Beiträge von TW-Trainer

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    Sorry, der hieß damals auch Prof. Lochmann! Es ist schon einige Jahre her. Ich fand seinen Vortrag interessant, aber die meisten eben nicht.

    Weil ich mich schon länger nicht mit Funino als Pflichtform beschäftigt habe, kann es auch sein, als dass die 4 Verbände, die sich anfangs weiterten, nun doch mitgemacht haben, weil man es sonst nicht bundesweit verpflichtend einführen kann.


    Es drehte sich bei diesen Diskussionen auch immer um den Torwart? Weil es ja irgendwie doch nicht soviel Spaß machen würde, wenn man nur auf ein leeres Tor schießt. Aber ist das vielleicht nicht nur die Denkweise von uns Erwachsenen, weil wir den Kindern unsere "Regeln aufschultern"?


    Mir wäre es sogar recht, wenn man diese ewige Diskussion, warum man den Torwart als einzige Funktion schon früh mit einer Stammposition definiert, endlich aufhört.


    Hinzu kommt, dass bei dieser Diskussion die Torgröße zumeist gar nicht berücksichtigt wird. So wird beim Handball im unteren Jugendbereich eine zweite Torlatte darunter montiert, sodass der Keeper auch eine realistische Chance bekommt, an einen Ball unterhalb der Torlatte zu gelangen.

    Beim unteren Jugendfussball ist es aber so, dass das 5 x 2 m Tor für die Bambins viel zu groß ist, während es für den älteren D-Jugend Jahrgang kaum noch Tore aus der Distanz gibt, weil hier das Tor schon zu klein ist. Letzteres führt dazu, dass man den Torwart zur C-Jugend in mit einem Feldspieler besetzt, der dann eben nicht nur an der Torlinie verharrt.


    Aus den vorgenannten Gründen wäre es mir lieber, wenn sich jeder auf allen Positionen ausprobieren kann.


    Allerdings glaube ich, dass es noch einige Anpassungen bei Funino geben wird, die das Spiel noch einfacher machen? Das ist m.E. auch notwendig, wenn Eltern (statt Trainer) die Kinder im Turnier an der Seitenauslinie betreuen sollen.


    Zwar hörte man von den Staffelleitern immer wieder die Sorge, dass ja schon in den letzten Jahren immer weniger Teams angemeldet wurden, weil man in den Vereinen keine Trainer mehr fand. Wenn denn noch mehr Erwachsene fürs Funino gebraucht würden, damit alle gleichzeitig spielen könnten, so würde sich erneute die Frage stellen, woher denn das plötzliche Interesse der Eltern kommen sollte?


    Ein Spielsystem, dass alle Probleme löst, wird es nicht geben. Dem hat man in der E-Jugend auch darin Rechnung getragen, als dass dort jeder entscheiden kann, ob man mit 5 gegen 5 plus Torwart auf Kleinfeldtore Fußball spielt oder weiterhin Funino?


    Ich sehe Funino als Chance an, den Fußball im unteren Jugendbereich breiter aufzustellen. Denn m.E. wurde seinerzeit zu viel vom Erwachsenen-Fußball auf den Kinderfußball kopiert. Die Erfahrung wird zeigen, inwieweit Funino eine Bereicherung für den Breitensport sein wird.


    Wenn ich dann aber sehe, dass die NLZ von Bundesligisten nun schon anfangen 8-jährige Kinder in Leistungsteams zu trainieren, damit man ihnen nicht die besten Talente vor der Nase wegschnappt, so müssen die Kinder auch besser vor den Auswüchsen des Leistungsfussballs geschützt werden.


    Denn während der Drop-Out im Breitensport bereits in der D-Jugend stattfindet, fragen sich viele der NLZ-Spieler in der C-Jugend, warum sie sich diesen wachsenden Leistungsdruck antun? Der Spaß beim gemeinsamen Kicken gehört untrennbar zum Kinderfußball, weshalb auch kein Kind für sein Hobby eine Leistungskritik verdient hat.

    Als Professor Hofmann von der Uni Erlangen vor Jahren sein Modell des zukünftigen Kinderfußballs vorstellte, war ich einer der wenigen, die sich die Präsentation bis zum Schluß angehört hat.


    Das viele den Raum verließen, lag nicht am Professor, sondern daran, als dass sie sich als NLZ-Trainer nicht angesprochen fühlten.


    Weil es sich nicht um ein Diskussionsforum handelte, konnte auch nicht hinterfragt werden, ob denn tatsächlich die Süd-Amerikaner und Süd-Europäer über Funino ihr besonderes Spielverständnis und ihre technischen Fähigkeiten erlangt hatten? Denn im Nachhinein stellte sich heraus, dass die kleinen Tore nur deshalb aufgestellt wurden, weil die größeren Tore sehr viel teurer waren. Hinzu kam, dass Funino in den großen spanischen Clubs schon gar keine Rolle mehr spielte.


    Aber das sollte nicht davon abhalten, sich über die Vorteile von Funino Gedanken zu machen? Denn weil die Teams kleiner sind, wären mehr Ballkontakte denkbar? Denn eines seiner Argumente lautete: im unteren Jugendbereich bekommen die besten Spieler häufig ca. 80 % aller Ballkontakte, während die schwächeren Spieler sich aufgrund von wenigen Ballkontakten kaum weiter entwickeln können.


    Als nächstes hob er hervor, dass es anders wie beim Fußballspiel, die Möglichkeit gäbe, mehrere Funino-Felder nebeneinander aufzubauen. Denn wichtig sei, dass niemand mehr zuschauen müßte.


    Nun haben wir bereits Erfahrungen über mehrere Jahre Funino. Zum Teil wurden mehrere Felder aufgebaut. Zum Teil gab es Fußballfeld und Funino nebeneinander, sodass auch hierbei niemand zuschauen mußte.


    Allerdings waren es fast immer die Erwachsenen, die als Trainer/Betreuer ins Spiel eingriffen, weil für sie nur das Ergebnis zählte. So wußten sich manche Trainer darin zu helfen, dass bei Ballverlust zwei seiner Spieler sofort vor den beiden Toren Position einnahmen, während ein Dritter das angreifende Team störte. Weil aber die Tore selbst dann viel zu klein sind, wenn sich jemand 2 m davor positioniert, gab es kaum spannende Spiele auf Augenhöhe.


    In der Auswahl spielen wir Funino als Spielform schon seit Jahren. Es macht allen Beteiligten sehr viel Spaß, weil hierbei situative Entscheidungen sowie die Präzision bei Pässen und Torabschlüssen gut trainiert werden kann.


    Aber so nach 10 - 15 Min. fangen dann die ersten an zu fragen, wann wir denn endlich "richtigen Fußball" spielen? Fragt man nach, was sie damit meinen, dann dauert es meist nicht lange, bis irgendwer antwortet: "ich will auch mal richtig unter den Ball hauen und dann soll der Ball in den Winkel gehen"!


    Mein Fazit ist: Funino hat durchaus seine Berechtigung, weil es den Kindern sehr viel Spaß macht! Es kommt aber vielmehr auf uns Erwachsene an, ob wir bereit sind, den Kindern ihren Fußball zurück zu geben. Der kann mal auf 4 und mal auf 2 Toren stattfinden, solange sie ihre Neugier dabei ausleben können.


    Insofern fand ich es nicht okay, dass bereits 4 Verbände signalisiert haben, dass sie bei der geplanten Einführung von Funino nicht mitziehen wollen, weil man nach ihrer Meinung dafür zu viele Trainer bräuchte. Mit dieser traditionellen Denke, dass man ja schon heute viel zu wenig Trainer hat, kommt man m.E. nicht weiter, wenn es zunächst darum geht, was Kinder am liebsten wollen oder?

    Wie bereits mehrfach erwähnt, gibts zu zwei naheliegende Lösungen fürs Problem.


    Entweder man verändert die Sichtweise aufs Problem, indem man seinen früheren Trainerkollegen zunehmend ignoriert, weil es reine Zeitverschwendung sein könnte, sich mit dessen Gedankengängen in seiner kostbaren Freizeit zu beschäftigen. Oder man löst das Problem dadurch, als dass man sich bei einem anderen Verein bewirbt, wo man einen besseren Rückhalt durch Vorstand und Jugendleitung bekommt?


    Die dritte Lösung: den Frust vor sich her schieben ist wohl die schlechteste?

    Sorry, ich habe zwischen Leistungsfussball und Breitensport unterschieden. Im ersten Fall sind die Trainingsinhalte die oberste Priorität, weil sie mit konkreten Leistungszielen verbunden sind. Beim Breitensport gestaltet sich das Training weitgehend als Treffen aus, bei dem die Leistungsverbesserung nicht oberste Priorität hat, sondern ein regelmäßiges Treffen auch den Zweck erfüllt, die Freude an seinem Hobby unabhängig von seiner eigenen oder der anderen Leistung zu teilen.


    Insofern wäre auch nach meiner Meinung ein regelmäßiges wöchentliche Treffen in der Halle sinnvoll. Mehr wird schon häufig deshalb nicht möglich sein, weil man sich hier die Hallenzeiten mit den typischen Hallensportarten teilen muß.

    Vielen Dank für die Reaktivierung zur Reportage.


    Weil die befragten Keeper schon eine Reihe von Jahren nicht mehr aktiv sind, sollte man die zwischenzeitlichen Veränderungen:


    1. "Kontakt-Knie" wurde verboten, wenn TW mit hohem Knie in den Gegner hinein springt

    2. Torwart darf im Luftkampf vom Gegner regelkonform attackiert werden

    3. Video-Beweis entlarvt vermeintliches Abseits und auch versteckte Fouls des Keepers

    4. TW wird sehr viel mehr defensiv wie offensiv ins Spiel eingebunden wie früher

    5. Bei Eckbällen stehen keine eigenen Spieler mehr am vorderen und/oder hinteren Pfosten


    berücksichtigen.


    Es gab aber auch während der Zeit zwischen den aktiven Zeiten von Toni Schumacher und Oli Kahn Veränderungen. Während der Ära Schumacher wurde noch mit Libero gespielt. Bei Kahn gab es zum Ende seiner Karriere bereits taktische Veränderungen in Richtung Spiel mit Kette, was zur Folge hatte, dass der TW einige Aufgaben des Libero mit übernehmen sollte. Weil Oli Kahn nicht viel mit dem Ball am Fuß (außer weit weg dreschen) anfangen konnte, wurde Jens Lehmann (war bis 16 Jahren noch Angreifer) von Klinsmann in die Nationalmannschaft geholt.


    Zu ihrer Zeit waren sie Weltklasse-Torhüter.


    Aber es macht wenig Sinn, sie mit dem heutigen Torwartspiel aufgrund der Zunahme der Aufgaben und einer anderen Gewichtung zwischen defensiven und offensiven Aufgaben miteinander zu vergleichen.


    Ein wesentlicher Vorteil besteht aber auch darin, dass die heutigen Profi-Keeper Mental-Trainer haben, die ihnen helfen besser mit dem Leistungsdruck umzugehen. Denn beim Torwart ist es nun mal so wie bei einem Boxer im Ring: wenn der sich falsch, zu spät oder gar nicht entscheidet, dann kanns beim Boxer schon mal weh tun; der Torwart muß dann meist den Ball aus dem Netz holen!

    Ich würde gern eine grundsätzliche Frage zum Training daraus machen!


    Was glaubt ihr? Ist es wichtig, dass man möglichst viel Zeit mit dem Training verbringt, in dem man öfter trainiert? Oder kommt es vielleicht viel mehr darauf an, was man im Training macht, weil aus vielen Ballkontakten nicht automatisch auch gute Ballkontakte werden?

    Die Doku ist leider nicht mehr im Netz. Ich vermute mal, dass es sich (wie häufig) um die Spezialisierung dreht?


    Für mich ist ein Torwart einer, der alles das mit dem Ball genauso schnell und technischer perfekt kann und dann auch noch ein paar Bälle hält.

    Das hört sich für den ersten Moment ziemlich bescheuert an, das gebe ich gerne zu. Aber ich habe es ausprobiert und es klappte überall da, wo die Trainingsteilnehmer Spaß daran hatten, sich auf allen Positionen auszuprobieren.


    Zwar hatte ich besonders große Erfolge, wenn Torhüter*innen sich auf Angreifer-Positionen ausprobieren konnten, weshalb ich vermute, dass sie den sonst fehlenden Teil an Fähigkeiten im Spielverständnis dadurch holten, als dass sie die torgefährlichen Situationen aus einer anderen Perspektive erleben konnten. Das half ihnen dabei, Distanzen besser einzuschätzen. So auch, dass beim gegnerischen Pass der Ball mit der doppelten Geschwindigkeit auf sie zukommt, während der Gegner nur hinter dem Ball her rennend kaum noch an Tempo zu liegen kann. Wer aber zuerst am Ball ist, der entscheidet darüber, wie es weiter geht.


    Im vergangenen Jahr gab es ein Novum, worüber ich mich besonders gefreut habe. Weil ich die beiden U 17 Bundesliga-Keeperinnen von meiner Auswahl her kannte (davon eine bereits mit Einsätzen in der Nationalmannschaft) kam ein drittes Mädchen aus unserer Torwartschule hinzu. So konnte ich den Trainer überzeugen, dass die Dritte auch Einsätze als Feldspielerin bekam, weil sie ihre Mannschaft dabei nicht schwächte.


    Irgendwo hab ich hier gelesen, dass bei einem Stammtorwart die anderen gar keine Chance haben! Liegt das nicht auch an uns, ob und wie wir das Team führen? Wenn es schon in der Bundesliga funktioniert, dass jede/r auch Erfahrungen auf dem Spielfeld sammeln kann, wenn ein/e andere/r im Tor steht, dann ist das doch viel besser, als auf der Reservebank zu sitzen oder?

    Hallo Vossi!


    Du wunderst dich, warum die Mädchen ständig verlieren, aber immer wieder Quatsch machen und Spaß dabei empfinden, während du deine Aufgaben in erster Linie darin siehst, jede Spielerin besser zu machen, um auch mal ein Spiel zu gewinnen?


    Einige Tipps dazu hast du bereits erhalten! Übungen mit 14 Spielerinnen sind schwierig, wenn man allein als Trainer*in ist. Hinzu kommt, dass man im Breitensport keine homogene Trainingsgruppe hat. Da ist die eine überfordert und die andere langweilt sich. Das Ergebnis ist dann Quatsch machen, statt dem Trainer weiterhin zuzuhören.

    Spielformen sind da schon ein besseres Mittel. Dabei kannst du die Mädchen in kleine Gruppe mal nach Freundinnen und mal nach Leistungsvermögen zusammen stellen. Denn beides kommt aufs Gleiche hinaus. Freundinnen helfen sich untereinander - gleichstarke Spielerinnen können sich gegenseitig pushen.

    Ganz wichtig für die Trainingssteuerung ist auch, wann man was macht? 5 Min. Warmmachen durch Dribbling und ein paar Finten sollten reichen. Dann kann es schon mit der ersten Spielform losgehen. Ganz wichtig ist, dass es interessant für die Mädchen sind soll. Selbst die Abschlußspiele müssen gar nicht immer gleich sein. So kann man mal zwei Teams bilden, bei denen sich je 2 Mädchen an den Händen anfassen sollen und so in alle Richtungen gemeinsam laufen. Man kann sie auch mal bitten, die Schuhe auszuziehen, in die Hände zu nehmen, um mit einem Plastikball "Hand-Fußball" zu spielen. Um mehr Aktionen zu generieren kann man auch mal mit 2 Bällen spielen lassen.

    Es kommt eigentlich nur auf ein paar Dinge an:

    1. Die Mädchen kommen, weil sie Spaß mit dem Ball an der Seite ihrer Freundinnen haben wollen

    2. Sie können alles mit dem Ball machen, wofür sie viel Lob bekommen sollten (denn niemand hat für sein Hobby Kritik verdient)

    3. Die Rolle des Trainers ist dabei sehr bescheiden: denn er hilft nur dort, wo die Mädchen allein noch nicht weiterkommen

    (darauf folgt: lieber Fragen stellen als Antworten geben)


    Wir vergessen manchmal, dass auch wir als Trainer unseren Spaß haben wollen. Denn sonst würden wir es nicht machen. Allerdings sollten die Ansichten darüber mit der der Mannschaft überein stimmen. Wenn es nur ums Ergebnis geht, dann ist man sowieso im Breitensport falsch. Aber auch in höheren Ligen werden nur dann die besten Leistungen erzielt, wenn sich jeder dort wohlfühlt.


    Man könnte vermutlich ein Buch darüber schreiben, was im Fußball der Mädchen und Frauen sonst noch alles anders ist! Ich versuch es mal so anzudeuten: sie geben ihren Trainern sehr viel zurück, wenn sie sich wohlfühlen. Andererseits bekommt man negative Äußerungen von vor einigen Monaten bei passender Gelegenheit zurück.


    Es ist deshalb sehr viel einfacher eine Mädchenmannschaft entlang regelmäßiger Erfolgserlebnisse zu führen, als sich irgendwelche Pflichtprogramme auszudenken. Denn wenn man ihnen hilft, ihr Selbstbewußtsein stärken, dann trauen sie sich immer mehr zu. Und das willst du ja!


    Viel Erfolg!!!

    Stimmt auch wieder! Denn Yann Sommer hatte die höchste Erfolgsquote im messbaren Bereich. Ich wollte nur damit zu Ausdruck bringen, dass es im Anforderungsprofil vollkommen ausreicht, wenn man sich einen Torwart mit normaler Körpergröße holt, weil es heutzutage nicht mehr allein auf Länge und Sprungkraft ankommt, sondern der Verteidigungs- und Angriffsraum zusätzliche Anforderungen fürs Profil stellen. Das "Gesamtpaket" hat sich verändert! Das heißt aber im Umkehrschluß nicht, dass besonders große Torleute diese Anforderungen nicht auch erfüllen könnten.

    Vielleicht noch folgenden Hinweis an dieser Stelle:


    Zwar liegt es an jedem Talent und insbesondere auch an seinen Eltern und Trainern, wie die Karriere im Fußball weiter verläuft. Auch spielt es nicht unbedingt eine Rolle, ob ein Keeper es in der Auswahl schafft, weil man Leistung auch so definieren kann, dass jeder in der Mannschaft und Liga spielen sollte, wo es ihm am meisten Spaß macht. Denn für die meisten ist und bleibt es ein Hobby, für das niemand Kritik verdient hat.

    Allerdings ist es uns anhand der Methode jeden Teilnehmer entlang regelmäßiger Erfolgserlebnisse gelungen, dass jeder vierte Nachwuchskeeper es in einer Auswahl geschafft hat. Einige von ihnen schafften es in die Verbandsauswahl. Drei davon durften sich über Einsätze zu Länderspielen in der Nationalmannschaft freuen.

    Und weil wir schon mal bei den Vorurteilen sind: der Torwarttrainer, der hier seinen bescheidenen Anteil hatte, war selbst nie Torwart! Kann es daran liegen, dass wir sehr viel ungeprüfte Weisheiten des Fussballs in uns tragen, die uns daran hindern, manches kritisch zu prüfen, um zu anderen Erkenntnissen zu gelangen?


    Da ist zum Beispiel die Überlegung, ob die Kopie des Erwachsenen-Fußballs eine der Ursachen dafür ist, warum wir auch unsere Kinder nach momentanen physischen und psychischen Maßstäben messen, obwohl zu diesem Zeitpunkt eine zuverlässige Erfolgsprognose kaum möglich ist?

    In einigen Leistungszentren holt man nun schon 8 Jährige vom Kinderspielplatz, zieht ihnen Fußballschuhe an, damit sie nicht von anderen Vereinen weggeschnappt werden. Was die Kinder wollen, wird den Eltern eingeredet!

    Hallo,


    das Thema Torwartsichtung auf dem Stützpunkt ist zwar schon viele Jahre alt, beschäftigt uns aber immer noch.


    Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, eine Positionssichtung zu machen? Ich würde sogar noch früher anfangen, um zu fragen, ob es überhaupt sinnvoll ist, eine "Stichtagssichtung" für die Nominierung einer Auswahlmannschaft zu machen?


    Denn es leiten sich zwei Fragen darin ab:


    1. Wer ein spezielles Torwarttraining bekommt, ist im Vorteil

    2. Wer einen guten Heimat-Trainer hat, ist im Vorteil


    Wer beides nicht hat, der hat kaum eine Chance!


    Weil es aber nicht die Aufgabe eines Stützpunkttrainers ist die Leistungen der Heimatvereinstrainer der Kandidaten zu prüfen, so wäre es vielleicht besser, die Fähigkeiten der Spieler erst dann zu beurteilen, wenn feststellbar ist, was in einem bestimmten Zeitraum aufgrund mehrfacher Einladungen zum Stützpunkttraining anhand der Impulse des Auswahltrainers dazu gelernt wurde? Denn ein typisches Talentmerkmal besteht doch darin, dass es schneller lernt als normal veranlagte Kinder.


    Beim Torwart wird es besonders schwierig, weil deren Anforderungsprofil häufig noch aus jener Zeit stammt, als er größer und mutiger sein sollte als alle anderen. Weil sich der Keeper seinerzeit ausschließlich an der Torlinie aufhielt, kam man auf die Idee, ihn lediglich anhand seiner Fähigkeiten in der Zielverteidigung (Bälle halten) zu beurteilen! Dass eine normale Körperlänge ausreicht, weil der heutige Keeper mehr Aufgaben dazu bekommen hat, weshalb er schnell im Kopf und in den Beinen sein soll, hat sich längst noch nicht überall herum gesprochen.


    Vielleicht dient es als Fingerzeig dafür, dass die Größe eines Kindes, dass sowieso noch wächst, aber auch die eines erwachsenen Torwarts unerheblich ist. Bis vor kurzem betrug die Größe der 3 Torhüter von Borussia Mönchengladbach noch: 1,81, 182 und 1,83. Damit die Bayern auf "Nummer sicher" gehen, haben sie sich mit Yann Sommer den "Größten" mit 1,83 m heraus gesucht. Zwar ist er damit immer noch einer der kleinsten Bundesliga-Keeper, jedoch hat er die höchste Erfolgsquote bei der Torverteidigung.


    Man sollte sich einmal fragen, was denn die 20 cm mehr an Körperlänge nützt, wenn sich der Torwart 2 - 3 m von der Stelle entfernt positioniert, in die der Ball gespielt wird? Was nützt es in der Summe, wenn ein Hüne einen Ball aus dem Winkel kratzt, aber der nächste Ball aufgrund eines Positionsfehlers in Tormitte über die Linie rollt?


    Sicherlich gibt es kein Erfolgsrezept, wie man jedem Nachwuchsspieler gerecht wird. Aber vielleicht wäre es eine gute Idee, nicht mehr Mannschaft und Torwart isoliert zu trainieren, sondern die Torwartausbildung ins Mannschaftstraining zu integrieren.


    Weil ich schon seit einigen Jahren kritisiert habe, dass die Torhüter selbst im Profibereich häufig nicht sinnvoll ins Mannschaftstraining integriert werden, würde ich mich gern mit euch darüber unterhalten, ob ihr dies ebenfalls als sinnvoll erachtet?

    Ich sehe es ein wenig anders.


    Während man sich im Bambini-Bereich mit Spielen rund um den Ball beschäftigt, kann man ab der F-Jugend die erste Neugier auf sämtliche Aufgaben im Fußball starten. Denn ab diesem Alter werden die Konzentrationsphasen länger, weshalb man es für ein geeignetes Alter für den Schuleintritt hält.


    Allerdings gilt es zuvor zu prüfen, ob ausreichend Spaß an den Torwartaufgaben vorhanden ist? Denn die Ausbildung soll sich ja auch lohnen.


    Weil die Nachfrage nach qualifiziertem Torwarttraining selbst während der Corona-Pause im norddeutschen Raum immer größer wurde, haben wir nur noch Ausbildungsplätze frei, die wir gerne an Nachwuchskeeper mit Talent vergeben möchten. Das kann am besten in einem Probetraining geprüft werden. Denn in einem starken Teams werden häufig auch die Fähigkeiten des Torwarts überschätzt, während in einem schwachen Team auch der Torwart häufig unterschätzt wird. Deshalb braucht es auch die Erfahrung, wie man den Schwierigkeitsgrad rasch heraus findet, um zu schauen, wie der Torwartschüler die Impulse umsetzt? Denn ein typisches Merkmal für ein Talent besteht darin, dass er/sie schneller lernt als üblich.


    Da wir wenig Sinn darin sehen, Keeper auf die Warteliste zu setzen, haben wir für alle Interessierten Videoclips mit Beschreibungen auf unsere Homepage gesetzt. Hier kann sich jeder Übungen heraus suchen. Besonders bei der Frage, wer denn der geeignete Torwart für sein Team ist, kann man zunächst mit der gesamten Mannschaft einfache Übungen durchführen, bei denen es zunächst darum geht, wie sich die Teilnehmer vor schmerzhaften Kontakten mit Ball, Boden oder Gegner schützen können. Danach kann jeder, der es möchte, sich von Anfang an mit Spaß auf der Torwartposition ausprobieren.


    Schließlich möchte davor warnen, zu früh Stammpositionen zu vergeben. Das gilt besonders für den Torwart, der häufig seine Karriere auf dieser Position beginnt und auch beendet. Es käme ja auch kein Lehrer auf die Idee einen Erstklässler zu fragen, was er einmal werden will, um ihn fortan nur noch das beizubringen, was er für seinen späteren Beruf braucht.


    Weil eine Ausbildung auch nicht in ein paar Tagen erledigt ist, sollten darin mittel- und langfristige Ziele enthalten sein. Deshalb ist es auch wichtig, zunächst in die Breite, um danach in die Tiefe auszubilden. So ist es eine unserer Torhüterinnen gelungen, nach ihrem Wechsel in die U 17 Bundesliga dort auch Einsätze als Angreiferin zu erhalten, weil sie die Mannschaft dabei nicht schwächt. Denn es ist kein Zufall, dass unsere besten Torhüter auch gute Fussballer sind, während die vielen durchschnittlichen Keeper nur deshalb in ihrer Entwicklung nicht weiterkommen, weil sie mit dem Ball am Fuß kaum etwas anfangen können, sodass man selbst bei den Profi-Keepern jedes Wochenende Patzer findet. Dazu findet man dann auch Statistiken, die Auskunft darüber geben, wie viele Pässe des Torwarts beim Mitspieler landen (allerdings sind derzeit noch die Abstöße im einen 16-er dabei, was Quatsch ist, weil ohne Gegnerdruck).


    Ihr könnt euch die Chips gern auf Home anschauen und euer Feedback dazu geben

    @Sir Alex


    Großes Lob. Brillant erklärt!


    Ich hätte sicher noch den Part des Torwarts in diesen Situationen erklären können. Aber das schenke ich mir, denn wenn Mobbing hier erlaubt ist, dann bleibt man wohl besser nur Leser!


    Hoffe, dir ereilt nicht das gleiche Schicksal, nur weil dich ein Dummkopf man nicht versteht? Dann werde ich wohl auch nicht mehr was Gutes zum lesen bekommen!

    Melde mich nur kurz wieder zu Wort, denn ich habe mich aufgrund persönlicher Beleidigungen zurück gezogen. Leider wurde der Verfasser nicht vom Administrator gesperrt, wie es normalerweise geschieht, um eine gewisse Diskussionskultur aufrecht zu erhalten.


    Zum Glück hat @Sir Alex die Rolle gut übernommen. Wir beide haben das gleiche Ziel zur Förderung des Nachwuchses, aber nicht immer die gleiche Meinung darüber, was der bestmögliche Weg ist. Aber wir sind dabei immer sachlich geblieben und respektvoll miteinander umgegangen. Lest also seine Beiträge sehr genau, denn sie werden euch bei einige Fragen passende Antworten geben.


    Dieses Forum ist dafür bekannt das man sich hilft. Dazu gehört jedoch auch die Fairness im Umgang mit anderen Meinungen. Dümmliche Rechthaberei sollte hier kein Sprachrohr finden! <X !!!

    @TSV-Reini


    So paßt es! Fehlen nur noch die Abstände für die einzelnen Aufgaben.


    Vorschlag:
    1. Angreifer ca. 15 m vor Strafraumgrenze
    2. Teilaktiver Abwehrspieler ca. 6 m vor Strafraumgrenze
    3. Torwart am 5-er



    zu 1. Bei 9 m Abstand sollte der Angreifer genügend Zeit haben, um Tempo aufzunehmen und sich aufs Timing der Finte zu konzentrieren.
    zu 2. steht der teilaktive Abwehrspieler deutlich höher, werden die Aufgaben: Finte und Torabschluß getrennt (würde vermutlich ein 1vs1 daraus werden)
    steht der teilaktive Abwehrspieler deutlich tiefer, würde der Torwart sich ganz einfach den Ball in dem Moment greifen, wo der Angreifer bei seiner Finte den Ball am Abwehrspieler vorbei legt
    zu 3. Im Wettkampf weiß der Keeper nicht, ob der Angreifer schießt oder fintiert, weshalb er eine distanzneutrale Positon wählt


    Bei dieser Ausgangslage kannst du die Übung falls erforderlich erweitern und/oder die Schwierigkeitsgrad erhöhen. Wird jedoch bei 5 - 6 Minuten Übungszeit gar nicht der Fall sein. Aber es kann nicht schaden, sich auf Varianten vorzubereiten. (Manche Prüfer lassen sich gern ein paar "Gemeinheiten" dazu einfallen, wenn ihnen eine Übung zu langweilig erscheint.)


    Viel Erfolg!


    Hab noch na andere Frage? Bei dir steht E-Jugend! Hast du vorher schon mal im mittleren oder oberen Jugendbereich auf Großfeld trainiert?

    @TSV-Reini


    Lt. Skizze besteht der Übungsablauf aus:


    1. Andribbeln
    2. Finte im Viereck
    3. Doppelpaß mit Mitspieler
    4. Torabschluß
    5. Positionswechsel


    Aufgrund der Skizze soll eine Finte ohne finalen Torabschluß gewählt werden (weil erst danach zum Mitspieler gepaßt wird). Wenn ich dein Prüfer wäre, dann würde ich sagen, der Angreifer hat eine falsche Entscheidung getroffen. Denn er hätte einen möglichen Ballverlust beim Zweikampf (wozu sollte er sonst eine Finte machen?) vermeiden können, indem er zum Mitspieler gepaßt hätte.


    Also würde ich die Aufgaben-Reihenfolge verändern und erst den Doppelpaß mit dem Mitspieler und dann den finalen Zweikampf mit Finte machen.


    Wenn du eine C-Jugend-Landesauswahl als Übungsgruppe hast, kannst du erst mal mit einem einfachen"Übersteiger" als Finte starten. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kannst du als nächstes den "Zidane-Trick" wählen.


    Noch was:


    Die Übung ist so noch nicht zu ende. Denn in den überwiegenden Fällen wird der Keeper den Ball fangen, weshalb die Aktion mit einer guten Spieleröffnung fortgesetzt werden kann. In diesem Fall würde ich entweder den Angreifer nach dem Torabschluß zum Mitspieler machen, der vom Torwart den Ball in den "offensiven Fuß" gerollt bekommt, damit er bereits beim 1. Ballkontakt einen Raumgewinn hat.


    Man kann aber auch das Viereck nicht frontal sondern etwas seitlich aufbauen. In diesem Fall würde sich ein Spielaufbau mit Seitenwechsel anbieten, weshalb du dort einen weiteren Aufbauspieler positionieren kannst. In diesem Fall kannst du auch die unterschiedlichen Techniken (Rollen, Schleuderwurf, Schlagwurf, Überkopfwurf, flacher, halbhoher, hoher Paß mit rechten/linken Fuß sowie unterschiedliche Abschlagtechniken) üben lassen.


    Der besondere Lerneffekt bei der Übung einer "vollständigen Aktion" besteht darin, als dass sie spieltypisch ist, während ein Ende mit Torabschluß lediglich ein Teil der Aktion darstellt.


    Viel Erfolg! Kannst ja schreiben, wie es gelaufen ist.

    @Andre


    Jetzt wird es klarer!


    Ja, das Problem mit einem "würdigen" Nachfolger hat wohl jeder Trainer (unabhängig davon, ob er Vatertrainer ist)! Denn gelingt es dem Verein nicht einen guten Nachfolger zu finden, so kann jahrelange, mühevolle Arbeit in kurzer Zeit vernichtet werden. Das ist ganz besonders schmerzvoll für den Trainer, der sein ganzes Herzblut in die Entwicklung des Teams gesteckt hat.


    Nur ging es hier um die schwierige Frage, ob man als Vater oder Mutter überhaupt ein Team trainieren sollte oder ob es besser für alle ist, wenn man dann ein anderes Team trainiert?


    Geht man davon aus, als das der Vater oder die Mutter ausreichend Trainerfähigkeiten mitbringt, so wäre es aus sportlicher Hinsicht ggf. einfacher ein anderes Team zu trainieren. Denn in dieser Konstellation gäbe es vermutlich weniger schwierige Kontaktfelder in der Mannschaftsführung. Problem wäre jedoch, dass es sich aus zeitlichen Gründen machen lassen würde. Denn die Trainer im unteren Jugendbereich werden ja meist auch noch als "Kinder-Taxi" eingesetzt.


    Es ist sicher nicht einfach zu entscheiden, weil sich jede Situation anders darstellt. Denn es gibt bestimmt auch Beispiele, in denen Vater/Muttertrainer die bestmögliche Lösung ist.