Beiträge von Alter_Sack

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    Na ja... Wenn man diese Top4 rausnimmt, bleibt eine ganz normale Mädchenmannschaft übrig. Es ist ja nicht so, dass jede Mädchenmannschaft Spielerinnen hat, die bei den Jungs klarkämen.

    Bei uns ist es eher so, dass die "normale" Mädchenmannschaft zu 100 Prozent aus Spielerinnen besteht, die problemlos bei den Jungs spielen könnten. Wer seine stärkeren Mädchen zu den Jungs schickt, geht dann eben öfter mit einem 30:0 nach Hause. Jedes dieser Spiele kostet ein bis zwei Mädchen, die wieder mit dem Fußball aufhören.

    Gerade das ist doch das große Problem im Mädchenfußball. Homogenität hast Du nur bei Vereinen, die die talentiertesten Mädchen einsammeln.

    Nein - Homogenität hast du ab und zu auch bei Mannschaften bzw. Vereinen, deren talentiertesten Mädchen eingesammelt worden sind.

    Nehmen wir einmal an, der Verein setzt die beschriebenen vier stärkeren Mädchen in eine Jungsmannschaft um. Was ist dann mit den anderen Mädchen? In einer Jungsstaffel werden sie sicher nicht mehr spielen können; in einer Mädchenstaffel treffen sie wiederum auf die von dir korrekt beschriebenen Einsammler-Vereine. Wer die Strategie fahrt, dass alle überdurchschnittlichen Spielerinnen nicht in Mädchenmannschaften spielen sollen, muss in der Konsequenz auf Mädchenmannschaften verzichten, wenn diese nicht von einer Abschlachtung zur nächsten geführt werden sollen.

    Mit fiel aber auf, dass von den 11 Mädchen auf dem Platz ca. 7 stark gefordert bis überfordert waren. Die anderen 4 waren in der richtigen Klasse und haben dazu beigetragen, das Ergebnis im Rahmen zu halten. Wäre es da nicht sinnvoller, wenn diese 4 Mädchen in einer Jungenmannschaft spielen und die anderen in einer Mädchenstaffel? Natürlich weiß ich, dass manche Mädchen das nicht wollen. Die wirklich talentierten Mädchen in unserem Verein wollten das bislang aber immer...

    Das ist eben die Struktur, die ganz viele Mädchenmannschaften haben - die Spanne reicht von richtig guten Spielerinnen bis hin zu absoluten Anfängerinnen (auch noch in C oder B) und Mädchen mit wenig Bewegungstalent. Würde man die stärkeren Spielerinnen sämtlich in Jungsmannschaften schicken, wäre die Restmannschaft nicht mehr konkurrenzfähig und nicht mehr lange existent. Im Prinzip kann man drei Vereinsstrategien im Mädchenfußball erkennen:


    1. Alle werden aufgenommen, alle spielen. Über ein mittleres Niveau können solche Mannschaften nicht hinauskommen.


    2. Aufgenommen werden nur leistungsfähige Spielerinnen (ca. obere 50 Prozent der Normalverteilung), die perspektivisch auch die Option bieten, mit der Mädchenmannschaft in Jungsstaffeln spielen zu können. Diese Mannschaften räumen (wenn sie im Mädchenfußball spielen) alles ab.


    3. Es werden nur diejenigen Mädchen aufgenommen, die für Training und Spiel in Jungsmannschaften definitiv geeignet erscheinen. Rund 80 Prozent der an Fußball interessierten Mädchen werden abgewiesen. Auf Mädchenmannschaften wird in der Konsequenz verzichtet.

    Bei diesem Turnier handelt es sich um einen Vorentscheid zur Hallenkreismeisterschaft des Bayrischen Fussballverbands. Daher denke ich, daß es an und für sich schon passen müsste.

    Trotzdem Vorsicht - im Kinder- und Jugendfussball gilt meist ein modifiziertes Regelwerk, das vom jeweiligen Verband herausgegeben wird (dort nachfragen). Dieses Regelwerk muss den pfeifenden Schiedsrichtern nicht unbedingt bekannt sein. Ich hatte bei einer Futsal-Verbandsmeisterschaft schon einmal einen Schiedsrichter, der noch nie Futsal gepfiffen hatte und dem die Regeln vollständig unbekannt waren. Das mag aber auch damit zu tun haben, dass für den Mädchenfussball nicht immer die hellsten Kerzen am Baum eingeteilt werden.

    Wenn du im 3-1 (1-2-1) spielst, sollte der Pivot (der Stürmer) richtig hoch stehen.

    Das heiß wirklich fast am Strafraum des Gegners, denn es gibt keine Mittelllinienregel. Das gibt den anderen drei Spielern viel Platz zum kombinieren und eine lange Option für alle Fälle.

    Auch hier Vorsicht: Das modifizierte Regelwerk des Verbands kann durchaus auch die Mittellinienregel vorsehen... Bei uns wurde die Mittellinienregel zur vergangenen Saison neu eingeführt, um genau die langen Bälle auf den Pivot zu verhindern. Deshalb wird jetzt auch im Futsal zugestellt, was in Verbindung mit der 4-Sekunden-Regel dazu führt, dass die intelligenteste (weil risikolose) Lösung für die Torhüter oft darin besteht (besonders in engen Hallen), den Ball absichtlich ins Seitenaus zu werfen und den schwarzen Peter somit an den Gegner weiterzureichen.


    Trotzdem: Es gibt im Kinderfussball in der Halle nichts besseres als Futsal. Nach einer intensiven Hallensaison mit vielen Spielen und Turnieren sieht man ab März sofort die technischen Verbesserungen auf dem Kleinfeld.

    Mein Tipp: Erkundige dich beim Veranstalter genau, was mit "Futsal" gemeint ist. Der Regelfall ist, dass weder ausrichtende Vereine noch eingesetzte Schiedsrichter die geringste Ahnung von den Futsal-Regeln für Kinder und Jugendliche in jeweiligen Verband haben. Futsal-Turniere mit Bande sind genauso üblich wie Futsal-Turniere ohne Futsal-Ball... Der Verzicht auf die 4-Sekunden-Regel macht mich schon misstrauisch.

    Nach meiner Erfahrung ist es leider so, dass Mädchen, die in entsprechende Auswahlmannschaften berufen werden, für die eigene Mannschaft tatsächlich weitgehend verloren sind. Die Auswahlmaßnahmen finden regelmäßig an Spielwochenenden statt; auch Spielverlegungen sind kaum möglich, da fast alle Wochenenden, die für Spiele zur Verfügung stehen, bereits belegt sind. Abendspiele in der Woche sind aus unterschiedlichen Gründen auch kaum realisierbar. Die Folge ist meist ein Vereinswechsel in Richtung leistungsorientierter Mannschaften, die normalerweise größere Spielerinnenkontingente in den Auswahlen unterbringen, da sich die Mädchen im Rahmen der Auswahlmaßnahmen einen neuen Freundinnenkreis erschließen. Ich würde auch nicht völlig ausschließen wollen, dass im Rahmen der Auswahlmaßnahmen zu solchen Vereinswechseln geraten wird.

    Spieler-papa: Ich habe mir mal die Staffel angesehen, in die ihr eingeteilt worden seid. Bis auf eine Ausnahme offenbar gemischte Jahrgänge von Dorfvereinen. Wenn eure Mädchen zum Großteil Anfängerinnen sind und außerdem auch noch einige E-Mädchen mit dabei sind, wird die Staffel mit Sicherheit viel zu stark sein. Es kann also nur darum gehen, realistische Ziele auszugeben und Frustrationen vorzubeugen. In der Mehrzahl der Verbände ist es möglich, mit reinen Mädchenmannschaften in Jungsstaffeln eine Altersklasse tiefer zu spielen: An dieser Stelle solltet ihr beim Verband ansetzen...


    Ansonsten: Eure Trainerin hat über Facebook nach Freundschaftsspielen gesucht, leider ohne eine Telefonnummer oder eine Mailanschrift anzugeben. Wenn ihr interessiert seid, schick mir doch eine PN.

    Ich weiß ja, wo ihr herkommt: Ihr müsstet wirklich teilweise extrem weit fahren, wenn ihr mit den Mädchen Landesklasse spielen würdet. Auf der anderen Seite wären eben auch ein paar Spiele gegen einigermaßen gleichwertige Mannschaften dabei. Der Bundesligaverein, der bei euch dort mit dabei ist, würde euch natürlich abziehen. Bei den E-Jungs muss es aber nicht unbedingt einfacher sein. Wir haben vor ein paar Tagen mit unseren im Verband mittelstarken D-Mädchen (keine Anfängerinnen mit dabei) bei einem Turnier gegen einen jungen Jungs-E-Jahrgang gespielt und krachend verloren. Bei den Jungs ist auch nicht wirklich sichergestellt, dass ihr tatsächlich nur gegen schwächere Teams spielen werdet, da einerseits selektive Vereine die schwächere Hälfte der Normalverteilung nicht haben wollen und andererseits (wenn bekannt ist, dass ihr mit einer Mädchenmannschaft kommt) gerne nach aller Erfahrung auch mal die erste E aufgestellt werden wird, um der Blamage einer Niederlage gegen eine Mädchenmannschaft zu entgehen...

    Sorry aber die wenigsten Mädchen sind vor der D Jugend in der Pubertät.

    Da irrst du dich. Inzwischen gilt aus medizinischer Sicht bei Mädchen selbst ein Pubertätseintritt im achten (!) Lebensjahr als dem Normbereich zugehörig. Schon in der E geht es bei fast allen los... Verbunden damit ist ein Längenwachstum von bis zu zehn Zentimetern pro Jahr. Mädchen-D-Mannschaften bestehen meist zu einem Teil schon aus (unter körperlichen Aspekten) fast ausgewachsenen Frauen. Das typische Bild einer Jungs-C mit Spielern völlig unterschiedlicher Entwicklungsstadien hat man bei den Mädchen schon in der D.

    Ob 4 jährige bereits geschlechtsneutral am Vereinstraining Fussball teilnehmen sollten will ich hier nicht diskutieren.

    Kenne keinen Verein mit Kinderturnen oder Leichtathletik der bereits vor dem 8 Lebensjahr nach Geschlechter trennt.

    Warum auch?

    Das sehe ich auch so. Das Problem besteht aber darin, dass tatsächlich viele Mädchen auch in dieser Altersklasse nicht in Jungsmannschaften trainieren wollen. Über Gründe könnte man lange diskutieren, es bleibt aber die Tatsache, dass bei einem entsprechenden Vereinskonzept diese Mädchen dem Verein bzw. dem Fußball verloren gehen.

    In der Regel sind Mädchen bis zum Einsetzen der Pupertät größer und nach meiner Erfahrung sind die sportlicheren Mädchen auch genauso schnell wie die Jungs.

    Nein, sie sind meist deshalb zeitweise größer, weil die Pubertät bei ihnen früher einsetzt. Und natürlich können die sportlicheren Mädchen auch unter Schnelligkeitsaspekten mithalten - dann sind wir aber eben wieder bei den 20 Prozent für den Fußball "geeigneten" Mädchen.

    Ich muss jedoch eine klare Linie verfolgen, der Spagat zwischen reiner Spasstruppe und sportlicher Perspektive wird nicht funktionieren.

    Nichtselektive Mädchenmannschaften sind vergleichbar mit klassischen Jungs-Dorfmannschaften - von der Überfliegerin bis zur dicken Pauline ist eben alles mit dabei. Wenn die sportliche Perspektive in den Mittelpunkt gerückt wird, kommen wir zum Thema der selektiven Mädchenvereine - die gibt es bei uns nämlich auch...

    Mädchen sollten im Idealfall die Wahl haben, ob sie in einer Jungs- oder in einer Mädchenmannschaft kicken wollen. Mein Eindruck ist nicht, dass sich in Mädchenmannschaften ausschließlich "Prinzessinnen" versammeln, vielmehr gibt es häufig den Wunsch, zusammen mit Freundinnen zu trainieren und zu spielen, wobei dabei die individuellen Leistungsniveaus sehr stark differieren können. Die Realität sieht so aus, dass in Jungsmannschaften nur selten mehr als ein Mädchen spielt, und das hat damit zu tun, dass nur ein Bruchteil der Mädchen willens und in der Lage ist, sich einerseits auf eine Jungsmannschaft einzulassen und andererseits gleichzeitig dort unter Trainingsaufwand- und Leistungsaspekten tatsächlich mithalten kann. Man darf nicht vergessen, dass bereits ab einem Alter von rund sieben Jahren Jungs Vorteile bei Kraft und Schnelligkeit entwickeln. Viele Mädchen, die Interesse am Fußball haben, sind selbst in die untersten Jungsmannschaften nicht integrierbar.


    Wenn ein Verein die Marschroute ausgibt, Mädchen nur in Jungsmannschaften spielen zu lassen, dann setzt er auf Frühentwickler sowie Ausnahmetalente unter den Mädchen. Auf mindestens 80 Prozent aller interessierten Mädchen (so meine Schätzung) verzichtet der Verein dann, und er verzichtet damit auch darauf, für Mädchen ein Breitensportangebot im Fußball anzubieten.

    Das mache ich auch so, rund ein Drittel der Turniere scheidet somit für unsere Mannschaften aus - entweder wegen der Regeln, wegen des Veranstalters oder wegen teilnehmender bekannter "Tretertruppen". Aber trotzdem können Überraschungen lauern, falls die Ausrichter gutgläubig Verbandsschiedsrichter bestellen, die sich als vollständig regelunkundig erweisen. In dieser Hallensaison hatte ich z.B. ein Verbandsturnier, bei dem der angesetzte Schiedsrichter freimütig vor Beginn der Veranstaltung erklärte, Futsal noch nie gepfiffen zu haben und die Regeln nicht zu kennen. Zu den Schiedsrichterproblemen im Mädchenfußball hatte ich deshalb einen eigenen Thread eröffnet...

    Wir haben bisher wenige Unterschiede zwischen den Schiedsrichtern bei Jungs und Mädchen festgestellt. Was ich aber sagen muss je Hochklassiger das Turnier besetzt ist , um so besser sind die Schiedsrichter.

    Ich eben schon - mein Eindruck ist, dass selbst bei Mädchenspielen im obersten Bereich Schiedsrichter angesetzt werden, die man im Jungsbereich nicht ansetzen würde, weil ihnen neben Regelkenntnissen auch basale kommunikative Fähigkeiten fehlen. Ein Highlight habe ich vor ein paar Wochen erlebt: Ein Schiedsrichter (ein erwachsener Mann) gibt einem Zuschauer eine gelbe Karte, weil er mit Blitz fotografiert hat. War das ein Gelächter in der Halle...

    Bei uns sind oft ab den D-Mädchen und bei ausnahmslos allen (Schul-)Turnieren (Feld und Halle), bei denen der Verband mitmischt, Schiedsrichter angesetzt. Ich will es vorsichtig formulieren: Fundierte Regelkenntnisse sind nicht wirklich in allen Fällen zu erkennen; außerdem geht die Regelinterpretation (insbesondere beim Futsal) zum Teil weit auseinander - während auf der einen Seite jede körperliche Berührung als Foul gepfiffen wird, liegt auf der anderen Seite nur dann ein Foul vor, wenn Blut fließt.


    Im altersgleichen Spielbetrieb der Jungs ist nach meinem Eindruck die Schiedsrichterqualität deutlich besser. Könnte es sein, dass schwächere Schiedsrichter gezielt im Mädchenbereich eingesetzt werden? Wie sind eure Erfahrungen?

    Die Mädels spielen Momentan nicht im Lagerbetrieb . Im Moment kann jedes Mädchen mitmachen egal wie alt Sie ist .Es gibt ein spielerisches Training einmal die Woche.

    Auch unsere Mädels haben immer mal wieder Freundinnen mitgebracht, leider kommen diese selten wieder. Im selben Verein gibt es nur ein Mädchen , dieses möchte aber nicht mit den Anfängern spielen. Alle anderen Mädels spielen in Vereinen die über 30 Km weit weg sind und wollen erst wechseln wenn die Mannschaft Erfolg hat.


    Die Mädchen die jetzt kommen ,wohnen alle im näheren ( 1500 Meter ) Umkreis vom Stadion. Von weiter weg kommt außer uns keiner.


    Um den Mädchen Spielpraxis zu geben waren zwei Turniere mit Mädchen geplant. Voraussetzung für die Teilnahme war aber ,das sie im Verein Mitglied sind damit sie abgesichert sind. Aber mit 5 Mädchen 8 J, 3x11J , und 16 J können wir nirgends teilnehmen.

    Aus der Mannschaftsbeschreibung kann ich ableiten, dass ihr euch bei uns zu einem Turnier angemeldet und dann wegen Spielerinnenmangel wieder abgemeldet habt - ist natürlich auch kein Wunder, wenn der Aufwand für An- und Abfahrt insgesamt bei rund vier Stunden für weniger als einer Stunde Spielzeit liegt... Meine Tipps:


    1. Besorgt euch eine Kooperationsschule, in der ihr regelmäßig eine Mädchenfußball-AG anbietet, die nach Möglichkeit auch an Schulturnieren teilnimmt - die Zugänge kommen dann mehr oder weniger automatisch. Überprüft, ob euer Verband solche AGs finanziell fördert.


    2. Mädchenfußball funktioniert nicht wie Jungsfußball: Der Fußball darf nicht zu sehr im Vordergrund stehen, auch andere Sportarten müssen ausprobiert werden dürfen (insbesondere zur Hallenzeit), vor allem sind soziale Aspekte zu berücksichtigen. Mit einem (leistungsorientierten) typischen Jungstraining (vielleicht noch mit etwas Gebrüll angereichert und mit nur zehnminütigen Abschlussspielen) vertreibt man die Mädchen schnell wieder... Das Training (und die Spiele) müssen in mehreren Dimensionen Freude machen.


    3. Übernehmt euch nicht! Fangt mit einer Altersklasse und einer Mannschaft an, die dann - wenn alles funktioniert - in die älteren Jahrgänge hochwächst. Euer B-Mädchen passt dann natürlich nicht mehr...


    Kaum zu lösen ist natürlich euer Problem, dass die nächsten Mädchenmannschaften sehr weit weg sind und es auch wenig realistisch ist, dass es in eurer Stadt bald mehrere Vereine mit Mädchenfußball geben könnte. Die pragmatisch einfachste Lösung ist dann die Teilnahme am Spielbetrieb einer (jüngeren) Jungsstaffel - auch hier beim Verband nachfragen, ob das geht. Für Freundschaftsspiele vielleicht auch einfach mal über den Fluss gucken...

    totog: Ich bin mit Mädchen von F bis C unterwegs, wobei die neuen Futsal-Regeln auch für die F gelten. Was ich noch vergessen habe: Neuerdings dürfen hier die Torhüter, wenn sie einen Ball gefangen oder sonstwie verhindert haben, dass er ins Toraus geht, ohne Mittellinienregel nach vorne bolzen, auch der Abschlag aus der Hand ist in diesem Fall jetzt erlaubt, auch Tore dürfen so erzielt werden. Soviel zu konsistenten Regeln zu flachen Spieleröffnungen...


    Ob das Spiel mit Bande wirklich der Handlungsschnelligkeit dient, möchte ich bezweifeln - normalerweise entsteht nur das bekannte Bandengewürge. Genau wegen der Förderung der Handlungsschnelligkeit gibt es ja im Futsal die Vier-Sekunden-Regel...


    Ansonsten: Hier steht es jedem Verein frei, Turniere nach irgendwelchen Phantasieregeln zu veranstalten - wenn also jemand auf die Idee käme, Elemente des Handballs zu integrieren, wäre das auch kein Problem, solange sich Teilnehmer finden lassen...

    Jetzt kann man diesen Thread wieder aus dem Keller holen - siehe auch schon einzelne Beiträge im Frustabbau-Thread... Inzwischen trudeln die ersten Einladungen zu Hallenturnieren ein, stets verziert mit der Bemerkung "KEIN FUTSAL". Stattdessen eben Bande und möglichst hoch springende Bälle. Es ist zum Verzweifeln...


    Aber auch der Verband hat sich nicht mit Ruhm bekleckert: Um die flache Spieleröffnung zu fördern, wurden jetzt die Futsal-regeln für den Kinder- und Jugendbereich verändert. Auch im Futsal wird jetzt mit der Mittellinienregel gespielt, obwohl - so mein Eindruck aus der jüngeren Vergangenheit - gerade durch die fehlende Mittellinienregel die flache Spieleröffnung der Regelfall war, weil ein hohes Zustellen sinnfrei gewesen ist. Jetzt - mit Mittellinienregel - wird von allen etwas fortgeschrittenen Mannschaften konsequent zugestellt, was in Verbindung mit der Vier-Sekunden-Regel nur noch zu hohen Panikabwürfen der Torhüterinnen führt und in der Folge zu direkten Gegentoren bzw. indirekten Mittellinienfreistößen. Auch meine Spielerinnen haben beim ersten Turnier nach den neuen Regeln (ohne jede entsprechende Anweisung) sofort ihr Spiel entsprechend umgestellt. Noch schlimmer dürfte es in kleineren Hallen werden, da dort dann der Strafraum (Handballkreis) nur noch rund sieben Meter von der Mittellinie entfernt ist. Die einzig "vernünftige" Spieleröffnung wird dann nach meiner Einschätzung der gezielte Abwurf ins Seitenaus sein, da dann der Zeitdruck beim Gegner liegt und darüber hinaus ein Einkick regelmäßig in Überzahl verteidigt werden kann...