D-Jugendmannschaft - Latein am Ende

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  • Hallo zusammen, ich habe vor 1,5 Jahren eine D-Jugendmannschaft in einem Breitensportverein übernommen. Bin selbst Vater einer der Spieler und habe keine Lizenz. Die Mannschaft wurde damals aus bereits bestehenden D-Jugendspielern und aufrückenden E-Jugend-Kids neu gebildet. Die Mannschaft trainiere ich alleine. Soweit die Rahmenbedingungen.


    Erstes D-Jugendjahr


    Im ersten Jahr lief es für uns (damals D2) bereits recht schlecht, wir waren in Staffel 8 von 9 eingeteilt, haben alle Spiele verloren und wurden letzter. Das führte in der Rückrunde zum Abstieg in die letzte Staffel 9 von 9. Dort lief es dann etwas ausgeglichener. Es gab auch mal zwei Siege. Abgeschlossen haben wir als 7. Im ersten D-Jugendjahr habe ich mich im Training stark auf Passspiel und Technik konzentriert, da die Mannschaft qualitativ sehr unterschiedlich aufgestellt ist und auch Anfänger dabei waren.


    Aktuelle Saison


    Seit Juni sind wir die D1 und haben drei Spieler aus der alten D1 hinzubekommen. Leider haben wir auch den Platz in Staffel 3 geerbt. Nach nun 9 Spielen stehen 8 Niederlagen und der letzte Platz auf dem Papier. Man muss sagen, dass die Kids das "ganz gut" wegstecken. Allerdings bin ich mit mit meinem Latein am Ende. Im Training gibt es weiterhin große Unterschiede was Qualität und Motivation angeht. Inzwischen "parke" ich einen Teil der Mannschaft in einem Minifeld um mit der anderen Hälfte konzentriert zu arbeiten.

    Wie kann ich die Mannschaft aber als ganzes verbessern?
    Wie kann ich den Jungs Erfolgserlebnisse bieten? Die Kids haben in den letzten 1,5 Jahren 24 Pflichtspiele bestritten und nur 3 mal gewonnen.

    Es ist ein Wunder, dass die Mannschaft noch nicht auseinander gebrochen ist und die Eltern uns weiterhin toll unterstützen.
    Es gebt mir nicht darum zu gewinnen, es geht mir um das Erfolgserlebnis für die Kids.


    Ich bin über jeden Tipp froh und auch total offen für Kritik.
    Danke euch!

    Trainer-Papa einer D-Jugend. :)

  • Moin deMonnes,


    du bist mit deinem Latein noch lange nicht am Ende! Eine Mannschaft ist immer auf dem letzten Platz. Du hast doch eine spielfähige Mannschaft. Das kannst du auch als Erfolg für dich verbuchen. Die Jungs stecken die Niederlagen ganz gut weg, auch das kann ein Verdienst von dir sein.


    Mein Tipp an dich (ich bin in einer ähnlichen Situation): Definiere deine Ziele neu!!! Du wirst aus einem Esel kein Rennpferd machen. Und wenn du in der untersten Staffel auf Platz sieben (von 9?) abschließt, dann hast du auch bei einer Mannschaft mit starken Leistungsgefälle keinen talentierten Spieler dabei. Die Jungs bewegen sich und haben Spaß dabei. Damit bist du wahrscheinlicher erfolgreicher als 1/3 der Trainer, die in der Tabelle über dir stehen.

    Was ich an deinen Erläuterungen kritisieren könnte ist, dass du die Mannschaft beim Training in zwei Klassen einteilst, auch wenn ich deine Gründe dafür sehr gut nachvollziehen kann. Wäre es für deine Spieler mit dem größeren Ehrgeiz als Anreiz möglich, denen Einsätze in der D1 zu verschaffen?

    Ich habe bei meiner Mannschaft das Techniktraining auf ein Minimum heruntergeschraubt. Mein Hauptaugenmerk liegt aktuell auf das Verhalten unter einander, dem Schiedsrichter gegenüber und dem respektvollem Umgang mit dem Gegner. Keine Übungen mehr, nur(!) noch Spielformen und Spiele.

  • C Trainer Lehrgang zu empfehlen. Dort gibt es vom Ausbilder aber auch im Austausch mit anderen Teilnehmern wertvolle Anregungen. Für die laufende Saison fraglich, ob noch realisierbar.


    Das Minifeld ist ne gute Sache. Allerdings nicht (nur) für die Fußkranken, sondern sollte gerade auch für die Besseren intensiv für Spielformen genutzt werden.


    3:3, 4:4,

    Variationsmöglichkeiten:

    auf 2 kleine Tore, auf 4 kleine Tore, auf 2 große Tore.


    Mit Außenanspielern seitlich oder vorne.

    Außenanspieler neutral oder nichtneutral.


    Mögliche Provokationsregeln: Mindestzahl von Pässen, Höchstzahl von Pässen, Tor nur wenn alle in d gegn. Hälfte. Tor zählt doppelt nach Doppelpass oder nach Ausfintieren des Verteidigers, etc.


    Feld nicht zu lang machen, damit viele Umschaltaktionen und Torabschlüsse entstehen.


    Viele Bälle bereit legen, ggf selbst nach Ballaus wieder Einspielen um Ballauspausen und Unterbrechungen fürs Ball holen zu vermeiden.


    Standzeiten verringern.


    Freundschaftspiel mit schwachem Gegner.


    D Jugend Verbandstraining besuchen. Da bekommt man Input.


    Hilfe holen. Man kann nicht alles allein durchstehen. Verantwortung teilen.


    Viel Glück.

    2 Mal editiert, zuletzt von Fechter ()

  • 1. Hilfe dazu holen

    Alleine ist immer undankbar. Ich würde als erstes um Hilfe bitten. Beim Vorstand, bei der A-Jugend, bei den Eltern (und ja, das könnten auch Frauen machen)

    Eine Hälfte spielt, mit der anderen übst du irgendwas ist immer ein probates Mittel - wenn am Feld jemand steht und sich dafür interessiert und wenn die Gruppen tauschen.


    2. Analyse

    Wo steht ihr (also von Können oder eben auch nicht können), was sind die größten Schwachstellen? Warum verliert ihr die Spiele?

    Nach dem Paretoprinzip ist es hilfreich herauszufinden, was euch am meisten hemmt. Die 1-2 größten Unzulänglichkeiten verursachen 80% der Wirkung. Kannst du die 1-2 größten Defizite benennen? Wie sieht dein Training diesbezüglich aus?

    Aber eben auch: was sind eure Stärken? Und wie kann man die Stärken weiter entwickeln?



    Welche Bücher hast du im Haus? Welcher Quellen oder anderer Hilfsmittel bedienst du dich?
    Wenn man sich z.B. nur aus der DFB-Datenbank bedient, dürfte man immer auf der Stelle treten.

    Hast du mal einen erfahrenen Trainerkollegen gebeten, dein Training anzugucken und dir Feedback zu geben? Oder hast du mal der C2 und der D2 über die Schulter geschaut?
    Wie gehen Spiele gegen die D2 aus? Oder gegen die E1? Sind hier Trainingsspiele sinnvoll?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Hey,

    ich habe über 10 Jahre in den Altersklassen E- und D-Junioren trainiert und kann dir dazu folgende Tipps geben.


    Zweiter Trainerkollege:

    Um mehr Spannung ins Training hineinzubekommen hole dir einen zweiten Trainer dazu. (siehe meinen Abschnitt "Spannung")

    Allein ist es immer schwierig und du hast niemanden mit dem du dich austauschen kannst. Frage im Vereinsvorstand nach, die Herrenteams oder A-Junioren sind auch immer gute Gruppen um um Unterstützung zu fragen! Es muss kein Lizenztrainer sein, aber idealerweise jemand mit etwas Grundverständnis von Fußball. Wenn sich dort niemand findet, bitte in der Elternschaft um Unterstützung.


    Übungsformen:

    Wenn du alleine bist, lasse viel in Spielformen trainieren, Funino, 4 gegen 4, 5 gegen 5 usw., mit Provokationsregeln. Teile die Gruppen auf in schwächere und stärkere, sodass sie gleichstarke Gegner haben in diesen Spielformen. Spielformen bekommst du alleine besser gecoacht als Passschleifen oder sonstige Übungsformen


    Spannung:

    Der häufigste Fehler von Teams aus den unteren Dritteln ist die fehlende Spannung im Training und dadurch auch in den Spielen. Intensität ist Grundvoraussetzung um erfolgreich zu spielen. Das kannst du als Trainer auch ganz gut pushen von außen. Bring Feuer rein in alle Aktionen - motiviere die Kinder, feuere sie an von außen - schaue dir Steffen Baumgart an - ein gutes Beispiel - wichtig aber, positiv bleiben dabei!

    Sie sollen möglichst viel sprinten, intensiv Zweikämpfe führen, mutig sein vorne. Mit hoher Intensität kannst du auch technische Unzulänglichkeiten etwas ausgleichen. Man kennt das aus den Pokalwettbewerben, wenn unterklassige Teams die großen Teams ärgern.


    Aufstellung in den Spielen:

    Häufig machen Trainer den Fehler, dass sie ihre stärksten Spieler nach vorne stellen in der Hoffnung, dass sie vorne die Tore schießen. Gerade auf Kleinfeld, also auch in der D-Jugend noch, ist es aber wichtig den sauberen Spielaufbau von hinten heraus hinzubekommen. Stelle deine stärksten Spieler nach hinten und lasse sie von hinten nach vorne einen sauberen Spielaufbau gestalten. So bekommst du in den Spielen erstmal eine etwas bessere Grundstabilität, wirst weniger Gegentore kassieren. Wenn du deine stärksten Spieler vorne hinstellst und die schwachen Spieler nach hinten, dann sind deine starken Spieler zu selten am Ball, weil sie die Bälle gar nicht bekommen und hängen quasi in der Luft. Die schwachen Spieler hinten sind mit dem Pressing der Gegner überfordert und schlagen die Bälle nur unkontrolliert weg oder verlieren sie sogar im Spielaufbau, was zu vielen Gegentoren führen wird. Probiere es mal aus!


    Testspiele:

    Suche dir gleichstarke Gegner heraus und mache Testspiele gegen sie. Du hast gesagt, dass nicht alle Spiele verloren gingen. Die Gegner, die ihr schlagen konntet oder wo ihr unentschieden oder knapp verloren habt, sollten als Testspielgegner gut geeignet sein. Ich bin sicher, auch diese Gegner werden nochmal gegen euch spielen wollen. Und wenn ihr 5x gegen den gleichen Gegner Testspiele macht, dann ist das eben so. Das ist besser als jedes Training. Du hast Gegner auf Augenhöhe und ihr könnt die Abläufe für die Spiele gut üben und die Kids können Erfolgserlebnisse sammeln. Gegen gleichstarke Gegner schießt man auch mal Tore und das motiviert enorm.


    Lizenz:

    Wenn du als Trainer alleine bist, ist es natürlich schwierig Lizenzen zu machen. Aber wenn was möglich ist, dann versuche dich weiterzubilden. Das ist wichtig und nicht zu unterschätzen. Du wirst viel grundlegendes Lernen, was dein Blick auf dein Training massiv verändern wird. Gerade wenn du selbst kein Fußballer warst, dann muss die Lizenz eigentlich Grundvoraussetzung sein um überhaupt ein Team trainieren zu können.

  • Vielen lieben Dank für eure Tipps und eure Anregungen. Da waren einige tolle Anstöße dabei, die ich Richtung Rückrunde versuchen werde umzusetzen!


    Definiere deine Ziele neu!!!

    Das hab ich mir auch schon gedacht. Und eigentlich hat das bis vor kurzem gut geklappt. Da wir ja in den letzten Monaten auch mal zweistellig verloren haben, war das Ziel, das ich den Jungs gegenüber kommuniziert habe: als Team auf dem Platz alles geben und auch im Training dran bleiben - auch wenn's schlecht läuft. Meine Zweifel liegen darin, dass ich nicht weiß, wie lange das die Spieler noch so mittragen. Wenn das bis in die C-Jugend so weiter geht, könnte mir schon der ein oder andere weg brechen.


    Das Minifeld ist ne gute Sache. Allerdings nicht (nur) für die Fußkranken, sondern sollte gerade auch für die Besseren intensiv für Spielformen genutzt werden.

    Das Minifeld nutze ich im Wechsel um die Mannschaft generell zu trennen. So hab ich eine Gruppe von 6-7 Spielern mit die ich dann bei den Übungen auch anständig korrigieren kann. Aber vielleicht mach ich's mir auch zu kompliziert und sollte wirklich mehr Spielformen nutzen.


    Wo steht ihr (also von Können oder eben auch nicht können), was sind die größten Schwachstellen? Warum verliert ihr die Spiele?

    Tatsächlich ist es so, dass ich die besten Spieler in der Abwehr und im Mittelfeld stelle. Die eher Schwächeren (Unsportlicheren) spielen im Sturm. So nach dem Prinzip "da führen Fehler nicht direkt zum Gegentor". Aber dein Hinweis hat mir vor Augen geführt, dass das eigentliche Problem die fehlende Intensität ist. Das hat auch golfstrom genannt. Die Kids können sich gegen aggressive und hart spielende Gegner nicht wirklich behaupten und "ziehen zurück". Das führt oft dazu, dass Gegener durch die Abwehr spazieren und keine geht so richtig ran.

    Was Quellen und Hilfsmittel angeht, nutze ich recht viel die DFB-Materialien (Videos, Training Online, Karthothek) aber auch viel Youtube. Wahrscheinlich versuche ich wirklich einen erfahrenen Trainer zu gewinnen, der sich das ganze mal live anschaut. Sicherlich gibt's da auch jede Menge Tipps.


    Spiele gegen unsere D2 gehen tatsächlich auch öfter verloren, wenn auch nur knapp. Das liegt daran, dass wir im Verein die Mannschaften nach Jahrgängen machen. Also meine D1 sind nicht die besten aus dem Jahrgang. Vorteil ist, dass die Kids (teilweise) schön lange zusammen spielen und ein guter Teamgeist herrscht.


    Spielformen bekommst du alleine besser gecoacht als Passschleifen oder sonstige Übungsformen

    Definitiv. Da werde ich zukünftig mehr Fokus drauf legen.


    Bring Feuer rein in alle Aktionen

    Das versuche ich. Deine Erklärung hat mir aber gezeigt, dass es in letzter Zeit eher "Druck" war, den ich reingegeben habe. Und das hat nicht funktioniert. Manche hat das sogar eher eingeschüchtert.
    Hast du einen Tipp, wie ich dieses Feuer auch ins Training bringen kann? Geht das über Übungsformen oder ist das reine "Trainermentalität"?

    Trainer-Papa einer D-Jugend. :)

  • Hast du einen Tipp, wie ich dieses Feuer auch ins Training bringen kann? Geht das über Übungsformen oder ist das reine "Trainermentalität"?

    Motivation entsteht über viele Faktoren.

    Intrinsische Motivation bezeichnet das Handeln aus inneren Antrieben heraus. Dazu gehören persönliche Interessen, oder kreative und künstlerische Neigungen und Herausforderungen. Intrinsisch motivierte Personen beziehen ihre Motivation aus der Tätigkeit oder Aufgabe heraus.

    Bei der extrinsischen Motivation erbringen Menschen bestimmte Leistungen, weil sie sich davon einen Vorteil (Belohnung) versprechen oder Nachteile (Bestrafung) vermeiden wollen.

    Intrinsische Motivation ist sicher die bessere, weil langfristige. Aber ich glaube, dass man durch extrinsische auch die intrinsische anschubsen kann.

    Wenn aus dem "warum mache ich das eigentlich" durch ordentlichen Push von außen wieder ein "ey geil, macht Spaß" wird.

    Das kann mal ganz banal ne Tüte Gummibärchen für die Sieger des Abschlussspiels sein. Aber auch schlicht Anfeuerungen wie "los, den Ball bekommst du noch!


    Spiele, Aufgaben, Übungen immer mit Wettbewerbscharakter.
    Laufwettbewerbe könntest du zum Beispiel so gestalten, dass in zwei Linien je zwei gegeneinander laufen. Die Sieger eines Durchgangs wechseln auf die rechte Linie, die Verlierer nach links. Das ganze über ein paar Durchgänge.

    Im Trainerlehrgang hat man bei uns die "lebendige Sanduhr" vorgestellt. Banales Beispiel: "Team A muss einen Ball 30 mal durch ein Hütchentor fehlerfrei hin und her passen. Laut zählen. In dieser Zeit soll Team B eine Pylone umschießen. Wieviele Pylonen schafft Team B in der Zeit, die Team A für seine Aufgabe benötigt?" Danach wechseln.

    Das müsstest du dann freilich an deine Begebenheiten anpassen, man kann auch mit drei Teams agieren, dann läuft z.B. Team C ne Sprintstraffel und zählt die absolvierte Strecken. Hier ist ja der Phantasie keine Grenze gesetzt. Aber gerade, dass das eine Team was anderes macht als das andere, führt dazu dass keiner vorher aufgibt nach dem Motto "die anderen sind eh besser". Man weiß es ja erst nach dem letzten Durchgang.



    Motivation durch Ziele

    Ein regnerischer kalter Wintertag kann man prima hernehmen um sich mit den Kindern mal in einen Besprechungsraum zu setzen und gemeinsam erarbeiten: "Was können wir erreichen, und wie kommen wir da hin. Was wird von mir erwartet? Was sind unsere Stärken und was unsere Schwächen? und wie können wir die Schwächen abbauen und die Stärken stärken?"

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • das hat nicht funktioniert. Manche hat das sogar eher eingeschüchtert.

    Hast du einen Tipp, wie ich dieses Feuer auch ins Training bringen kann? Geht das über Übungsformen oder ist das reine "Trainermentalität"?

    Was helfen könnte wäre die Einführung einer "Trainingsliga".
    Also die Sieger der Abschlussspiele oder auch Spielformen und die Teilnahme am Training werden durch Punkte belohnt und die Jungs in einer Liga aufgelistet.
    Wer die meisten Punkte hat, oder die Top3 am Ende der Hinrunde und Rückrunde, bekommen eine Belohnung von dir. Aber das muss etwas Lohneswertes sein. Meine Erfahrung aus meinen Teams - dadurch bekommst du von ganz alleine schon deutlich mehr Feuer in die Spielformen und mehr Biss in die Aktionen.

    Ansonsten hilft auch ein motivierendes und emotionales Coaching. Ich bin bspw. in den Trainings deutlich emotionaler und intensiver im Coaching als in den Spielen. Bei vielen Trainern ist es genau umgekehrt - das kommt davon, weil sie durch intensives Coaching in den Spielen bestimmte Mängel des Teams versuchen auszugleichen.
    Sei richtig dabei in den Trainings. Feuere die Jungs an auch in den Trainingsspielen, lobe sie intensiv wenn ihnen was gelingt.

    Positive Emotionalität schadet garantiert nicht.

  • Ich bin aktuell auch Tabellenletzter und wir haben keinen Punkt geholt.

    Trotzdem ist die Stimmung noch ganz gut, was mich wundert. Aber natürlich auch freut. Wir werden aber, bis auf gegen die absoluten Spitzenteams, nicht abgeschlachtet.


    Beim Spiel:

    - Ich stelle meine stärksten Spieler gerne zentral auf. Also in der Linie Innenverteidiger, zentrales Mittelfeld. Im Sturm und auf den Außen können die Spieler nicht so viel kaputt machen.

    - Ich motiviere vor den Spielen immer positiv. Ich ich sage vorher immer, dass ein Sieg drin ist. Die Jungs müssen an den Sieg glauben, dann ist auch mehr drin.


    Beim Training:

    - Ein Co-Trainer wäre natürlich Gold wert!!!

    - Keine/Wenig Standzeiten. Auch bei "tollen" Youtube-Videos steht häufig die Hälfte der Spieler rum und macht nichts.

    - Technik-Training? Ich finde schon, meinen Jungs "Breitensport" helfen auch Pass-Stafetten und ähnliche Übungen. Die baue ich aber auch gerne direkt 2x oder 3x auf, dass alle ständig in Bewegung sind.

    - Spielnahes Übungen: Danach folgen bei mir häufig Über-/Unterzahl Übungen/Spiele

    - Abschluss-Spiel: Hier die Jungs pushen, dass alle unbedingt gewinnen wollen. Dann steigt der Trainingserfolg.


    Ich hoffe, dass wir dann in der Rückrunde deutlich stärker auftreten als in der Hinrunde. Grundsätzlich traue ich meinen Jungs nämlich viel mehr zu.

  • Beim Spiel:

    - Ich stelle meine stärksten Spieler gerne zentral auf. Also in der Linie Innenverteidiger, zentrales Mittelfeld. Im Sturm und auf den Außen können die Spieler nicht so viel kaputt machen.

    - Ich motiviere vor den Spielen immer positiv. Ich ich sage vorher immer, dass ein Sieg drin ist. Die Jungs müssen an den Sieg glauben, dann ist auch mehr drin.

    Absolut. Das ist der sinnvollste Weg, wenn du auf Kleinfeld erstmal eine Grundstabilität haben möchtest. Innenverteidiger und zentrales Mittelfeld, dort wird das "Haus" aufgebaut, dort ist das "Fundament" des Spielaufbaus.

  • Ja, gerade technische Mängel bekommst du mit Passstaffetten oder Dribbelübungen am besten schnell verbessert. Allerdings eben auch nur, wenn du genug Trainer hast, die bei den Übungen dabei sind. Häufig fällt im Breitensportbereich die Spannung in der Übung sofort ab, sobald du als Trainer der Gruppe den Rücken zu drehst. Du brauchst dann an jeder Übungsform idealerweise einen Trainer der die Spannung in der Übung hochhält und vor allem auch coacht und Fehlverhalten anspricht und korrigiert.

  • Sehe die Sache doch von der anderen Seite.
    Du hast ein Spielfähiges Team, gute Stimmung trotz der Niederlagen, Unterstützung aus der Elternschaft. Da wären sicherlich andere Teams sehr glücklich darüber was du hast. Das ist mehr Wert als jede Gegentor.


    Du machst schon ein guten Job. Solange das vorhanden ist was du beschrieben hast, wird das Team nicht auseinanderbrechen, weil du sie zusammenhälst wie auch immer.
    Teams brechen nur auseinander, wenn es eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt.
    Beispiel: Trainer die Meister werden wollen mit Spielern/Eltern denen das überhaupt nicht juckt und auch nicht das Ziel haben.

    Vielleicht werdet ihr in der C-Jugend Meister oder kickt oben mit. Habe ich schon häufig erlebt und verfolgt, das Teams in der E- und D-Jugend die Konkurrenzfähgkeit abgesprochen wird auf einmal Meister in der Kreisklasse wurden.

  • Hallo, ich möchte mich nochmal bei euch allen bedanken. Es ist ja jetzt ein wenig Zeit vergangen und ich kann berichten, dass ich Hilfe im Training bekommen habe. Zwar nur zeitweise, aber das hilf schon total, die Intensität zu steigern. Auch der Hinweis die Jungs mehr zu motivieren und klarere Anreize zu schaffen hat Früchte getragen.

    Aber am allerwichtigsten war für mich die Sichtweise, dass in unserem Team doch einiges richtig läuft. Die Jungs halten weiterhin zusammen, kommen ins Training und haben Spaß. Und siehe da, es gab auch schon die ersten Punkte auf dem Konto und jede Menge Jubel. :) Danke euch.

    Trainer-Papa einer D-Jugend. :)