Beiträge von TW-Trainer

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    kommt quasi schon auf Betriebstemperatur

    Darum gehts ja auch beim Warm up! Körper und Geist auf Betriebstemperatur zu bringen. Aber eben nicht als Fortsetzung vom Schulunterricht, weil es ums Hobby Fußball geht.


    Natürlich ist es immer blöd sich während des Trainings zu verletzten. Doch das Verletzungsrisiko ist sehr gering, wenn ihr euer Training strukturiert auf eure Trainingsgruppe anpasst.


    Verletzungen werden aber nicht durch ein Warmup vermieden, sondern entstehen zumeist, wenn Übungen/Spielformen auch dann fortgesetzt werden sollen, wenn die Trainingsgruppe längst eine kurze Regenerationspause braucht.


    Auch eine falsche Reihenfolge kann zu Verletzungen führen. Neue komplexe Übungen sollten immer nach dem Warmup und nicht am Ende vor dem Abschlußspiel erfolgen.

    Würde man diese komplexen Bewegungsabläufe ans Ende stellen kann folgendes passieren:

    a. die Teilnehmer konzentrieren sich auf den Schlußteil der Übung und bekommen deshalb den Anfang nicht hin

    b. die Teilnehmer bringen den gesamten Bewegungsablauf geistig nicht in die richtige Reihenfolge

    c. es fehlt Kraft, Kondition, Konzentration zur Wiederholung der Aufgaben


    Euer Ziel ist ja nicht die Kinder zu beschäftigen, sondern ihnen neue Fähigkeiten zu vermitteln, die sich schon beim nächsten Wettkampf ausprobieren können.


    Was nicht im Training vermittelt wird, kann auch nicht im Wettkampf gezeigt werden. Deshalb ist Zeit ohne Ball fast immer auch Zeit, die man mit Ball besser verbringen könnte.


    Aber das ist ja alles gar nichts Neues! Neu ist nur, dass ihr keine Angst haben müsst, dass sich eure Kinder verletzten, wenn ihr auch das Warm up mit dem Ball macht. Denn das macht den Kindern am meisten Spaß.


    Probiert es einfach einmal aus und schreibt eure Erfahrungen hier hinein!

    Letzteres! Denn ich finde jede Minute ohne Ball eigentlich schade und wollte mit diesem groben Beispiel, das gebe ich zu, zu nachdenken anregen, ob man nicht (fast) alles auch mit Ball machen kann? Denn ein gesunder Mensch sollte doch eigentlich bei täglicher Bewegung in der Lage sein, sich auch ohne besondere Gefahren in seiner Freizeit zu bewegen.


    Früher, das gebe ich zu, war ich ebenfalls der Meinung. Weil ich damit aufgewachsen bin, habe ich es erst gar nicht infrage gestellt. Vielleicht brauchen ja auch Kinder heutzutage ein wenig andere Bewegungsübungen, weil sie aufgrund von Bewegungsmangel etwas Schwierigkeiten mit der Koordination haben?

    Manche können nicht auf einem Bein stehen. Andere fallen beim schnellen Rückwärtsgehen hin. Wieder andere stolpern beim schnellen Richtungswechsel über ihre einigen Beine.


    Schließlich aber gibts ja auch noch neben dem Breitensport und dem Leistungsfussball ein paar Unterschiede zwischen den Geschlechtern.


    Aber den Tipp mit der Fahrschule finde ich gut! Beobachtet mal, wer von euren Spieler*innen von sich aus einen Schulterblick im Spiel macht, um sich bei nahendem Ball zu vergewissern, was hinter ihm los ist? Denn das gehört zu den Dingen, die Kinder vielleicht nicht von allein machen. Da braucht es eure Hilfe und gute Erklärungen.

    Kommt auf die Altersgruppe an. Je jünger, desto aufgewärmter sind die Kinder durch ihren Bewegungstrieb

    Vielen Dank!


    Dann will ich mal ein praktisches "Aufwärmbeispiel" nennen. Stellt euch vor, ihr seit in einem Baumarkt oder von mir aus auch in einem Lebensmittelgeschäft angestellt. Der Chef bittet euch, etwas Ware von A nach B zu tragen. Ihr geht ihm das O.K., geht aber nicht dorthin, wo der Karton mit der Ware steht, sondern macht erst mal einige Dehnübungen. Was glaubt ihr, wird euer Chef sagen, wenn er das sieht und was haltet ihr ihm entgegen?

    Das "deutsche" Problem ist, eigene Fehler nicht zugeben zu wollen. Denn um zu geeigneten Erkenntnissen zu gelangen, hätte man sich einfach die erfolgreichen Teams anschauen können.


    Manchmal ist es gar nicht so kompliziert. Wenn man aber nicht erfolgreiches Spiel auch noch mit positiven Merkmalen klassifiziert, für die man sich im Wettbewerb wenig kaufen kann, dann wirds peinlich.


    Ich will da mal ein paar Beispiele zur Diskussion benennen:


    1. Nach Balleroberung erst mal quer oder zurück passen heißt dem Gegner zeit geben sich zu sortieren!

    2. Alle Situationen spielerisch lösen heißt immer Zweikämpfe vermeiden

    3. Zielspieler finden heißt dem Gegner schon vorher verraten was man vor hat


    Dann gibts noch eine Reihe völlig unpassender Kommentare zu den individuellen Fähigkeiten eines Spielers. Früher haben uns Spieler wie Littbarski und Häßler teils mit Kopfballtoren verzaubert. Heute wird immer die Körperlänge genannt, warum jemand ein Tor köpft oder auch nicht!


    Jetzt will der DFB im Nachwuchsbereich Reformen durchführen. U.a. im Staffelwettbewerb. Wenn ich da so an die letzten Ideen denke, dann könnte es glatt sein, dass man statt 3 vs 3 auf 4 leere Tore zukünftig 1 vs auf 6 leere Tore spielt?


    Man könnte auch einfach mal sagen: sorry, wir haben uns geirrt. So lachen sich unsere niederländischen Nachbarn schlapp darüber, dass bei uns der ältere D-Jugendjahrgang nicht im 11er Team auf Großfeld spielt. Beim NFV schickt man die U 13 vom Kleinfeld direkt in die U 14 aufs Großfeld, obwohl die meisten auch dann noch nicht in der Pubertät angekommen sind.


    Stattdessen wird ein Müll erzählt, es gäbe ein "goldenes Lernalter"! Jeder Tag ist ein goldenes Lernalter. Wenn es anders wäre würde man ja auch in der Schule manchen Jahrgängen sagen müssen: "Sorry Jungs, ihr seit jetzt gerade in einem dummen Alter angekommen."


    Der deutsche Fußball in der Nationalmannschaft ist bei den Männern und den Frauen in eine Sackgasse angekommen. Je eher man dies erkennt, je früher kann man wieder einen erfolgreichen Weg einschlagen.


    Aber man kann sich auch weiter gegenseitig in die Tasche lügen. So antwortete die deutsche Ko-Trainerin Britta Carlson vor dem Spiel gegen Südkorea auf die Frage, was denn der Gegner wohl sagen würde, wenn Deutschland mit Popp und Schüller im Angriff auf den Platz ginge: "Dann hat der Gegner noch mehr Angst vor uns"! So viel Arroganz muss man sich erst einmal während einer Vorrunde nach einer Niederlage gegen Kolumbien trauen.


    Doch in Wahrheit braucht niemand mehr Angst vor einer deutschen Nationalmannschaft haben. Aber vielleicht platzt unserem DFB-Manager Völler ja erst dann der Kragen, wenn Männer und Frauen gegen die Färöer-Inseln verlieren?


    Der Trost ist, es kann eigentlich jetzt nur besser werden. Denn alles, was man in den letzten Jahren bei den Männern und jetzt auch ohne Not bei den Frauen an Taktiken (wenn man das Ballgeschiebe überhaupt so nennen darf) schon ausprobiert hat.


    Es gibt aber wohl kaum einen anderen Fußballdachverband in der Welt, der mit Nationaltrainern vor internationalen Wettbewerben verlängert, sodass der einzige Anreiz darin besteht, sich etwas gegen die Langeweile auszudenken?

    Hab dazu mal eine Frage? Schützt Dehnen und Stabi-Übungen bei Kindern vor Verletzungen oder ist hier ohnehin der Bewegungstrieb so groß, dass sie diese Übungen eher widerwillig durchführen? Wie sind eure Erfahrungen?

    Alles, was im Spiel vorkommt, ist eine gute Vorbereitung. Denn das Warmmachen dient darauf vom Alltag abzuschalten und sich auf die kommende Herausforderungen zu freuen.


    Fürchterlich finde ich jedoch das "Selbsttoreschießen" üben, wo alle in Reih und Glied stehen und pausenlos ohne Gegnerdruck aufs Tor schießen.


    Da kann man die Keeper besser ganz normal mitmachen lassen. Ansonsten genügt es, wenn man sie ein wenig in den am häufigsten vorkommenden Torwartaufgaben warm macht, um ggf. ein wenig die Nervosität abzulegen die Sicherheit für den Wettkampf zu gewinnen.


    Alles, was nicht oder ganz selten im Wettkampf vorkommt, ist deshalb wenig zielführend und lohnt nicht zu trainieren. Denn es hat daher den Charakter einer Spielerbeschäftigung statt eine Spielbeschäftigung.


    Wie es aber im Detail ausschaut, dass solche jeder Trainer für sich festlegen. Manchmal können Rituale sinnvoll sein, aber es kann genauso gut das Warmmachen vor dem Wettkampf daran bestehen, als dass man das, was man zuletzt als Schwerpunkt trainiert hat, beim Warmmachen ins Gedächtnis des Teams zurück rufen möchte.

    Mittelfeld#6

    Das sind wertvolle Erkenntnisse zwischen dir und deinen Spielern.


    Man sollte zwar niemanden zwingen eine bestimmte Position einzunehmen, aber auch jedem die Chance geben alles zu erlernen. Denn man erlebt es leider immer wieder, das Trainer Torwatrtalente aus dem Tor mobben, weil es dann heißt: "du bist zu gut fürs Tor"!


    Je mehr Abwechselung die Spieler bekommen, je besser lernen sie gute Lösungen auf jedem Quadratmeter des Spielfeldes spielerisch kennen.

    Darauf gibts nur eine Antwort:


    Flick und Voss raus! Wer so ein Ballgeschiebe Fussball nennt, der sollte sich das Spiel besser von der Tribüne aus anschauen.


    Das eigentlich Schlimme ist, dass beide Trainer ohne Not auf eine Ballbesitzspiel ohne Druck aufs gegnerische Tor gewählt haben.


    Es war/ist nur noch peinlich gewesen, weshalb mir die Spieler*innen unendlich leid tun.

    Welches Durcheinander? Vielleicht wird man so nicht sofort viele Spiele gewinnen? Dafür aber später, wenn alle Spieler gut ausgebildet wurden.


    Sollte nicht jeder gerade im unteren Jugendbereich die Chance bekommen, sich auf verschiedenen Positionen auszuprobieren?


    Der Torwart der Zukunft wird ohnehin nicht derjenige sein, der ein paar Bälle halten kann, sondern jemand, der auch alles genauso schnell und technisch perfekt mit dem Ball am Fuß kann. Denn das Verhältnis zwischen defensiven und offensiven Aufgaben hat sich in den letzten Jahren verändert.


    Die besten Erfahrungen habe ich mit Torhütern gemacht, die genauso gern selbst auf Torejagd gingen. Denn wer die Möglichkeiten des gegnerischen Angreifers kennt, der weiß sie gut zu lesen und findet dazu die passenden Antworten.


    Leider wurde in den letzten Jahren das 1vs1 Spiel bei uns stark vernachlässigt. Deshalb gewinnt häufig die Mannschaft, die die entscheidenden Zweikämpfe in der Defensive und Offensive gewinnt. Vom Ballbesitzspiel bzw. Ballgeschiebe in unattraktive Räume kann man kaum Spiele gewinnen, wenn der Gegner keine groben Fehler macht.


    Technik und Taktik bedingen sich gegenseitig. Da wurde in den letzten Jahren leider zu viel Taktik und zu wenig Technik trainiert, was die Zweikampfschwäche zu einem guten Teil zu erklären vermag.


    Man sollte also schon früh anfangen, das Wichtige im Spiel zu trainieren. Das sind nun mal die Tore und dazu gehören die Ideen von Angreifern und Torleuten gleichermaßen. Gerade das Erlernen der Torwartaufgaben funktioniert nur durch sinnvolles Einbinden, statt durch isoliertes, monotones Üben. Denn weil sich jede Situation ein wenig anders darstellt, brauchen alle Trainingsteilnehmer so viele Spielformen mit Wettkampfsimulation wie möglich und so wenig Übungen wie nötig.

    Die Idee des Kinderfestivals/Funino ist es ja ohne jegliche Leistungswertung die Kinder neugierig auf ein schönes Hobby zu machen.


    Natürlich kann man in Absprache mit den Eltern auch zu Regelungen kommen, dass es fürs Kind noch zu früh wäre auf so ein Event zu gehen, weil der Trubel vielleicht noch zu groß wäre.


    Wenn allerdings das Kind gerne auf so ein Turnier mitgenommen werden möchte, dann sollte es auch die Chance dazu geben. Genau des gleiche sollte gelten, dass man es nach Absprache mit den Eltern aus dem Turnier nimmt, wenn es erforderlich ist.


    Im Breitensport sollte von Anfang an der Spaß im Mittelpunkt stehen, weshalb irgendwelche Leistungsgedanken von Trainern und Eltern hier wenig zu suchen haben.


    Vor Jahren gab es mal die Idee, dass nur lizensierte Trainer mit ihrer Mannschaft an Wettbewerben teilnehmen dürften. Die Idee, die dahinter steckte war, dass ja auch eine fachspezifische Ausbildung vorhanden sein sollte. Es geht ja auch niemand zum Maler, nur weil der genauso wie ein Arzt einen weißen Kittel trägt.


    Diese Idee hatte jedoch 2 Haken. Der erste: jeder kann ohne Ausbildung zum bezahlen Politiker bis in unser Wohnzimmer hinein regieren. Der zweite, die Lizenztrainer sind immer noch die Ausnahme im Breitensportbereich. Da müßte man die meisten Staffeln mangels Trainer abschaffen.


    Einen goldenen Weg gibt es also nicht! Nur den, sich respektvoll miteinander zu unterhalten, was für das Kind das Beste ist. Denn solange es noch nicht die Konsequenzen seiner Entscheidungen kennt, müssen es die Erwachsenen machen.

    Hier wurde schon sehr viel richtiges dazu gesagt!


    Die Diskussion, ob andere Spielformen (z.B. Funino = Kinderfußball) eine Garantie dafür bieten, dass endlich alle spielberechtigten Kinder ihre Spielzeiten bekommen, hat es schon von Anfang an gegeben. Ähnlich ist es mit den kleineren Teams, damit jedes Kind mehr Ballkontakte bekommt.


    Alles wurde wissenschaftlich begleitet und die Vorteile auch statistisch ermittelt. Leider ist es aber wohl in der Praxis so: solange wir den Kindern ihr Fußballspiel nicht zurück geben und zum Beobachter werden, statt durch egoistisches Handeln, kann man nicht mal auf dem Mond ein vernünftiges Fußballangebot für die Kinder schaffen.


    Mich macht die Beschreibung über das Schicksal eines kleinen Jungen traurig und wütend! Ich würde mich dazu ganz einfach an den Jugendleiter es Vereins wenden und ihn fragen, wie er das sieht? Häufig ergeben sich dadurch nachhaltige Lösungen, von denen alle etwas haben?

    Eine verbindliche Norm, wonach gesichtet wird und bis wann man seinen Kader nominiert haben muß, gibt es nicht.


    Ferner hat es Veränderungen in der Leistungsbeurteilung gegeben. Früher waren viele Sichter vor Ort, um darüber rasch eine gute Einschätzung des Leistungspotentials zu bekommen. Heute läßt man sich etwas mehr Zeit bei der Entscheidung über die Nominierung, weil die Leistungsschwankungen bei so jungen Spielern recht groß sind, manche auch total nervös beim ersten mal sind?


    Was aber nun letztendlich besser ist, will ich gar nicht beurteilen? Manchmal sind es auf einfach Zwänge, die das handeln bestimmen. Denn weil die Aufwandsentschädigung seit zig Jahren für Stützpunkttrainer eingefroren ist, wird es auch immer schwieriger geeignetes Personal zu bekommen. Wenn man sie dann hat, dann werden sie auch gern von den Vereinen mit mehr Geld geködert und abgeworben.


    Manche Stützpunkttrainer benutzten den Job auch als Sprungbrett, um bei der B-Lizenz "durchgewunken" zu werden, damit man über die A-Lizenz an die "fetten Fleischtöpfe" kommen.


    Im geschilderten Fall könnte es sein, dass vielleicht die Einladung zum zweiten Sichtungstermin noch folgt? Aber natürlich kann es auch sein, dass der Junge einfach vergessen wurde? Ein Anruf beim Stützpunkttrainer kann da Aufklärung bringen.

    Fantomas


    Wenn ich es richtig verstehe, gilt deine Kritik für die Talente, die keine Protektion in den NLZ haben, weshalb ihnen der "Türöffner" fehlt? Eigentlich sollte ja Scouting der Talente unabhängig von den Funktionen der Eltern stattfinden? Aber du hast schon recht, es gibt diese Zufälle, dass der Vater ein Funktionsträger im Verein ist bzw. daraufhin wird oder als neuer Sponsor hinzu kommt.

    Nur muß man auch sagen, dass sich eine Eigendynamik im älteren Jugendbereich allein schon dadurch entwickelt, weshalb "Vitamin B" immer dann nicht reicht, wenn Können und Wollen sich auseinander dividieren. Wer würde sich weigern, hier nicht "vom Geschäft" oder von "Wetten auf die Zukunft" zu sprechen?


    Da wird man die Zeit wohl nicht zurück drehen können, wohl aber von Zeit zu Zeit analysieren, wo es Verbesserungspotenzial gibt, damit die Talente in den Mittelpunkt aller Entscheidungen rücken.


    Dass Wolfsburg und andere erst ab der U 14 mit dem Leistungsfussball starten liegt hauptsächlich daran, als dass sich beim NFV in der D-Jugend Leistungsliga etablieren konnte, weil man immer wieder der Meinung war, dass bei so einem Flächenland die Anfahrten einfach zu groß wären.

    Dieses Manko machen sich die umliegenden Verbände und auch die Niederländer haben ihren Nutzen daraus gezogen, sodass es zeitweilig schwierig für die niedersächsischen Leistungsvereine war, noch einen Zugriff auf die besten Talente zu bekommen. Mittlerweile hilft man sich mit "Talentteams", "Perspektivteams" o.ä., wo man die Talente aus der Umgebung regelmäßig zu Fördermaßnahmen einlädt, um so den Draht zu den Eltern nicht zu verlieren.

    Sorry, wir sind tatsächlich mittlerweile sehr weit vom ursprünglichen Thema entfernt.


    Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass es eine Neiddiskussion ist. Denn als nach dem Krieg die Vereine gegründet wurden, gab man ihnen weitreichende Autonomie mit dem Zweck allen ihren Mitglieder ein gutes Angebot zu geben. Geld ist dann über Zuschauereintritt und vor allen Dingen Sponsoren in die Vereine geflossen.

    Nun kann man darüber streiten, inwieweit der eigentliche Vereinszweck über den Sport das soziale Miteinander zu fördern noch gegeben ist, wenn sich 80 % oder mehr für das Prunkstück des Vereins ausgegeben wird? Von ehrenamtlichen Kassenprüfern ist dann so eine Bilanz im Amateurfußball kaum noch zu überprüfen.

    Da kann denn aus der Neiddebatte ganz schnell auch mal eine Insolvenz entstehen, wenn der Sponsor, der das Ganze bezahlt, keine Lust mehr hat. Oder Sponsoren abspringen, wenn sie merken, dass mit ihrem Geld Altschulden bezahlt werden.


    Denn diese Preisspirale hat sich ja auch in den Ligen darunter fortgesetzt, wo man sogar bis in den Breitensport hinein zwecke Erreichung kurzfristiger Ziele auswärtige Spieler abwirbt. Weil die sich jedoch meistens nicht mit dem Verein identifizieren, ziehen sie für ein paar Euro weiter. Mittelfristig hilft man sich nicht! Denn wenn man auf die eigenen Talente verzichtet, findet eine Überalterung statt.


    Ein Verein sollte jedoch immer langfristige Ziele haben. Ein Verein ohne gute Jugendarbeit und ohne ein gutes Angebot für alles Sportler und Sportlerinnen, hat ein endliches Halbwertdatum.


    Nun könnte man darüber diskutieren, warum es in den NLZ so viele junge Trainer gibt, die es als Minijob machen, während andere bereits viel Geld mit dem Geschäft in die Zukunft versuchen zu machen.


    Aber ich würde vorschlagen, sich wieder mehr dem Fußball in seinem Kern zu widmen, damit nicht das Geld zu sehr in den Vordergrund rückt!

    Zwar weiß ich, womit der Trainerstab des SV Meppen sein Haupteinkommen verdient, werde aber nicht in ein öffentliches Forum stellen. Das geht niemand etwas an.


    Wenn aber kein Geld für die Spielerinnen da ist, damit sie als Vollprofis davon leben können, woher sollte dann das Geld für ihre Trainer kommen?


    Um jedoch den Einkommensunterschied zwischen dem Fußball der Männer und der Frauenaufzuzeigen, kann man auch öffentlich zugänglich Daten benutzen.


    So heißt es, dass Thomas Müller ein jährliches Einkommen von 14.950.000 € beim FC Bayern bezieht, während das Durchschnittseinkommen einer Spielerin aus der 1. Frauenbundesliga etwas über 43.000 € liegt.


    Rechnet man es um, dann verdient Thomas Müller genauso viel wie 347 weibliche Profi. Teilt man diese Spielerzahl durch 12 teilnehmende Liga-Team der , dann hat man etwas über 28 Profis pro Mannschaft. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, verdient Thomas Müller genauso viel, wie die komplette Frauen-Mannschaften aus der 1. Bundesliga.


    Das ist schon ein Wahnsinn, wozu es eigentlich keines weiteren Kommentars braucht. Aber sicher werde ich nicht alle überzeugen können?

    Hallo Ihr Lieben,


    ich habe momentan ziemlich viel um die Ohren, weshalb ich mich erst jetzt wieder kurz melde. Ich glaube, ich war euch noch eine Antwort über das unterschiedliche Profitum schuldig? Dort hatte ich als Beispiel die Frauenmannschaft des SV Meppen in der 1. Bundesliga genannt.


    Dazu gibt es heute einen aktuellen Artikel in der NOZ mit der Überschrift: "Bleibt Bakhuis SVM-Trainerin". Hierin gibt die Managerin im Interview zur Auskunft:

    "Es ist eben so, das meine Spielerinnen noch etwas nebenbei arbeiten müssen. und eben manche noch 30 Stunden arbeiten. Das spiegelt sich irgendwo wider. Daran müssen wir natürlich auf Dauer arbeiten, das wir da besser aufgestellt sind."


    Link zum Artikel: Meppener Tagespost - 06.04.2023 (noz.de)


    Aber wie ich schon sagte, ich finde es nicht schlimm, wenn man aufgrund eigener Erfahrungen zu unterschiedlichen Meinungen kommt. Allerdings sollte man dann dem Anderen nicht unterstellen, er/sie würde sich alles nur ausdenken, nur weil die subjektive Wahrnehmung eine andere ist. Vielmehr hat so jeder die Möglichkeit für sich viel mitzunehmen. Dafür ist ein Forum gut geeignet.


    Ich wünsche euch allen Frohe Ostern!


    Diskutiert fleißig weiter, denn ich finde, es ist ein gutes Forum!

    Wieviel verdient die Trainerin und die Spielerinnen beim SV Meppen?

    Warum ist denn ihr Trainer nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga als Co-Trainer zu Waldhof Mannheim in die 3. Liga gewechselt?


    Zum R.A.E. wurde bereits alles gesagt, scheint aber wohl dennoch irgendwie nicht angekommen zu sein, egal ob als verlinkten Beitrag oder als Video!

    Warum sollte ich mir das also ausdenken? Das stammt ja alles gar nicht von mir!


    Eigentlich finde ich unterschiedliche Meinungen gar nicht so schlimm! So kann sich jeder sein Bild machen.

    In der Bundesliga wüsste ich auch keinen aber spätestens in der zweiten Bundesliga sieht es da schon ziemlich anders aus.

    Z.B. SV Meppen


    Nachdem bisher alles von anderen Forumsteilnehmern bestätigt wurde, wäre es doch mal an der Sache, dass du nunmehr Beweise dafür lieferst, dass es anders ist oder?

    Aber auch diese Begeisterung hält die Trainer die ich kenne nicht davon ab, wegen der besseren Bezahlung (und vielleicht auch wegen der größeren Anerkennung von außen) wieder in den Herren-/ Jungenbereich zu wechseln.

    Das ist leider so. Erst im letzten Jahr wechselte ein Profitrainer nach erfolgreichem Aufstieg in die 1. Frauenbundesliga lieber als Co-Trainer in die 3. Senioren-Bundesliga, weil der dort soviel verdienen konnte, dass er davon leben kann.


    Während man sich auf den öffentlich-rechtlichen Programmen jedes Wochenende Partien aus der 3. Bundesliga anschauen kann, gibt es gar keine Spiele aus der 2. Frauenbundesliga und nur mal ein paar Höhepunkte aus einer Partie in der 1. Frauenbundesliga zu sehen.


    Auch in der regionalen Zeitung wird man ausführlich über jedes Spiel ausführlich bebildert informiert und in den Folgetagen erfährt man etwas über die Wehwechen eines Ersatzspielers der 3. Liga. Die Rubrik Frauenfußball findet jedoch häufig nicht einmal die öffentliche Wahrnehmung wie ein Spiel aus dem Senioren-Amateurbereich.


    Wenn aber die mediale Werbung für den Fußball der Frauen ausbleibt, so wird sie kaum aus dem Schattendasein heraus treten können. Da sind dann Meldungen über ein Championsleague-Spiel der Frauen mit über 90.000 Zuschauern in Spanien hierzulande gerade mal eine kleine Notiz wert.


    Leider ist es auch heute noch längst nicht Standard, dass Profitrainer in der Flyeralarm-Frauenbundesliga sich ganz auf den Fußball konzentrieren können, weil sie von dem bisschen Honorar ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können.


    Das bedeutet purer Stress für diese Trainer, weil einen Hauptberuf haben, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten und gleichzeitig für die Frauen-Profimannschaft verantwortlich sind.


    Spaß hin - Spaß her: Zwei Berufe gleichzeitig auszuüben, das hält niemand lange aus!


    Hier muß sich der DFB als weltweit reichste Fußballdachverband etwas anderes ausdenken! Allerdings besteht Hoffnung, weil immer mehr Profivereine eine Frauen-Fussballabteilung gründen wollen, die vermutlich die reinen Frauen-Fußballvereine aus dem Profibereich verdrängen werden. Das mag man sportlich bedauern. Wenn man aber professioneller werden möchte, dann führt kein Weg am Vollprofitum bei Trainer*innen und Spielerinnen vorbei.