Beiträge von 16er

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    Der Angriff über Außen ist ja auch erstmal nicht schlecht, aber man sollte doch schon lieber die Außen diagonal einsetzen anstatt "longline" zu spielen (Mit Ausnahme des (vor)letzten Pass in die Spitze ). Man kann ja auch am Flügel Kombinieren. Ich wollte damit aber eigentlich nur ausdrücken, das jeder gut geschulte Verteidiger weiß wie er die Linie als unterstützung einsetzt. Auf hohem Niveau sogar so gut, dass man explizit versucht von der Linie weg zu kommen, selbst wenn man über die Flügel spielt.

    2 Stühle eine Meinung :/:D


    hier ein Beispiel von mir, dass du vielleicht doch für die Bundesliga ausbildest. Ich habe in den 80iger Jahren Jugend gespielt und die Bundesliga mit einem Libero, Vorstopper und rechter/linker Verteidiger. Dann wurde in der Bundesliga mit Libero und 2 Verteidigern gespielt. Das begegnete mir dann in den 90iger Jahren am Ende meiner Jugend und am Anfang meiner aktiven Karriere in der Kreisliga. Da hat die Bundesliga langsam auf 4er Kette umgestellt - und selbst das habe ich Anfang der 2000er auch in der Kreisliga/Bezirksliga gespielt - heute spielen das die meisten in der Klasse. Die Trends der Bundesligen werden durch die Ausbildung von Trainern und Spielern nach unten weiter gegeben (anderes Beispiel 3-2-5 (WM54-System Ungarn) spielt heute auch wahrscheinlich niemand mehr und hat man früher auch unterklassig gespielt - sagt zumindest mein Vater

    Ehrlich gesagt ist das für mich die Bekräftigung dafür, dass ich eben nicht für die BuLi ausbilde. Denn was ich heute mit den Jungs mache, sagen wir mal wir trainieren die wieder flächendeckend in den Profifußball zurückgekehrte Dreierkette. Die ist in 5-10 Jahren, wenn die Jungs alt genug wären doch schon längst wieder ein Kapitel in den Archiven der Fußballgeschichte.


    Das was wir bei unseren Spielern kritisieren, nämlich das Übernehmen von Showeinlagen, Jubeln und Schwalben machen wir Trainer genauso, nur auf etwas theoretischerer Ebene indem wir Systeme und Philosophien von den Topteams in Europa und den Nationalmannschaften übernehmen. Das 4-2-3-1 war in anderen Ländern schon vor 2010 bekannt, aber in Deutschland kam der Hype nach meinem Empfinden nach der tollen WM auf, und ein Jahr später begeisterte der BVB in diesem System alle in der Bundesliga (naja, bis auf eine Handvoll Schalker und Bayern vielleicht;)). Dann kam Guardiola und alle denken nur noch ans (Quer-)passen, jetzt Wandelt sich das ganze hin zum Packing und mal schauen was uns die nächste WM bringt? Vielleicht einen gleitenden Halb Achter? Ne doppelt falsche Außen-9 (zB als torgefährlicher AV)? Und dann fangen wieder alle C Jugendtrainer die sich das ganze im Bierkönig angeguckt haben die Taktiktafeln rauszuholen und davon zu erzählen.


    Also wenn ich meine Spieler für die Buli ausbilde, dann nicht unbedingt in Gruppentaktik und schon gar nicht in Mannschaftstaktik, sondern primär in der Individualtaktik, denn alles andere wandelt sich zu stark, als dass man davon ewig zehren könnte. Taktik ist wie Malen nach Zahlen, man möchte am Ende ein stimmiges Bild haben dass einem den Sieg (bzw um in der Metapher zu bleiben eine glückliche Mutti) beschert. Die Spieler können froh sein wenn sich so ein Trend erstmal für längere Zeit durchsetzt damit man nicht immer durch Input belastet wird, aber man wird der BuLi immer hinterherhinken und trotzdem nacheifern

    Ich hab’s lieber wenn die Kids richtig Rambazamba machen, anstatt so zögerlich zu spielen.

    Ich denke hier gilt die alte Plattitüde 'Der Erfolg gibt ihnen Recht', denn es ist einTor gefallen. Leider verfallen wir Trainer immer wieder dem Irrglauben wir müssten alles immer nach Schema F machen. Dadurch werden Dinge die wir ja eigentlich gerne sehen wollen zum Selbstzweck. Genauso wie viele Trainer Passspiel als Selbstzweck betreiben. Dabei verlieren wir häufig das aus den Augen was unser Lieblingsspiel eigentlich ausmacht: Tore schießen. Und wie kommen wir dahin? Ballbesitz erlangen und dann die Gegner ausspielen, egal wie.

    Eigentlich sollte unsere Maxime sein, dass wir im Training das nötige Handwerkszeug mitgeben dass sich jedes Kind aus jeder erdenklichen Situation lösen kann, sofern es denn die richtige, auf die Spielsituation passende Entscheidung trifft. Dass wir uns auf einem Niveau, auch vom Alter her, bewegen, das es uns unmöglich macht Kinder zu trainieren die letztenendes immer das Richtige tun ist natürlich utopisch. Aber das ist der Maßstab an dem wir uns eigentlich messen müssten: Wie viele Tore machen wir und zu wie vielen davon haben wir beigetragen indem wir dem Spieler die Möglichkeit geben es selber richtig zu machen?



    PS:Es wäre evtl ne Fragestellung zum Thema 'Was kann man alles in Frage stellen?': Warum loben wir unsere Spieler in Situationen die offensichtlich nicht gelungen waren? 'Gute Idee' (...zum Gegner zu spielen) 'Gut platziert' (...aber an den Pfosten gesemmelt) 'Gut gesehen' (...nur deine Füße wollten wieder nicht mitspielen)

    Gut ist doch eigentlich nur ein Ballgewinn oder ein Tor. Mehr hilft uns nicht dabei zu gewinnen, oder?

    Guckt euch mal die europäischen Topklubs an. Niemand von denen spielt wirklich gegen das Seitenaus. Nicht mal die Bayern mit ihrer Flügelzange. (Es spielt schon gar niemand mehr "Longline" die Linie runter) Es werden permanent die Wege nach Innen gesucht und diagonal gespielt. Niemand versucht an der Linie 1 gegen 1 zu gehen, es ist einfach nicht lohnenswert. Nur wenn man in Richtung Tor unterwegs ist wird versucht sich einen Vorteil durch Dribbler zu erspielen. Diese Situationen, dass Außenverteidiger die Linie nutzen können, kommen nur sehr selten vor und wenn, ist es oft sogar die Torauslinie. Wenn sich doch mal Festgedribbelt wird ist es dann auch eigentlich immer eine Spielunterbrechung, da es Einwurf gibt.

    Wir haben nun das große Glück nicht in der Bundesliga zu spielen und können uns an dem richten was in der Kreisliga so gekickt wird. Und da ist das immer noch normal. Ich kenne nur wenige Trainer die explizit in die Mitte spielen wollen, ganz im Gegenteil, oft wird das Spiel über Außen zum Hauptspielzug gemacht und zwar auch oft mit der Begründung, dass bei Ballverlust zumindest noch ein weiter Weg zum Tor zu überbrücken ist


    Fußball ist aber nunmal ein Mannschaftssport in dem viele einen Bezug zur Ihrer Mannschaft, Identifikation etc. durch gemeinsame Erlebnisse aufbauen.

    :!:

    Fußball ist immer gegeneinander. Du gegen Mich, Wir gegen Die. Ist auch gut so, denn der Wettbewerb ist der Grund warum wir so geil auf Fußball sind. Wir könnten sonst auch den ganzen Tag das Haus putzen, da hat man keine Gegner und immer noch Bewegung. Immer nur Unentschieden und ein Ergebnis von Spaß:Spaß, das macht auf Dauer keinem Spaß.


    LG 16er

    Bei uns werden zu den Mädchenspielen vor allem Mädchen bzw Frauen und Jungschiedsrichter angesetzt. Logischerweise ist da die Auswahl eher begrenzt, weshalb die Chance dass man schlechte Schiris hat größer ist.


    Durch den Schirimangel wird so etwas leider noch verstärkt. Da werden junge Leute Schiri genannt die mit Hängen und Würgen durch die Prüfung geschleppt wurden und für 3 Spiele - wenn überhaupt - beobachtet werden, eingesetzt.

    Ich habe in der Jungenliga auch schon Schiedsrichter erlebt die die einfachsten Regel nicht kannten (zB dass ein Spiel nicht angepfiffen werden kann wenn der TW draußen behandelt wird; oder wie oft ausgewechselt werden darf; oder wie man den elektronischen Spielbericht ausfüllt), sodass man manchmal lieber einen gegnerischen Vater hätte, von dem man weiß dass er absichtlich diese Fehler macht aber immerhin weiß wie es richtig gehen würde:rolleyes:


    Für mich ist das also ein strukturelles Problem und die Inklusions- und Teilhabekampagnen machen dem Mädchenfußball leider mehr zu schaffen. Dennoch gibt es die Probleme überall

    Ich persönlich finde das nicht so schlimm dass es ne Art Tor des Jahres gibt, allerdings finde ich auch dass die Tor an sich nicht gerade etwas besonderes sind. Vieles ist da auf Unvermögen des TW zurückzuführen oder auch die Tatsache dass der TW aufgrund der Körpergröße keine Chance hatte. Für mich das schönste in dem Video ist, dass ein Tor gegen unseren Derbypartner, der zwei Straßen weiter spielt, gefallen ist :P:D

    ist der Ball im Aus kann ich kein Tor erzielen;

    Richtig, der Gegner aber auch nicht, und das reicht spielschwächeren Mannschaften oft schon als Erfolg :rolleyes: habe schon mehrfach gesehen dass gegnerische Spieler die nichts mit dem Ball anzufangen wussten den Ball ins Aus gekickt haben. Sah sehr antrainiert aus, was ich traurig fand.

    folgt im Jugend- und Amateurfußball oft ein Foul (schieben, aufstützen usw.) und Freistoß für den Gegner

    Reine Dummheit, sorry. Kann ich mich allerdings auch selber nicht von freisprechen.

    kommt der Gegner per Einwurf die Linie entlang

    ...und hat nichts gewonnen. Jedes Mal wird das Spielfeld enger und unser Platz zum Kontern größer. Zudem können wir in den Ball reingehen und ohne zu drehen mitnehmen was im Kinderfußball mMn einen erheblichen Vorteil bietet

    bei Ballgewinn wird der Freund meistens gleich zum Feind; bei Ballgewinn habe ich weniger Optionen der Spieleröffnung

    Das darfst du gerne nochmal erklären :/ Bei einem Ballgewinn ist es fast immer eng, egal wo ich auf dem Feld stehe. Und die Überzahl in Ballnähe ist sofort gegeben. Durch kluges andribbeln (->Richtung Tor/Zentrum) ziehe ich die Seite sofort wieder frei. Sehe da nichts negatives, außer dass der Weg zum Tor etwas länger ist.

    Aus meiner Sicht gibt es da kein richtig oder falsch nur unterschiedliche Spielphilosophien

    Darauf können wir uns einigen:D

    Über was ich schon lange nachdenke ist, ob feste Mannschaften sinnvoll sind.

    Wäre es im Sinne der Kinder nicht besser, man würde bei einem Turnier die Mannschaften aus allen teilnehmenden Kindern wild würfeln?

    Jeder Trainer übernimmt einen "wilden" Haufen.

    Schlagartig wäre das gewinndenken der Trainer weg (man spielt ja auch gegen eigene Kinder)

    Lautstarke Proteste der Eltern würden wahrscheinlich auch reduziert. (Für wen ist man, wenn bei beiden Mannschaften Kinder des Vereins spielen?)

    Dann sollte man alle Vereine auflösen und die Trainer in die Wüste schicken. Das was du da beschreibst passiert doch zuhauf in ganz Deutschland. Das ist der ungezwungene Straßenfußball den so viele immer noch Spielen. Man trifft sich am Jugendzentrum, Du kannst kommen wann du willst, wer beleidigt ist geht nach Hause und alle 30 Min gibts neue Mannschaften.


    Ich denke der Grund dafür dass es immer noch tausende Jugendfußballmannschaften gibt ist, dass es eben nicht so läuft. Kinder sowie Eltern wollen in festen Strukturen Spaß haben, in einem Umfeld dass sie sich mehr oder weniger aussuchen können.

    Der Mannschaftsgedanke ist in meinen Augen ein ganz wesentlicher Aspekt des Vereinslebens und für die Kinder ist es einfach das Größte gemeinsam mit den Freunden das gleiche Trikot zu tragen und sich mit anderen zu messen.

    Die Trainer machen sich die ganze Saison Gedanken über Training und Ausbildungsziele und haben meiner Meinung nach auch das Recht dazu zu erfahren was sie mit der Mannschaft geleistet haben indem man in Wettspielen oder in Turnieren gegeneinander spielt. Würde man diese Chaosturniere immer wieder veranstalten hat man Kinder die einen nicht verstehen, womöglich schlecht erzogene Blagen oder Blümchenpflücker und fragt sich was das soll. Umgekehrt führt das Unverständnis von dem was der 'neue' Trainer möchte auch zu einigem Frust.

    Aus einem anderen Thread aufgeschnappt: "In der Verteidigung sind die Seitenlinien unsere Freunde" - stimmt das? Welches Bild des Verteidigers steckt dahinter?

    Da du dich ja auf meinen Beitrag beziehst: Meiner Meinung nach lässt sich der Satz auf mehrere Situationen anwenden die aber den selben Hintergedanken haben


    1. Die verteidigende Mannschaft kann durch das wegspitzeln ins Aus Situationen löschen -> Man kann kurz durchschnaufen, außerdem finden aufgerückte Mitspieler wieder Anschluss. Ich würde sogar so weit gehen und sagen dass ein Einwurf für Mannschaft A im Kinderfußball fast gleichbedeutend mit einem Ballgewinn für B ist, zumindest da wo 'normale' Teams gegeneinander antreten.


    2. Wenn wir in der Defensive sind wollen wir ja meistens Druck ausüben. Durch die Auslinien entsteht konstanter Raumdruck, der von der Defensivmannschaft zu Zeit- und Gegnerdruck ausgebaut werden muss. Der Vorteil gegenüber einer Pressingsituation im Zentrum besteht darin, dass der Gegner die Situation grob in 2 Richtungen gewinnbringend auflösen kann. Diese beiden Richtungen (Longline, Zentrum) können - richtig ausgeführt - von einem einzigen Verteidiger zugestellt werden. Wenn wir nun von einer Mannschaft ausgehen die konsequent am Flügel doppelt, so haben wir eine weitere Auflösungsmöglichkeit: Den Ballgewinn als Basis eines Gegenangriffs


    Die Seitenauslinien sind also für beide Philosophien interessant, da der Raumdruck nicht zu nehmen ist. Zum einen können defensiv ausgerichtete Teams den Ball dort effektiver vom Tor weghalten, beziehungsweise ergibt es für die Teams Sinn den Ball außen haben zu wollen. Außerdem bieten die Außenzonen des Spielfeldes im Spiel bestimmt 15 Mal pro Spiel einen Pressingauslöser, bei dem relativ zuverlässig gesagt werden kann dass die Situation meist ähnlich ist.

    let1612


    Mit diesem Merksatz habe ich in der Hinrunde versucht den Kindern zu vermitteln, dass wir in der Verteidigung nicht gezwungen sind die Gegner im Sprint zu attackieren, da man es dem Gegner leichter macht durch ein gezieltes Dribbling an ihnen vorbei und vor das Tor zu kommen.

    Das heißt die Torsicherung ist in der eigenen Hälfte Priorität und wird durch abwartendes Verteidigen erreicht.


    Oder in einem Satz: 'Renn nicht auf den Gegner drauf, sondern dräng ihn zu den Seitenlinien'


    Wie gesagt klappt das natürlich eher weniger, da die Kinder noch einen Trieb zum Ball haben der nicht so leicht abtrainiert werden kann (>wollen wir das überhaupt?<), aber dennoch denke ich dass es wichtig ist dass die Kinder zumindest den Grundgedanken kennen und ab und zu anwenden. Bis man von einem koordinierten Abwehrverhalten sprechen kann wird eh noch viel Wasser den Rhein runterfließen da es ja auch erst ab der D-Jugend möglich ist das Spielfeld als Verteidigerteam zu bestimmen.

    Ich surfe immer mal wieder durch Fussball.de und frage mich seit geraumer Zeit wie es funktionieren kann, dass in einem einzigen Verein bis zu 10 Mannschaften spielen (scheint wohl in Berlin und Hamburg häufig vorzukommen)? Im Ruhrgebiet ist es eher üblich dass 1-3 Mannschaften pro Altersklasse bestehen (zb E1=U11, E2=U10, E3=Mix)


    Wie werden die Teams üblicherweise eingeteilt?

    Aus wie vielen Spielern besteht eine Mannschaft?

    Wird bei der Einteilung Rücksicht auf Freundschaften etc genommen? Welche Kriterien bestehen allgemein?

    Wie läuft das Vereinsleben ab? Kennt man sich untereinander überhaupt? Wie groß sind da die Sportanlagen?

    Gibt es Eltern die rumzicken weil sie ihr Kind nicht in der F7 sondern in der F1 sehen?


    Wie gesagt ich kenne das überhaupt nicht und bin gespannt ob jemand da Erfahrungen teilen kann wie es bei ihm gelaufen ist. Stelle mir das einerseits sehr gut vor was die Homogenität der Mannschaften betrifft, andererseits kann ich mir vorstellen dass es viel Neid und Missgunst gibt und kein richtiges Vereinsgefühl aufkommt.

    Meiner Meinung nach sollte jeder Trainer selber herausfinden wie er seine Mannschaft erfolgreich und zielführend trainiert.


    Es gibt nicht DAS Patentrezept für eine F-Jugend, und wenn eine Mannschaft bereit für taktische Inhalte ist dann soll sie die auch bekommen. Dass wir nicht bei F-lingen von abkippendem 6er oder Falscher 9 schwadronieren versteht sich von selbst, sondern es ist doch das Ziel von jedem Trainer die Mannschaft alters- und leistungsgerecht weiter zu entwickeln. Und da gehören die Taktischen Basics irgendwann einfach dazu. Gerade bei talentierten Teams muss man davon ausgehen dass Technik nicht allein (und wahrscheinlich sogar zu gerade einmal 10-20%) vom Vereinstraining kommt. Die autodidaktische Entwicklung der Kinder wird neben dem Training weiterlaufen, man schaut sich Youtubevideos zu Tricks etc an und macht das Ganze mit seinen Freunden nach, solange bis es klappt; man spielt 1vs1 4vs4 oder 7vs7, so wie es die Anzahl der Freunde auf dem Schulhof oder mit dem Bruder/Schwester gerade hergibt.


    Als Vereine geben wir einerseits denen, die sonst keine Möglichkeit haben einen Anlaufpunkt zum kicken, einfach um etwas mit Gleichaltrigen zu unternehmen, Spaß zu haben. So wie es in den meisten Dorfvereinen der Fall ist, lernt man zuerst geradeaus zu laufen, dann das ganze mit Ball und schließlich mit dem Kopf nach oben. Aber da wo die Gegebenheiten so sind dass man die Mannschaft auch mich taktischen Aspekten nicht überfordert sollten wir das als Glücksfall sehen und auf die unterschiedlichen Voraussetzungen reagieren.


    Taktisches lässt sich meiner Meinung nach auch super mit freiem Spiel kombinieren:


    Beispiel Verschieben: Tore zählen nur wenn alle Feldspieler in die Gegnerische Hälfte aufgerückt sind, oder andersrum: wenn ein Stürmer der verteidigenden Mannschaft vorne rumsteht zählt das Tor doppelt

    Beispiel Zweikampf und Umschalten: 2vs3, 3vs4, 4vs5 spielen lassen und die Unterzahlmannschaft bekommt bei Seitenaus immer den Ball. Viele 1vs1 und Kontersituationen sind vorprogrammiert



    Bei meiner eigenen Mannschaft (gemischte F) versuche ich den Spielern auch einige Prinzipien an die Hand zu geben, die natürlich nicht immer sofort erfolgreich umgesetzt werden, allerdings geht es darum ja auch gar nicht. Wenn man immer wieder auffrischt und das meiste bis zur D Jugend sitzt, hat man 'ne Menge geschafft.


    Das wäre:

    -Die Stürmer müssen an den Verteidigern vorbei, nicht umgekehrt: klappt wenig bis gar nicht, kein Wunder denn es sind 8 jährige die am liebsten jedem Ball hinterherflitzen wollen

    -In der Verteidigung sind die Seitenlinien unsere Freunde: Wir schaffen es immer häufiger unsere Gegner nach außen zu 'lenken'. Ob das unbewusst entsteht (was ich mal stark vermute) oder auch durch das Training sei mal dahingestellt, jedenfalls sehen wir das was wir sehen wollen.

    -Nutze jeden Platz den hast: Klappt erstaunlich gut, das ist nach meiner Erfahrung das was sämtliche Kinder, egal in welcher Altersklasse am einfachsten verstehen: wenn man sieht das der Weg frei ist, sofort dahin dribbeln. Passen nur wenn man Gegner überspielen kann oder Druck hat. Schieß aufs Tor wenn du meinst dass du nah genug dran bist.

    Einfacher geht es nicht, wichtig ist allerdings in der Beziehung dass man die Kinder ermutigt den Ball mitzunehmen, denn bei uns ist keiner in der Lage Spielsituationen so wahrzunehmen dass ein One Touch Pass die beste Option ist. Somit ist jeder Ball der mit nur einem Kontakt gespielt wird eine reine Angstreaktion auf den Gegnerdruck. Diese Angst wollen wir mit Entscheidungstraining (-> Taktiktraining) nehmen.


    LG 16er

    Zur Ausgangsfrage: Bin auch ein Verfechter der Methode Krankheit oder Schule möchte ich wissen, ansonsten geht es mich nichts an.


    Können wir uns dadurch absichern? Nein, wir wissen nie was los ist, die Eltern/Spieler können uns ja auch anlügen, vllt gabs ja auch einfach Trainingsverbot. Müssen die Eltern wissen wie sies handhaben.


    Als ich mit 13/14 noch Co Trainer war habe ich mal mit meinem Cheftrainer (Psychologiestudent) darüber gesprochen warum wir nicht mal diejenigen zu Hause lassen die nicht trainiert haben und die im Training Mist gebaut haben.


    Seine Antwort: Kennst du die Ü-Ei Werbung? Die Kinder leben alle im Jetzt, den Transfer dass sich etwas was sie gerade tun auf das Spiel auswirkt, begreifen die noch gar nicht.


    Daher habe ich bei F und E immer versucht diejenigen spielen zu lassen die passend zum Gegner besser oder schwächer waren, oder wenn es nicht abschätzbar ist diejenigen die bisher wenig gespielt hatten bzw die super zuverlässigen.


    Wir müssen also die Eltern erziehen und wenn denen der Verein nur als besserer Kindergarten dient beißen wir auf Granit, denn denen ist es latte ob das Kind spielt.


    Aber bei denen, die Bock auf den Verein haben kann man zumindest eine ehrliche Basis schaffen, dann endet das weniger in Nebenkriegsschauplätzen.


    Vllt bin ich ja einfach verwöhnt dass ich nie die Entscheidung treffen muss jemanden außen vor zu lassen (18 Kinder, 2 geneldete Teams), aber das ist ja auch ein Ziel was man erreichen sollte. Jedem genug Spielzeit zu verschaffen

    Kontersituationen zu trainieren heißt immer,

    a) Ballverluste der eigenen Abwehrspieler zu provozieren damit die Angreifer auch gegen einen unorganisierten Gegner spielen.

    b) Angriffssituationen nur kurz laufen zu lassen, da sonst die Spielnähe fehlt

    c) Positionen vorgeben und die Spieler Positiinsgetreu (wie im Spiel) aufstellen

    d) unnütze Räume wegschneiden


    Wenn du dir diese Prinzipien bei allen Übungen im Kopf behältst wirst du die selber ne Menge ausdenken können.

    -------------------

    Zur Praxis:


    Provokationsregeln um Ballverluste zu erzeugen:

    -Unterzahlmannschaft bilden

    -Pflichtkontakte (sorgt für Ballverlust im Dribbling)

    -enge Räume


    Hier noch eine Beispielstrainingswoche (hoffe das ist alles verständlich, habe mir das alles gerade aus den Fingern gesaugt und am Handy aufgeschrieben, daher leider keine Zeichnung)




    1.Training


    Aufwärmen


    1) Passraute (mit Stangen/Dummys markieren), Spieler gleichmößig an alle Ecken verteilen

    -an den Spitzen Ecken Schnittstellenball

    -an den Stumpfen Ecken seitlich lösen und im ersten Kontakt vorbei


    2) Raute bleibt bestehen, Spieler positionieren sich an den Spitzen Ecken

    - Richtung freies Hütchen im Tempo andribbeln

    -vor dem Hütchen Finte, im Tempo vorbeigehen, Pass auf die andere Seite spielen


    Hauptteil 1


    Doppelten Sechzener aufbauen,

    Je 1 TW

    3vs4, die Unterzahlmannschaft (Abwehr) hat immer den Ball (->bei Ballgewinn schnell zum Tor kommen, mögl. Provokationsregeln: nur offensive Pässe, Sekundenregel)


    Hauptteil 2


    Gleiches Feld

    4vs4, Verteidigerteam baut immer auf, das Angreiferteam darf nur offensive Pässe Spielen (->Zielstrebigkeit)



    2. Training


    Aufwärmen


    Pass-Achteck Tief-Klatsch-Dreh


    -Ausgangspunkte sind die unteren Seitenhütchen (des Achtecks)

    -von dort aus diagonal auf die oberen Hütchen passen

    -von oben auf die nahen Seitenhütchen klatschen lassen

    -an den Seitenhütchen aufdrehen und wieder Diagonal in die Tiefe spielen, diesmal auf die unteren Hütchen


    Hauptteil 1


    Doppelten Sechzehner Aufbauen, je 1 TW


    3+2 vs 4

    Grundidee wie im ersten Training, die Mannschaft mit den Abwehrspielern mit 3 Feldspieler baut auf, hat aber dieses Mal neben dem gegn. Tor auf jeder Seite einen Anspieler, der den Ball klatschen lassen kann (bei schwächeren Teams 2 schnelle Kontakte)

    -bei Ballverlust starten die Anspieler als zusätzliche Verteidiger rein, sodass schnelles Umschalten erforderlich ist


    Hauptteil 2


    6vs6, Verteidigung gegen Angriff


    Trichterförmiges Feld (einfach zwischen 5er/Grundlinieneck und Seitenlinie (bei etwa 35 m) abschneiden)

    -Verteidigermannschaft spielt auf 3 Passtore

    -Angreiferteam auf das Normaltor

    -Provokationsregeln: *Angreifermannschft hat x Sekunden für einen Torabschluss



    Ich hoffe ich konnte für ein bisschen Anregung sorgen

    Der Verbandssportlehrer bei dem ich meine Lizenz gemacht habe sagte uns am ersten Tag: Auftaktbewegung ist out, das wäre der Trend der Nullerjahre gewesen.


    So weit würde ich nicht gehen wollen, aber es kommt mMn auf die Position an. Jedoch sehe ich die klassische Auftaktbewegung wie sie im Trainingsbetrieb oft angewendet wird eher kritisch, da es in meinen Augen effektiver ist Kontakt mit dem Gegner zu suchen und ihn leicht nach hinten zu schieben und dann entgegenzukommen als die 2-3 Schritte in den freien Raum zu machen.


    Außenverteidiger brauchen eine Ähnliche Bewegung, die aber sehr stark von der Gegnerbewegung abhängt. Wenn der IV den Ball hat und etwas Platz, sollte der AV hochschieben, sobald der Druck durch den Stürmer kommt: entgegengehen


    ZMs können die Auftaktbewegung im Spielaufbau verwenden um kurzzeitig Druck von der Kette zu nehmen und dem Spiel mehr Tiefe zu verleihen. Durch die Bewegung werden 2-3 wichtige Meter gewonnen, die darüber entscheiden wie weit er aufdrehen kann, da häufig Gegenspieler im Rücken mitkommen.


    Die Offensiven Außen oder ein Stoßstürmer sollten sich nach Möglichkeit seitlich absetzen um dann den Ball Richtung Tor mitnehmen zu können. Bewegungen in Richtung Ball machen wenig Sinn für die Außen, weil ein Durchbrechen schwieriger ist. Man kann es dann anwenden wenn der Gegner sehr tief steht und der AV überläuft.


    Eine weitere, sehr spezifische Anwendungsweise wäre für mich der Stürmer in einem 4-1-4-1 bzw 4-1-2-3 der als Wandspieler agiert und dann den Ball festmacht bzw auf die Achter klatschen lässt.

    Kann dir doch latte sein was die anderen denken. Klar, in gewisser Weise brauchst du ein dickes Fell was das Gelaber des anderen Vereins betrifft, aber ein schlechtes Gewissen? Um Gottes Willen, nein!


    Jeder Verein ist selber dafür verantwortlich seine Spieler bei der Stange zu halten und wer schlechte Arbeit leistet der hat eben Pech. Man sieht ja dass es eher um die Anzahl der Kinder geht anstatt darum, glückliche Spieler zu haben. In dem Fall hätte der andere Verein nämlich das Gespräch mit den Wechselwilligen gesucht und nach den Gründen gefragt anstatt Zeit damit zu vergeuden andere Vereine und Trainer, die bessere Arbeit leisten, anzugiften.

    Die Zeit wird dir recht geben. In einer starken Gruppe sind zwar immer die Möglichkeiten begrenzter als in ausgeglichenen Gruppen, dennoch kann man auch hier rotieren. Man muss ja nicht gleich komplett von seiner besten Aufstellung abweichen. Wenn du mal einen defensiv starken gegen einen offensiv starken tauschst, dann wird auch nicht gleich alles zusammenbrechen. Ich mache es besispielsweise so, dass ich mit meiner A-Elf (bzw Sieben) starte und dann sukzessive umbaue wenn ich merķe dass das gegen den Gegner passt. Wenn wir einen zu starken Gegner haben dann ändere ich nur geringfügig, weil alle dann schon auf ihrer Paradeposition gefordert sind.


    Die Eltern sind vielleicht jetzt noch nicht auf deiner Seite, aber ich denke wenn die Kinder das mittragen (warum sollten sie auch nicht? Immerhin schießt auch ein TW gerne Tore und ein Dribbler hat ab und an Bock in die Kiste zu gehen) dann werden die Eltern schon befriedigt sein. Mit den ersten Lernfortschritten kann man dann überzeugen.


    Beispiel:

    Bei meiner dieses Jahr neu übernommenen F Jugend haben wir im ersten Spiel 8 Gegentore bekommen. Die Eltern, allen voran ein kritischer Vater bemängelte im Spiel lautstark die 'fehlende' Abwehr, da wir das alte 3-3 zu einem 2-1-3 bzw 2-3-1 umgebaut hatten. Unser drittes Spiel ging ebenfalls sang und klanglos zweistellig verloren. Das wäre ja alles zu offen und überhaupt, wie man den und den so spielen lassen könne...


    Nach 7-8 weiteren Spielen konnte man eine deutliche Steigerung beobachten und besagter Vater meinte zu mir dass es mittlerweile richtig viel Spaß machen würde unserer Mannschaft zuzuschauen. Ein Bekannter von ihm der uns das erste Mal gesehen hatte meinte es wäre ja toll wie die Mannschaft gemeinsam verteidigt und er wolle seinen Sohn auch mal zum Training vorbeibringen.


    Man kann nicht immer alles von jetzt auf gleich bewerkstelligen. Riesige Rotationsarien in jedem Spiel helfen auch nicht unbedingt weiter. Aber wenn man sich selber Zeit gibt und immer mal wieder einen oder zwei Spieler in ungewohnten Positionen einsetzt und diese dann speziell coacht, kann man in 6-12 Monaten eine Menge schaffen

    Das Problem bei allem was gegen Schiedsrichter geht: Der Kreis bzw Verband schützt seine Leute wo es nur geht (was ich im übrigen richtig finde).

    Das heißt, dass du, sollte es ein einzelfall sein, sprich sich niemand sonst über den Schiri beschwert haben, die Sache zur Kenntnis genommen und direkt ad acta gelegt wird.


    Letztenendes hat der Schiedsrichter Tatsachenentscheidungen gefällt und keinen Regelverstoß begangen. Damit stehen die Chancen nicht nur schlecht, du hast schlichtweg keine Handhabe dagegen. Es wird einfach als verbitterter Trainer der ein Spiel verloren hat abgetan

    Wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe dann kann ich mir 2 Knackpunkte vorstellen:


    1. Das Training kann ja im 11 gegen 0 super laufen, aber wichtig ist immer dass die Inhalte spielnah sind, sprich dass es auch in Gleichzahl angewandt werden kann. Taktiktraining nach Lehrbuch sollte im Hauptteil immer eine hinführende Übungsform (Überzahlspiel; mit Anfang und Ende), eine Spielnahe Übungsform (Gleichzahl, mit Anfang und Ende) und einen dynamischen Schlussteil (hier bietet es sich an im 11 vs 11 gegen die U16 oder wer auch immer gegenüber trainiert) zu spielen


    2. Der Lieblingssatz meines Lizenzausbilders: Würden die so stehen? An der Tafel kommt alles so leicht daher, weil sich Magnete ja nicht alleine bewegen und du sie dahin schiebst wo es dir am besten passt. Daher werden im Spiel Räume bespielt an die auf der Tafel nicht zu denken war, oder in der Trainingsform. Das ist ne Sache die man überlegen könnte, ob man da nicht falsch gelegen hat. Passiert mir dauernd dass ich in der Übung die Positionen verändere, einfach weil eine starre Ordnung nicht realistisch ist.

    Auch deine Eigenen Jungs werden sich (wie du ja auch treffend beschreibst) nicht immer in der Ordnung befinden die du vorgesehen hast, da sich in der Verschiebebewegung immer Ungenauigkeiten einschleichen oder andere Faktoren die dich die Ordnung kosten. Letztenendes hängt es ja am Gegner ob ich den Schritt eher nach links oder nach rechts mache.


    Deshalb: nach jedem Hauptteil muss ein Schlussteil folgen in dem alles mehrfach ohne Unterbrechung geübt werden kann. Nur dann zünden die Synapsen ?

    Mit der höchsten Liga war wohl gemeint dass es die höchste Liga auf Kreisebene ist, darüber wird noch einiges an überkreislichen Staffeln zu finden sein.


    Wie dem auch sei, ich halte es für wichtig dass du deine Mannschaft analysierst: Was können die Jungs? Wie weit sind sie im Wachstum fortgeschritten? Wenn alle schon einen Schub gemacht haben wirst du um Technik und Koordination kaum herumkommen, Wenn es noch nicht so weit ist, mach Gruppentaktik in spielgemäßen Räumen, Wenn die Grundlagen nicht sitzen, Technisch und Individualtaktisch, arbeite zunächst intensiver daran und gehe dann erst über zu mehr Gruppentaktik usw .