Beiträge von Steini

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    @BSV
    Dann verstehe ich das vorgegebene Thema wohl anders. Gezieltes Einrücken von ballentfernten Spielern soll mMn das Verdichten von Räumen im Mannschaftsverbund schulen. Und das ist nicht auf die 4er Kette beschränkt. Habe ich ja oben beschrieben. Die kann noch so gut verschieben und die Abstände halten. Bringt aber nichts, wenn die MA und 10er und 8er und 6er nicht gezielt mit zum Ball verschieben.


    Ich verstehe das Thema so, dass du den Spielern vermitteln sollst
    1. Ich rücke ballorientiert ein und lasse die Zone hinter mir zwar unbesetzt, aber nicht unbeobachtet. Also muss man auch die Schrittstellung coachen. Das "dritte Auge" hat den hinter mir postierten Außenstürmer im Blick.
    2. Ich rücke so ein, dass ich mögliche Passräume des Gegners zur Seitenverlagerung zustelle.


    Mein Hauptteil würde ich daher als Beispiel in folgender Spielform abhalten:
    Feldgröße je nach Spieleranzahl. Mach es nicht zu klein bei einer Lehrprobe. Bzw. bei einer Mannschaft, wo noch keine Grundlagen vorhanden sind. So hast du schnell Zeit zum Einfrieren, weil bei schlechtem Einrücken der Abstand des Spielers zum Ball besser deutlich wird.
    Das Feld in drei Zonen längs einteilen und dann noch quer eine Linie. So hast du insgesamt sechs Zonen. Jeweils an den Grundlinien zwei Minitore am Rand des Feldes.
    Die Angreifer müssen von außerhalb des Feldes erst in eine Außenzone spielen.
    Jetzt während des Spiels immer darauf achten, ob die Defensive komplett in die beiden ballnahen Zone verschiebt und die ballentfernte Seite frei ist. Verlagern die Angreifer in die Mittelzone ist das Zentrum komplett besetzt und die Außen an der Schnittstelle zur äußeren Zone um sofort Zugriff bei einem Ball auf außen zu haben.


    So verstehe ich das Thema. Kann aber auch sein, dass ich hier falsch liege und wirklich Verschieben der 4er Kette gemeint ist. Dann ist das aber sehr missverständlich ausgedrückt.

    Bei diesem Thema solltest du unbedingt mit optischen Hilfsmitteln für die Spieler arbeiten. Optimaler Weise mit flachen Markierungstellern oder Bändern.
    Gehen wir mal davon aus, dass du eine Spielhälfte zur Verfügung hast. Zieh von den beiden 16er Ecken jeweils eine Linie bis zur Mittellinie. Und dann von den beiden 5er Ecken auch jeweils eine Linie bis zur Mittellinie. So hast du die eigene Hälfte schonmal in fünf Zonen eingeteilt. Benennen wir sie jetzt mal von deinem Keeper aus gesehen von rechts nach links in A,B,C,D,E. Das C ist bewusst in Fettschrift. Das ist dein wichtigster Coachingpunkt. C steht für Center, also Zentrum. Diese Zone ist immer besetzt. Komme was wolle. Wichtig ist es auch, dass der Verbund untereinander die Abstände hält. Das kannst du schön durch Einfrieren coachen und den Spielern anhand der durch die Markierungsteller zu erkennenden Zonen verdeutlichen.
    Was heisst nun gezielt einrücken ? Das bezieht sich auf die Ballposition bei Ballbesitz des Gegners. Nicht nur in der eigenen Hälfte, aber da wären wir dann bei Mannschaftstaktik ob man Abwehr-, Mittelfeld- oder Angriffspressing spielen möchte. Bleiben wir bei reinem Abwehrverhalten in der eigenen Hälfte.
    Man unterscheidet hier drei mögliche Varianten: Gegnerischer Ballbesitz und Spielaufbau über Außen. Also Ball in Zone A oder E.
    Ball im Halbfeld, also in B oder D.
    Oder aus dem Zentrum, also C.
    Gezieltes Einrücken bedeutet nun, dass du ganz bewusst bestimmte Zonen blank lässt und die ballnahen Zonen verdichtest. Beispiel erklärt an deinem Mittelfeldaußen (MA) der ballentfernten Seite: Gegner kommt über A. Dein MA rückt nun bis zur Linie C ein. E lässt er dabei völlig blank !
    Oder Ball im Zentrum. Hier lassen wir A und E blank und drängen den Gegner so dazu, über Außen spielen zu müssen. Wird er dahin gespielt, sofortiges Einrücken bis zur C-Linie (= Räume eng machen).


    Ist jetzt so die Kurzform. Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich erklärt, worum es beim gezielten Einrücken geht.

    Ich gehöre ebenfalls zu diesem Kreis. Früher als junger Spund nebenbei Geld verdient, am Wochenende ab in den Zug und im zugigen Parkstadion in der Kurve abgefeiert oder gelitten. Oder sich bei schönem Wetter ordentlich die Pläte verbrannt, weil überdacht... Wasn dat ? Den Aufstieg in die BL live miterlebt. Zeiten, die ich nicht missen möchte. Und wenn man nicht live mitfahren konnte, hat man sich auf Samstag, 18.30 Uhr gefreut. Mit Kumpels vor der Glotze und Sportschau geschaut.


    Jetzt ? Mein Interesse lässt von Jahr zu Jahr mehr nach. In diesem Jahr wird wohl der Tiefpunkt erreicht sein. Was mich am Meisten ank.... ist die völlige Verzerrung des Spieltages, die in diesem Jahr mit der gleichzeitigen Aufteilung auf mehrere Sender ihren Höhepunkt erreicht hat.
    Hier zeigt man ganz deutlich worum es eigentlich geht: Kohle. Der Fan ist völlig nebensächlich. Fernsehgelder sind das A und O.


    So konzentriert man sich eher auf die Nationalmannschaft. Da treffen wir uns seit Jahren in einem kleinen Kreis. Wir waren bei der WM 2006 und EM 2008 im Wohnmobil live vor Ort. War noch erschwinglich.
    Mit der Vergabe der WM an Quatar hat die korrupte Vereinigung FIFA die Hosen endgültig herunter gelassen und dem Fan offen gezeigt: Ihr seit zweitrangig. Es geht um Posten, Geklüngel und Kohle.


    Ich werde weiter Fußball schauen, wenn es denn gerade zeitlich passt und im freien TV zu sehen ist. Die Begeisterung dafür ist aber abgeflaut, wenn nicht gar ganz verschwunden.

    @Maca
    Ist nicht kommerziell. Der Beitrag ist sehr gering, sodass auch Kinder mitmachen können, deren Eltern eben nicht das Geld hätten, an den rein kommerziellen Camps teilnehmen zu können. Wir möchten für die auch keine Konkurrenz sein. Wir tragen dies ausschließlich durch Sponsoren und alle Kinder sind willkommen. Egal ob Verein oder nicht.

    In diesem Infobrief habe ich kein Blatt vor dem Mund genommen. Ich hab den leider nicht mehr, sonst würde ich ihn hier mal reinstellen. Die Reaktion meiner Mitstreiter des Camps: "Bist du wahnsinnig ? Hättest du das nicht umschreiben können ? So kommt doch keiner mehr." Ich habe ihnen gesagt, dass dadurch vielleicht tatsächlich nur noch 50 oder 60 kommen. Die aber haben dann wirklich Bock und vor allem stehen die Eltern dahinter und es ist kein Kind mehr dabei von dem man hört (Zitat) "ich wollte gar nicht, aber Mama hat mich hier angemeldet". Ich mach es kurz: Waren wir zuvor schon im Oktober oder spätestens November ausgebucht, hat es dann tatsächlich bis März/April gedauert, bis alle 100 Plätze voll waren. Die Reaktionen von nicht wenigen Eltern darauf hat mich aber selbst überrascht. Ich habe Anrufe und Mails bekommen nach dem Tenor: Diese Ansprache würd ich mir auch im Verein meines Sohnes/meiner Tochter wünschen. Da machen immer die gleichen Eltern bei Kaffeediensten usw. mit. Da sind immer die selben Kinder pünktlich bei Training und Spiel. Aber spielen dürfen trotzdem alle. Und ich darf mir das Gemotze dann zuhause anhören, warum das so ist.
    Meint ihr nicht, dass den Eltern der "Zuverlässigen" das nicht auch auf den Sack geht ? Und sind es nicht gerade die, von denen man ausschließlich auch mal Dank erfährt ? Warum ist das wohl so ? Um es abzuschließen: Auch in den Jahren danach waren wir immer ausgebucht. Und das jetzt auch wieder schon im November/Dezember. Wir müssen jetzt eher darauf achten, dass die Kinder in den TE'en nicht zu hoch fahren. Motivationsprobleme Fehlanzeige. Klar hängt mal einer durch. Kein Thema. Aber das bekommt man mit wenigen kindgerechten Motivationstricks wieder hin.


    Was ich damit sagen möchte: Gerade in den jüngeren Jahren muss man die Eltern mit im Boot haben. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Nur wenn sie wirklich hinter dem Hobby ihrer Kinder stehen, wird das was. Die Kinder sind meist nicht das Problem und mit Geduld und Verständnis entwickelt sich das im Lauf der Zeit. Man muss aber eben wissen, dass man auch von einigen schlicht als billige Kinderbetreuung ausgenutzt wird. Typische Dienstleistermentalität.
    Liegt an euch, ob ihr das Spiel mitmacht und letztendlich dabei auf der Strecke bleibt.


    Also von mir als Tipp: Beim Elternabend/Elterngespräch oder wie auch immer, kommen eh nur die Interessierten bzw. Zuverlässigen. Also vor einer Saison per Post (!!) jedem Elternteil einen Brief schicken mit euren Zielen und auch euren Vorstellungen/Regularien. Keiner kann später mehr behaupten oder sagen "hab ich nicht gewusst" oder "wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihn/sie nicht angemeldet" usw. Und wenn dann dadurch einige weg bleiben und man für den Spielbetrieb nicht zuverlässig und gesichert eine Mannschaft zusammen bekommt.. Ja und ? Who cares ? Dann löst man das mit Freundschaftsspielen oder Turnieren. Setzt euch doch da nicht unter Druck. Anderen Trainern wird es ähnlich gehen und wenn man erstmal ein Netzwerk geknüpft hat, läuft das auch.


    Es ist auch euer Hobby und euer Anspruch, alle mitnehmen zu wollen, ist aller Ehren wert ! Nicht jeder weiß das aber zu schätzen. Und wenn ihr deswegen hinschmeisst, sind die Kinder die Leidtragenden.

    Wenn ihr es allen recht machen wollt, werdet ihr selbst am meisten drunter leiden.
    Wenn ihr zuviele Kompromisse macht, wird das schamlos ausgenutzt.
    Wenn ihr versucht, in der kurzen Zeit die ihr mit den Kindern habt, Probleme zu lösen die ihren Ursprung in der weit überwiegenden Zeit haben, in denen ihr nicht mit ihnen zusammen seit, werdet ihr daran scheitern und an euch selbst zweifeln.
    Wenn ihr schon zu Beginn einer Saison in der Situation seit, auf jedes Kind angewiesen zu sein, nur um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können, verwendet ihr eure Kraft und Nerven hauptsächlich damit, nur ja keinem auf die Stiefel zu treten in der Befürchtung, der kommt nicht mehr und dann bekomme ich keine Mannschaft mehr fürs Spiel zusammen. Abhängigkeit wird ebenfalls schamlos ausgenutzt.
    Könnte ich endlos fortführen. Das Traurige daran ist, dass die Kinder am wenigsten dafür können. Das Problem sind zu 99,99% die Eltern.


    Eltern sind gnadenlose Opportunisten und Egoisten.

    Ist euch zu hart ? Kann man doch pauschal so nicht sagen ? Nö. Pauschal nicht. Aber in der überwiegenden Zahl schon. Und wenn man mit diesem Wissen da so ran geht, kann man auch nur positiv überrascht werden. So einfach ist das. Es ist auch euer Hobby und daher auch euer Recht, Spaß daran zu haben. Ihr seit Fußballtrainer, die Spaß am Training mit Kindern und Jugendlichen haben sollen. Wer hat euch eingetrichtert, dass ihr auch den Job des Erziehers übernehmen sollt ?


    Ich richte seit Jahren neben meinem Job als B-Trainer im Sommer ein Fußballcamp für F-D Jugend aus. Fünf Tage, bei 100 Kindern machen wir Anmeldeschluss. In den ersten beiden Jahren konnte man merken, das einige Kids offenbar von den Eltern geschickt wurden und eigentlich gar keinen Bock hatten. Die Folgen waren wie von euch oben beschrieben.
    Ich habe daraufhin für das dritte Jahr mit dem Anmeldeformular zusammen einen Infobrief verschickt. Fortsetzung folgt gleich. Mein Zug läuft ein-)

    Okay. Ich habe nur vorsichtshalber nachgefragt, weil ich schon zu oft gesehen habe wie 1:1 Übungen völlig statisch und spielfern durchgeführt wurden. Und man sich dann über fehlende Dynamik gewundert hat.
    Das bei dir hört sich aber sehr gut an.
    Vom Lesen her hört es sich nach Unterforderung an. Daher meine erste Frage: Hat er die Möglichkeit bei der E1 mal mitzutrainieren ? Man muss ja nicht sofort eine endgültige Entscheidung ala er bleibt E2 oder geht gleich zu den Älteren.


    Und das Training bzw. die Trainingseinheiten dort würde ich dann an Deiner Stelle genau beobachten.
    Schon klar, dass nur Du vor Ort das am Besten wirst beurteilen können, aber wäre so mein Tipp an Dich. Man muss das Alter des Jungen bedenken und wenn man nun gleich entscheiden würde "du spielst ab sofort bei den Älteren" und er kommt dann da nicht klar....
    Würde ich nicht riskieren.

    Habe ich jetzt vielleicht überlesen....
    Besteht die Möglichkeit ihn ein Mal die Woche bei den"Großen" mittrainieren zu lassen ?


    Zum Erschweren einer Übung oder nicht, im Zusammenhang mit Deiner Beschreibung, dass er in der Spielform offensichtlich deutlich motivierter erscheint.... dazu vorab: Provoregeln bzw. Beschränkungen ( Zeitdruck / Ballkontakte begrenzen ) sind sehr wichtige Stellschrauben, sollten aber im jüngeren E-Bereich behutsam eingesetzt werden. Ist ein Thema für sich, aber ich halte für diese Altersklasse die Methodik der positiven Bestärkung für zielführender, weil die Eigenmotivation erhöht wird. Und was aus eigener Anstrengung / Motivation zum Ziel führt, ist mMn nachhaltiger. Eine Übungsform mit Begrenzung oder aber eine im Wettkampfmodus z.B. mit Punktesammeln kann völlig anders ablaufen, obwohl doch die Übung gleich ist.


    Kannst Du mal eine solche 1:1 Übung, wie Du sie trainierst und wo dieses Verhalten bei ihm auftritt, vom Ablauf her beschreiben ?

    Jo..nix Neues. Und wer schon länger im Geschäft ist, hat es auch so kommen sehen. Und ich habe auch schon vor Jahren in meinem Heimatverein versucht, dass in die Köpfe der Verantwortlichen zu bekommen. Bin krachend gescheitert. Für mich persönlich hat es sich zum Guten entwickelt. Bin jetzt in einem durchstrukturierten Verein, in dem eben keiner sein eigenes Süppchen kochen kann. Alles nach klaren Strukturen und jeder hat seine klar festgelegte Aufgabe. Das Ganze festzementiert im Vertrag. Tja..und den unterschreibt man oder auch nicht. Aber wenn man unterschreibt, ist das gleichzeitig auch Verpflichtung. Nur das ist für mich die Zukunft und nur diese Vereine werden aus eigener Kraft überleben.


    Ach ja...mein Heimatverein hat nächste Saison keine A-Jugend mehr. Im Herrenbereich versucht man gerade Spielgemeinschaften mit anderen Vereinen des Umlands einzugehen, die ebenfalls die letzten Jahre den absehbaren Trend verpennt haben.


    Mein Mitleid hält sich in Grenzen !

    Vielleicht habe ich das ja überlesen, aber mich würde interessieren um welche Altersklasse es hier geht.
    Und insgesamt ist mir das zu wenig Input. Im Grunde ein interessantes Thema, wenn es um eine Kaderplanung und dann um Beweggründe für eine Absage geht.
    Habe ich gerade zur Zeit auch mit einem Spieler. Der war bei mir im Probetraining. Tolle Anlagen, aber reichlich Luft nach oben. Das ist ja das, was als Trainer die Herausforderung ist. Beim Probetraining merkte man ihm deutlich an, dass er so ein Tempo nicht gewohnt ist und er war merklich beeindruckt.
    Jetzt hörte ich, das er bei einem Probetraining eines höherklassigeren Vereins ( welcher zur Zeit alles abtelefoniert, was einigermaßen mit dem Ball umgehen kann ) war und dorthin wechseln möchte.
    Ist ja an sich kein Problem, nur selbst bei meinem Team der neuen Saison hätte er sich rankämpfen müssen und da bin ich mir nicht sicher, ob er diese Zeit auch bei dem anderen Verein bekommt und ihm dort Versprechungen gemacht wurden, die später nicht eingehalten werden.


    Also @Kelvin : Kannst du mal ein bischen mehr über die Hintergründe schreiben ?

    Herrlich. Ich bin nicht alleine-)
    Ich habe eine Saison hinter mir, bei der ich kurz davor war alles hinzuschmeissen. Würde hier wirklich zu weit führen, nur so viel:
    Ich mache das jetzt schon seit über 25 Jahren und kann aus meiner Sicht nur sagen, dass sich die Mentalität und Einstellung der Spieler deutlich verändert hat. Kann alles bisher hier beschriebene nur bestätigen. Gibt wohl nicht nur einen Grund, sondern mehrere.
    Einer der Hauptgründe und auch eine der für mich herausstechendste Entwicklung ist für mich schlicht eine Übersättigung.


    Überlegt mal: Die spielen seit Bambini. Also haben sie als älterer Jahrgang B 12 Jahre Vereinsfußball hinter sich. Bei mir spielen Jungs, die dann zusätzlich noch 2Jahre in der Kreisauswahl und vier Jahre im Stützpunkt gespielt haben. Also ein Mal in der Woche zusätzliche TE und am WE oft noch ein Funktionsspieltag. Ich kann es ihnen daher kaum verdenken, wenn Fußball irgendwann eben nicht mehr Nr. 1 ist. Wenn man mit Kollegen aus der Liga spricht, ist dies überall dasselbe.


    Dann ist der Eventcharakter in diesen 25 Jahren immer mehr gestiegen. Fußballcamps hier, Auswärtsturniere dort. Jeder versucht sich fast zu überbieten, um den Kindern in dieser Zeit möglichst immer und überall einen Mordshype zu bieten. Wahnsinn. Alles natürlich strikt durchorganisiert und wenn was nicht läuft, steht Papi oder Mami auf der Matte. Wenn man Glück hat, kommen die direkt zu einem oder gehen gleich zum Vorstand. Das ist teilweise bis in die C noch so.


    Warum sollen die Jungs dabei auch lernen, eigenständig Probleme zu lösen ? Da sagt selbst in der B noch die Mutti für den Filius das Spiel ab. Anruf ? Puh... lieber nich. Schnell ne WhatsApp und dann auf "keinen Empfang gehabt" machen bei einem Rückrufversuch.


    Ich denke daher, ist tatsächlich ein Zeichen der Zeit und hat nicht zwangsläufig was mit schlechtem Training zu tun. Die Jungs sind manchmal einfach satt und Fußballmüde.

    @Follkao
    Eben. Das ist der Unterschied. Du lässt sie machen und sie erkennen von selber, dass sie mit langen Bällen überspielt werden. Hier ist aber doch die Frage, ob man ihnen das als Marschrichtung vorgeben sollte. Sprich vorne zustellen kommt vom Trainer. Das ist eine taktische Vorgabe. Darauf in dieser Altersklasse von mir ein klares Nein.


    @tobn
    Zu Deinen Fragen. Bekomme das Zitieren mit der mobilen Kiste nicht hin, daher so:
    Spieloffene Stellung ist mMn eines der zentralen Themen. Gerade bei Spieleröffnungen auf Großfeld ist es enorm von Bedeutung wenn Du Spieler hast, die das automatisiert praktizieren. Das ist aber ein sehr langer Weg und sollte daher auch schon ab E ein fester Bestandteil sein. Ich sehe selbst in meinem U17 Bereich noch sehr viele Spieler, bei denen das offensichtlich im Grundlagenbereich arg vernachlässigt bzw. falsch geschult wurde. Halboffen und dann aufdrehen ist eben nicht dasselbe, wie tatsächlich Spieloffen ! Entscheidend ist ja hier auch schon die Vorphase, denn wenn sich der Spieler vor dem Anspiel nicht schon von seinen Optionen bei Ballbesitz einen Überblick verschafft hat, nützt ihm auch der Zeitgewinn durch die offene Annahme meist wenig. Die Anschlussaktion ( Tempodribbling, schnelles Passen ) wird dann meist verzögert und hierdurch dem Gegner wieder die Möglichkeit gegeben, die Räume zuzustellen.
    Für ein E-ling unglaublich herausfordernd. Aber der Übungsaufbau sollte in dieser Altersklasse diese Thematik immer im Blick haben. Beispielsweise durch Farben und im Rücken des Spielers hälst Du eine Farbe hoch, in der Spieler nach Annahme dribbeln muss. Er muss also den Schulterblick vor der Annahme machen um zu wissen, in welche Richtung es nach der Annahme geht. Das im Wettbewerb untereinander (=Zeitdruck) und schon hast Du ordentlich Dampf in der Übung und eine hohe Eigenmotivation der Soieler. Sowas in der Art halt. Bei Spielformen arbeitest Du dann mit Zonen in die mit zwei Kontakten gespielt werden muss. Oder mit äußerem Anspieler, der ebenfalls mit zwei Kontakten begrenzt nur in die Angriffszine spielen darf. Wobei das vielleicht eher was für die D ist.


    Zeit rast. Ich wollte mit meinem Post nur zum Nachdenken anregen. Die Kunst als Trainer ist es doch, ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben und Stück für Stück darauf hinzuarbeiten. Aber wo bitte ist das nachhaltige Ausbildung, wenn ich bei E eine taktische Marschroute vorgebe ??

    Gefällt mir nicht wirklich, was ich hier teilweise so lesen muss. Wir reden hier über eine E und da wird teilweise wieder über Systeme, postionsbezogene Laufwege usw. gesprochen. Ich weiß ja was gemeint ist, geht aber, befürchte ich, dann in die falsche Richtung.


    Und dann wieder über Lauffinten, offene Spielstellung, Aufdrehen oder eher Festmachen und sichern und und und. Was wieder definitiv mMn zur Ausbildung dieser Altersklasse passen würde. Da bin ich mir nicht sicher, ob der Ein oder Andere hier mitlesende interessierte Trainer dieser Altersklasse, der sich vielleicht noch nicht ganz sicher ist was man denn so alles abdecken sollte während dieser Zeit, das richtig trennen kann und für sich die richtigen Rückschlüsse zieht.


    Thema ist doch: Zustellen bei einer E. Richtig ? Also ich sag meinen Spielern vorne: Ihr stellt zu. Das ist eine taktische Vorgabe richtig ? Ich möchte den Spielaufbau des Gegners verhindern und Angriffspressing spielen. Das ist Mannschaftstaktik. Thema ab B !! Vorbereitet in D und C, da zur individual technisch-taktischen Ausbildung hier auch gruppentaktische Elemente gezielt trainieren werden. In B und insbesondere A wird das dann zu einem Ganzen zusammengefügt.
    Meine Antwort auf diese Frage des Threaderstellers lautet daher: Lass sie das mal selber ausprobieren und frag sie dann im Training was ihnen dabei so aufgefallen ist. Kurze Erklärung dann von dir, warum dies so oder so abgelaufen ist und wie man als Spieler darauf reagieren könnte. Ich erkläre ihnen dabei z.B. was der Unterschied von gezielter Manndeckung ( was nicht verteufelt werden sollte, aber eben situativ angewendet werden muss ) und Zustellen eines Passraumes und richtiges Anlaufen des Passempfängers ist. Wenn ich ihnen dann noch bezüglich "Gegenmaßnahmen", also wie reagiere ich beim Spielaufbau darauf, mit auf den Weg geben möchte, sag ich ihnen, dass sie nicht ( gilt aber nicht nur für den Spielaufbau ) den Raum schon zustellen sollten, wo sie den Ball hinhaben möchten. Womit wir beim von @Sir Alex schon angesprochenen, wichtigen Thema Lauffinten wären. Was ich dazu heute noch in der B selbst in höheren Spielklassen zu Gesicht bekomme, ist teilweise erschreckend. Leider auch bei meinen eigenen Spielern. Anderes Thema.


    Also kurz erklärt und weiter im ( altersgerechten ) Training. Im Trainingsblock von 4-6 Wochen geile Übungen und Spielformen in der Thematik "durch offene Spielstellung ins Tempodribbling". Schön langsam aufgebaut mit steigendem Zeitdruck und am Ende ( abhängig vom Leistungsstand ) mit ordentlich Raum- und Gegnerdruck. Kerl was die Zeit rast. Aber ich hab ja insgesamt zwei Jahre bis ich mein gestecktes Ziel erreiche bzw. ich in der D dann noch verfeinern kann. Im nächsten Block könnte ich ja an Dreh- und Klatsch arbeiten. Also An- und Mitnahme von Bällen mit Rücken zur Spielrichtung nach vorne. Langsam mit Flachbällen, dann Flugbälle, sodass sie am Ende ihrer E-Zeit auch hier technisch gut mit umgehen können. Da gibt es ohne Ende Spielformen zu, wo die Post richtig abgeht. Dabei muss ich natürlich bei den ganzen Thematiken immer auf auch auf Oberkörperstellung, Körperschwerpunktsetzung usw. achten. Man was sind das viele Sachen die man einem E-ling so beibringen "muss". Aber ist ja meine Aufgabe. Um den anderen Scheiß sollen die sich ab C aufwärts kümmern. Gut ausgebildete Spieler mit dem richtigen Rüstzeug als Grundlage bekommen sie ja von mir dafür.



    Sehr provokativ. Ich weiß. Aber soll auch nur zum Nachdenken anregen.

    Zusammen mit der Ergänzung kann ich deinem Statement zu 100% zustimmen. Entwicklungsprognosen sind bis zu einem gewissen Alter ( und da würde ich mich jetzt nicht auf unter 10 oder unter 9 oder so fest legen wollen ) Kaffeesatzleserei, weil mit zunehmendem Alter der Wille des Spielers auch eben proportional an Gewichtung zunimmt. Die Lebensumstände (Schule) verändern sich deutlich und "Versuchungen" von außen nehmen zu. Talent alleine reicht da nicht mehr.
    Man erfreue sich daher an einem technisch flinken kleinen Kicker und gut ist. Aber ne Prognose in dem Alter ?? Da rate ich dann eher doch zum Lotto spielen-).

    Moin
    Ich stelle gerade meinen Rahmenplan für nächste Saison zusammen und dabei ist mir aufgefallen bzw. gefällt mir nicht so gut, dass ich als WarmUp Übungen / Spielformen ( Zeitrahmen also max. bis 15 Minuten ) nur wenig in meiner persönlichen Sammlung finde was diesen Themenbereich betrifft. Es kann dabei auch eine Übung sein, die man innerhalb des Hauptteiles dazwischen schieben kann, um so die Konzentration und Intensität wieder mit hoher Eigenmotivation ( durch den Wettkampfcharakter ) zu erhöhen. Also so ein kurzes und knackiges Ding, wo es wirklich nur auf Schnelligkeit mit hohem Spaßfaktor durchzieht, ohne dabei in die Korrektur zu gehen was jetzt Technik oder Taktik betrifft. Alles mit Ball. Also kein reiner Laufwettkampf. Muss nicht die gesamte Platzhälfte sein, aber schon mit weiteren Laufwegen. Deswegen ab C aufwärts.
    Mal nur ein Beispiel was ich damit meine ( wobei das natürlich keine Übung für "zwischendurch" wäre :(
    Drei Gruppen a 6 Spieler. Zwei Quadrate a 15x15 Meter. Um die beiden Felder jeweils Hütchen als drittes großes Quadrat. In den Feldern sind nun jeweils zwei Spieler der "Laufgruppe" und spielen gegen jeweils eine der anderen Gruppen im 6:2. Die anderen beiden Spieler ( können von der Gruppe ausgewählt werden ) laufen nun mit Ball schnellstmöglich um das große Quadrat. Beim Zieldurchlauf des letzten Spielers wird gestoppt. In dieser Zeit versuchen die 6er Gruppen gegen die beiden aus der "Laufgruppe" möglichst viele Ballkontakte ohne Gegnerkontakt zu spielen. Eben Kreisspiel.
    Dann Gruppenwechsel.


    Sowas in der Richtung.

    @TrainerT
    Sehr schönes Thema-).


    Meine Mannschaft fängt sich in dieser Saison fürchterlich viele Buden. Zudem vergeben wir vorne auch Großchancen teilweise grob fahrlässig. Die vielen Gegentore resultieren hauptsächlich aus Einzelspielen mit richtig heftigen Klatschen. Ist ein Kopfproblem und somit anderes Thema. Was aber, mit Ausnahme von zwei Spielen wo wir auch spielerisch deutlich unterlegen waren, festzustellen ist, ist das fehlerhafte Verhalten der Spieler beim Pressing. Hauptproblem ( und das habe ich bei der Mehrzahl der Mannschaften unserer Liga beobachten können ) sind die Abstände der Mannschaftsteile untereinander. Angriffspressing war vereinbart und die 4er Kette steht viel zu tief bzw. schiebt im richtigen Moment nicht hoch. Schon fängst du dir einen brandgefährlichen Konter, weil der Gegner durch die entstanden Freiräume nahezu unbedrängt pbers Zentrum aufbauen kann.
    Und da muss ich aus der Erfahrung dieser und der letzten Saison klar sagen: Da ist in der C einiges verpennt worden und werden wir in Zukunft im Verein auch anders handhaben. Ich würde also klar dieses Thema in der C angesiedelt sehen. Als Grundlage um dann in der B darauf aufbauen zu können. Der Ansatz von @Chris gefällt mir dabei sehr gut.


    Was haben wir also in Zukunft vor ? Stufenweises Aufbauen dieser Thematik. Immer und ohne Ausnahme mit visueller Unterstützung. Also Zonenmarkierung mit Bändern bzw. Flachhütchen. Diese Unterstützung wird die gesamte C-Jugendzeit im Training ( wenn es dann Trainingsinhalt ist ) beibehalten. Als Verbund wird hier der Fokus auf Angriffsspieler - Mittelfeldaußen und zunächst einem 8er bzw. Abwehrspieler (IV/AV), MA und 6er angesehen und trainiert.
    Zug läuft ein-). Schreibe später weiter.

    Könnte daran liegen, dass die meisten User hier im Kleinfeldbereich unterwegs sind. Ich gebe dir allerdings Recht, dass Themen mit Bezug zum Großfeld, gerade taktischer Art, hier nur spärlich vertreten sind. Oft werden solche Themen dann leider auch abgewürgt mit dem ständigen Verweis auf die individual-taktische Ausbildung der Spieler, die über allem stehen muss. Bis zum D-Bereich sehe ich es ähnlich. Aber ab Großfeld kommen da nun mal andere Aspekte dazu, die zwingend mit trainiert werden müssen bzw. soll die vorherige Grundlage genutzt werden, um darauf aufzubauen. Das Eine schließt das Andere ja nicht aus.
    Führt bei mir persönlich nur dann dazu, dass ich mich eher mit Beiträgen zurück halte, weil diese Grundsatzdiskussionen auf Dauer ermüden.

    Als Tipp: Für sowas einen Platzkoordinator installieren. Bei uns läuft alles über den. Auch unsere Vorbereitugspläne müssen wir ihm schicken und er teilt dann die jeweiligen Trainingszeiten und Plätze zu.
    Wenn dann jemand außer der Reihe ein Spiel ansetzt, informiert der Koordinator die anderen Trainer rechtzeitig oder aber entscheidet, dass das Spiel eben nicht zu diesem Zeitpunkt stattfinden kann,weil zu viele andere Mannschaften des Vereins betroffen wären.
    Klare, festgeschriebene Regelungen vermeiden solche ( ärgerlichen wie unnötigen ) Vorkommnisse.

    @addi73
    Genauso muss das sein. Klar geregelt und fertig. Wo das nicht so ist,würde ich das bei der nächsten Kreissitzung vom JL einfordern bzw. beantragen lassen. Eigentlich nervt es mich, alles in Regeln packen zu wollen. Hier aber macht es Sinn.

    Ein Thema was mich zur Zeit auch sehr beschäftigt. Und den Ausführungen von @Manndecker kann ich mich nur anschließen.
    Alles Gründe, weswegen wir uns im Verein ( ab C Bezirk aufwärts ) zur Zeit intensive Gedanken darüber machen, vielleicht alles einfach mal eine Nummer runter zu schrauben. Wenn ich bedenke was meine Spieler schon hinter sich haben... Kreisauswahl, Stützpunkt bis zur C, im Verein in der C auf Bezirk, jetzt auf Landesebene mit drei Mal die Woche Training und am WE Spiele mit zum Teil über zwei Stunden Anfahrt...dann Oberstufe, Jugendleiterschein möchte der eine oder andere auch machen, Fahrschule, Praktikum oder schon Ausbildung....
    Daher verfolge ich den Thread hier mit großem Interesse