Beiträge von Steini

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    Dickes Lob auch von mir @Schimanski für den Thread hier. Die letzte gepostete Übung ist genau das, was ich im Thread mit dem Scanning gesucht habe. Bin gerade mitten in der Vorplanung für die Rückrundenvorbereitung und die Übung ist jetzt Bestandteil. Danke dir.


    Da ich gerade dabei bin... Hat jemand eine gute Spielform für das Verteidigen von zweiten Bällen an der Schnittstelle Abwehr- und Mitteldrittel mit anschließendem Umschaltspiel ? Zu der speziellen Thematik gibt es nur sehr wenig im Netz zu finden, was mich sehr gewundert hat.

    Als ich mir zu Beginn der Saison die Wechselbörse unserer Liga angeschaut habe, welche Vereine schon in dieser Altersklasse offensichtlich seinem verbleibenden Jahrgang und dem aufrückenden C-Jugendjahrgang nichts zutraut und sich fast die Hälfte des Kaders und darüber von außerhalb holt, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn ich dann Zeitungsberichte oder Internetbeiträge lese, wie man sich abfeiert und Mitkonkurrenten sogar noch mit Bezeichnungen lächerlich macht, obwohl man selbst mit Ach und Krach überm Strich bleibt, frage ich mich, wie man dort Nachhaltigkeit definiert. Und was wohl die "eigenen" Spieler darüber denken, wenn man ihnen Spieler von außerhalb vor die Nase setzt.


    Ein für mich entscheidender Grund meinem jetzigen Verein zuzusagen war, dass man auf eigene Talente setzt, selbst wenn es eine Saison mal nicht so läuft. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich dieses Vertrauen später "auszahlen" wird. Natürlich passiert es auch uns, dass Spieler beim Übertritt in den Herrenbereich zu höherklassigeren Vereinen wechseln. Das ist nunmal so und wird man nie ganz verhindern können.
    Wir werden trotzdem an unserem Weg festhalten. Sollte man davon abweichen, bin ich dort nicht mehr Trainer. So einfach ist das.

    Sieht mir nach einer Vorübung für Dreieckspressing mit gleichzeitigem Schnelligkeitsausdauertraining aus. Also selektives Training von Spielsituationen um Automatismen zu schaffen.
    Kann man letztendlich nur beurteilen, wenn man die gesamte Trainigseinheit sehen würde und auf Simeones Coachingpunkte dabei achtet, wenn man sie denn versteht. Er wird schon ein ganz bestimmtes Ziel dabei haben.
    Was die Laufwege betrifft: Bei taktischen, deffensiven Schwerpunkten nehme ich mir vorher die Offensiven zur Seite und fordere dann bestimmte Laufwege, um so den Deffensivverbund entsprechend zu fordern. Also so zu sagen durch die Laufwege das gewünschte Verhalten zu produzieren. Wichtig ist dann nur, dass man dann auch ausschließlich nur die Deffensive coacht.

    Da bist du nicht der Einzige-). Es gehört eine Menge Selbstdisziplin dazu, nur innerhalb des Schwerpunktes zu bleiben. Ich habe mir da in den Jahren eine Vorgehensweise auferlegt, die dir vielleicht auch helfen könnte. Ich trainiere schon seit jeher in Blöcken. Das war schon so zu meiner Zeit als G-D Trainer. Spiele waren für mich nur eine dritte Trainingseinheit in der ich nur darauf geachtet habe, wie sie den aktuellen Schwerpunkt im Training auch unter "Druck" mit fremden Gegnern im Spiel umsetzen. Sozusagen als Gradmesser, ob man schon den nächsten Schwerpunkt ansetzen kann oder ich den Block noch verlängere.
    Gilt mit meiner jetzigen B nicht mehr so absolut, da taktische Dinge eine nicht unerhebliche Rolle spielen und ich hierauf sofort reagieren muss, weil wir sonst im Spielbetrieb sofort massive Probleme bekämen. Aber anderes Thema.
    Aber sowohl damals wie heute handhabe ich das so, dass ich mir Dinge ausserhalb des Schwerpunktes sofort kurz nach dem Training notiere, sie aber im Training nur bei gravierender Auffälligkeit kurz anspeche. Diese Notizen nehme ich mir dann nach einiger Zeit zur Hand und schaue, ob Fehler/Schwächen besonders häufig und bei der Mehrzahl der Spieler auftreten. Das wird dann ( und erst dann ) Trainingsschwerpunkt und mein Coachingpunkt werden. Ist aber in der Tat schwer, davon nicht abzuweichen-).


    Zu deiner Beschreibung vom Ablauf deines Traings mit der Übung schreibe ich nachher was zu. Zeit läuft mir weg. Hört sich aber schon mal gut an und was ich da so rauslese scheinen deine Jungs das schnell umsetzen zu können. Da kannst du schon jetzt ins Feintuning gehen.

    @bob-rooney
    Sorry. Du hast vollkommen Recht. Das war missverständlich ausgedrückt. Mit dieser Übung kann man in der Tat beide Aspekte schulen, sollte sich jedoch einen Schwerpunkt davon heraus suchen und darauf konzentrieren. Bei dir das Freilaufen und Anbieten. Vielleicht hatte ich mich im defensiven Verbund verrannt, weil ich mich mit meinem Team zur Zeit auf die Abstände innerhalb der Kette fokussiere und bin da völlig abgedrifftet. Aber du hast es ja Gott sei Dank erkannt. Hut ab übrigens. Zeigt mir, dass du dich voll und ganz auf deinen avisierten Schwerpunkt konzentrierst und den konsequent verfolgst. Da trennt sich mMn die Spreu vom Weizen. Zu viele wollen immer mehrere Baustellen gleichzeitig bearbeiten.


    Zum Erklären bzw. dem Zusammenspiel von Haupttrainer und Co. bei komplexen Trainingsformen könnte man einen eigenen Thread eröffnen. Mein Co. hat mir vor kurzem eröffnet, dass ihm nach dem Training teilweise der Kopf brummt. Spielform verstehen, wenn man sie nicht selbst erdacht bzw. geplant hat und dann auch noch an den richtigen Stellen coachen ist wahnsinnig schwierig. Hatte ich mir ehrlich gesagt vorher nicht so den Kopf gemacht. Ich schicke ihm jetzt immer vorher für die Trainingswoche das Training mit kurzen Erläuterungen. Schaun wir mal, ob das für ihn eine Erleichterung ist, sonst müssen wir uns was anderes überlegen. Wird jetzt aber zu sehr Off-Topic.

    Hätte wohl die Punkte mit den Außenspielern unbedingt mit aufführen müssen, aber ihr habt es ja von alleine schon festgestellt. Je Außenspieler nur ein Pass. Zwischen Außenspieler und Feld musst du eine Tabuzone ( da darf sich kein Spieler drin aufhalten ) von ca. 2 Metern einrichten. Ist doch klasse, wenn sie schnell den Außenspieler zum Anspiel nutzen, dadurch müssen die Verteidiger verschieben und den Raum dichtmachen und das ist ja dein Thema.
    Mal ein paar Punkte, die mir beim Lesen deiner Beschreibung, wie es abgelaufen ist, aufgefallen sind. Muss jetzt nicht zutreffen.
    Diese Übung sollte nie alleine durchgeführt werden. Immer mit zwei Trainern, da in sehr kurzer Zeit einfach zu viel passiert und wichtige Coachingpunkte verloren gehen. Sie ist auch nur eine Vorübung für die Spielform im Abschlussteil. Ich versuche diese hier in dieser Woche noch zu posten. Ziel ist ja, dass der Verbund spielsituativ in der Breite richtig verschiebt bis zur Sichelform. Nachhaltig bildest du das jedoch nur aus, wenn man es Schritt für Schritt aufbaut und am Ende einen Automatismus bei den Spieler erreichst. Du hast eine U12. In dieser Altersklasse wäre mein Ziel das geschickte deffensive Verteidigen zu zweit. Mehr nicht. Dann noch darauf achten, dass die Ballfernen mit in die ballnahen Sektoren verschieben. Das wars. Grundlage des ballorientierten Verschiebens eben. Wenn dies richtig fundiert geschult wird, kannst du da in der C super drauf aufbauen und gehst gruppentaktisch ins Feintuning mit Fokus auf Tiefenstaffelung eines Verbundes. Und hiermit ist nicht nur die 4er Kette einer Abwehr gemeint. Da gehört wesentlich mehr zu. Das aber wiederum ist Thema in der B, denn jetzt kommt Mannschaftstaktik hinzu. Step by Step.
    Zuerst sollen sie lernen, ballorientiert zu denken und handeln. Und zwar jeder einzelne, sonst klappt es im Verbund nicht. Deswegen der zweite Ball, denn sie müssen hier schnell entscheiden wo ihr deffensives Agieren jetzt entscheidend ist.
    Wenn deine Jungs nach Toren fragen hab ich so die leise Ahnung, dass du ihnen noch nicht vermitteln konntest, was denn eigentlich dein Ziel ist. Das ist aber sehr wichtig. Nur wenn sie verstehen, warum man etwas trainiert, nimmst du sie mit auf den Weg !
    Nur mal als Beispiel: Ich trainiere eine U17. Mein erstes Ziel mit dieser Mannschaft war das Zentrum dicht zu halten. Genau das habe ich ihnen schon in der Vorbereitung gesagt und an der Taktiktafel erläutert. Mache ich immer wieder zwischendurch, damit sie das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Kurz vor Ende der Hinrunde sind wir nahe am Optimum. Du siehst also, wie lange sowas dauern kann.
    Blöd nur, dass sich immer wieder andere Baustellen anschließen -).


    Meine erste Frage wäre also: Hast du ihnen dein Ziel erläutert und wenn ja wie ?

    @PlayaEspanol
    Mir kommt das alles bekannt vor. Der Kampf gegen Windmühlen zermürbt und ermüdet. Man wollte doch einfach nur mit Spaß und ohne Stress Kinder trainieren und muss sich jetzt an "Randerscheinungen" zerreiben. Wenn ich mir so deine Schilderungen durchlese und eine Liste mache, was gut läuft und was schlecht, also vereinfacht Stress vs. Spaß.... Tja, was soll ich sagen ? Kann man deinem Jugendvorstand nur gratulieren. Da ist einer richtig leidensfähig. Da geht noch mehr. Was soll auch passieren ? Wir haben doch genug Zuwachs, also machen wir doch alles richtig.
    Und bei den Voraussetzungen glaubst du wirklich an Besserung ??


    Dann hilft dir vielleicht zur Entscheidungsfindung meine Erfahrung. Nach Jahren im Heimatverein die Reissleine gezogen. Eine Menge an Federn gelassen. Es war aber kein Fortschritt erkennbar. Ich habe dann eine Pause gemacht, die ich auch wirklich brauchte. Angebote kamen, aber nach einem intensiven Blick in die Strukturen dort war erkennbar, dass kein Verein davon nach meiner Einschätzung zukunftsorientiert aufgestellt war. Nicht einer hatte ein wirkliches Konzept. Das ist hier die Realität und hat sich seit dem auch nicht geändert. Nach zwei Jahren dann eine Anfrage mit anschließenden Gesprächen. Da passte alles. Das merkt man schon in den Gesprächen, ob da ein Vorstand dir Honig um den Bart schmiert oder wirklich ein langfristiges Ziel verfolgt. Was nun anders ist: Man hat einen neutraleren Blick auf das Ganze. Man sieht sehr viele Dinge sachlicher, weswegen der Vorstand auch oft nachfragt, was verbessert werden könnte. Man kommt eben von außerhalb und hat nicht den berühmten Stallgeruch. Man ist sich bewusst, dass es Konsequenzen hat, wenn man Mist baut. Auf persönliche Beziehungen muss man ja keine Rücksicht nehmen. Die gibt es niccht wie im Heimatverein. Was aber noch viel entscheidender ist: Der Vorstand weiß auch, dass man selber die Konsequenzen zieht und geht, wenn seitens des Vereines Mist gebaut wird.
    Dadurch entsteht eine Win-Win Situation.


    Bei dir scheint bislang nur der Verein zu gewinnen. Ich kann dir nur raten: Mach es einfach und wechsel den Verein. Diese Erfahrungswerte solltest du dir nicht entgehen lassen. Und das Hobby soll Spaß machen. Hört sich für mich bei dir nicht so an. Aber ich wiederhole mich. Warum sollen sie auch was ändern ? Läuft doch gut für sie...

    Warum handelt ein Verein/ ein Jugendvorstand so ? Weil er es kann. Man baut auf die Loyalität und Leidensfähigkeit der Trainer. Dein Verein ist da nur einer von vielen. Es haben immer noch nicht alle begriffen, wo die Reise hingeht und mein Mitleid hält sich in engen Grenzen, wenn diesen Vereine nach und nach die Jugendabteilung wegbricht oder man sich mit anderen Vereinen zusammenschließen muss. Selbstgemachtes Leid.


    Bei den von dir geschilderten Vorgängen in der Vergangenheit kann ich dir nur einen Rat geben: Wechsel. Und zwar schon zur Winterpause. Es soll Spaß machen und bei dir hört es nur nach Stress an.
    Warum wilost du dir das weiter antun ?

    @bob-rooney
    Ja sie ist sehr anspruchsvoll und idealerweise führt man sie mit zwei Trainern am Rand durch, weil in sehr kurzer Zeit gerade am Anfang viel im Bereich des avisierten Schwerpunktes zu korrigieren ist.


    Zu deinen Fragen:
    1. Teams mit gleicher Spieleranzahl bilden. Bei ungleicher Anzahl spielt immer ein Überzahlspieler mit. Also gehen wir mal von 13 im Training aus. 4xGelb, 4xRot, 4xGrün und einer im blauen Leibchen. Der blaue spielt pro Durchgang immer bei der Mannschaft mit, die durch Pässe auf die Aussenspieler punkten können. So haben diese also Überzahl. Den Blauen würde ich nach zwei Durchgängen wechseln, sonst ist der für den Rest des Trainings uppe.
    2. Bei 13 Spielern und einer U12 würde ich mit 30x30 Meter anfangen. Ich kenne nicht den technischen Ist-Stand deiner Mannschaft. Schau also wie es läuft und vergrößer nötigenfalls. Bei deinem Trainingsziel sollen sie ja Freilaufen und Anspielstationen schaffen, also brauchen sie auch Platz. Wenn sie mehr damit beschäftigt sind, den Ball aus der Bewegung mitzunehmen und der dabei aufgrund des Raumdruckes schon zu oft verloren geht, bringt das nichts. Übrigens ist das eine Stellschraube, die man mMn immer als letztes anziehen sollte. Zeit-, Gegner- und dann Raumdruck. Das sollte die Reihenfolge sein. Von der Zeit her würde ich 2 Minuten pro Durchgang nehmen. Die psychische Beanspruchung ist bei dieser Übung sehr hoch. Ich rate dir und deinen Co-Trainern unbedingt, bei dieser Übung am Anfang mal mitzuspielen. Dann wirst du merken was ich meine-).
    3. Nein. Der zweite Ball geht nicht automatisch dann auch zu Rot. Das musst du unabhängig voneinander sehen. Maßgabe ist: Gelb versucht in den zwei Minuten so oft wie möglich die Außenspieler anzuspielen. Ist ein Ball verloren, versuchen die ballnahen Spieler von Gelb diesen zu erobern.
    Die Rolle des zweiten Balles: Schau bei Spielformen oder dem Abschlussspiel ( bei nur einem Ball ) auf deine ballfernen Spieler. Sehr oft sieht man an ihrer Körperspannung das sie nicht zu 100% konzentriert sind. Man verschiebt zwar in Höhe des Balles, aber der ist ja noch auf der anderen Seite. Was soll schon so schnell passieren?? Körperspannung geht flöten und wenn es plötzlich zu einer schnellen Spielverlagerung kommt, brauchen sie so ein bis zwei Sekunden um dann physisch und vor allem psychisch auch tatsächlich voll im Spielgeschehen, also anspielbar, zu sein. Mit dem zweiten Ball gibt es diese Situationen nicht. Sie sind immer in Ballnähe. Wenn du die Übung durchführst wirst du deutlich sehen was ich meine. Du trainierst hiermit die Konzentrationsausdauer. Auch wieder so ein Begriff, bei dem mir bisher keine bessere Beschreibung dafür eingefallen ist. Ich hoffe du weißt, was ich meine.
    Deswegen auch erstmal nur zwei Minuten pro Durchgang. Die Konzentration geht sehr schnell in den Keller dabei und insgesamt wird dann auch für den Rest des Trainings nicht mehr viel machbar sein. Achte auf deine Spieler. Sobald die technischen Fehler mehr werden, beende die Spielform. Nicht überziehen. Dann ist der Effekt dahin.


    Zum Umgebungsscan habe ich hier mal einen Thread eröffnet. Bekomme die Verlinkung mit dem Apfel nicht hin. Vielleicht kann jemand aushelfen ??


    Würde mich freuen, wenn du mal postest wie es so gelaufen ist und was dir aufgefallen ist. Lässt sich bestimmt noch verfeinern die Übung.

    Hört sich gut an. Und auch für eine D sehr passend. Das Umschaltspiel im Bezug auf Anspielstationen schaffen bzw. Freilaufen kannst du mit einem einfachen Trick / zusätzlicher Komponente sehr gut schulen. Benutze in den Spielformen einen zweiten Ball.
    Als Beispiel mal eine auf den ersten Blick simple Spielform. Mach die aber mal zwei Wochen durchgängig als fester Bestandteil im Trainingsschwerpunkt Passen und du wirst am Ende dieser zwei Wochen große Fortschritte bei deinen Spielern im Bereich Kopfgeschwindigkeit ( ist für mich die Vorstufe zur Handlungsschnelligkeit, mir fiel bislang nur nie ein besserer Begriff ein ) sehen:


    Je nach Spieleranzahl zu Anfang größeres, quadratisches Spielfeld. Pro Seite ein Anspieler, die auch beweglich sein sollen. Die Größe des Spielfeldes ist hierbei ndeine Stellschraube. Kleineres Feld bedeutet erhöhter Raumdruck und den sollte man erst später erhöhen. Zwei Bälle im Spiel. Gelb gegen Rot. Blau ist Anspieler. Ziel ist es in einer bestimmten Zeit möglichst viele Pässe auf die Anspieler zu spielen. Gewinnt Rot den Ball ist es deren Ziel möglichst lange Ballhalten, weil in dieser Zeit Gelb logischerweise keine Pässe=Punkte spielen/erzielen kann.
    Wichtig jetzt: Als Trainer lässt man sich oft zu dem Fehler verleiten, suboptimale Verhaltensweisen der Spieler außerhalb des eigentlich avisierten Coachingpunktes korrigieren zu wollen. In diesem Fall wird es vermutlich das Zweikampfverhalten beim Ballhalten sein. Daher mein Hinweis oben. Was will ich erreichen ? Nur das coache ich auch. Für dein Trainingsziel also:
    Nach dem Abspiel freilaufen und anspielbar sein. Umgebungsscan ( für diesen Bereich mache ich diese Übung gerade mit meiner B und nur das coache ich dann auch ) der Spieler, weil ich den im Spiel befindlichen zweiten Ball vielleicht besser erreiche und spielen kann.
    Dann Wechsel. Gelb geht raus und ist Anspieler, Rot gegen Blau usw.


    Ist eine einfache Spielform, aber man muss den Fußball nicht immer neu erfinden und was nützen mir hochkomplex aufgebaute Spielformen, wenn ich doch auch mit einfachen ( vom Aufbau und Ablauf her ) Spielformen mein Ziel erreichen kann ?!

    @bob-rooney
    Da muss ich erst nochmal nachfragen. Was genau ist denn jetzt dein Fokus ? Ballorientiertes Verschieben Defensiv oder gruppentaktisches Verschieben um Anspielstationen zu schaffen ?


    Diese Methode mit dem Seil ist mir bekannt, habe sie aber noch nie angewandt. Ich hatte oben schon geschrieben das ich absoluter Anhänger von visuellen Unterstützungen auf dem Platz bin. Also gerade beim Thema Verschieben nutze ich flache Markierungsteller um den Raum in Sektoren einzuteilen. Besser wären noch Markierungsbänder. Da bearbeite ich gerade meinen JL -).
    Die Spieler haben so gute Orientierungspunkte und beim Einfrieren von Situationen hast du einen sehr guten Aha-Effekt, wenn du ihnen auf einen Blick zeigen kannst, dass sie eine wichtige Anspielstation verschenkt haben, weil ein Sektor gänzlich unbesetzt ist. Oder im Deffensivverbund plötzlich zu zweit in einem Sektor stehen, die Abstände also viel zu kurz sind. Gruppentaktik ist mMn auch ein D-Jugendthema. Da würde ich meinen Schwerpunkt aber eher auf offensiv ausgerichtete Themen im Überzahlspiel ausrichten.


    Es ist nur sehr wichtig nicht gleichzeitig mehrere Thematiken trainieren zu wollen. Die Coachingpunkte für dich vorher klar definieren und sich darauf konzentrieren. Daher meine Frage oben. Was willst du denn jetzt genau trainieren ?

    @Ersatzbank
    Staune darüber was du aus meinem Posting für einen Rückschluss ziehst. Wo bitte steht da was von Argumente finden, um jemand von der Übernahme eines Trainingspostens zu überzeugen ?
    Der letzte Satz aus dem Posting ist doch eindeutig, oder ? Und Feedback bekommt man oft schon nach wenigen Jahren. Es war nur ein Beispiel und in meinem Fall nach fast 25 Jahren als Jugendtrainer ist es nunmal nicht ungewöhnlich, dass ehemalige Spieler von mir schon selbst Familie haben, obwohl ich noch weit von der 77 entfernt bin. Daher ist es bei mir nicht die bloße heile Welt, sondern sind Erfahrungswerte.


    Hauptgrund, warum wir nicht mehr Qualität in den Trainerbereich bei der Jugend bekommen, sind die Vereine selbst. Nur wenige ( hier in der Region ) setzen auf zukunftsorientierte, bindende Konzepte. In meinem jetzigen Verein kocht keiner sein eigenes Süppchen. Schert einer aus, gibt es ein Gespräch mit dem JL. Mehr als eine zweite Chance gibt es aber nicht. Das mag jetzt hart klingen, aber der Verein hat keine Nachwuchssorgen bei den Trainern. Wenn sich die Frage dieses Threads also tatsächlich auf die Qualität bezieht ist meine Antwort: Vereine ( oder Spielgemeinschaften ) müssen weg vom Denken "Hauptsache einer machts. Egal wie." Manchmal ist weniger mehr.

    Jeder Mensch braucht mMn zwei Dinge im Leben ( beruflich wie privat :( Anerkennung/ Wertschätzung und Perspektive. Dabei ist es individuell, wer wieviel von beidem besonders braucht. Der Eine braucht viel und oft Schulterklopfer/Lob um weiterhin motiviert zu sein. Dem anderen reicht es, ein Ziel zu haben und die Chance zu bekommen, dies auch erreichen zu können.
    Als Kinder- und Jugendtrainer ist es in der Regel aber so, dass die Bestätigung das richtige getan zu haben und auch die Anerkennung dafür zu bekommen, erst viele Jahre später erfolgen kann. Und meistens ist es sogar so, dass die Früchte des Tuns andere ernten. Nämlich Trainer äterer Altersklassen einschließlich Herrenbereich, die von der guten Ausbildung der Spieler profitieren. Im Herrenbereich fragt kein Schwein mehr danach, wer die Spieler denn so gut ausgebildet hat, dass sie jetzt der ersten Herren einen Sieg nach dem anderen bescheren. Oder die B und A auch in höheren Klassen erfolgreich sind. In der Zeitung steht da nix von wegen "auch und nicht zuletzt durch die gute Basisausbildung von XY eilt die erste Herren vom SV Hastenichgesehen von Sieg zu Sieg" und selbst im eigenen Verein kommt keiner auf die Idee mal darüber nachzudenken, wer vielleicht noch ein entscheidender Baustein für den Erfolg war.


    Dessen muss man sich als Jugendtrainer bewusst sein. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Wenn einem dies sogar egal ist oder zumindest nicht wichtig, hat man die Voraussetzung schlechthin um ein guter Jugendtrainer zu werden. Wer dies lange Jahre macht wird das Gefühl kennen bei einem Herrenspiel zuzuschauen und Freude am Spiel einzelner Spieler zu haben, die man trainiert hat, als sie noch nicht mal über die Bande gucken konnten. Man hört dann Kommentaren von anderen Zuschauern zu, wie "guter Techniker", "echt schnell am Ball", "verliert ja keine Zweikampf" usw. und schunzelt in sich hinein. Scheint er wohl mal gelernt zu haben -).


    Spätestens wenn dir ein erwachsener Mann mit einem Kleinkind auf dem Arm auf der Straße entgegenkommt und dich anspricht: Ey, Trainer. Kennst mich noch ?
    Und er dir dann in einem Gespräch erzählt, dass das Training und Spiel für ihn damals das Einzige war, wo er Freude und Spaß hatte und froh war, wenigstens für kurze Zeit von zuhause weg zu können, erkennt man, dass es wohl mehr ist was man als Jugendtrainer bewirkt bzw. leistet, als nur Fußball beizubringen. Diese Anerkennung kommt nur eben oft sehr viel später.


    Wollte ich für alle mal hier mal erzählen, die vielleicht gerade eine Phase haben wo sie zweifeln, warum sich das alles eigentlich antun. Siehe oben.

    Ich hoffe im Sinne der Kinder, dass ihr diesen Weg der Rotation konsequent weiter verfolgt. Das ist nachhaltige Ausbildung. Ich bin nun nicht mehr so auf Stand was diese Altersklassen betrifft, aber zumindest zu meiner Zeit als G-E Trainer ( ab D habe ich auf temporäre Rotation gewechselt ) gab es nur sehr wenige Trainerkollegen die ebenfalls rotiert haben. Ich erinnere mich an ganze Zwei !
    Ihr seit damit weit vorne. Die Früchte ernten später wahrscheinlich andere dafür. Bekommen das Lob und die Schulterklopfer wie toll sie doch trainieren und wie klasse sie doch die Spieler ausbilden würden. Nach meiner jetzigen Erfahrung und daraus resultierenden Einschätzung würden viel mehr Spieler auch in höheren Ligen spielen können, wenn sie entsprechend breit gefächert in den Anfangsjahren ausgebildet worden wären.


    Rotation ist eine der goldenen Regeln des Kinderfußballs und man braucht Leute wie euch, die das mit Geduld und Verständnis auch konsequent umsetzen und verfolgen. Also dürft ihr auch ruhig mal ein wenig Bauchpinselei ertragen -). Großes Lob an euch. Zieht es durch. Die euch anvertrauten Spieler werden später davon profitieren und das ist doch wohl das Wichtigste.

    @Powerzwergenpapa
    Ich meinte jetzt niemanden speziell. Kann auch sein, dass mein Eindruck mich täuschte. Es war und ist mir aber immer sehr wichtig darauf hinzuweisen, in den jüngsten Altersklassen klar und eindeutig Koordination und 1:1 Schulung als Fokus zu haben. Spiele gegen Gegner sind nur zusätzliche Trainingseinheiten und deswegen muss es belanglos sein, ob der Spieler/die Spielerin weiß was die Aufgabe einer Position ist. Er/sie sollte an jeder Stelle des Platzes mutig ins 1:1 gehen. Er/sie sollte mit steigendem Zeit-, Raum- und Gegnerdruck ( in der Reihenfolge ) im 1:1 Deffensiv auf das spätere Ballablaufen vorbereitet und trainiert werden. Hat man das als Ziel und Trainingsinhalt, schulst du automatisch individual-taktische Elemente als wichtige Grundlage. Tempoaufnahme rückwärts für einen F-E-ling sei hier genannt. Alleine das erfordert vom Trainer viel Fachwissen um dies den Kindern altersgerecht im Training spielerisch zu vermitteln.
    Dafür brauche ich keine Positionsvorgaben. Es ist von Positionen völlig unabhängig und auch schwächeren Spielern entsprechend zu vermitteln. Sie brauchen halt länger, aber dafür habe ich ja die Stellschrauben Zeit-, Raum- und Gegnerdruck im Training. Ich bin eben nur der Meinung, dass diese Spiele gegen Gegner in der G-E viel zu wichtig bzw. unter falschen Gesichtspunkten betrachtet werden. Hoffe es wird deutlich was ich meine.


    Habe das Posting oben auch nur geschrieben, weil im Zusammenhang mit diesem Thread ein Link über die Aufteilung im Kleinfeld kam. Da könnte sich so mancher Kleinfeldtrainer animiert fühlen, dass hier beschriebene Thema für eine C auch auf für das eigene Training anzuwenden.
    Muss nicht, aber wollte es nicht unerwähnt lassen.

    Ja gerne kannst du mich auch privat hier anschreiben.

    Äh..du wolltest doch die Tipps,richtig ? Dann solltest du mir schreiben was genau du trainieren möchtest. So rum wirds ein Schuh ;)

    Mich würde es auch interessieren @Steini ! Mir hat dieser Planer hier sehr geholfen (Link), steht viel zu den strukturellen Aspekten des C-Jugendtrainings drin.

    Ehrlich gesagt sehe ich eher davon ab, dass hier zu posten. Ich bin schon lange in diesem Forum und empfinde es immer noch als einzigartig und richtungsweisend was den Kinder- und Jugendfußball angeht. Was wir hier schon vor Jahren diskutiert haben findet erst seit relativ kurzer Zeit ( gefühlsmäßig seit 3-4 Jahren ) Einzug in diesen Altersklassen. Und die Einsicht, dass Jugendfußball nunmal kein Erwachsenenfußball ist, wird immer mehr. Es sind viele neue Mitglieder mit richtig guten Einstellungen und Postings hier dazu gekommen, wo man merkt, die haben Herzblut im Kinder- und Jugendfußball. Das freut mich sehr. Daher sehe ich in letzter Zeit vermehrt eröffnete Threads, wo es um Formationen oder "Systemen" auf Kleinfeld angeht, mit großer Skepsis und auch Besorgnis. Ich denke die Threaderöffner haben die besten Absichten, aber Einwände von mir und anderen Usern, dass ihr in diesen Altersklassen Individualtrainer und eben nicht Mannschaftstrainer seit, gehen doch schnell unter. Würde ich einen Verein führen, wären meine besten Leute im Bereich G - D. Da wird das Fundament gegossen. Da braucht man Leute, denen Lorbeeren und erst recht gruppen- und mannschaftstaktische Abläufe egal sind. Die Lorbeeren ernten später andere. Oder auch nicht, wenn ihr Scheisse gebaut habt :) Deswegen befürchte ich, wenn wir diesen Thread, bezogen auf eine C, weiter führen, könnte das in eine falsche Richtung führen. Daher vielleicht besser per PN.
    Wer sich für Taktik, insbesondere im Deffensivsektor, interessiert, dem empfehle ich nach Arrigo Sacchi zu googlen. Der hat mich geprägt und ist für mich der Mann, der den Fußball von heute schon "damals" im Kopf hatte. Aber bitte nur, wenn ihr ab B trainiert :D

    Das hört sich doch gut an und Elan, viele Ideen und ein Ziel das man sich steckt, ist doch 1000 Mal besser, als stumpf Übungen aus dem Netz oder Büchern durchzuziehen und dann mal schauen was da so bei raus kommt. Wenn man jedoch taktische Abläufe als Ziel hat, sollte man sich einen längerfristigen Plan zurecht legen und diesen konsequent verfolgen. Dabei die Geduld nicht verlieren und auch mal einen Schritt zurück gehen, wenn nötig.
    Ich hatte mit meiner B in der Vorbereitungsphase ( 4 Wochen, 4x Training plus Testspiel am WE ) zum Ende hin eine Woche lang ausschließlich gruppen- und mannschaftsbezogene Thematiken. Ich habe viele junge Spieler aus unserer C bekommen und neue, externe Spieler, bei denen dieser Bereich offensichtlich stark vernachlässigt wurde. Im Grunde musste ich bei dem Großteil meiner Mannschaft von Vorne anfangen, was das betrifft. Individual-taktisch gut geschult, aber wir spielen auf Landesebene und da reicht das alleine bei Weitem nicht. Sieht man jetzt auch im Ligabetrieb. Trotzdem bleibe ich entspannt, weil gerade dieser Bereich eben nicht von heute auf morgen Erfolge zeigt. Das nur für dich zur Einschätzung und als Orientierung, dies langfristig zu sehen.
    Du hast nun eine C und da würde ich dieses Thema anders bearbeiten wie mit einer B. In der Altersklasse C ist es enorm wichtig den Grundstock zu legen. Mehr aber auch erstmal nicht, auch wenn ihr auf Bezirksebene spielt und das mMn schon die Vorstufe zum Leistungsbereich ist.


    Ich bin ein großer Freund von visueller Unterstützung auf dem Platz. Bei meiner Trainingsmethodik spielen daher ( bei diesem Thema ) abgesteckte Felder bzw. Zonen eine große Rolle. Bezogen auf dein Thema und die Altersklasse, die du trainierst würde ich zum Anfang folgendermaßen vorgehen:
    Zunächst von der Eckkante des 16ers bis zum anderen 16er auf der gegenüberliegende Platzhälfte mit flachen Markierungshütchen in der selben Farbe eine Linie als Verlängerung ziehen. Das gleiche für die andere Seite. Du hast dann also zwei Linien von 16er zu 16er über den gesamten Platz.
    Das gleiche machst du von 5er zu 5er. Immer nuch die selbe Hütchenfarbe. Schaust du jetzt also von Tor zu Tor hast du fünf Zonen: Zwei Außenzonen, zwei Halbfeldzonen und ( die wichtigste ) eine Zentrumzone.
    Jetzt drittelst du das Feld noch mit einer anderen Hütchenfarbe von Seitenlinie zu Seitenlinie in Angriffszone, Mittelzone und Abwehrzone.
    Jeder Fußballplatz der Welt lässt sich so aufteilen. Anhand dieser Aufteilung und unterstützend mit einem Taktikboard erkennen sie, dass z.B. bei gegnerischem Ballbesitz außen in der Mittelfeldzone alle Spieler kompakt zu dieser Seite verschieben und dabei die auf der anderen Seite liegenden Außenzone dann nicht besetzt ist. Steht da noch einer einsam rum, solltest du ihm einen Hinweis geben-).
    Jetzt gibt mein Akku gleich den Geist auf. War jetzt mal so als Schnellbesohlung und Grundidee. Auf diesem gesteckten Platz lassen sich alle Spielformen durchführen und die Spieler haben eine Orientierung.
    Wenn es dir hilft, poste ich dieses WE mal, wie ich weiter vorgehen würde. Auch per PN da es vielleicht zu speziell und damit zu langweilig für alle ist, dann melde dich einfach.