Funino ist aber ja, dass man jede Woche neu entscheiden kann und vielleicht macht es eben tatsächlich Sinn die Teams ab und zu gemischter aufzustellen, so dass ein oder zwei stärkere Spieler einen oder zwei schwächere dabei haben. Das ist aber natürlich nur sinnvoll, wenn der / die schwächere(n) dann auch ins Spiel eingebunden werden kann. Wenn er zum Statist wird wie beim 7gg7, dann sollte er lieber mit anderen Schwächeren spielen, wo er auch wirklich gebraucht wird.

    Sollten die Festivals so ablaufen, dass Euer stärkstes Team trotz CL-Modus alle anderen Mannschaften deutlich schlägt, könnte es schon sinnvoll sein die Mannschaft aufzuteilen, oder alternativ nach Festivals mit höherer Leistungsdichte zu suchen.

    Es ist vollkommen richtig, dass der DFB und die Landesfürsten zu lange gebraucht haben um das Thema umzusetzten.

    Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die, die vernünftiges Training anbieten wollten und anboten an der Basis viele Jahre in der Unterzahl waren und zum Teil immer noch sind.

    Es gibt leider viel zu viele Trainer, Vereinsverantwortliche und auch Eltern, die an den alten Spiel- und Trainingsformen festhalten möchten, obwohl der DFB und die Landesverbände seit Jahren schon in die Umsetzung wollen.
    Deshalb ist die aktuelle Marketingkampagne mit den "Influencern" Hannes Wolf, Hermann Gerland, Sandro Wagner, den Benders, Hanno Balitsch etc. mehr als überfällig. Was man dem DFB vorhalten kann und muss, ist dass man die guten Ideen, die man hatte und einführen wollte nicht von Anfang an mit den richtigen Leuten kommuniziert hat.

    Nichts gegen das alte Personal, aber wenn ich das Herzblut spüre mit dem Wolf, Wagner, Gerland und Co. das Konzept vermarkten erreicht man damit sicherlich mehr Trainer, Eltern und Funktionäre als durch Joti Chatzialexiou, Tobias Haupt oder Markus Hirte, die inhaltlich sicher das selbe wollten, aber die Botschaft falsch verpackt haben.

    Ist das nicht etwas hoch gegriffen für einen normalen Fußballverein auf Breitensportbasis.

    Ich finde, die Beitragshöhe wäre völlig angemessen und vernünftig, denke aber eher, dass es maximal 50 - 100 EUR / Jahr sind.

    Viele Wechsel, wenig Spielzeit und wenig Spielfluss ist natürlich alles andere als ideal bei einem Sichtungsturnier.

    Grundsätzlich geht es aber ja darum die größten Fußballtalente und nicht die größten "Langstreckensprinter" zu finden.

    Die kristallisieren sich im 5gg5 auf kleinem Feld sicher eher heraus aus wenn man 9gg9 spielt und aufgrund körperlicher Vorteile andere einfach überläuft.

    Optimal wäre vermutlich, wenn man sich für so etwas wichtiges wie einen Sichtungstag insgesamt mehr Zeit nehmen würde.

    Ein halber Tag, gerne auch ein ganzer sollte hier investiert werden. Dann könnte man die Kinder in Kleinfeldspielen, aber auch in Technikparcours und Spielen auf größeren Feldern ranlassen und hätte damit ein besseres Bild mit mehr eindrücken.

    Vieles hängt wie so oft von der zur Verfügung stehenden Zeit und den Rahmenbedingungen ab.

    Ich war als Kind täglich mit anderen Kindern auf dem Bolzplatz oder in der Dorfmitte am Scheunentor.

    In der Grundschule durften wir in der Pause immer Fußball spielen, wer in den letzten beiden Schulstunden mit den selbständig zu lösenden Matheaufgaben fertig war durfte auf den Pausenhof und Fußball spielen.

    An der weiterführenden Schule durften wir zumindest noch mit einem Tennisball kicken. (heute ist das sowohl an Grund- als auch an weiterführenden Schulen oft undenkbar bzw. verboten)

    Hochgerechnet sind das ca. 2-3 Stunden intrinsisch motivierte Fußball und learning by doing pro Tag dazu kommen noch die Sonntage, die man normalerweise auf dem Sportplatz bei den Herrenmannschaften verbrachte aber eigentlich ausschließlich selbst auf dem Nebenplatz kickte.

    Ich hatte bis inkl. B-Jugend 1x pro Woche Vereinstraining. Da wurde in der Regel isoliert Technik trainiert, Torschusstraining gemacht, wenige Kleinfeldspielformen zwischendurch und Abschlussspiel am Ende.

    Aus heutiger Sicht ein katastrophales Training. Aber: da ich täglich den "echten" Bolzplatz hatte musste den mein Trainer mir nicht künstlich erschaffen, sondern es war für mich vermutlich mehr wert, dass mir mal einer gesagt hat, wie ich mich richtig zum Ball stellen soll, oder wie ich den Fuß beim Schuss halten soll und das dann 20-30 mal üben ließ, als wenn ich weitere 90 Minuten vogelwild herumgekickt hätte.

    Bei den heutigen Kindern, die nicht oder zumindest sehr selten den Bolzplatz sehen wäre das Training, was ich im Verein hatte zum einen viel zu wenig (mindestens 2x pro Woche muss sein) und aufgrund der Zeitverluste durch Standzeiten und Erklärungen schlicht zu ineffizient.

    Es gibt aber auch die Phase dazwischen:

    Mein Sohn trainiert 3x pro Woche mit der Mannschaft wobei ca. 90% Spielformen sind. Bolzplatz funktioniert aufgrund von Schule und Vereinsfußball nur noch maximal 1-2 mal pro Woche und in den Ferien.

    Sein Schulsport besteht mittlerweile aus dem Schwerpunktfach Fußball mit gelegentlichen Einheiten in Alternativsportarten.

    In der Schule (2x pro Woche, Trainingsgruppe max. 8-10 mit drei bis 4 Trainern) wird sehr viel mit Technikübungen mit Korrekturen und Wiederholungen, Rondos und gelegentlich Schusstechnik gearbeitet. Spielformen gibt es auch, hat dann aber mehr den Charakter Spaßkick zum Ende. Eigentlich also wieder eher ein NoGo-Training.

    Aufgrund der Rahmenbedingungen mit denen Fußball in seinen Alltag eingebunden ist, stelle ich aber mittlerweile fest, dass er im Spiel und auch beim Vereinstraining wesentlich ballsicherer ist und ihm deutlich weniger Fehler beim ersten Kontakt und Passspiel unterlaufen. Anscheinend zeigt die Wiederholungshäufigkeit der Basics sowie das bewusste coachen der technischen Grundlagen bei ihm Wirkung. Möglich ist das natürlich nur, weil er sehr viel Zeit mit Fußball verbringt und so alle Facetten abgedeckt werden können, ohne dass etwas zu kurz kommt.

    Müsste ich mich bei 2x Training pro Woche für die ideale Trainingsform entscheiden, wären Spielformen angesagt. Die technischen Grundlagen müssten über Coaching / Einfrieren und erklären eingebunden werden.

    Das erinnert mich jetzt aber stark an eine Henne - Ei - Diskussion und wer war zuerst da...

    Klar ist es leichter ein 4gg4 mit technisch und taktisch gut ausgebildeten talentierten Spielern zu coachen. Das gilt aber für das 7gg7 oder 11gg11 genauso.

    Andersrum gesehen bin ich mir sicher, dass bei Deinen mit technischen und motorischen Defiziten ausgestatteten Spielern ein 7gg7 oder 11gg11 auf große Tore mindestens genauso "schlimm" oder "schlimmer" aussehen würde als das 4gg4.

    Außerdem muss man halt irgendwann anfangen. Und Kinder die immer nur trainieren den Ball nach vorne zu bolzen weil da der steht der es kann und dann ein Tor schießt spielen als Jugendliche und Erwachsene auch keinen Fußball (mehr).

    Wer aber als kleines Kind mit technischen und motorischen Defiziten startet und durch Kleinfeldformen anders trainiert wird hat zumindest die Chance, dass das später mal was wird...

    Darüber, dass die, die auch in der Schule und Freizeit ständig am kicken sind sich besser und schneller entwickeln als die, die nur 1x pro Woche zum Training und am Samstag zum Spiel kommen, darüber müssen wir nicht diskutieren.

    Das war schon in meiner Kindheit so, ist heute so und wird auch so bleiben - und ist auch gut so!

    Aber die neuen Spiel- und Trainingsformen bieten den Kindern ja nicht nur quantitativ mehr Spielzeit (ca. 30%) sondern, was viel wichtiger ist, auch qualitativ mehr Spielzeit und Fußballaktionen.

    Ich habe die Zahlen nicht im Detail parat, aber wir sprechen da vom 3-5-fachen an Ballkontakten, Zweikämpfen und Dribblings pro Spiel und Spieler. Das wird sich auf alle Spieler auswirken. Nicht direkt in der G- und F-Jugend. Aber es werden dadurch Basisfähigkeiten (speziell im kognitiven Bereich) gelegt, die dafür sorgen, dass bei Weiterführung über die ganze Ausbildungslinie im D- und C-Jugendalter wesentlich mehr gute und auch wesentlich mehr sehr gute Spieler möglich sind.

    Im Niederrhein geht das anscheinend nicht.

    Das Kind darf natürlich im Mehrspartenverein turnen aber eben nicht kicken.

    Diese Regeln akzeptierst du mit der Unterschrift zum Passantrag...

    Und die Vereine können sich gegenseitig für viel Geld abmahnen wenn sie Passinhaber anderer Vereine mitmachen lassen ohne Erlaubnis.

    Keine Ahnung wie es rechtlich tatsächlich ausschaut, aber vom gesunden Menschenverstand her würde ich sagen:

    Im Mehrspartenverein darf man in sämtlichen Abteilungen Sport treiben (auch Fußball).

    Allerdings ist es nicht möglich mit für diesen bei Verbandswettbewerben eingesetzt zu werden, weil der Spielerpass beim Dorfverein ist. Trainieren ist aber erlaubt.

    Ob das so sinnvoll ist in dem Alter in zwei Vereinen zu trainieren, sollte man sich aber schon fragen.

    Besser wäre es eher sich im Mehrspartenverein eine andere Sportart aus dem Angebot auszusuchen.