Ich weiß nicht, ob es meine Schuld ist, aber ich habe dieses Wochenende mit meiner B-Jugend (98,97) gerade so elf Spieler zusammen bekommen. Davon musste ich einen überreden, seine Bandprobe abzusagen. Ein anderer war auf dem Geburtstag des Freundes seines Vaters eingeladen und wollte ernsthaft deswegen absagen! Ein anderer Spieler war zum Skifahren in den Bergen, noch ein anderer hat keinen Grund angegeben, wollte anderen Spielern zufolge aber lieber zu einer Tanzstunde. Noch ein anderer Spieler, der in der Hinrunde bei fast jedem Spiel war, war bei einem Schwimmwettkampf. Ein paar weitere Jungs haben ohne Angabe von Gründen abgesagt, normalerweise frage ich danach auch nicht und begnüge mich mit Absagen. Es war nur dieses mal bitter nötig, als ich gemerkt habe, wie wenig Spieler sich für das Wochenende als spielbereit gemeldet haben.
Meiner Meinung nach ein großes Problem: die meisten Spieler kommen aus gutbürgerlichen Familien und haben ein großes Freizeitangebot, das sie offensichtlich in vollen Zügen ausnutzen. Bei anderen Spielern bin ich mir nicht sicher, ob sie die neu gewonnene Freiheit (16 Jahre und älter) am Wochenende lieber anders nutzen, als mit mir 30 Minuten zum Auswärtsspiel zu fahren - Feiern und Ausschlafen gehen ja Hand in Hand. Ein größeres Gefühl der Solidarität haben sie wohl nicht mehr, es scheint kein Problem zu sein, andere hängen zu lassen, um seine eigenen Pläne am Wochenende zu machen.
Ab einem bestimmten Alter ist das Punktspiel am Wochenende offensichtlich nicht mehr der Lohn für die Arbeit im Training, sondern eine Belastung. Ich habe mich schon gefragt, ob das auch an meinem Training liegt, allerdings kommen hier selten weniger als 16, oft mehr als 20 Jungs ins Training. Letzte Saison hat mich sogar einer offen gefragt, ob er nur ins Training kommen darf. Ich habe nein gesagt...
Beiträge von DaddlnZockn
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" „Die Spieler verarschen sich mit dieser Schauspielerei auch gegenseitig“, sagte Verbeek und hat seine Akteure aufgefordert, „ehrlich“ zu spielen. Damit meint der Mann es ernst: Beim Nürnberger Sieg in Augsburg hat er vor Kurzem seinen Profi Timo Gebhart, dessen einzige auffällige Szene eine Schwalbe im Strafraum war, nach 20 Minuten ausgewechselt."
Vielleicht gibt es da ja positive Profi-Impulse von einem unserer Nachbarn

Ganzer Text
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5 Minuten Meisterschaft?!
Grüße
ZodiakZum Beispiel. Das ist mittlerweile ein Schalker Mythos. Wie bei den Bayern der... ehm... gib mir ein bisschen Zeit, vielleicht fällt mir dann noch was ein.
Immerhin haben wir so das Vergnügen, dass wir uns das Prickeln direkt aus dem Fußball holen können, unsere Spiele sind meistens nämlich immer noch länger als 15 Minuten interessant und spannend anzusehen.
Wir brauchen für den Kick keine Steuerhinterziehung oder das Erlebnis, ob wir mit geschmuggelten Uhren durch den Zoll kommen.
Gibt's neben den DAX-Managern, die ihr Lieblingshaustier FC Bayern regelmäßig mit hunderten Millionen aufpäppeln, eigentlich auch Leute ohne Vorstrafen beim FC Bayern Vorstand?
Na ja, wir müssen jetzt erstmal gucken, wie wir das Geld acquirieren. Als eingetragener Verein muss man dafür nämlich noch was tun und kann sich nicht einfach Papier von Unternehmen für Fantastillionen abkaufen lassen, ohne dafür einen Gegenwert zu liefern. (Wie, wo wirbt Bayern noch mal für Audi?! Und trotzdem 100 Mio. Respekt...) -
So, mal ganz abgesehen von eurer persönlichen Fehde hier möchte ich noch mal kurz klarstellen, was ich mit meinen Nachfragen bezwecken wollte.
Wenn man den Trainer als Dienstleister sieht (weil man Mitgliedsbeitrag bezahlt), dann kommt man zuverlässig zum Training, weil man ja von seinem Investment profitieren will. Das wurde hier auch schon als "Fitnessstudioeffekt" angesprochen. Das würde die Stellung der Trainers ziemlich stärken, zumal er auch als Ausbilder gesehen wird, der auch etwas anzubieten hat. Ist Sozialkompetenz wirklich das einzige, was wir beim Fußball (Mannschaftssport) anzubieten haben? Sind Tennisspieler alle egoistische Arschlöcher?
Die Frage, wozu ein Trainer die Kinder braucht, war eigentlich eine Trickfrage. Überall und bei fast jedem Thread hier lässt man sich negativ über die Trainer aus, die (auch für sich selbst) etwas mit einer Mannschaft erreichen wollen. Da heißt es dann, sie versuchen ihre kümmerliche Existenz über die Erfolge einer Fußballmannschaft auf Kosten ihrer Spieler aufzupolieren, impfen ihnen falsches Leistungsdenken ein und - so der Subtext - nutzen die Kinder für egoistische Zwecke aus.
Insofern hätte ich mich auf eine etwas tiefgründigere Antwort gefreut, die erklärt, warum genau ein Trainer die Spieler für sich persönlich braucht. Keine Antwort wie: klar, sonst hätte er ja keine Mannschaft. Sondern eher: Warum ist ein Trainer überhaupt Trainer und was sagt das über seine Beziehung zu seinen Spielern aus?Ich habe hier manchmal das Gefühl, dass man als Trainer seine eigenen Motive aus Altruismus völlig zurückstellen muss, weil es geht ja um die Gesellschaft und Menschenliebe. Da frage ich mich, ob man in einem Mönchsorden nicht besser aufgehoben ist und Fußballtrainer nicht viel mehr Ersatzfamilie und Ersatzreligion für den Trainer als für seine Spieler ist. Auf christliche Weise waschen wir unseren Spielern dann die Füße und wenn sie mal treten, dann ist das okay? Ich finde, als Trainer hat man völlig legitime Eigenanreize und die gehen über eine Selbstaufgabe hinaus. Deshalb eben meine Frage: Warum braucht der Trainer die Spieler?
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Kannst Dich ja als Schalkefan auch über sonst nix freuen....

Doch klar, da gibt es vieles. Man muss sich nur andere Ziele stecken, dann hat man auch als Schalker seine Freude. Es sollte vielleicht nicht unbedingt die Meisterschaft sein. -
Jetzt wäre es aber doch noch interessant zu erfahren, welches Verhältnis genau ein Trainer zu seinen Spielern und seiner Mannschaft deiner Meinung nach hat, trainer1985.
Ist er ein Dienstleister? Braucht er die Kinder, und wenn ja, wozu? Was machen die Kinder ohne Trainer, Fußballverein, und damit ohne das ganze Material, Fußballplatz, organisierten Spielbetrieb, und nicht zuletzt die kostbare Zeit eines Ehrenamtlichen? Ist ein ehrenamtlicher Trainer ein Babysitter oder ein Ausbilder und welche Bedingungen darf er dafür an seine Spieler stellen? Du verurteilst viel, wie wäre es, wenn du dich selbst auch mal ganz generell positionierst?
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Ich bin wie André Schalkefan und äußerst schadenfroh. Uli Hoeneß sollte auch unbedingt Präsident des FC Bayern bleiben, weil die Philosophie dieses Vereins, die laut Olli Kahn ja darin besteht, immer "das Maximum" zu wollen, gar nicht besser versinnbildlicht werden kann als durch die Hinterziehung von fast 30 Millionen Euro(!!!).
Und die Reue- und Spielsuchttour zieht bei mir auch nicht, wenn als Grund für die Selbstanzeige damals angegeben wurde, H. hatte erst ein Steuerabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz abwarten wollen, mit dem er viel billiger davon gekommen wäre. Dieses Abkommen ist ja bekanntlich geplatzt, und Hoeneß hat dann, als der Stern anfing, herumzuschnüffeln, panisch dem zuvorkommen wollen. Das ist für mich keine Reue und hat auch kein Rückrat, sondern das ist die profane Anthropologie der Kriminalität. Es ist menschlich, aber auf keine Weise vorbildlich. Insofern geht jetzt einfach ein Krimineller in den Knast, und zwar völlig zurecht.
Dass er gleichzeitig der Präsident vom Verein mit der unsympathischsten "Philosophie" Deutschlands ist, ist dabei halt eine ironische Pointe und irgendwie witzig. -
Ich kann in seinem Verhalten Größe erkennen, die eines FairPlay-Preises würdig ist. Natürlich hat er den Kontakt gesucht, das hat er selbst zugegeben. Aber im Eifer des Gefechts spielt sich ein Großteil der Prozesse und Entscheidungen im Unterbewusstsein ab und ist oft auch nichts anderes als erlerntes Verhalten. Ein Offensivspieler, der schon so lange im Profigeschäft spielt, ist bei Kontakt im Strafraum auf das Fallen gepolt. Und gerade, weil es das Profigeschäft ist und es um viel Geld geht, hätte er wohl sogar auf Verständnis hoffen können. Das nennen Kommentatoren heutzutage ja euphemistisch „ein Geschenk annehmen“. Die Schuld wird also dem ungeschickten Verteidiger gegeben. Wenn sich Aaron Hunt also nach einem durchaus üblichen, über lange Jahre ein geschliffenen Verhalten, ein Herz fasst, und den FairPlay Gedanken über den Erfolg stellt, der im Profifußball er das Maß aller Dinge ist, finde ich das durchaus bewundernswert. Es ist klar, dass bei einem philosophischen Tischgespräch jeder seine eigene Integrität betonen und dieses Verhalten als das normalste von der Welt darstellen würde. Fakt ist: Hunt war tatsächlich in dieser Situation, und er hat das Richtige getan, was im Profifußball leider immer noch eine erwähnenswerte Ausnahme darstellt und damit bemerkenswert ist.
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In meiner B-Jugend sind nominell 28(!!) Leute in der Facebook-Gruppe, aber ich habe vornehmlich wegen des G8 meinen Jugendleiter dringend davor gewarnt, eine B2 zu gründen. Montag stand ich am ersten Freilufttraining mit 12 Leuten da, von denen 2 nicht mal spielberechtigt sind. Disziplinarische Maßregeln wie z.B. Nichtberücksichtigung fürs Spiel treffe ich schon lange nicht mehr, weil das Training mittlerweile attraktiver zu sein scheint als das Spiel am Wochenende. D.h. auch wenn jemand nicht beim Training war, bevor ich es riskiere, zeitweise mit 10 Mann auf dem Platz stehen zu müssen, mache ich lieber die Ersatzbank voll. Passend dazu erschien erst neulich ein Artikel im Münchner Merkur, dass die Anzahl von Vereinen in Bayern dramatisch steigt, die keine B- und/oder A-Jugend stellen können, während die unteren Jugenden von der C-Jugend abwärts aus allen Nähten Platzen. Ich glaube nicht, dass man das nur an schlechtem Training festmachen kann. Vor allem die psychische Belastung durch die Schule - und zwar durch die zeitliche Beanspruchung, nicht das Niveau - spielt hier eine große Rolle. Natürlich hat TWTrainer Recht, dass ein großer Kader die Zuverlässigkeit beeinträchtigt, weil es ja nicht mehr auf jeden ankommt. Den Konflikt muss man allerdings nicht mit den Jungs austragen, sondern mit dem Jugendleiter, der immer versucht, möglichst viele Jungs in möglichst vielen Mannschaften unterzubringen.
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Wenn man guten Fußball mag und selbst immer das Maximum erreichen will und dafür alles gibt - kann es nur einen Verein geben, der exakt das wiederspiegelt
Richtig. Der Uli wollte immer das Maximum. Wie ungesund diese Mentalität das sein kann, wird gerade vor Gericht verhandelt, und spiegelt sich im Übrigen auch in den todlangweiligen Spielen der Bayern, die mit freundlicher Unterstützung der DAX-Prominenz dieses System auf ihre Art - ungewollt - ad absurdum führen. Freier Wettbewerb und Monopolisierung beißen sich, das weiß jeder, der die Vokabel Neoliberalismus nicht von den Linken gelernt hat
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Wahrscheinlich würde Hausarrest als Strafe schon reichen für ihn. Jemand, der so gerne im Blitzlicht badet, muss da ja schier verrückt werden. Wie könnte er dann noch den moralischen Verfall der Wirtschaft anprangern?!
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Das tönt für mich wie ein Satz aus dem Mittelalter. Ist es bei euch wirklich noch so ? Voll die brachiale Nummer ? Hau drauf und gut ist ?
Ich wüsste nicht ob da noch Trainer sein möchte, geschweige denn ich meine Kids noch Fussball spielen liesse.So mittelalterlich ist das gar nicht. Die Führungsspielerdiskussion ist in Deutschland, wenn ich mich richtig erinnere, etwa 1-2 Jahre her, da fuhren hier schon Autos :).
In einer Breitensportmannschaft gibt es, wie Dani gesagt hat, eben nicht nur Spieler, die die Ärmel hochkrempeln, sondern ein durchaus unterschiedlich gepoltes Sammelsurium von Spielern (wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das weiter obene anders aussieht). Die Spieler, die da laut werden und die anderen loben/anfeuern, sind jedenfalls immer dieselben. Wenn dir Führungsspieler statt Leitwolf als Vokabel vielleicht lieber ist, okay, für mich sind das Wortklaubereien. Ich kann jedenfalls im Gegensatz zu deinem Verein keine Spieler wegschicken, weil sie nicht genug Pfeffer im Arsch haben. -
Kriegt man diese Resilienz eigentlich bei jedem reingeimpft oder reicht es nicht, einige "Leitwölfe" auf den Platz zu schicken, die die anderen irgendwie mit heiß machen?
Bei unseren stärkeren Gegnern gab es eigentlich keine großen Rituale außer lauter Kabinenmusik oder eigenen "Aufwärm-T-shirts". Ich glaube, deren Rezept ist das Selbstvertrauen, in jedes Spiel mit einem meist gleich bleibenden Plan zu gehen, den jeder kennt und wo jeder weiß, wie er seinen Anteil daran zu leisten hat. Diese Mannschaften haben dann meist ein aggressives Forechecking gespielt und waren einfach heiß auf jeden Ball (ich weigere mich, "gierig" zu sagen...
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Also von Berufs wegen finde ich die Diskussion aus ganz anderen Gründen gerade ungemein spannend. Da geht es für mich weniger um soziale Brandfälle oder Kriminalstatistiken. Gerade frage ich mich eher - typisch philosophisch - was Interessantheit (das Wort gibt es wirklich) oder Relevanz ausmacht und wozu man überhaupt Nachrichten lesen soll, die einen selbst nichts angehen. Da könnte man sicher einen schönen Essay zu schreiben, aber der gehört hier wohl nicht hin.
Also: Spielabbruch androhen, Sportsgeist beschwören - und gut ist!
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Ich glaube Santana würde der Kopf explodieren

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Jetzt muss man natürlich noch über die Rolle der Presse in der Demokratie streiten. Ist sie ein gesellschaftspolitisches Erziehungsorgan, welches zum besseren Funktionieren Selbstzensur und gezieltes Auslassen von Informationen benötigt? Ursprünglich sollte die Pressefreiheit in der Politischen Philosophie immer der Aufklärung durch Wahrheit und Diskurs dienen. Davon sind wir mittlerweile weit entfernt. Die Wahrheit wird offensichtlich selektiv veröffentlicht und der Diskurs mit Tabus belegt.
Im GG finde ich eine etwaige Erziehungsfunktion der Presse auch nicht:ZitatArtikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.Die praktische Auslegung der Pressefreiheit sagt viel über das ihr zugrunde liegende Menschenbild aus. Wer aus "gesellschaftsklimatischen" Gründen die Nachrichten filtert, hält seine Bürger zumindest unterschwellig für einen dummen, gefährlichen Mob. Ob das stimmt oder nicht, sei mal dahin gestellt, aber zumindest nennt man sich mit so einer Einstellung besser "aristokratisch".
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Ich finde, das Problem ist meistens ein soziales. Es gibt Stadtviertel, aber auch rein deutsche Dörfer, die eine Kultur des Miteinander haben, die mit dem "aufgeklärten" Ideal von heute nichts zu tun hat. Nach meiner Erfahrung geht Aggression nicht nur von der "Kultur" der Migranten, die meinen, überall und ständig ihre "Ehre" verteidigen zu müssen (was auch immer das ist), aus, sondern existiert genau so auf dem Dorf, wo nur "Biodeutsche" (Özdemir) auf dem Platz stehen. Problematische Ansichten über Konfliktlösung gibt es nämlich überall. In der Stadt ist es eine Tatsache, dass das überproportional oft von Allochthonen (nicht nur Moslems, bei uns im Verein früher waren das eher die Russen) ausgeht. Aber in ländlichen Gegenden gibt es da genau dieselben Probleme und auch mal eins aufs Maul. Das ist für mich deshalb ein soziales Problem, kein genuin kulturelles.
Interessant in dem Zusammenhang ist vielleicht eine kleine Anekdote. Da hatte mein Bruder mit seiner A-Jugend ein Spiel gegen ein Team mit augenscheinlich vielen Südländern. Ein Türke aus dem Team meines Bruders sah sie zuerst, kam in die Kabine und brüllte: "Alter, das sind nur Türken, nur Kanaken!" Woraufhin alle lachen mussten und ein anderer Türke meinte "Du Idiot, wir sind selber Türken!" und der andere meinte "Nee, du weißt schon...anders" Das ist ein Beispiel, wie der Begriff "Türke" plötzlich sozial besetzt wurde. Gemeint waren wohl generell Ausländer aus einer niedrigeren Schicht, mit Blingbling-Ohrringen, Bomberjacken und windschiefen Baseballcaps. Für mich ist das ein Beispiel, dass man mit falschen Begriff über Phänomene spricht, die ihre Gründe woanders haben. In diesem Beispiel war allen in der Kabine irgendwie klar, dass dafür noch die Sprache und das klare Bewusstsein fehlte, worum es geht. Ich habe es auch erlebt, dass ein Deutscher als "Türke" bezeichnet wurde, um seine Mode etc. zu beschreiben.
Was die Benachteiligung schon in der Grundschule angeht: Man muss berücksichtigen, dass da ein 90%iger Frauenanteil unter der Lehrerschaft ist. D.h. wenn ein Junge in die Schule kommt und die Lehrerin nicht respektiert, weil sie eine Frau ist, dann kommt da auch wenig Liebe zurück. Bei uns war diese Spannung vor allem Kindern aus patriarchalischem Umfeld gegenüber durchaus fühlbar. Insofern beißt sich die Katze da in den eigenen Schwanz.
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Wenn es von den einzelnen Fußballverbänden da keine Konkurrenzangebote gibt, sollte man sich überlegen, die Spielgruppenleiter ins Boot zu holen, weil die über die Jugendleiter der einzelnen Vereine in der Lage wären, den Großteil der Trainer ins Boot zu holen. Im Prinzip ist es wie bei jeder Handyapp: Nicht die Qualität ist entscheidend, sondern die Verbreitung. Darum muss man sich also kümmern.
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Der Begriff der paradoxen Intervention ist mir persönlich nicht das erste Mal im Zusammenhang mit dem Managerberuf begegnet, sondern in verhaltenstherapeutischen Artikeln über das Schlichten von Konfliktsituationen, namentlich Streitereien auf der Straße. Ganz generell verstehe ich darunter aber eine angemessene Reaktion auf Aggressionen (und dazu zähle ich bewusstes Störverhalten). Das Einsammeln von Trainingsequipment zählt eigentlich nicht dazu (zumal das wohl eher eine klassische Strafe ist) und gehört deswegen auch nicht unter die Überschrift der paradoxen InV. auf der von mir verlinkten Seite, wenn man konsequent ist. Ich kann deine Kritik gut nachvollziehen, allerdings kommt es in Breitensport-Mannschaften durchaus vor, dass man auf Spieler trifft, die unabhängig von der Qualität der angebotenen Übungen an einem besonders interessanten Training gar nicht interessiert sind, weil es da tagesformabhängig auch mal mehr Interesse an neckischen Spielereien unter Freunden als feurigen Fußballübungen gibt. Die sorgen dann für Unruhe und stiften andere Spieler, die unter anderen Umständen wahrscheinlich sogar gut mitziehen würden, zu ähnlichem Unsinn an. Das führt dann dazu, dass in einer Übungsform (aber auch im Trainingsspiel, das wohl unstrittig attraktiv für die Spieler ist) mit klarem Wettkampfziel lieber getunnelt und sich gegenseitig abgeschossen wird, statt Tore zu erzielen. In solchen Situationen suche ich dann die Fehler tatsächlich bei den betreffenden Spielern (die ja auch meistens noch dieselben sind), statt bei mir. Die ersten Leidtragenden sind dann nämlich die Spieler, die eigentlich motiviert sind, sich den Spaß aber verderben lassen müssen. Bei nicht leistungsorientierten Vereinen ohne zweite Mannschaft gibt es dann nicht mehr viele Alternativen, als sich darüber Gedanken zu machen, wie man wieder Ordnung in den Laden bekommt. Profi wird von denen nämlich keiner mehr.
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Ich glaube, da gab es hier mal einen ähnlichen Thread, wo jemand (Fussballbaron?) die paradoxe Intervention ins Spiel gebracht hat. Also so reagieren, wie es die Kinder nicht erwarten. Ein Beispiel hat guenther genannt: leise statt laut.
Anderes Beispiel: dem größten Störer die Trainingsleitung übergeben.
http://www.fussballtrainer-tip…-fur-disziplin-zu-sorgen/
Bin mir allerdings nicht sicher, ob die E-Jugend dafür nicht ein bisschen jung ist.
