Training D-Jugend - Wie oft Training mit einer mittelstarken Mannschaft

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  • Hallo liebe Fußballbegeisterte,


    ich stehe aktuell vor einigen Fragen betreffend der D-Jugend. Meine Mannschaft (so zusammen seit dem 2. Jahr E-Jugend) hat sich im letzten Jahr doch sehr gut gemacht. Leider ist es trotz unzähliger Freundschaftsspiele dennoch nicht möglich, eine wirkliche Spielstärke einzuschätzen, da wir in unserer Gruppe letzte Saison gegen eher schwache jüngere Mannschaften gespielt haben und die Ergebnisse (10:0, 9:1 etc.) nicht aussagekräftig sind. Gegen Gleichaltrige haben wir in Freundschaftsspielen gegen eher schwache - mittelstarke Teams gewonnen.


    Nun stehe ich vor der Frage, ob ich in der nächsten Saison 3x wöchentlich trainiere, oder nicht. Die Jungs haben Bock (machen zwar auch viel Quatsch), irgendwo gehört das zu einem gewissen Grad aber dazu. Meint ihr, dass es mit solch einer Spielstärke sinnvoll ist, 3x wöchentlich zu trainieren, oder sollte ich es lieber bleiben lassen?

    Ich sehe es eher als Ergänzung um weitere Defizite zu beheben. Zudem wurde die Mannschaft mit 4 Spielern der schwächeren Mannschaft ergänzt... Diese müssen auf jeden Fall einige Schritte machen.

    Des Weiteren laufen Spielformen bzw. Spiele im Training wie bspw. Funino, 5gg5 etc. immer besser... Gerne wünsche ich mir aber noch mehr Ernsthaftigkeit, da dies meiner Meinung nach sowieso die beste Vorbereitung auf das Spiel ist. Wie handhabt ihr das? Gibt es bei euch für die Verlierermannschaft eine "Bestrafung" (wie sieht diese aus) oder wie schafft ihr es, dass die Kids wirklich alles rausholen, was in ihnen steckt?


    VG

  • Sol_

    Hat das Label von Kinderfußball auf Junioren geändert.
  • 3*Training ist m.E. grundsätzlich besser als 2 mal, insbesondere dann, wenn die Beteiligung an den Trainingsterminen auch gut ist. Wenn die 3 Termine dann für alle verpflichtend sind, kann es den einen oder anderen geben, für den das ein Problem ist. Stichwort Musik oder Zweitsportart. Muss man rausfinden. Ich habe es dann akzeptiert, wenn manche nur 2 mal zum Training gekommen sind, wenn das einigermaßen zuverlässig passiert ist.

    Strafen für Verlierermannschaften sind evtl. kontraproduktiv. Bei meinem letzten Team haben mir die Eltern erzählt, dass die Jungs, die verloren hatten, eh schon ziemlich down waren. Waren also mit ganzem Herzen dabei.

    Wie man aus den Jungs alles raus holt, wird Sir Alex sagen. Denn der hat ja immer super Teams. Er weiß wie´s geht.

  • Würde an deiner Stelle vlt auch erstmal ein zusatzliches optionales Training anbieten und gucken, wie das angenommen wird.

    Dabei würde ich aber 1-2 Trainingstage als fest einplanen und einen speziellen als den optionalen.


    Dann kannst du zweimal normale Inhalte trainieren mit dem nahezu gesammten Kader, das zusätzliche Training je nach Anzahl gezielt mit anderen Inhalten füllen.


    du sagst leider nicht, wie groß dein Kader ist, denn das finde ich auch nicht unwichtig. Zu wenige Spieler machen gutes und dauerhaft motivierendes Training mM nach schwer möglich.



    In der D-Jugend ist es alles andere als unüblch drei Trainingstage zu haben. Nicht nur bei den besten Vereinen.

    Jedenfalls in Ballungsgebieten in der D1 oder D2 (falls Jahrgangsmannschaft). In einer unteren oder einem orfverein vlt weniger.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Zu wenige Spieler machen gutes und dauerhaft motivierendes Training mM nach schwer möglich.

    Ich glaube, da müssen wir zukünftig umdenken - die Fußballschulen machen das (z.B. Einzeltraining, Individualtraining).

  • Zu wenige Spieler machen gutes und dauerhaft motivierendes Training mM nach schwer möglich.

    Ich glaube, da müssen wir zukünftig umdenken - die Fußballschulen machen das (z.B. Einzeltraining, Individualtraining).

    Klar, aber macht das dauerhaft wirklich Spaß?

    kenne einige, die so etwas eine Weile gemacht haben, aber eher weil Eltern übereifrig waren, das Training im Team hat den Spielern immer viel mehr Spaß bereitet, das Fussballschulentraining ist oft nur ein regelmäiger Pflichttermin, auf den sich die Kinder nicht wirklich freuen, jedenfalls nicht annähernd so, wie auf das Mannschaftstraining.


    Und ist das dauerhaft wirklich so zielführend, dass man sich da besser entwickelt, als im guten Training in spielnahen Übungen/Spielformen?

    Denn das geht im individualtraining ja gar nicht.


    Ich bin ein klarer Verfechter von spielnahem Training. "Kappen- oder Hütchendribbling", wie ich es abwertend nenne, davon halte ich zB sehr wenig. Jedenfalls für mehr als einen kleinen eher aufwärmenden Tel des Trainings.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich finde, dass das Training in einzelnen kleinen Gruppen doch oft auch sehr sinnvoll/spaßig sein kann. Ich für meinen Teil mache aber auch nur Training, wenn ich min. 6 Kinder habe. Dann können die Jungs auch im 3gg3 spielen. In meiner Mannschaft gibt es einen Teil, der koordinativ bereits sehr weit ist. Einige dagegen sind dort leider noch immer schwach aufgestellt.

    Vor allem das möchte ich in den nächsten Monaten zwingend verbessern... Das goldene Lernalter nutzen. Im Endeffekt gibt es dazu ja aber auch viele Meinungen. Bspw. finden viele die Koordinationsleiter nicht sinnvoll, andere nutzen nur diese.

    Ich denke wie bei allem muss man eine gute Mischung finden.

    Generell würde mich interessieren, gibt es eine Webseite oder ein Buch, wo du du deine Übungen etc. herausziehst Sir Alex?

    Ich habe nun einen Kader von 18 Kindern. Regelmäßig im Training sind bis auf einen, alle. Aufzwingen möchte ich niemandem etwas. Eigentlich wollte ich auch eine Umfrage starten, ob daran überhaupt Interesse von Seiten der Kinder besteht/eventuell auch die Kinder selbst fragen, ob sie darauf Lust hätten.

    Wir trainieren Mo. und Do., zusätzlich würde ich am Mi. Training anbieten.



  • Generell würde mich interessieren, gibt es eine Webseite oder ein Buch, wo du du deine Übungen etc. herausziehst Sir Alex?

    Ehrlich gesagt nicht wirklich.

    Habe viel bei zwei Trainer zugeguckt bzw. mit einem lange zusammengearbeitet, die wirklich saustarkes Training anbieten und Spielformen passend zu Schwerpunkten selbt kreeiert haben.

    Da habe ich viel mitgenommen, aber auch bei anderen, wo ich dann oft die Grundidee nehme, aber einiges verändere.

    Grundsätzlich schaue ich auch auf andere Trainings, wenn ich eh da vorbei komme, oft passt mir die Grundidee oder der Grundaufbau, aber ich verändere die Übung/Spielform dann noch.

    Selbiges bei Sachen aus Literatur natürlich.

    Fussballtraining die Zeitschrift vom habe ich viel gelesen, Dinge übernommen oder auch vor allem verändert.

    Aber auch schlicht google-recherche, wenn ich bestimmte Trainingsschwerpunkte suche.

    Aber, wie gesagt, ich verändere da oft noch einiges.

    Mitunter auch im Training selbst, wenn ich merke, dass ich was nicht zuende gedacht habe.


    Da kann man ruhig mutig sein mM, man muss nur erkennen, wenn man Parameter ändern muss, um den Schwerpunkt zu treffen. Gerade die Feldgröße muss ich sehr oft noch verändern und da passt mir die aus der Literatur selten.

    In der größten Not, wenn ich völlig verwachst habe, dann breche ich auch ab und mache eine ganz andere Spielform.

    Ich habe natürlich inzwischen einiges an Erfahrung und auf Abruf, was ich dann einsetzten kann, genauso Spielformen, die ich einfach gut finde und wiederkehrend immer wieder einbaue.


    Grundsätzlich versuche ich aber sehr intensiv trainieren zu lassen, da müssen sich neue Spieler ca. 6 Wochen erstmal dran gewöhnen, egal wie talentiert sie auch sind.

    Dh heißt auch viele kleine SPielformen, 1gg1, 2gg2 bis 4gg4.

    Oder in zwei Stationen, wenn es eine Übungsform ist, damit jeder permanent dran kommt - wie gesagt intensiv soll es sein. De andere Hälfte spielt dann halt eine freie SPpielform auf kleinen Feld, bei ungerader Zahl eben mit neutralem.

    Allgemein ehr viel in Spielformen oder wenigstens spielnahen Übungsformen. Letzterses am besten in Wettkampfform, das macht einfach den Jungs mehr Spaß.

    Einfachstes Beispiel:

    Torschuß dann auf zwei Tore mit selben Aufbau/Aufgabe als Teams gegeneinander. welches Team schießt aus dem Dribbling in 5 min die meisten Tore, oder wer hat zuerst 10 Tore.


    Zeit- und Gegnerdruck sind mir allgmein wichtig.

    Ich gehe sogar vermutlich so weit, dass ich sage, dass mir Tempo in der Aktion wichtiger ist, als die 100% saubere technische Ausführung.

    Bei eben genannter einfacher Torschußübung hat man so Zeitdruck eingebaut, weil es gegeneinander geht. Sogar Intensität, weil die ihre Bälle auch meist schnell holen, damit keine Pause entsteht, geht natürlich nur, wenn nicht auf jeder Seite 12-15 Spieler anstehen.


    Oder zB das ganze Training als Schlag-den-Raab-Wettkampf. Erstes Ding 1 Punkt, zweites 2 Punkte, etc.

    Zwei Teams, angefangen mit Fangspielen (zB Mannschaftsfangen) beim Aufwärmen und dann bis zum Abschlußspiel (das man auch in mehrere kurze splitten kann) alles in Wettkampfform gegeneinander. Alles möglichst den Schwerpunkt treffend.

    So wird alles motivierender und intensiver, was dann dazu auch mindestens Zeitdruck erzeugt.


    Und ich coache gezielt, gerade bei technischen Dingen, nehme ggffs auch mal kurz den Spieler raus, um etwas zu vermitteln.

    Auch Details, zB die Passschärfe (lieber zu scharf, als zu lasch), den Pass in den offenen Fuß, Ballverarbeitung immer in die Bewegung, etc.



    Lange Rede, kurzer Sinn, man kann da viel probieren, auch mal verwachsen. Inzwischen habe ich halt die Routine, Kompetenz und den Erfahrungsschatz, dass ich souverän etwas verändern oder auch völlig umwerfen kann.

    Wenn ich da an meine ersten Trainingsgestaltungen denke, damals in einer Fussballferienschule, das war ganz anders. Da hatte ich mir viel überlegt, aber hatteProbleme damit eine ganze Woche zu füllen und viele Dinge lieffen auch überhaupt nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber Parameter zu verändern, das hatte ich so nicht drauf und habe dann die nächste Sache angefangen, statt einfach etwas zu verändern, was oft entscheidend etwas verändert.



    Unstrukturiert runtergeschrieben, ich hoffe das war verständlich und das wichtigste nachollziehbar.


    Edit:

    Eine für mich wichtige Sache noch, um die Intensität zu steigern.

    Es ist in jeder Übungs - oder Spielform klar, wer den Ball holen muss. Ohne Ansage immer der, der als letztes berührt hat (TW zählt nie) oder eben der Schütze oder ein anderes festgelgtes Muster, so dass der ballholende nicht direkt wieder zwingend gebraucht wird.

    Und es wird sofort weitergmacht, gespielt, der ballholende darf erst wieder eingreifen, wenn er den Ball geholt hat. Da spielt das Team halt zb so lange in Unterzahl. Greift er vorher irgendwie ein, gibt es Elfmeter oder einfach direkt ein Tor.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Grundsätzlich sind drei Trainings immer besser als zwei Trainings.

    Und wenn beide bisherigen Trainings schlecht waren, dann wird das dritte Training auch schlecht sein, aber es wird für die Jungs insgesamt besser sein dreimal in der Woche gegen den Ball getreten zu haben.


    Wenn beide Trainings bisher gut waren, dann wird auch das dritte Training gut sein und du wirst mit den Jungs eine noch steilere Lernkurve erreichen können.

    Schon nach gut zwei Monaten hast du die insgesamte Trainingszeit damit verdoppelt, was sich bei einer gesamten Saison gutem Trainings schon extrem bemerkbar machen wird.


    Wenn deine Trainingsbeteiligung insgesamt damit so bleibt wie bisher und die Eltern das mitmachen und der Verein den Platz zur Verfügung stellen kann und du die Zeit dafür hast, dann mache es! Die Jungs werden es dir später danken!