Zur Personality vom Torwart will ich noch eines sagen:Z
Ich hätte da auch ein paar Tipps für euch!
Statt immer nur Torschüsse zu üben, braucht der auch noch anderes Training.
1. Pässe von unterschiedlicher Länge üben
Laßt ihn also mit der Mannschaft präzise Pässe üben. Aber nicht nur auf 5, sondern auch auf 15 Metern. Dabei schauen, dass er gut hinter (statt seitlich) dem Ball kommt, d.h. das Standbein direkt neben dem Ball, so dass er ihn mit dem Innenspann präzise trifft. Kann der Keeper auch einen präzisen Pass über 15 m, dann hat er deutlich mehr Varianten bei der Spieleröffnung
2. Wurftechniken trainieren
Statt immer nur den Ball zu rollen, sollte man mit ihm auch Wurftechniken üben. Erst mal einfach nur von unten nach oben, wobei darauf zu achten ist, dass der Keeper den Ball dabei nie mit beiden Händen wirft. Dann kann man auch seitliche Wurftechniken und bei guten Fortschritten auch Überkopf-Technik trainieren.
Auch hier gilt: kann der Keeper den Ball auch mal über 10 - 15 Meter zu einem Mitspieler werfen, so hat er mehr Varianten zur Spieleröffnung.
Beides bietet sich insbesondere dann an, wenn die eigenen Abwehrspieler sich nicht vom Fleck bewegen, dahinter aber freie Mitspieler anspielbar sind.
3. Spielfortsetzung nach Spieleröffnung
Wird der Ball kurz auf einen Mitspieler in den Fuß gespielt, so wird dieser vermutlich gleich vom Gegner attackiert? Je nach gepasster Seite und starkem Fuß, wird er sich nach außen oder nach innen drehen. Dreht er sich nach innen, so paßt er quer zur anderen Seite. Dieser Ball kann meist leicht vom Gegner erobert werden und es kommt zu einer Torchance.
Deshalb sollte man seinen Spielern zeigen, dass es in der eigenen Hälfte von großem Vorteil ist, wenn man sich nach außen dreht, um über die Außenbahnen anzugreifen. Dazu kann man im Training diese Situation, in der ein Spieler sich nach Innen dreht, einfrieren, um zu zeigen, dass es erfolgreicher ist, wenn man sich nach außen dreht und entweder Tempo aufnimmt oder nach vorn zum Mitspieler passt.
4. Dynamische Positionsanpassung des Keepers durch "Torwartampel"
Oft beobachtet ihr, dass der Torwart immer dann im "Zuschauermodus" ohne eigene Positionsanpassung ist, wenn der Ball in der gegnerischen Hälfte ist. Aber selbst, wenn er sich mal aus seinen Kasten traut, läuft er schon zurück, wenn der Gegner den Ball erobert hat, noch bevor der den langen Paß, den er leicht erkaufen könnte, spielt.
Für diese Situationen könnt ihr mit Pylonen oder Hütchen eine "Torwartampel" aufbauen. Die wird zunächst einmal so aufgebaut, dass an der tiefsten Position ca. 5 m vor dem Tor ein "rotes Hütchen" platziert wird, was seine hinterste Position beschreibt. Weitere 10 m davor wird das "gelbe Hütchen" positioniert, was auf die mittlere Position hinweist. Am hinteren Punkt des Mittelkreises stellt man das "grüne Hütchen" als die offensive Position.
Weil an der gegenüber liegenden Seite ebenfalls das rote, gelbe und grüne Hütchen für den gegnerischen Keeper positioniert wird, heißt das Ding auch "Ampel". Denn hat der eine Keeper "rot", weil der Gegner in seiner Hälfte unterwegs ist, hat der andere Keeper "grün". D.h. er ist sowohl anspielbar für seine Mitspieler, als das er auch den langen Paß vom Gegner unmittelbar nach Ballverlust seiner Mannschaft dort erobern kann.
Wenn ein Torwart lernt, wie er seinen Raum defensiv in der eigenen Hälfte beackert und offensiv bis vors gegnerische Tor gute Anspiele sucht, dann bekommt man selbst auch genug Torchancen. Bleibt er hingegen wie ein Zinnsoldat an der Torlinie stehen, so entsteht beim Spielaufbau, aber auch beim Ballverlust zwischen ihm und seinen Mitspielern ein großer Raum, in den der Gegner sehr gut seine Angriffe durchführen kann.
Als Eselsbrücke eignet sich die Torwartampel recht gut. Aber es braucht dennoch seine Zeit, weil auch die ballfernen Mitspieler erst einmal lernen müssen, ihre Position an die Position des Balles anzupassen.
Schließlich aber ist das auch eine gewisse Herausforderung für den Trainer. Denn solange der immer nur auf die Situation im Kampf um den Ball schaut, wird ihm nicht auffallen, dass die ballfernen Spieler sich im "Zuschauer-Modus" befinden. Weil aber "der Ball die meiste Kondition hat", wird zumeist darüber der Sieg erzielt, als dass alle Spieler eines Teams ständig aktiv am Spiel beteiligt sind.
Probiert es einfach mal aus. Ich wünsche euch viel Erfolg dabei!