Sorry, der hieß damals auch Prof. Lochmann! Es ist schon einige Jahre her. Ich fand seinen Vortrag interessant, aber die meisten eben nicht.
Weil ich mich schon länger nicht mit Funino als Pflichtform beschäftigt habe, kann es auch sein, als dass die 4 Verbände, die sich anfangs weiterten, nun doch mitgemacht haben, weil man es sonst nicht bundesweit verpflichtend einführen kann.
Es drehte sich bei diesen Diskussionen auch immer um den Torwart? Weil es ja irgendwie doch nicht soviel Spaß machen würde, wenn man nur auf ein leeres Tor schießt. Aber ist das vielleicht nicht nur die Denkweise von uns Erwachsenen, weil wir den Kindern unsere "Regeln aufschultern"?
Mir wäre es sogar recht, wenn man diese ewige Diskussion, warum man den Torwart als einzige Funktion schon früh mit einer Stammposition definiert, endlich aufhört.
Hinzu kommt, dass bei dieser Diskussion die Torgröße zumeist gar nicht berücksichtigt wird. So wird beim Handball im unteren Jugendbereich eine zweite Torlatte darunter montiert, sodass der Keeper auch eine realistische Chance bekommt, an einen Ball unterhalb der Torlatte zu gelangen.
Beim unteren Jugendfussball ist es aber so, dass das 5 x 2 m Tor für die Bambins viel zu groß ist, während es für den älteren D-Jugend Jahrgang kaum noch Tore aus der Distanz gibt, weil hier das Tor schon zu klein ist. Letzteres führt dazu, dass man den Torwart zur C-Jugend in mit einem Feldspieler besetzt, der dann eben nicht nur an der Torlinie verharrt.
Aus den vorgenannten Gründen wäre es mir lieber, wenn sich jeder auf allen Positionen ausprobieren kann.
Allerdings glaube ich, dass es noch einige Anpassungen bei Funino geben wird, die das Spiel noch einfacher machen? Das ist m.E. auch notwendig, wenn Eltern (statt Trainer) die Kinder im Turnier an der Seitenauslinie betreuen sollen.
Zwar hörte man von den Staffelleitern immer wieder die Sorge, dass ja schon in den letzten Jahren immer weniger Teams angemeldet wurden, weil man in den Vereinen keine Trainer mehr fand. Wenn denn noch mehr Erwachsene fürs Funino gebraucht würden, damit alle gleichzeitig spielen könnten, so würde sich erneute die Frage stellen, woher denn das plötzliche Interesse der Eltern kommen sollte?
Ein Spielsystem, dass alle Probleme löst, wird es nicht geben. Dem hat man in der E-Jugend auch darin Rechnung getragen, als dass dort jeder entscheiden kann, ob man mit 5 gegen 5 plus Torwart auf Kleinfeldtore Fußball spielt oder weiterhin Funino?
Ich sehe Funino als Chance an, den Fußball im unteren Jugendbereich breiter aufzustellen. Denn m.E. wurde seinerzeit zu viel vom Erwachsenen-Fußball auf den Kinderfußball kopiert. Die Erfahrung wird zeigen, inwieweit Funino eine Bereicherung für den Breitensport sein wird.
Wenn ich dann aber sehe, dass die NLZ von Bundesligisten nun schon anfangen 8-jährige Kinder in Leistungsteams zu trainieren, damit man ihnen nicht die besten Talente vor der Nase wegschnappt, so müssen die Kinder auch besser vor den Auswüchsen des Leistungsfussballs geschützt werden.
Denn während der Drop-Out im Breitensport bereits in der D-Jugend stattfindet, fragen sich viele der NLZ-Spieler in der C-Jugend, warum sie sich diesen wachsenden Leistungsdruck antun? Der Spaß beim gemeinsamen Kicken gehört untrennbar zum Kinderfußball, weshalb auch kein Kind für sein Hobby eine Leistungskritik verdient hat.