Weil es hier schon mal kurz angesprochen wurde möchte ich nochmal auf das Thema Funino und Zufalls-Papa-Trainer zu sprechen kommen:
Zunächst einmal ist das eine gute Sache, wenn sich aufgrund von Trainermangel im Verein Väter finden, die sich aus idealistischen Gründen bereit erklären, den Job als Trainer der Mannschaft des Sohnes zu übernehmen, auch wenn sie dafür nicht hinreichend qualifiziert sind. Auch das viele nicht bereit sind, noch zusätzliche Zeit für Fortbildungen zu investieren, ist absolut verständlich. Das man dann natürlich Abstriche an der Qualität der Ausbildung machen muss, ist klar und sollte den Vätern nicht zum Vorwurf gemacht werden. Was diese Trainer aber mitbringen, ist Enthusiasmus und die Möglichkeit, den Kindern die Freude am Fußball zu vermitteln und zwar ohne den Versuch, zwanghaft irgendwelche vom Verband oder wem auch immer vorgegebenen Ausbildungsziele erreichen zu wollen? Diese Gruppe stellt zumindest bei uns im Kreis die überwiegende Mehrzahl aller KIFU Trainer, mit anderen Worten, sie ist das Rückgrat des deutschen Fußballs als Breitensport.
Kann Funino als alleinige Wettkampfform dieser Trainergruppe helfen?
Aus meiner Sicht: Nein, im Gegenteil.
- es entsteht Rechtfertigungsdruck pro Funino gegenüber Kindern und Eltern
- zusätzliche Betreuer werden bei Turnierteilnahmen mit mehr als einer Mannschaft benötigt
- zumindest ab der F-Jugend ist es für Kinder und Trainer einfach reizvoller, 7:7 zu spielen
Leider sehe ich nicht, dass diese Zufalls-Vater-Trainer in den Verbänden irgendeine Lobby besitzen, die ihre Belange vertritt. Und erst recht kann ich nicht erkennen, dass die Verbände sich darum bemühen, diesen Trainern ihre Arbeit zu erleichtern.
P.S.:
Meine persönliche Beobachtung ist übrigens, dass die klassischen Brülltrainer in der Regel keine "Papa-Trainer" sind, aber das ist vielleicht statistisch nicht signifikant....