Die Kinder sind fester Bestandteil der Mannschaft und ich habe sie seit knapp 1 1/2 Jahren. Bevor ich da war, war der Kern der Mannschaft auch zusammen. Wirklich unbeliebt sind sie auch nicht. Mobbing gibt es auch nicht.
Das Mannschaftsklima ist nahezu perfekt - klar sind es Kinder und der ein oder andere macht auch mal Unsinn, aber das gehört ja dazu.
Bei einem Kind habe ich am Wochenende den "Switch" hinbekommen, indem ich seinen Vater gebeten habe daheim zu bleiben. Doof, das ich das vorher nicht gesehen habe, denn er hat von ihm immer viel zu viel verlangt und sich aufgeregt, wenn er einen Fehler gemacht hat.
Am Wochenende hat er plötzlich wie ausgewechselt gespielt und eine extrem gute Leistung gezeigt, weil er nur mich hatte der ihm Anweisungen gegeben hat. Das hat ihm enorm Druck abgenommen und er hat diesmal auch echt viel gelächelt, was ich von ihm nur sehr selten gesehen habe. Der hat immer nur traurig geguckt.
2011 Jahrgang, also 8-9 Jahre alt (älterer F-Jugend Jahrgang)
Das kenne ich ja von mir genauso. Ich war ja als Kind ähnlich. Jetzt hätte ich mir aber gewünscht, dass mir meine Trainer in der Jugend mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätten, mir viel öfter unter die Arme gegriffen hätten, wenn ich etwas falsch mache.
Kinderpersönlichkeiten ändern zu wollen ist nicht meine Absicht - werde ich nie tun, hatte ich auch nie vor. Ich hoffe du verstehst, dass ich von denen nur das Optimum rausholen möchte.
Eben und genau das versuche ich perfekt zu verstehen, damit ich den Kindern bei vielen Sachen unter die Arme greifen kann. Besserer Fußballer und bessere Fähigkeiten bekommen sie ja wenn sie immer ins Training kommen (und wenn möglich auch zuhause mal kicken). Ich versuche aber auch gleichzeitig den Kindern viel mehr zu lehren als nur reinen Fußball. Quasi Werte die man zuhause nur indirekt erzogen bekommt wie z.B. Zusammenhalt/Teambereitschaft, gesunden Ehrgeiz etc..
Auch versuche ich für die kleinen auch eine Art großer Bruder zu sein. Das klappt auch ganz gut und die Kindern wenden sich auch oft an mich, wenn sie etwas nicht verstehen oder wenn ihnen etwas nicht passt oder etwas verärgert. Die Leistungskurve der Kids und die Zufriedenheit der Kinder selbst und auch der Eltern bestätigt dies.
Dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass ich noch viel lernen muss damit ich den Kindern noch mehr helfen kann (eben das Beispiel dieser zweier Kinder). Vielleicht ist es auch nur einfach mein Ehrgeiz..