Beiträge von Alter_Sack

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    Ich kann durchaus damit leben, wenn das nun mal so ist. Ich habe kein Problem mit der Wahrheit, auch wenn es meine Tochter betrifft und die Wahrheit eben negativ ausfällt. Allerdings scheint es hier eben nicht nur eine Wahrheit zu geben.

    Ja, so sehe ich es auch. Auf den DFB-Seiten kann man Spielerbewertungsbögen herunterladen, die bei entsprechenden Sichtungen eingesetzt werden. Was aber meist intransparent bleibt, ist die Gewichtung der einzelnen Items. Ich habe auch schon öfter erlebt, dass Spielerinnen, die einen sehr guten Eindruck machen, selbst für Mädchen-Stützpunkte als ungeeignet eingestuft wurden; dafür wurden andere (die ich deutlich schwächer eingeschätzt habe) genommen. Ich nehme es bei uns so wahr, dass körperliche Robustheit ein zentrales Selektionskriterium darzustellen scheint, also Spielerinnen, die bis an die Grenzen des Zulässigen gehen (und manchmal auch darüber hinaus), deutlich bessere Karten haben.

    Ich kenne keine Verbandsauswahlspielerin, die nicht im Jungsstützpunkt ist oder war.

    Ist ganz sicher auch wieder abhängig vom Verband - ich hatte zwei Spielerinnen, die in der D Verbandsauswahl gespielt haben, ohne im Jungsstützpunkt zu sein; beide haben auch nur in Mädchenmannschaften trainiert und gespielt...

    Aber wie von ihnen erwähnt kommen die Mädchen nicht einmal auf der Homepage des Vereins vor.

    Das hatte ich gar nicht erwähnt, sondern vergessen.:) Aber es zeigt natürlich, welches Standing der Mädchenfußball in diesem Verein hat, wenn die Mannschaft noch nicht einmal auf der Homepage aufgeführt wird, während bei den Jungs nicht nur die Namen, sondern sogar die Einsatzminuten veröffentlicht werden. Der Verein scheint sich für die Mannschaft zu schämen, nur so kann man es wohl auf den Punkt bringen...

    Es hat sich kein Trainer gefunden der die Mädchen mit vollem Einsatz trainieren möchte. Mit einmal die Woche Training und keinem Interesse an den sonstigen Aufgaben eines Trainers ( Testspiele /Turniere/Pflichtspiele ) hat die Mannschaft keine Chance.


    Vor der Saison gab es ja die Diskussion wo die Mädchen spielen sollten. Ich war immer der Ansicht das es in einer Mädchen Staffel leichter ist , als bei Junioren. Meine Befürchtungen haben sich alle bestätigt . Selbst wenn es nur die unterste Kreisklasse war , hatten die Mädchen nie eine Chance. Dazu kommt das einige Mädchen von 08 sind und gegen 07/06 D Jungs spielen müssen. Erst kurz vor dem Start der Saison haben einige beim Verein Bedenken bekommen . Da war es für einen wechsel der Altersklasse aber schon zu spät. Einige der Mädchen sagen immer wieder , es ist ihnen unangenehm gegen die Jungs zu spielen. Weil immer wieder gelacht wird , wenn eine Aktion nicht so klappt und Anspielungen auf den sich verändernden Körper der Mädchen gemacht werden.

    Sieh dir einfach einmal die Homepage eures Vereins an: Was dort unter dem Eintrag "Probetraining" steht, weist schon darauf hin, dass Mädchenfußball dort kaum funktionieren kann. Abseits großstädtischer Regionen wird man nie selektierte Mädchenmannschaften bilden können - nach meiner Daumenpeilung benötigt man für eine vollständig unselektierte Mädchen- und Frauenabteilung von der E aufwärts, in der jede spielen kann und darf, die Lust auf Fußball hat, einen Einzugsbereich von mindestens 50.000 Einwohnern. Selbst das kann schon zu knapp sein; in meiner alten Heimatstadt in NRW gibt es bei rund 100.000 Einwohnern keine einzige Mädchenmannschaft. Mannschaften, in denen Mädchen zusammen spielen, die einerseits völlige Anfängerinnen sind, andererseits schon seit Jahren am Ball sind, lassen sich außerhalb der Großstädte (und teilweise selbst dort) überhaupt nicht vermeiden. Ob das positiv oder negativ zu bewerten ist, braucht man gar nicht zu diskutieren, denn die Alternative wäre der Verzicht auf Mädchenfußball in entsprechenden Regionen.

    Bei unseren C- Juniorinnen ist es aber tatsächlich so. Ich sagte nicht 100%, aber mindestens 80%. Ich kenne den Trainer und der hat mir selbst gesagt, dass es schon Auswahlspieler seien sollten, der große Teil mit Zweitspielrecht.

    Zwei Fragen fallen mir dazu ein: a) Spielt diese Mannschaft in einer Jungsstaffel oder schießt sie im Mädchenbereich Breitensportmannschaften ab? b) Gibt es für Mädchen, die den Ansprüchen nicht genügen, eine entsprechende Mannschaft bei euch oder werden diese Mädchen weggeschickt?

    Du gehst aber nicht weit genug. Warum gibt es nicht Perse nur Mixed-Teams im Elementarbereich? In Grundschulen und in der Unterstufe werden Mädchen und Jungs gemeinsam im Sport unterrichtet. Geht alles wenn man nur will.

    Dachte ich früher auch. Inzwischen haben wir eine reine Mädchen-Bambini-Gruppe, weil es nicht wenige Mädchen in diesem Alter gibt, die schlicht nicht zusammen mit Jungs spielen wollen (es sind nicht die Eltern dafür verantwortlich).

    Davon ausgehend dass die breite Masse erst mit 10-12 Jahren anfängt, könnte man ja auch folgerichtig die STP-Förderung bis zum Alter von 15 Jahren einstellen. Dann haben alle in paar Jahre Erfahrung.

    Da würden unsere Verbandstrainer aber Schreikrämpfe bekommen. Mit 15 sind sind die Mädchen schon im besten B-Alter, im älteren B-Jahrgang dürfen sie schon bei den Frauen spielen. Bei uns wird bald der 2009er-Jahrgang gesichtet, überwiegend neun Jahre alt.

    In der G-E Jugend würden diese Kinder sicher auf ihre Einsatzzeiten kommen...


    Ab der D werden in der Regel eine 1. und eine 2. Mannschaft nach Leistung gebildet. Dort finden dann auch schwächere Kinder ihren Platz in der 2. oder 3. Mannschaft...

    Jetzt bist du wieder beim Jungsfußball gelandet. Bei den Mädchen ist die D noch das typische Einstiegsalter; viele Vereine bieten Mädchenfußball sogar erst ab der D an. Von den Rahmenbedingungen her sind Mädchen-D und Jungs-F durchaus vergleichbar. Abgesehen davon gibt es nur wenige Vereine, die überhaupt in der Lage sind, in einer Altersklasse bei den Mädchen mehr eine Mannschaft zu stellen. Das führt zur oben beschriebenen Dorfmannschaftsstruktur, die wiederum unter Aspekten der Talentförderung problematisch ist.

    Aber ihr seid doch (nach Ansicht der Bilder) bestimmt ein hochselektiver Verein - oder spielen bei euch z.B. auch Mädchen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Einschränkungen mit und bekommen gleiche Spielzeiten?

    Ich möchte noch einmal zurück zum Ausgangspunkt dieser Diskussion: Warum sind viele Mädchenmannschaften so schwach? Zwei Gründe habe ich schon genannt (höheres Einstiegsalter und Nachzieheffekte). Ein wesentlicher Grund kommt aber noch hinzu: Der Großteil aller Mädchenmannschaften entspricht strukturell den klassischen Dorfmannschaften - von "richtig gut" bis "kann gar nichts" ist eben alles mit dabei. Meist nur in großstädtischen Regionen sind hochselektierte Mädchenmannschaften vorzufinden (deren Spielerinnen auch bei den Jungs spielen könnten), wobei diese Vereine recht regelmäßig Mädchen mit weniger Potenzial nicht akzeptieren; diese Mädchen landen dann wieder in den nichtselektiven Vereinen und lassen die Schere zwischen selektiven und nichtselektiven Vereinen noch größer werden. Wenn dann gefordert wird, dass spielstarke Mädchen der nichtselektiven Vereine doch bei den Jungs spielen sollen, um sich besser entwickeln zu können, führt das in letzter Konsequenz zu einer noch weiteren Niveauabsenkung der Mädchenmannschaften nichtselektiver Vereine: Ergebnis sind dann "Alle-können-gar-nichts-Mannschaften", die dann in den Ligen mit 30:0 abgeschossen werden. Deshalb eine zweite Provokation: Wie wäre es, wenn grundsätzlich kein Mädchenspielbetrieb (sagen wir bis inklusive C) mehr stattfinden würde, und alle Mädchen, die Fußball spielen wollen, ausnahmslos zwingend in Jungsmannschaften spielen müssen? Die Zahl der Fußball spielenden Mädchen würde sich auf diese Weise natürlich drastisch reduzieren, dafür wäre für eine optimale Talentförderung, die insbesondere den Auswahlmannschaften zugute kommen würde, gesorgt.

    Ich glaube, dass man die Aussage, dass gute Mädchen in Jungenteam spielen sollten, schon pauschal so sagen kann, da es einfach zu wenig starke Mädchenmannschaften gibt.

    Das ist auch wieder ein wenig zu monokausal gedacht. Das durchschnittlich deutlich unterschiedliche Niveau zwischen gleichaltrigen Jungen und Mädchen hat eine ganze Reihe von Ursachen. Nur zwei will ich hervorheben: a) Das Einstiegsalter bei den Mädchen ist weitaus höher; die meisten Mädchen fangen erst im alten E- bzw. im jungen D-Jahrgang an. Selbst der Einstieg im C- und B-Juniorinnenalter ist gar nicht selten. Mädchen, die in Jungsmannschaften spielen, haben meist ein niedriges Einstiegsalter, das eher dem der Jungs entspricht. b) Für Mädchenmannschaften gilt häufig, dass neue Spielerinnen über den Freundinnenkreis gewonnen werden - ein Mädchen das etwas früher angefangen hat, zieht im Laufe der Zeit zwei, drei oder vier Mädchen nach. Deshalb ist es in der Tat notwendig, im Mädchenbereich auch in der D noch Training im absoluten Grundlagenbereich zu machen, denn man hat es eben oft mit Mädchen zu tun, die über keinerlei fußballerische Vorerfahrungen verfügen.


    "Starke Mädchenmannschaften" sind praktisch immer hochselektierte Mannschaften, in denen die beschriebenen Nachzieheffekte unterbunden werden und die sich mit zunehmendem Alter der Spielerinnen aus immer mehr Vereinswechslerinnen zusammensetzen. Durch diese Konzentration starker Spielerinnen in wenigen Mannschaften einerseits und die Integration der "Spitzenmädchen" in Jungsmannschaften andererseits leidet die Breite im Mädchenfußball enorm. Provokativ formuliert: Wäre es ab sofort verboten, als Mädchen in Jungsmannschaften zu spielen, würde sich das durchschnittliche Niveau der Mädchenmannschaften erheblich erhöhen.

    Ich habe ja einen leicht sadistisch angehauchten sportpolitischen Vorschlag für den Umgang mit Vereinen, die sich für freie Kapazitäten die Rosinen herauspicken wollen: Entzug der Gemeinnützigkeit sowie eine betriebswirtschaftlich durchgerechnete Vollkostenrechnung bezüglich der genutzten kommunalen Sportanlagen unter Berücksichtigung von Gebäude- und Grundstückswerten. Monatliche Mitgliedsbeiträge von (phantasiert) 500,- Euro wären da eine feine Sache.

    Mit solchen totalen Aussagen wäre ich vorsichtig. In meinem Fussballverband steht es in sämtlichen Regelwerken als verboten drin.


    Aber wo wir schon über Regelkunde beim Futsal reden: Hält der Torwart einen Ball aus dem Spiel heraus, darf er ihn auch schießen, oder? Werfen/rollen MUSS er ihn nur, wenn er im Toraus war?!

    https://www.dfb.de/fileadmin/_…IFA_2014-2015_Deutsch.pdf


    Dieses Regelheft hat aber nichts mit dem Kinder- und Jugend-Futsal zur Überbrückung des Winters zu tun, bitte nicht verwechseln.

    Übrigens ist das Grätschen schon seit Jahren beim Futsal wieder erlaubt.

    Jetzt bist du wieder zum Erwachsenen-Futsal als Ganzjahressportart herübergewechselt. Dort ist Körpereinsatz durchaus erlaubt, wird aber nur begrenzt praktiziert, weil wegen der längeren Spielzeit die kumulierten Fouls greifen würden. Auch ein 10-Meter-Strafstoß bedeutet im Futsal ernsthafte Torgefahr, weil Strafstöße im Futsal eigentlich immer mit maximaler Schärfe geschossen werden. Beim 6-Meter-Strafstoß hat der Torhüter deshalb praktisch keinerlei Reaktionsmöglichkeit mehr und kann nur versuchen, einen Teil des Tores mit seinem Körper zu blockieren.

    Gibt es bei uns auch, ab und zu begegnet einem ein Mädchen in der C

    Ich sehe das auch öfter, aber der Regelfall ist leider, dass diese Mädchen nur minimale Spielzeiten bekommen - in der zweiten Halbzeit für zehn Minuten rein und das war es dann. Da wäre in vielen Fällen eine Mädchenmannschaft die bessere Lösung...

    bei uns wird seit diesem Jahr Futsal Light ab der G mit der Torwartregel gespielt. Torwart darf Also nur erneut angespielt werden, wenn der Gegner zwischendurch in Ballbesitz war...

    Wer kommt bloß auf sowas in dem Alter

    Man muss schon grenzdebil sein, um eine solche Regelung zu verabschieden. Deshalb vermute ich, dass von den Verantwortlichen diese Regelung gewählt wurde, um den alten Hallenfußball vor dem Futsal zu schützen - gewissermaßen als taktische Maßnahme...

    Dann ist es auch kein Futsal sondern Halle ohne Bande mit Outlinien. Nur weil der Ball ein Futsalball ist, ist es noch lange kein Futsal

    Nein, wie ich schon geschrieben habe, gibt es in D in vielen (Landes-)Verbänden spezielle Futsal-Regeln für den Kinder- und Jugendbereich. Deshalb ist es auch weitgehend ausgeschlossen, dass Turnierausrichter, die Futsal spielen lassen wollen, auf Idee kommen, sich einzelne Regeln selbst zu stricken. Das kommt zwar vor, ist aber kein Unterschied zum Spielbetrieb auf dem Feld, wo es (wenn ohne Schiedsrichter gespielt wird) auch immer Spezialisten gibt, die Regeln neu erfinden wollen.

    Es gilt generell Grätschverbot in der Halle, ist ein unausgesprochenes Gesetzt! Darüber braucht man nicht reden!

    In A ist die Welt offenbar noch heil. Das Grätschen in der Halle ist bei uns verbreitet - das ist ein Grund, warum ich keine Bandenturniere mehr besuche. Aber selbst beim Futsal wird das Grätschen öfter mal von Verbandsschiedsrichtern durchgewunken, weil sie entweder das Regelwerk nicht kennen oder (ebenso wie viele Vereine) der Meinung sind, dass Grätschen eben zum Fußball dazugehört. Trotzdem bleibt festzuzuhalten, dass die Grätschvereine (die weitgehend deckungsgleich mit den Brüllaffenvereinen sind) dem Futsal meist fern bleiben, weil sie ihre Spielweise dort eher nicht durchsetzen können. Das ist für mich ein zusätzliches Argument für Futsal.

    Ich für meinen teil finde Futsal aber einer gewissen technischen Fertigkeit vollkommen ok aber solange die nicht gegeben ist steht für mich Halle mit Bande im Vordergrund


    Das ist das klassische Anti-Futsal-Argument der Veranstalter von Hallenturnieren im Erwachsenenbereich: "Wir sind technisch so schlecht, dass wir mit Bande spielen müssen, weil sonst gehen die Zuschauer wieder und wir verkaufen kein Bier!" :P

    Jetzt sind wir wieder beim Problem des Verbandsförderalismus: Futsal mit Bande ist so ziemlich das absurdeste, was man sich vorstellen kann (etwa wie Schnapsausschank auf der alkoholfreien Kinderparty). Die Futsal-Regelungen für den Kinder- und Jugendbereich können so etwas natürlich beinhalten, nach meiner Kenntnis ist der beschriebene Mischmasch aber eine Ausnahme, die wohl eher dem Zweck dient, dem Anti-Futsal-Lager im Verband ein Zückerli (oder ein Schäpsli) zu spendieren. Der Kinder- und Jugend-Futsal, von dem ich sprach, ist Futsal ohne die spielkomplizierenden Regelbestandteile, aber selbstverständlich mit Handballtoren, ohne Banden, mit direkten und indirekten Freistößen und ohne Nettospielzeit (und deshalb natürlich auch mit 4-Sekunden-Regel): Eben eine Hallenvariante, die sich relativ nah am Zielspiel bewegt.

    Die Technik hat bei vielen in den wenigen Wochen einen großen Sprung gemacht.

    Genau das nehme ich auch in jedem Jahr wahr, auch wenn ich auf futsalspezfische Übungen weitgehend verzichte. Allein die Tatsache, dass es praktisch ausschließlich flaches Spiel gibt und die Bande eben keine Option ist, bringt enorm viel.

    Du täuscht dich in der Tat! Das sind Regeln, die dann gelten, wenn Futsal als Ganzjahressportart im Erwachsenenbereich ausgeübt wird. Für den Kinder- und Jugendbereich als Überbrückung des Winters gibt es in den Verbänden in Deutschland (du kommst ja wohl aus A) im Regelfall "Futsal-Light-Regeln", die aber - das ist an dieser Stelle mein Kritikpunkt - leider nicht einheitlich sind. Im Einzelnen:


    - das Torwartspiel ist nicht eingeschränkt,

    - keine Nettospielzeit,

    - eine Schiedsrichter reicht (bei nichtoffiziellen Spielen/Turnieren),

    - jüngere Jahrgänge können mit einem gewichtsreduzierten Futsal-Ball spielen,

    - es gilt (im Regelfall) ein absolutes Grätschverbot.


    Mannschaftsfouls zu zählen, kann man sich allein deshalb faktisch sparen, weil die entsprechende Foulmenge bei Hallenturnieren nie erreicht wird. Ich habe nach mehreren Jahren Futsal noch nie einen 10-Meter-Strafstoß gesehen...


    Um den Futsal-Ball ranken sich viele Mythen und Gerüchte. Kleiner ist der Futsalball erst ab der C (Größe 4 statt Größe 5), er ist auch nicht schwerer, weil es Futsal-Bälle wie normale Bälle in unterschiedlichen Gewichtsklasse zu kaufen gibt! Fest steht, dass übliche Fußbälle für die Halle ungeeignet sind, weil sie auf Hallenböden zu hoch abspringen, damit die Ballkontrolle unnötig erschweren und zum Bolzen einladen. Zur Aufklärung:


    http://training-service.fussba…1_Ballsprungverhalten.pdf


    Ansonsten:


    http://www.fussball.de/newsdet…id/113011#!/section/stage


    Zum Schluss noch eine Frage in die Runde: Hat schon einmal jemand von euch in der Halle Handball-, Basketball- oder Volleyballspiele mit Bande gesehen?

    Was mir beim Vergleich Hallenfußball vs. Futsal besonders aufgefallen ist: Hallenfußball mit Kleinfeldtoren begünstigt schussstarke Spieler/Mannschaften, während Futsal eher kombinationsstarken Mannschaften entgegenkommt. Interessanterweise spiegeln die Ausschreibungen zu den Turnieren häufig auch die Stärken/Schwächen des Ausrichters wider. Ich beobachte seit Jahren, dass Mannschaften, die im Freiluftspielbetrieb häufig von ihrer körperlichen Überlegenheit und Schussstärke profitieren, bei den Futsalturnieren ergebnistechnisch kaum eine Chance haben. Die entsprechenden Trainer schimpfen dann häufig über Futsal. Wenn diese Mannschaften bei Hallenturnieren nach alten Regeln mitmischen, sind sie "erfolgreicher".

    So ist es! Rein ergebnistechnisch sind die körperlich überlegenen Bolzertruppen beim Bandenfußball (am besten noch mit Jugendtoren und Rundumbande) überlegen. Beim Futsal liegen die Vorteile dagegen meist bei technisch guten Mannschaften, bei denen eben nicht jeder Ball ins Seitenaus läuft.

    Da finde ich das Hallenfußball näher am Feldfußball dran ist als Futsal.

    Nein: Futsal ist weit näher am "normalen" Fußball dran, weil a) ohne Banden gespielt wird (die gibt es draußen auch nicht) und b) der sprungreduzierte Ball dem Verhalten des Balls auf dem Rasen entspricht.

    Gerade das Torwartspiel stört mich beim Futsal extrem. Im normalen Fußball ist der Torwart ein wichtiger Aufbauspieler und durch Futsal wird dieses Element zerstört. Für den reinen Futsal ist das egal, sind da einfach die Regeln, aber für Futsal als Fußballüberbrückung ist das sehr schlecht. Wenn ein normales Torwartspiel gegeben wäre, wäre ich Futsal deutlich positiver gegenüber eingestellt.

    In den meisten Verbänden in Deutschland gibt es für den Kinder- und Jugendbereich veränderte Futsalregeln, die keine Beschränkung des Torwartspiels vorsehen.

    Meines Erachtens ist Futsal für einen Fußballer zur Überbrückung der kalten Jahreszeit besser geeignet als klassischer Hallenfußball. Das heißt für mich allerdings nicht, dass ich Futsalspezifika trainiere.

    Genau.

    Ich halte schon die Frage des Erstellers des Threads für problematisch oder sogar falsch: Inzwischen kann man davon ausgehen, dass eigentlich allen, die sich etwas länger im Trainergeschäft bewegen, die Vorteile des Futsals gerade im Kinderbereich klar sein müssten. Die Frage sollte also nicht lauten "Hallenfußball oder Futsal", sondern "Hallenfußball (=Futsal) oder Bandenbolzen". Natürlich schult Futsal andere Fähigkeiten als das Spiel auf dem Feld, aber alles, was geschult wird, kann man auch auf dem Feld brauchen (ja, selbst die Pike...).


    Dass trotzdem der Widerstand gegen Futsal immer noch groß ist, lässt sich nicht auf der Verstandesebene klären. Futsal mag eben wirklich nichts für diejenigen sein, die sich Grätschorgien in der Halle statt Hallenhalma wünschen und für die ein Hallenturnier erst dann wirklich gelungen ist, wenn einige Spielerinnen oder Spieler mit Karacho in die Bande geschubst worden sind. Siehe dazu:


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