Beiträge von EnterTrainer

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    Wir sind mit einem 1-4-1 in der F-2 Jugend gestartet und haben dann in der F1 auf 2-3-1 umgestellt.


    Philosophie des 1-4-1 war, zumindest den Mittelfeldspielern ein "alle greifen an und alle verteidigen" zu vermitteln. Nachteil war, dass sich die 4 Mittelfeldspieler gegenseitig auf den Füßen standen und Knäuelfußball praktiziert haben.


    Um offensiv mehr Platz zu schaffen und das Knäuel aufzulösen, haben wir dann auf 2-3-1 umgestellt. Maßgabe an die Verteidiger war aber, dass offensiv mindestens IMMER einer der beiden mit angreifen muss. Das hat auch bald funktioniert.


    Der Stürmer hatte in beiden Systemen immer auch die Aufgabe, mit zu verteidigen, allerdings nur innerhalb der gegnerischen Hälfte. Außerdem haben wir nach der Devise "möglichst vorne in der gegnerischen Hälfte verteidigen" gespielt, Das hat dazu geführt, das alle Positionen viel 1:1 Situationen zu bewältigen hatten.

    Ich halte das - gelinde gesagt - für kontraproduktiv


    Für die Begabten gibt es das Sondertraining in den Stützpunkten oder NLZs, die für die Begabten-Förderung zuständig sind.


    In den Heimatvereinen sollte auch und besonders den sogenannten Hochbegabten neben der individuellen Ausbildung Teamgeist vorgelebt und soziale Kompetenz vermittelt werden. Sonderbehandlungen innerhalb des Vereins sind dieser Zielsetzung abträglich.


    Das allergrößte Problem sehe aber ich darin, dass endlose Diskussionen darüber entstehen, wer hochbegabt, begabt oder "nur" talentiert ist.


    Einzige messbare Größe ist die Anzahl der Kinder je Jahrgang im Verein. Wenn genügend Kinder vorhanden sind, Jahrgangs-spezifische Mannschaften zu bilden, sollte dies auch gemacht werden.

    Ich glaube so pauschal kann man das nicht sagen, man muss das etwas differenzierter betrachten.


    Ein schwächerer Spieler kann sich zumindest zeitweise dadurch verbessern wenn er in einer starken Mannschaft spielt, zT dadurch, dass er etwas von seinen Mitspielern lernt, zT dadurch, das er Mitspieler hat, die er gut anspielen kann zT dadurch, dass er von seinen Mitspielern gut in Szene gesetzt wird.

    Es gibt auch die Situation dass "Mitläufer", sobald bessere Spieler die Mannschaft verlassen haben, danach aufblühen, sich freier entfalten können und Verantwortung übernehmen.


    Gegen leichtere Gegner lassen sich viele Dinge Üben,

    Schwererer Gegner holen einen auf den Boden der Tatsachen zurück

    Nochmal zum Thema Absage:


    Im E/D Jugendalter haben viel Kinder kein WhatsApp, fast alle Eltern aber schon. Daher ist es für mich legitim, wenn die Absage durch die Eltern erfolgt.


    Darüber hinaus ist es nicht mein Job als Trainer, den Jungs allgemeines Verantwortungsgefühl beizubringen, dass ist Sache der Eltern. Wenn diese dann anstelle ihres Kindes absagen, ist dass deren Problem, nicht meines

    Besser geht's nicht!


    Ich habe auch schon öfter einzelne lobende Worte für den Gegner gefunden aber in der Deutlichkeit Konsequenz, dass ist vorbildlich!

    Ergänzend würde ich die Möglichkeit einräumen, dass besonders talentierte Spieler, die in altersgleichen Mannschaften unterfordert sind, in ältere Mannschaften -max. 2 Jahre- aufrücken können - wenn der Spieler dies selbst auch möchte und charkaterliche und körperliche Kompatibilität besteht (!). Sicherlich eher Einzel- als Regelfall, aber im Ausbildungssinne sollte eben auch jeder Spieler auf dem Level spielen, dass ihn ausreichend fordert.


    Nach Leistung anstatt nach Jahrgang aufzuteilen endet in der Regel katastrophal. Wie soll denn ein Spieler, der vom Leistungslevel D2 oder D3 spielen müsste in der nächsten Saison im jungen Jahrgang C-Jugend mitspielen - gerade wenn im Drop-Oit-Alter möglciherweise nur noch eine Mannschaft pro Jugend gestellt werden kann..?

    In jüngeren Jugenden kann ich jeden (!!!) Spieler an das Niveau seines Jahrganges heranführen. Sollte dies in irgendeinem Alter nicht mehr gelingen, wird dies auch nicht funktionieren, wenn der betreffende Spieler konstant in zu jungen Jahrgängen "mitgeschleift" wird. Es sei denn, irgendjemand empfindet es als befriedigende Lösung, nur jede zweite Saison Punktspiele spielen zu dürfen und sich permanent mit deutlich Jüngeren zu messen (wobei dann erwartbarerweise der eigene körperliche Vorteil für eine gute fußballerische Entwicklung zusätzlich hemmend wäre)....



    Genau diese Ausnahmen würde ich nicht zulassen und zwar aus 2 Gründen:


    1. Es öffnet Diskussionen Tür und Tor, wer ein besonders talentierter Spieler sein könnte


    2. Es schwächt das Jahrgangsteam, aus dem der besonders talentierte Spieler kommt

    Nach den Vorkommnissen in den letzten 3 Jahren bei uns im Verein , in dem durch inkonsequentes Verhalten der JL letztendlich 3 Jahrgänge ruiniert wurden, habe ich nun eine radikale Haltung:


    1. Wenn ein Verein genug Spieler hat, werden 2 Alters-reine Teams für ein D/C/B/A Jugend gebildet. Ausnahmen gibt es nicht.


    2. Wenn nicht genug Spieler für 2 Teams vorhanden sind, wird nur ein Team gebildet. Falls dann bspw eine C-Jugend viel weniger Kinder hat wie die D-Jugend, können entsprechend Spieler des älteren Jahrgangs aufrücken.

    Bzgl der Mannschaftsaufteilungen gibt es für mich aus Vereinssicht 3 Möglichkeiten:


    1. Man teilt strikt nach Leistung ein

    2. Man teilt solange wie möglich strikt nach Jahrgängen ein

    3. Man geht auf die Wünsche der Spieler ein


    Es gibt gute Pro/Contra Argumente für alle 3 Optionen, wichtig ist, dass der Verein eine klare langfristige Strategie hat und diese auch offen kommuniziert. Mischformen aus den 3 genannten Optionen sind kontra-produktiv und führen zu unnötigem Streit und Diskussionen.

    In diesem und anderen Blogs wird immer wieder der Begriff "Verein im Verein" verwendet und negativ besetzt.


    Man kann das auch anders sehen. Für mich ist es positiv, wenn ein Trainer dazu in der Lage ist, in seiner Mannschaft einschließlich den dazugehörigen Eltern ein Gemeinschaftsgefühl samt Teamgeist zu erzeugen. Weder Eltern noch Kinder sind zunächst mit dem Verein verbunden. Über eine Mannschaft, mit der man ein Gemeinschaftserlebnis erfährt, wird langfristig aber durchaus auch eine Identifikation mit dem gesamten Verein erzielt.


    Eine Mannschaftseinteilung einzig und allein aus Sicht des Gesamtvereins führt dagegen zu einer Abwertung der in den Mannschaften gewachsenen sozialen Beziehungen. Die Konsequenz ist, dass es für das einzelne Kind völlig egal ist, bei welchem Verein es spielt. Wechsel zu anderen Vereinen sind die logische Konsequenz.

    Nach meiner Erfahrung scheint bei diesem Thema der Übergang von der E Jugend (7:7) zur D-Jugend besonders problematisch zu sein, insbesondere auch deshalb weil viele Vereine ab der D-Jugend Spielgemeinschaften eingehen (müssen). Bei fast allen unseren Nachbarvereinen gab es dieses Jahr Probleme und auch bei uns ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte.


    Unser Team (ein Jahrgang) war letzte Saison als E1 recht erfolgreich. Gerne hätte ich das Team als D2 zusammengehalten. Für die neue Saison haben wir einen genügend großen Kader, um 2 Teams melden zu können. In einer Trainersitzung wurde zunächst einvernehmlich beschlossen, zwei "Jahrgangs-reine" Teams zu bilden. Dann erklärt plötzlich der D1 Trainer, dass unser Spielmacher nächste Saison D1 spielt, weil er und sein Sohn mit der Familie des Kindes befreundet sind. Zähneknirschend habe ich zugestimmt, habe dann aber noch mit dem Jungen geredet, ob er wechseln will, und er war plötzlich so verstockt, dass er dies nicht in einem ganzen vollständigen Satz beantworten konnte. Einen Tag nach einem wichtigen Turnier ruft mich der Vater des Torjägers an und teilt mir mit, dass sein Sohn persönlich Probleme mit meinem zukünftigen Co-Trainer hätte. Wir haben uns darauf verständigt, ein gemeinsames tri-laterales Gespräch zu führen. 2 Tage später erhalte ich über Umwege die Einladung des D1 Trainers für die neue Saison, in der er seinen Kader benennt. Die Liste enthält außer meinem Spielmacherauch den Torjäger und einen weiteren Spieler aus meinem Kader, ohne dass der Wechsel dieser beiden mit mir abgesprochen war.


    Nachdem die Wechsel bekannt wurden, meldet sich die Mutter meines talentertesten Spielers und bittet darum, dass er auch wechseln darf. Da er Leistungs-mäßig im Vergleich mit den 3 Anderen diesen "Aufstieg" absolut verdient hat, habe ich das unterstützt. Das Konzept der Jahrgangsmannschaft war damit ad acta gelegt. Glücklicherweise wollen sowohl unser Kapitän als auch mein Sohn, die Leistungs-mäßig ebenfalls locker D1 spielen könnten, lieber in der D2 weiterspielen, auch wenn es in dieser Rumpfmannschaft ihrer Entwicklung nicht unbedingt dienlich ist.


    Damit nicht genug: Mein neuer Co-Trainer (von einem kleineren Verein mit dem wir eine SG bilden, 90%der Spieler kommen aber von uns) stieß beim Rest der Mannschaft und den Eltern sofort auf Ablehnung, zum Teil zurecht, zum Teil verursacht durch Sticheleien des ehemaligen Torjägers bzw seines Vaters. Jetzt hat er hingeschmissen und ich habe weder einen Co-Trainer noch eine Konkurrenz-fähige D2-Jugend.


    Ich bin Realist, so ist es eben in Fußballvereinen, aber Spaß macht das momentan keinen mehr.




    ……….

    Persönlich bleibe ich dabei: NIE WIEDER DEN EIGENEN SOHN ZU TRAINIEREN!

    Sportliche Grüße

    Ich sehe das etwas anders


    Einerseits gebe ich dir recht:

    - Der eigene Sohn wird vom Vater als Trainer nie soviel annehmen, wie andere Kinder das tun

    - Der eigene Sohn wir häufig bevorzugt oder benachteiligt, auf jeden Fall zumindest anders behandelt,


    ABER:

    Für mich war und ist es eine ganz besondere Erfahrung, mit meinem jüngeren Sohn ein gemeinsames Hobby so intensiv teilen zu können. Unsere Vater-Sohn Beziehung hat dadurch eine ganz spezielles Niveau erreicht. Man muss dabei aber aufpassen, dass die Vater-Kind Beziehung zu anderen Geschwistern nicht darunter leidet.

    EnterTrainer : was ist ein "richtiges" Spiel? Wenn ich mir die Richtlinien für Kleinfeldturniere im Erwachsenenbereich des BFV (§8) durchlese, ist ein "richtiges" Kleinfeldspiel von 5 gegen 5 bis 7 gegen 7.

    Sollte ein "richtiges" Fußballspiel 11 gegen 11 sein (habe ich z.B. früher auf E-Jugendtore mit Abseits in der E-Jugend und in der D-Jugend auf das Großfeld mit großen Toren gespielt), dann müssten heutzutage mehr Vereine bereits in der E-Jugend eine Spielgemeinschaft machen, weil sie nicht genügend Kinder haben. Und die Frage, ob wir heute mal 11 gegen 11 spielen können, habe ich von E-Jugendlichen bisher nicht gehört.

    Mir stellt sich auch die Frage, was im Erwachsenenbereich (Kleinfeld AH-Turniere; Freizeitturniere) am meisten auf Kleinfeld gespielt wird. Mein Gefühl tendiert zu 6 gegen 6 (5+1).

    Als ich meine Jungs in der G-Jugend trainierte, war anfangs ein "richtiges" Spiel übrigens schon, wenn sie in ihren Trikots gegen andere Mannschaften spielen durften (unabhängig von der Spieleranzahl).

    Was mich auch wundert, warum beschweren sich hier nicht viele D-Jugend Trainer, dass ihre Kinder 11 gegen 11 spielen wollen? 9 gegen 9 wird außer in der D-Jugend gar nicht mehr gespielt. Das ist somit eine eigene Sportart.


    Was ist ein richtiges Spiel im KIFU?

    Jetzt hast Du mich natürlich erwischt, ich wollte mich mit den " " um die Frage herummogeln, denn sie treibt mich seit Monaten um und ich habe keine ultimative Antwort, teile aber gerne meine Gedanken dazu:


    1. Es gibt keine wissenschaftlichen Daten, die die Spielfeldgröße oder Torgröße mit der psychomotorischen Entwicklung der Kinder korrelieren, Prof Lochmann hat das in dem parallelen Thread selbst zugegeben. Die Angeben aus diversen Hochglanz-Propaganda-Folien kann man also getrost außer Acht lassen. Wir sind auf unsere - subjektiven - Beobachtungen angewiesen.


    2. Fußball ist für mich und viele andere immer ein Spiel zwischen 2 Toren mit jeweils einem Torwart drin. Alles Andere ist Training


    3. Das was ich in der G-Jugend bei 7:7 oder in der Halle bei 6:6 beides jeweils mit 5x2 Jugendtoren gesehen habe, hatte mit einem Fußballspiel wenig zu tun, denn die meisten Kids waren mit der gesamten Situation eindeutig überfordert. (Spaß hatten sie trotzdem). Funino als Wettbewerbsform mag hier eine vernünftige Alternative sein.


    4. In der F-Jugend waren die Spiele noch mit vielen Fehlern behaftet, aber nach meiner Beobachtung sind die Kinder sehr wohl in der Lage, das Spiel intellektuell zu verstehen und bewusst eigene Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie häufig falsch sind. Das Hauptproblem ist - noch - die Größe des Feldes: Alle greifen an - Alle verteidigen - ist beispielsweise nur schwer umzusetzen. Ein 5:5 wäre vielleicht besser, bei der Torgröße bin ich unschlüssig. Die Torhüter sind noch sehr klein, allerdings habe ich selten absichtliche Hochschuesse gesehen, bei denen die Torhüter keine Chance hatten. Die Breite von Handballtoren ist andererseits sehr klein, sodaß idR wenig Tore fallen.


    5. E-Jugend:

    Hier kann mE Alles so bleiben wie es ist, ich habe ab der E2 eine Fülle toller Fußballspiele miterleben dürfen.

    Funino oder auch Formino halte ich in dieser Altersstufe für Unsinn.


    6. D-Jugend:

    Hier habe ich noch keine eigene Trainer-Erfahrung und bisher wenig Spiele gesehen. Das wird sich kommende Saison ändern, denn mein Sohn und damit auch ich kommen in die D2...

    EnterTrainer : ich würde dir 2x wiedersprechen und einmal zustimmen

    - Rechtfertigungsdruck gegenüber den Vätern: dem sind Vatertrainer nicht gewachsen. Ich merke selbst, wie ich meine Vorgehensweise (gleiche Spielzeit; Training ohne E-Jugendtor; meistens nur FUNino; keine Spielzüge, Eckball, Einwurf usw.) immer wieder mit gestandenen Fußballvätern diskutieren muss. Mütter sind gar kein Problem und die Kinder bis auf wenige Ausnahmen (wer sind deren Vorbilder?) auch.

    - Betreuer sind kein Problem - und wahrscheinlich würden diesen Job auch mehr Mütter machen (sie müssen ja nur schauen, wann und wie lange gespielt wird) - ich traue mir auch zu eine Turnriege oder eine Badminton Mannschaft zu betreuen, aber coachen und trainieren könnte ich da gar nichts

    - reizvoller: ich habe noch nie beobachtet, dass auf einem Bolzplatz so lange gewartet wurde bis man 7 gegen 7 spielen konnte. Die Kinder spielen dort 2 gegen 2 bis 13 gegen 13. Wovon hängt es ab? Größe des Feldes, Anzahl der vorhandenen Bälle, Anzahl der vorhandenen Tore usw. Auch Hallenturniere finden die Kinder und Trainer reizvoll (5 gegen 5).

    Den Rechtfertigungsdruck spüre ich vor Allem gegenüber den Kindern, wenn wir im Training mal Funino in allen möglichen Varianten spielen

    Bzgl der Betreuung kommt es darauf an, man muss die Eltern aktiv dazu bringen , sich in das Turniergeschehen mit einzubringen. Das erfordert wieder weiteren Diskussions- und Überzeugungsbedarf. Die meisten sind doch froh, wenn sie sich vor, während und nach so einem Turnier um nix kümmern müssen.

    Bzgl Bolzplatz: Am schönsten war es doch immer, wenn genug Kinder da waren, damit man ein "richtiges" Spiel aufziehen konnte. Aber ich stimme zu, ein 5 gegen 5 auf 2 Handballtore wäre vermutlich auch draußen für eine G-Jugend und auch noch eine F-Jugend reizvoll. Was dagegen spricht, ist der zusätzliche Organisationsaufwand für Vereine und Trainer (neue Tore, neue Abmessungen für die Spielfelder, zu viele Kinder für eine Mannschaft etc) Für die E-Jugend-Jahrgänge ist m.E. ein 7:7 durchaus angemessen und Kind-gerecht

    Ich lasse prinzipiell nicht wählen, schon allein damit nicht immer die Gleichen zusammenspielen und ich immer mal wieder verschiedene Blöcke ausprobieren will. Außerdem tausche ich auch häufig noch während des Spiels, falls das Ergebnis zu einseitig wird, oder damit mal andere Gruppen zusammenspielen können.

    Weil es hier schon mal kurz angesprochen wurde möchte ich nochmal auf das Thema Funino und Zufalls-Papa-Trainer zu sprechen kommen:


    Zunächst einmal ist das eine gute Sache, wenn sich aufgrund von Trainermangel im Verein Väter finden, die sich aus idealistischen Gründen bereit erklären, den Job als Trainer der Mannschaft des Sohnes zu übernehmen, auch wenn sie dafür nicht hinreichend qualifiziert sind. Auch das viele nicht bereit sind, noch zusätzliche Zeit für Fortbildungen zu investieren, ist absolut verständlich. Das man dann natürlich Abstriche an der Qualität der Ausbildung machen muss, ist klar und sollte den Vätern nicht zum Vorwurf gemacht werden. Was diese Trainer aber mitbringen, ist Enthusiasmus und die Möglichkeit, den Kindern die Freude am Fußball zu vermitteln und zwar ohne den Versuch, zwanghaft irgendwelche vom Verband oder wem auch immer vorgegebenen Ausbildungsziele erreichen zu wollen? Diese Gruppe stellt zumindest bei uns im Kreis die überwiegende Mehrzahl aller KIFU Trainer, mit anderen Worten, sie ist das Rückgrat des deutschen Fußballs als Breitensport.


    Kann Funino als alleinige Wettkampfform dieser Trainergruppe helfen?

    Aus meiner Sicht: Nein, im Gegenteil.

    - es entsteht Rechtfertigungsdruck pro Funino gegenüber Kindern und Eltern

    - zusätzliche Betreuer werden bei Turnierteilnahmen mit mehr als einer Mannschaft benötigt

    - zumindest ab der F-Jugend ist es für Kinder und Trainer einfach reizvoller, 7:7 zu spielen


    Leider sehe ich nicht, dass diese Zufalls-Vater-Trainer in den Verbänden irgendeine Lobby besitzen, die ihre Belange vertritt. Und erst recht kann ich nicht erkennen, dass die Verbände sich darum bemühen, diesen Trainern ihre Arbeit zu erleichtern.


    P.S.:

    Meine persönliche Beobachtung ist übrigens, dass die klassischen Brülltrainer in der Regel keine "Papa-Trainer" sind, aber das ist vielleicht statistisch nicht signifikant....

    Ich empfinde das mittlerweile nicht mehr als ausreichend. Bei uns in der Stadt geht die athletische Tendenz der Kinder soweit in den Keller, dass man Sport eigentlich per Arzt verschreiben müsste. 3 mal Training sind gut um hier viel auszugleichen und man kann dann noch viel vielseitiger Trainieren. Für optimal halte ich eine zusätzliche Hallenzeit (draußen geht natürlich auch, jedoch nicht so viel) in der man Blockweise in verschiedenen Sportarten ist. z.B. : 6 Wochen Handball; 4 Wochen Volleyball, 6 Wochen Basketball, 4 Wochen Turnen, 8 Wochen Flagfootball usw..

    Natürlich muss auch hier das allgemeine Trainingskonzept stimmen und der Spaß im Vordergrund stehen.

    Das kann doch nicht ganz ernst gemeint sein...


    Haben Deine Kinder denn neben Fußball/Sport keine anderen Hobbies?

    Keine Freunde außerhalb der Mannschaft?


    Bei 3-4x Training die Woche brauchen wir uns über die Gründe für Drop Out ab der D-Jugend aufwärts nicht weiter unterhalten.

    Also bei mir hat ein 1-4-1 am Anfang der F2 Jugend wunderbar geklappt. Hätte man ev schon am Ende der Bambini machen können. Sowohl auf der Sturm- als auch auf der Abwehrposition habe ich häufig rotiert. Mittelfeld war nicht in rechts/links/mitte unterteilt, bei denen haben Alle angegriffen und verteidigt. Das hat die Auflösung des Knäuelfußball beschleunigt

    Am Ende der F2 habe ich dann auf 2-3-1 umgestellt mit links/mitte/rechts im Mittelfeld. Die Abwehr hatte die Vorgabe, dass mindestens 1 Abwehrspieler bei Ballbesitz mit angreift. Das brachte mehr Platz im Mittelfeld, wodurch das Passspiel deutlich gefördert wurde.

    (Jetzt tüftele ich für die nächste Saison an einer geeigneten Formation in der D-Jugend)

    Ich lese immer wieder, dass Funino in Spanien schon lange praktiziert wird.

    Leider fehlen mir aber hier etwas konkretere Information.


    Weiß jemand konkret, ob und wenn ja seit wann, in welchen Regionen und für welche Altersklassen Funino als Wettbewerbsform eingeführt worden ist?


    Zum anderen Punkt von Ballaufpumper: Ich glaube eben nicht, dass ab einem bestimmten Alter im KIFU die Anzahl der Ballkontakte mit der Freude am Fußball korreliert. Ich könnte aus eigener Erfahrung viele Gegenbeispiele bringen. Andere Faktoren, wie Umfeld, Spaß, Gemeinschaft und teilwiese auch Erfolg sind da wichtiger,

    Ich denke, ich kann noch platter werden:


    "Der Star ist die Mannschaft" (Berti Vogts, Trainer der Europameister 1996)

    "Ein Spiel dauert 90 Minuten" (Sepp Herberger)

    "Das nächste Spiel ist immer das Schwerste" (Sepp Herberger)

    "Flach spielen, aber hoch gewinnen (?)

    "Über den Kampf zum Spiel finden" (?)


    Und meine beiden Favoriten:


    "Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die schönen Stunden nur" (Lena Valaitis)

    Soll heißen: Siege feiern (auch im KIFU), Niederlagen schnell vergessen


    "Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger." (Bill Shankly)


    Auch wenn es noch so einfältig klingt, ich denke sinngemäß sollte man alle diese Sprüche vermitteln und vorleben:)