Beiträge von Coach1976

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    Ich denke auch in MV ist man über jeden engagierten Sportler froh, der sich an der Ausbildung junger Fußballer beteiligen will.

    Also schau nicht welcher Verein Trainer sucht, sondern schau dich in Deiner Umgebung im, welche Vereine gute Jugendarbeit machen.

    Das bedeutet nicht, dass sie mit ihren Jugendmannschaften möglichst hoch spielen oder immer gewinnen müssen.

    Entscheidend ist, eher, dass ausreichend Teams in allen Altersklassen vorhanden sind. Das findest Du normalerweise relativ leicht auf der Verbandsseite oder Fußball.de heraus.

    Biete Dich da einfach an. ggf. kannst Du jetzt in der Rückrunde schon starten, indem Du bei verschiedenen Teams hospitierst und dadurch von verschiedenen Trainern Erfahrungen mitnimmst und lernst was in welcher Altersklasse funktioniert.

    Ob Du Mitglied werden musst entscheidet jeder Verein selbst. Ich kenne es zum Teil so, dass man Mitglied wird, der Beitrag aber wieder als Aufwandsentschädigung zurückerstattet wird.

    Bezahlung sollte auf der ersten Station nicht das Kriterium sein. Je besser Du Dich ausbildest und je mehr Du in den ersten 2-3 Jahren mitnimmst umso größer die Chance, dass Du später mal einen guten Trainerjob mit Hauptverantwortung machst, der dann ggf. auch vergütet werden kann.

    ...

    Im Breitensport ist man vor dem Hintergrund, dass es die besten immer weiter zieht, gut beraten auf die Mittleren zu setzen! Die ist die Basis, das Fundament. Und wenn du die Mittleren in den Fokus nimmst, sind die schwächeren auch gar nicht so weit weg. Und natürlich dürfen die guten gut sein. Aber zeig mr den, der aus Überzeugung dauerhaft im Dorfverein bleibt...

    Am Besten ist es man hat ausreichend Kapazitäten auf alle zu setzen und es allen recht zu macnen.

    Kapazität ist teilweise auch einfach Organisation. Ich finde das Vorgehen wie es Malikinho beschreibt ziemlich nach am Idealzustand, auch wenn ich vermute, dass es sich in den wenigsten Vereinen umsetzen lässt. Die entspannten Eltern, die einfach mitfahren und das Team Fußball spielen lassen findet man vermutlich nicht bis selten....

    Wenn es funktioniert, dann kann man alle 2-3 Wochen Turniere vereinbaren / melden, so dass alle verfügbaren Kinder im Kader Einsätze haben. Und dann ist es auch völlig OK, wenn die Mannschaften nach Stärke eingeteilt werden. Wichtig ist aber, dass die Stärke der Turniers zur Stärke der Mannschaft passt, die dort antreten soll.

    Da wäre wiederum mehr Transparenz von Seiten der Veranstalter und teilnehmenden Teams wünschenswert.

    Gelingt das alles, muss weder der "bessere" für den "schwächeren" zurückstecken noch umgekehrt. Jeder sollte auf seinem Niveau gefördert werden. Wenn ein Spieler dem Niveau seines Vereins / Teams entwächst, muss er sich entweder anpassen, oder es woanders versuchen, genauso, wie wenn das Team dem Spieler entwächst.

    Man hat im Sport immer die Möglichkeit auf seinem Niveau gefördert zu werden. Dass das nicht immer im Heimatverein geschehen kann, weil man dafür irgendwann zu gut oder eben auch zu schwach ist, ist nur logisch. Dann muss man als Sportler (bei Kindern eben mit den Eltern) entscheiden wie man mit der Situation umgeht.

    Als Verein sollte man immer das Ziel haben alle fördern zu können, sofern es leistbar ist. Wobei es irgendwann bei den meisten Vereinen nicht mehr möglich sein wird die besten weiter zu fördern und zu halten. Dann muss man aber auch dass ehrlich eingestehen und darf nicht beleidigt sein, wenn diese es woanders versuchen.

    Es wäre aber auch falsch von vornherein zu sagen, der ist soo gut, der geht eh irgendwann weg, um denn muss ich mich gar nicht kümmern. Je länger ein Kind gut im Verein gefördert wurde, umso größer ist die Möglichkeit, dass es irgendwann wieder als Sportler, Trainer, passives Mitglied oder Fan zurückkehrt.

    Das 11v11 auf volle Breite von Strafraum zu Strafraum gibt es meines Wissens so nirgends offiziell.

    Das gab es früher in Baden-Württemberg in der E-Jugend auf Jugendtore :)

    Da war es aber definitiv zu früh und nicht angebracht.

    Ich habe meine Heimspiele in der E-Jugend auch von 16er zu 16er gespielt, allerdings auf reduzierter Breite (analog Kompaktfeld aber im 7vs7).

    Das lag aber daran, dass der Platz meines Heimatvereins zu der Zeit noch so schmal war, dass von Seitenlinie zu Seitenlinie einfach zu kurz gewesen wäre.

    Das 11v11 auf volle Breite von Strafraum zu Strafraum gibt es meines Wissens so nirgends offiziell.

    Ich kam darauf, weil ich sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport schon mehrfach beobachtet habe, dass sich in dieser Altersklasse sehr oft die körperlich, aber oft nicht fußballerisch stärkere Mannschaft durchsetzt. Vor allem dadurch, dass mit langen Bällen über die aufgerückte Verteidigung große schnelle (oft technisch limitierte) Spieler geschickt werden.

    Im Jahr vorher gab es auf dem Kompaktfeld meist umgekehrte Spielausgänge und im Winter in der Halle setzt sich auf oft das "kleinere" Team durch.

    Durch das 11v11 auf volle Breite erhält man eine Weiterentwicklung zum Kompaktfeld und erzwingt das Verlagern im Verbund von einer Seite zur anderen. Die Spieler lernen sich auf größerem Raum zu bewegen, es bleibt aber bei hoher Verteidigung nicht soo viel Platz hinter der Kette, dass man dadurch mit einfachen Strategien zum Erfolg kommt, die man 1-2 Jahre später eh nicht mehr anwenden könnte.

    Allerdings sind das alternative Spielformen und nicht die offizielle Wettbewerbsform.

    So lese ich das zumindest aus der Tabelle.

    Die Möglichkeit gibt es in Bayern ja auch schon zumindest ab U15 kann man ja 9gg9 melden (In Vereinsschwachen gebieten sogar 6gegen6).

    Ich bin mir nicht sicher, ob das Spielfeld dann auch verkleinert wird.

    Meine favorisierte Spielform in U14 und U15 wäre ein 11gg11 von 16er zu 16er auf die komplette Spielfeldbreite.

    Bei den Toren bin ich mir nicht ganz sicher, ob "normale" oder 5x2 besser wäre.

    Durch das kürzere Spielfeld wird die Möglichkeit mit Weitschüssen zu operieren natürlich noch mehr forciert, andererseits wird es ja enger als heute auf dem Großfeld, so dass die verteidigende Mannschaft diese evtl. leichter verhindern könnte.

    Üblicherweise hat man als Verein ja zumindest für die Heimspiele die Möglichkeit seine Wunsch-Spieltage und -Zeiten anzugeben, die i.d.R. auch berücksichtigt werden. Damit wären 50% der Überschneidungen schonmal bereinigt.

    Nach bekanntwerden des Spielplans besteht dann die Möglichkeit für die Spiele bei denen es tatsächlich zu Überschneidungen kommt auf die anderen Teams zuzugehen und die Möglichkeit einer Spielverlegung zu prüfen.

    Dort wo auf der Fußballseite nichts zu machen ist, kann dann vielleicht der Tennistrainer versuchen Termine zu verschieben.

    Es ist zwar für alle Seiten etwas Aufwand, aber mit gutem Willen ist vieles möglich und in der Beziehung ist der Bayerische Fußballverband tatsächlich sehr flexibel und kooperativ...

    Meine Idee dazu, die im Rahmen der Digitalisierung eigentlich relativ einfach umzusetzen sein müsste könnte über den kompletten Jugendbereich (U17 bis U19 Nachwuchsliga vielleicht ausgenommen) funktionieren.
    Vereine schätzen zu einem Stichtag (Saisonstart) Ihre Mannschaften subjektiv aber ehrlich in Schulnoten (=Level) ein und geben gleichzeitig an, was die maximale Entfernung ist, die sie für Auswärtsfahrten zurücklegen möchten und wie viele Level über bzw. unter ihnen die potentiellen Gegner stehen dürfen. (z.B. 3 möchte auch gegen 2 und 4 spielen).

    Auf Basis dieser Daten werden Monatsspielpläne zusammengestellt, die dafür sorgen, dass Teams auf dem gleichen (bzw. innerhalb der akzeptierten Abweichungen) Level aufeinander betreffen und unter Berücksichtigung der maximal gewünschten Entfernungen.

    Für jedes Spiel gibt es nach wie vor Punkte (Plus bei Siegen, minus bei Niederlagen; ggf. werden Spiele gegen höher oder tiefer eingestufte Gegner mit prozentualem Zu- oder Abschlag gewertet).

    Damit können Teams je nach Ergebnis zwischen den Levels wandern und über das Zuordnungssystem wird regelmäßig ein passender Gegner zugewiesen...).

    Dabei sollten Verbands- / Landesgrenzen keine Rolle spielen, so dass auch Spiele mit Gegnern aus benachbarten Bundesländern möglich sind.

    Herausfordernd ist sicherlich die richtige Einstufung der Mannschaft v.a. weil der Vergleich der Levels über die Regionen schwer wird. Level 3 im Großraum Frankfurt ist sicher anders zu bewerten als im Kreis Uckermark. Aber das würde sich ja durch die regelmäßige, automatische Anpassung der Einstufung regulieren.

    Vielleicht bin ich da insgesamt etwas naiv unterwegs und traue IT und KI mehr zu als sie leisten kann. Schlechter als das was bei den aktuellen Staffeleinteilungen durch diverse Kreisspielleiter rauskommt wird es aber sicher nicht und wir hätten den Vorteil, dass das System sich rollierend anpasst und nicht anfängliche Fehleinschätzungen bei der Eingruppierung oder "geerbte" Auf- und Abstiege der vorherigen Altersklasse zum Nachteil werden.

    Interessant finde ich den Weg der Unterhachinger vor allem deshalb, weil sie ja in den Jugendligen selten die Übermannschaften stellen, am Ende aber eine relativ hohe Zahl an Interessanten Spielern (oft "nur" 3. Liga aber immerhin) hervorbringen.

    Speziell in den jüngeren Jahrgängen gehört Unterhaching oft eher zum unteren Tabellendrittel. Trotzdem wird wenig aussortiert, sondern man behält die Spieler, mit denen man begonnen hat sehr häufig lange bzw. bis zum Ende im Verein und ergänzt dann in den älteren Jahrgängen gerne mit Spielern, die bei Bayern oder 1860 durchs Raster gefallen sind.

    Da scheint das Thema Ausbildung mehr Gewicht zu haben als in anderen NLZ, wo man sich eher Spieler dazu holt, von denen man denkt, dass man mit ihnen erfolgreich sein wird um sie später wieder durch welche zu ersetzen, mit denen man dann noch erfolgreicher sein wird.

    Manni Schwabl bezeichnet sein NLZ nicht umsonst als den wichtigsten Sponsor des Vereins. (Trotzdem wird es jedes Jahr aus neue eng, was die Finanzen betrifft).

    Sofern es betriebswirtschaftlich Sinn macht, wäre ich absolut für weniger, aber hauptamtliche Spielleiter.

    Das Engagement der Ehrenamtler in diesem Bereich in Ehren ;) , aber die Performance je nach Spielkreis ist in Bayern schon sehr unterschiedlich und Personenabhängig. Das betrifft sowohl die Geschwindigkeit der Gruppeneinteilung als auch die Kommunikation insgesamt. Weniger "Köche" produzieren da vermutlich den besseren Brei. Wobei ich nicht weiß, ob die Organisation des Spielbetriebs in Württemberg jetzt besser läuft als in Bayern.

    Bei uns mittlerweile auch nicht unüblich, dass man in der C-Jugend Jahrgangsmannschaften hat, selbst wenn die erste "nur" BOL, Kreisliga oder sogar Kreisklasse spielt und die zweite dann eben ein bis zwei Klassen tiefer.

    Wobei speziell bei Kreisklasse und Kreisliga meistens beide Mannschaften gemischt sind und die besten beider Jahrgänge eben in der ersten und der Rest in der zweiten spielen.

    Auch bei uns wird in dem Alter viel gewechselt, wobei ich jetzt nicht sagen möchte, dass die Vereine gezielt Spieler holen und dafür die, die man in jüngeren Jahren ausgebildet hat auf der Strecke bleiben.

    In dem Alter ist es eben auch oft so, dass Jungs den Verein wechseln, weil sich über das neue schulische Umfeld Freunde gebildet haben mit denen man zusammenspielen möchte. Diese neuen "Cliquen" treffen sich dann i.d.R. bei dem Verein, der höher spielt bzw. besser aufgestellt ist. Oft lässt die Jugendarbeit in Qualität und Quantität auch bei vielen Vereinen nach, weil die Eltern sich langsame rausziehen. Dadurch kommen wiederum Spieler "auf den Markt", die wechseln bzw. viele hören eben nach der D-Jugend, oder dem ersten C-Jugendjahr auf, weil man nach dem ersten Jahr Großfeld merkt, dass es dann doch langsam anstrengend werden kann, wenn man richtig Fußball spielen will. (Off-Topic, aber ein weiterer Grund länger auf kleineren Altersgerechten Feldern zu spielen).

    Im Gegenzug wehrt sich ein gut aufgestellter Verein nicht gegen neue Spieler, weil er die Mitgliedsbeiträge gerne mitnimmt und außerdem die, die von sich aus wechseln eine entsprechende Motivation haben weiterhin Fußball zu spielen.

    Ich bin grundsätzlich ja auch der Meinung, dass es gut für Spieler und Trainer ist, wenn man nicht zu lange aufeinander klebt, und dass Spieler davon profitieren, wenn sie in ihrer Jugendzeit verschiedene Trainer hatten.

    4 Teams in 4 Jahren finde ich dann aber wieder etwas viel.

    Meiner Meinung nach bietet es sich an, wenn man die "klassische Einteilung" der Jugendteams (D, C, B, A) hernimmt und diese als Rahmen für 2-Jahres-Zyklen nimmt.

    Also: U12/13 ein Trainer, U14/15 ein Trainer, U16/17 ein Trainer U19 ein Trainer. (U18 gibt es in der Regel ja weder im Leistungs- noch im Breitensportbereich).

    Bei U16/U17 kann man darüber diskutieren, ob man nicht jede Saison jemand neues nimmt.

    Im Leistungsbereich sind ja in der Regel auch noch 1 oder sogar 2 Co-Trainer am Start, dementsprechend sollte es Ziel der Vereins sein, dass mindestens ein Teil des Trainerteams mit aufrückt, damit für die Spieler ein bisschen gewohntes Umfeld in der neuen Altersklasse existiert.

    Wenn Du Dich für die U12 entscheidest, wäre es doch eine ganz Gute Idee mit der Mannschaft für 2 Jahre zu planen. In dem Alter kann man die Entwicklung innerhalb eines Jahres sowieso nicht beurteilen...

    Wobei die Vorstellung einer Idealtechnik und dem Einschleifen einer Technik durchaus kontrovers zu betrachten ist. Die Jungs & Mädels sollen sich auch im Technikbereich ausprobieren dürfen und für sich zielführende Technikbestandteile entwickeln.

    Es ist aber genauso sinnvoll, dass Trainer eine Bewegungsvorstellung vermitteln können und den Kindern Hinweise geben, wie sie ihre Technik verbessern.

    Das ist dann aber der umgekehrte Weg. Als Trainer beobachte ich, was noch nicht gut funktioniert und coache diesen Bedarf. Das führt dazu, dass ich individuelle Bewegungsunterschiede berücksichtige, anstatt allen den exakt gleichen Bewegungsablauf anzutrainieren.

    Mir ging es dabei nicht um Idealtechnik und Einschleifen vorgefertigter Muster.

    Aber Dinge, die klar und erwiesen sind darf man schon erklären und empfehlen, ohne dass man kategorisch darauf herumreitet, dass es nur genau so und nicht anders geht.

    z.B. ist es vermutlich klar, dass ein Pass mit der Innenseite sinnvoller ist als mit dem Spann oder der Pike, was nicht heißt, dass es Situationen gibt, wo man aufgrund der Rahmenbedingungen (Zeit-Gegnerdruck) vielleicht auch mal für ein Zuspiel die Fußspitze nehmen muss und kann.
    Trotzdem sollte für die jeweilige Situation und Aktion jedem Spieler klar sein, was man unter "normalen" Umständen machen würde.

    Die Videos stützen genau meine Meinung. Solche Übungen können durchaus helfen, ein Gefühl dafür zu bekommen wie ein Ball gespielt werden muss. Denn spiele ich den Ball unsauber oder mit zuviel bzw. zu wenig Kraft gegen die Wand, kommt er entsprechend zurück. Ich halte den Lerneffekt für nicht unerheblich bei so etwas. Das sollte natürlich nicht dauerhaft genutzt werden, da sich diese Übung sonst abnutzt, aber wenn man merkt, dass die Bälle (auch in älteren Jahrgängen) in letzter Zeit schlampig gespielt werden, dann kann sowas auch mal ein kleiner Weckruf sein.


    Bei den jüngeren Jahrgängen gibt es eher ein Gefühl für das was man tut. Im Zusammenspiel mit anderen ist sonst oft der andere "Schuld", dass der Ball nicht angekommen ist.


    Dadurch ergibt sich für mich auch, dass die Kids mit der Zeit lernen Ihre Kraft am Ball situationsbedingt zu dosieren. (Schuss, Pass, Flanke)

    Das Problem in der Diskussion ist doch wie immer der Faktor Zeit.

    Wenn ich bei Bambini 2x pro Woche 60-90 Minuten Trainingszeit habe bzw. im Winter oft ja sogar nur einmal, dann stellt man sich die Frage, ob es sinnvoll ist die technische Feinheiten wie Passspiel, Torschuss explizit zu trainieren.

    Da wäre ich eindeutig bei einem NEIN, weil mir die knappe Trainingszeit wichtiger wäre um die Kids spielen zu lassen, damit sie das komplette Fußballspiel erfahren.

    Schön wäre es natürlich, wenn man Eltern und Kinder dazu animieren könnte bestimmte Dinge außerhalb der Trainingszeit zu üben.

    Da sind Wandpässe tatsächlich eine super Sache (ich würde mal behaupten Wand-, Scheuenentor-, oder (sehr zur Freude der Nachbarn) Garagentorschießen waren vom vierten bis zum elften Lebensjahr die wichtigsten Trainingsformen für meine beidfüßige Ballbehandlung und eine ganz passable Schusstechnik).

    Dass BambiniFuzi sich speziell an der fehlenden Schusshärte seiner Kids stört, gefällt mir trotzdem nicht, weil ein harter Schuss nun mal nichts ist, was ein 6-7 jähriger Fußballer zwingend jetzt schon benötigt und was sich problemlos auch später entwickelt.

    Dementsprechend sollte er sich über die freuen, die es von Haus aus mitbringen, die anderen aber weiter in Ruhe dribbeln und passen lassen, bis sich das mit dem festen Schuss irgendwann einstellt.

    Dass man die richtige Technik immer wieder erklärt (Standbein, Fußhaltung, Durchschwingen) versteht sich meiner Meinung nach von selbst. In der Schule lege ich den Kindern ja auch keinen Buchstabensalat hin und sage: "So jetzt macht mal Wörter draus."

    U14, liegt vllt daran, dass ich selber das grade trainiere, aber mal meine persönliche Gedanken dazu:


    In der U14 hast du in der Regel das erste Großfeldjahr, du darfst also mit Spielern arbeiten, die grade ganz ganz viele neue Situationen erleben. Das ist aufregend und oft auch sehr stressig aber umso mehr kannst du mit denen in eine gute Beziehung kommen. Auch kannst du schon viele indiv. taktische Dinge mit denen machen, du musst die Basic-Techniken nicht mehr in der masse beibringe, da geht es eher um fortgeschrittene dinge oder Detail-Coaching.
    Aber die Kids sind in dem Alter noch geerdet, nicht so abgehoben und noch deutlich freier.

    Kann Deine Argumente verstehen, finde aber auch die U12 hat ihren Reiz.

    Je nach NLZ beginnt man hier ggf. mit einer komplett neu zusammengestellten Mannschaft, wo sich fast noch keiner kennt und man kann die Truppe wirklich auf und neben dem Platz formen und die Entwicklung der Spieler verfolgen.

    In der Altersstufe ist es oft der erste Kontakt mit dem Leistungsbereich für die Spieler, wodurch die Euphorie und Aufnahmebereitschaft entsprechend hoch ist und Spielfreude und Begeisterung vielleicht auch noch etwas größer sind als in der U14.

    Der Reiz des neuen Spielfeldes ist übrigens normalerweise in der U12 auch gegeben, da es hier ja vom Kleinfeld auf das Kompaktfeld geht. Letztendlich kommt es glaub ich darauf an, wo Du herkommst und was Du bisher trainiert hast.

    Kommst Du aus dem Kinderfußball, wäre der Sprung in die U14 vielleicht etwas groß, wenn Du bisher bereits im Breitensport oder ambitionierten Amateurbereich oberhalb der C-Jugend trainiert hast, fällt die der Schritt "zurück" zu den Kleinen vielleicht schwer.

    Letztendlich machst Du mit keinem der beiden Jahrgänge was falsch. Es ist wahrscheinlich das tollste Alter, um die Entwicklung von Jungen Fußballern zu begleiten und zu beeinflussen. Viel wichtiger ist eigentlich der Verein an sich und die Kultur und Ausbildungsphilosophie, die gelebt wird. Und auch im NLZ ist die Zwischenmenschliche Basis zu Spielern und Eltern nicht zu vernachlässigen.

    Wenn Du es Dir tatsächlich aussuchen kannst, schau also nicht auf die Altersklasse, sondern eher welches der beiden Teams Dir die besseren Rahmenbedingungen bietet.

    Es ging mir jetzt nicht um die Detailanalyse, aber man kann Kindern zum Beispiel erklären, dass es wie im Golf ist. Wenn man weit ausholt und durchschwingt mit dem Schläger kommt man unfassbar weit mit dem Ball. Wenn man nicht ausholt und nicht durchschwingt, dann rollt der Ball ein paar Zentimeter und bleibt liegen. Und so ist das mit unserem Bein auch. Manche werden dann versuchen weiter auszuholen, andere nicht. Aber wenigstens wissen sie, dass es hilft. Oder man "übt" ohne Ball indem man die Beine durchschwingt und die gegenüberliegende Hand tritt, macht gewisse Sprungübungen auf einem Bein und übt das Gleichgewicht etc etc. Die Coerverübung "Ball vor und zurückrohlen" von Sohle zu Fußspitze und zurück hilft den Kindern, die Fußposition für den Vollspannschuss zu verinnerlichen, ohne dass sie überhaupt schießen müssen.


    Motivationsübungen "wer kann am weitesten schießen" oder so ein Geschwindigkeitsmessgerät ausleihen können anspornen, wenn man das will. Oder eben das klassische "AUA-Ball". Der Trainer läuft über den Platz und die Kinder versuchen ihn abzuschießen, holen ihren Ball wieder, dribbeln richtung Trainer, und versuchen das wieder.


    Schusskraft und Schusstechnik bedingen einander. Deswegen kann man das auch meiner Meinung nach nicht in der Diskussion voneinander trennen, wenn man früh anfangen möchte.

    Ich hoffe aber mal, dass die Mehrzahl der Bambini noch nicht in der Lage sind den Link zum Golf nachzuvollziehen.

    Das wäre dann doch etwas dekadent.. ;(

    Das Thema Twin Games ist (soweit ich gehört habe) am Veto der großen Vereine aus dem Süden gescheitert. Dort ist natürlich ausreichend Potential an körperlich starken und großen Spielern vorhanden.

    In einem facebook Post der Stuttgarter Kickers zur U11 steht:

    "Am Sonntag spielten wir noch einen Feldvergleich in Bürstadt. Im Twin-Game Modus, auf zwei Felder parallel, konnten wir in allen Spielen großteils schönen Fussball zeigen. Wir gewannen die Spiele gegen Kickers Offenbach und den SV Sandhausen souverän und verloren knapp gegen den FSV Mainz 05."


    Es kommt so langsam auch im Süden an ;)

    Da geht es aber um eine U11, wo 7er Feld ja eh der größtmögliche Standard sein sollte.

    Bei meiner damaligen Aussage meinte ich mit große "Vereine aus dem Süden" eher die Bundesliga NLZ aus dem Süden Bayerns.

    Hier wird in der U13-Förderliga der Bundesliga NLZ nach wie vor auf Großfeld gespielt. Ob zumindest der gutgemeinte Ansatz aus der letzten Saison, das erste Drittel im Twin-Game-Modus (je nach Kaderstärke 6 gegen 6 oder 7 gegen 7) zu spielen diese Saison weitergeführt wird ist mir nicht bekannt.

    Aber das kann man doch eigentlich ganz gut steuern, oder?: Tore dürfen erst ab der Mitte des Spielfelds erzielt werden; Verteidigungsverhalten.

    Klar. Dann ist die Mittellinie sowas wie die Dribbellinie.

    Bei einem 10m langen Feld für 1gegen1 finde ich das vollkommen in Ordnung.

    Ist das Feld 20m oder länger, würde ich Abschlusszonen an den Spielfeldern bevorzugen, weil dann doch viele dazu neigen, das Überqueren der Mittellinie als Trigger für einen Torschuss aus 10m oder mehr zu sehen, was ich bei Minitoren zu weit finde.

    Natürlich sind Tore für Kinder immer interessanter. Danke für den Hinweis.


    Haben wir auch so ausprobiert und gemacht.


    Führte allerdings bei unseren Kindern eher dazu, dass gerade die, um die es hier geht, den ersten Kontakt zum "Torschuss" nutzen.

    ja, das hatte ich in einem Jahrgang auch mal. Lösung: den Weg für den Dribbler verlängern, den für den Anspieler verkürzen. Steht ja nirgends geschrieben, dass die Tore in der Mitte sein müssen. Aber das Abbrechen und suche nach einer neuen Lösung (zweites Tor) ist auch ein Trainingsziel.
    Das ganze mit Dribbeltoren hat bei uns die Dynamik rausgenommen. Dribbeltor + Minitor hab ich in der Form noch nicht ausprobiert. Gute Idee.

    Ich glaube die Kombination aus Dribbellinie und ein oder zwei Minitoren in entsprechendem Abstand dahinter sind ideal. Pass ja auch zu den Schusszonen beim Funino.

    Nur Tore führt tatsächlich gerne zu dem Effekt, dass man aus relativ großer Entfernung schon mit dem ersten Kontakt schießt, den Ball einfach kurz zur Seite legt und schießt oder sogar "durch den Gegenspieler hindurch" abschließt.

    Nur mit Linien ohne Tore ist die Aufmerksamkeitsspanne der Kids relativ schnell heruntergefahren, weil Fußball eben nur mit Toren richtig Spaß macht.

    Ich nehme das Beispiel heraus, weil hier wieder Äpfel mit Birnen verglichen werden. Der Tischtennisspieler hat als Einzelsportler eine ganz andere Anforderung. Er agiert selten mit sich ständig verändernden Bedingungen. Es kommt nicht oft vor, das er verschiedene Lösungen unter verschieden großem Raum-Zeit-Gegnerdruck lösen muß, weil selten auf einmal ein oder zwei Gegner mehr da sind, oder er mit Tempo auf den Gegner zuläuft, oder er eine Absicherung hat, die Ihm eine andere Entscheidung ermöglicht. Bewegung und Spiel ohne Ball ist im Tischtennis jetzt auch nicht so oft gefordert.

    Meine intensiveren Tischtenniserfahrungen sind schon etwas her.

    Aber Bewegung und Spiel ohne Ball ist nicht zu unterschätzen. Wenn man sich richtig Positioniert, weil man gut antizipiert, wo der nächste Ball vom Gegner hinkommen wird verschafft man sich einen Vorteil und kann den Gegner dementsprechend unter Druck setzen.


    Auch als absoluter Fan von Training in Spielformen bin ich der Meinung, dass es nach wie vor wichtig ist, dass Spieler (egal in welchem Alter) die richtige Technik lernen und auch üben und durch die Übung erhalten oder verbessern.

    Es mach nämlich einen Unterschied, ob man situativ eine passende Technik anwenden kann, oder ob man die optimale Technik möglichst perfekt beherrscht. Natürlich bringt es nix, wenn man das nur ohne Druck kann.

    Aber der Spieler, der unter Raum-, Zeit- und Gegnerdruck die richtige Technik sauber anwenden kann, ist dem der situativ eine richtige Technik irgendwie anwendet immer überlegen.