Warum klappt es Plötzlich bei meiner Mannschaft

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  • Hallo ihr lieben,

    vielleicht könnt ihr mir hier helfen aber ich bin irgendwie verwundert über meine Mannschaft. Unzwar hatten die keinen richtigen Trainer vorher haben nur 1 Sieg aus 4 Spielen geholt und seitdem ich da bin gab es einmal ein 2:2 unentschieden und die letzten 2 Spiele die Jeweils 1. Mit 6:0 und das andere mit 6:1 gewonnen wurde. Ich bin ein Leidenschaftlicher Trainer immer mit Herz dabei und auch mit Emotionen. Aber das die jetzt aus den Puschen kommen wundert selbst mich. Wisst ihr vielleicht woran das liegen kann??

  • Natürlich können wir das nicht wissen, weil wir das Team nicht kennen und zu wenig Informationen haben. Hängt ja auch von den Gegnern ab. Aber manchmal macht es halt klick bei den Jungs und dann wird genau das Quäntchen an Leistung mehr abgerufen, das man eben für den Sieg braucht. Und wenn es erst mal läuft, dann hat man das Momentum (wie es zu Neudeutsch heißt) für sich. Selbstvertrauen und Siegeswille ist dann da. Einfach drüber freuen und genießen.

  • Ich, bzw. mein Kollege und ich haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Kinder besser spielen, wenn wir relativ lautstark vom Rand unterstützen. Manche Kinder sind am träumen, oder passen nicht auf und brauchen daher manchmal nen kleinen (Denk)Anstoß. Vor allem der jüngere Jahrgang. Wenn die Kinder vorher keinen Trainer hatten, ist es ja auch nicht verwunderlich, wenn mit einem Trainer die Erfolge kommen. Und ich kann mir vorstellen, dass du nicht ruhig am Spielfeldrand stehst und nur zuschaust.

  • Ich, bzw. mein Kollege und ich haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Kinder besser spielen, wenn wir relativ lautstark vom Rand unterstützen. Manche Kinder sind am träumen, oder passen nicht auf und brauchen daher manchmal nen kleinen (Denk)Anstoß. Vor allem der jüngere Jahrgang. Wenn die Kinder vorher keinen Trainer hatten, ist es ja auch nicht verwunderlich, wenn mit einem Trainer die Erfolge kommen. Und ich kann mir vorstellen, dass du nicht ruhig am Spielfeldrand stehst und nur zuschaust.

    Wie sieht dieses lautstarke unterstützen den aus?

    "Lauf links,rechts, gerade aus, jetzt schießen, jetzt passen" ? Die Spieler anbrüllen wenn sie mal kurz träumen?

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder besser spielen, wenn die Anweisungen vom Spielfeldrand sich auf das nötigste beschränken und nur gerade so laut vorgetragen werden, dass die Lautstärke auch gewährleistet, dass der angesprochene Spieler es hört. Es braucht ein paar Spiele, bis die Jungs gelernt haben, dass sie keine Marionetten sind und sich trauen, eigene Entscheidungen zu treffen.

    Ich bin genervt bis verärgert, wenn ich mit ansehen, besser anhören muss, wie teilweise Trainer jeden Pass und jede Aktion entweder vorgeben oder kommentieren. Getoppt wird das, wenn das auch noch in Brülllautstärke erfolgt. War jüngst kurz vor einem Spielabbruch deswegen. Hatte kurz überlegt, ob ich das auch so mache, um dem Kollegen zu zeigen, wie nervig es ist. War mir dann aber zu anstrengend.

    Will nicht ausschließen, dass eine lautere Ansprache mal den sinnvollen Zweck des Wachrüttelns haben kann. Insgesamt aber gilt hier weniger ist mehr. Und das entspricht bei den Kinderteams auch dem DFB Standard.

  • Wie sieht dieses lautstarke unterstützen den aus?

    "Lauf links,rechts, gerade aus, jetzt schießen, jetzt passen" ? Die Spieler anbrüllen wenn sie mal kurz träumen?

    So was ist ja leider nicht auszurotten. Fehlt noch: "Lass die Fummelei"

  • Das Erste ist falsch, weil der Spieler zur Marionette gemacht wird und auch nicht lernt, individualtaktisch richtige Entscheidungen selbst zu treffen. Das zweite, weil der Trainer Kinderfußball nicht verstanden hat. Beides gleich wenig sinnvoll.

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  • Ich finde, man kann dem Spieler zum gegebenen Zeitpunkt mal sagen, dass die letzten drei Entscheidungen vielleicht nicht die besten waren und er den Kopf heben soll, um seine Mitspieler wahrzunehmen und mal eine andere Entscheidung zu treffen (kurz: "Kopf hoch, schauen"). Klar, wir reden hier bei diesem Fall nicht von G- oder F-Jugend, aber ab der E-Jugend kann man das verlangen. Klar ist natürlich auch, wenn ich das im Training nicht übe, brauche ich im Spiel nicht herumblöken. Vielleicht meinen wir auch verschiedene Dinge mit "Fummelei" (ich: Dribbling im Kreis ohne Vorankommen). Ich verlange ja gerade, dass er eine Entscheidung trifft. Das macht er aber erst dann, wenn er die Optionen kennt.

  • Da stimme ich zu. Der Pass sollte beim 1:1 oder gar 1:2 eine alternative Option des Spielers sein. Das kann oder sollte man auch mal anregen.

    Der Trainer, der allerdings schreit:"Fummel nicht" will ihm in der Regel das Dribbling im 1:1 bzw. das 1:1 an sich möglichst austreiben und damit limitiert er ihn zu Gunsten eines Spielergebnisses. Sehe bzw. höre ich ständig.

    War schon einige Male dabei, den Spieler auch zum Abspielen anzuweisen, habe mich dann aber zurückgenommen und dann sehenswerte Tore gesehen, nachdem ein oder zwei Gegner ausgespielt wurden. Wusste dann, dass es gut war, die Klappe zu halten. Wenn er 3 mal hängen bleibt, dann kriegt er beim 4. Versuch auch schon einen Hinweis.

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  • Ich habe einen sehr schönen Spruch beim Podcast von Advance.Football gehört: "Der Ballführende Spieler wird nicht gecoacht"

    Das möchte ich bei meinem Trainerstab auch umgehen einführen. Weil gerade in hektischen Situationen neigen wir teilweise dazu, zu stark zu steuern.


    "Spiel ab" oder "Fummel nicht so viel" ist etwas, was ich zu einem ganz bestimmten Spieler ständig sage. Ich will ihn nicht limitieren, sondern das Gegenteil, er ist aktuell aufs durchdribbeln limitiert.

    Diesen Spieler habe ich seit den Minis, inzwischen bin ich in der C-Jugend. Und er entscheidet sich regelmäßig fürs dribbeln, womit er aber regelmäßig scheitert. Er ist aber vom Typ her so, dass er seine wenigen guten Aktionen dann stark feiert. Also durchaus großes Selbstbewusstsein.

    Diesem Spieler sage nach dem Spiel auch häufiger, dass er gerne mal dribbeln kann, aber er alleine nicht gegen 3 Spieler durchkommt. Dass er dann besser abspielen und sich freilaufen kann.

  • Wir sind uns wohl alle einig, dass da auf dem Großfeld ein anderes Coaching erforderlich wird, als bis D Jugend. Wenn der Spieler trotz ständiger Ansprache seit Jahren nicht hört, bist Du ob der jahrelangen Wiederholungen sehr zu bewundern. Ich würde den dann öfter mal raus nehmen, statt mir den Mund fusslig zu reden.

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  • E Jugend
    Ich gehöre sicher zu den Trainern, die viel zu viel reinrufen. Das geht von Stellungsanweisungen ("weiter nach draußen" und "rückt etwas nach vorne" und "Fritzchen, auf geht's, wieder zurück!") zu Spielanweisungen ("Kopf hoch" zwecks Erkennen des mitgelaufenen Mitspielers) zu positiven/motivierenden Kommentierungen einzelner Aktionen ("super Pass!" und "klasse mitgelaufen!") bis hin zu Anspornen ("komm! geh dem Ball hinterher, den holst Du Dir!). Ich bekenne mich hier absolut schuldig. Ich mache das im Training genauso. Angesprochen darauf wurde ich bisher noch nie, weder von den Kindern, noch von den Eltern, noch von anderen Trainern.


    Was ich allerdings nie mache, ist, während des Spiels zu kritisieren. Dinge wie "gib halt mal ab!" oder "Ich hab Dir doch gesagt, deck den mit den roten Schuhen!" gibt es bei mir nicht während eines Spiels. Ich nehme diese Punkte mit ins nächste Training, wenn wir am Anfang des Trainings üblicherweise das letzte Spiel kurz Revue passieren lassen (ich frage die Kinder zuerst, was ihnen gefallen hat, was wir beim nächsten mal besser machen können, bzw. wo wir uns verbessern sollten, bevor ich dann meine Einschätzungen teile. Oft haben die Kinder das meiste dann schon angesprochen, die sind sehr selbstreflektierend).