Kein fester Torhüter im Team

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  • Hallo zusammen,

    ich trainiere eine D-Jugend. In meinem Kader befindet sich leider kein Kind, dass gerne und ausschließlich im Tor spielen möchte. Ich habe 2-3 Feldspieler, die sich nach Lust und Laune im Tor abwechseln. Planbar ist das Ganze aber nur begrenzt. Für das Spiel ist das ganze kontraproduktiv, da ein Torwartwechsel oft auch einen Wechsel auf mehreren Positionen bedeutet, was dann ein ziemliches Durcheinander nach sich zieht. Gibt es vielleicht Trainer in einer ähnlichen Situation, die mir berichten können, wie sie damit umgehen oder andere Trainer, die einen Rat für mich haben?


    Danke im Voraus und viele Grüße


    Michael

  • Meiner Meinung musst du froh sein das 2-3 sich Abwechseln wollen :-).

    Ich glaube du siehst das zu eng , wenns klappt kannst ja sogar in der Halbzeit wechseln und somit den 2 Spielern das als Mehrwert auf dem Feld und im Tor verkaufen .

    Plus den Eltern ...

    Nur keinen zwingen das jeder mal muss zB. das geht in die Hose spreche aus Erfahrung :)

    Abwechslung ist Überragend mach weiter so !

  • Du musst dich fragen was für dich als Trainer wichtig ist. Gerade wenn du schon auch Gewinnen willst ist Stabilität natürlich besser und du hast idealerweise einen oder sogar zwei feste Torhüter die im Training und Spiel regelmäßig im Tor gefordert und gefördert werden, die die Abläufe kennen und auf die sich auch die Mitspieler einstellen wollen. Wenn das so ist müsstest du dich nach einem festen Torhüter umschauen. Wie oben gesagt solltest du keinesfalls jemanden zwingen, das geht nicht gut. Auf der anderen Seite werden die Jungs die nicht wirklich gern fest im Tor spielen wollen eher/meist eh Feldspieler, daher kannst du sie dort auch ausbilden. Wenn du keinen festen Keeper findest oder aber bereit bist nicht auf dem für die Spieler höchstmöglichen Level spielen zu müssen kannst du vielleicht auch in einer niedrigeren Liga starten und dafür mehr rotieren (= weniger Stabilität).

  • Besser 2-3, die sich freiwillig abwechseln, als wenn keiner wirklich will und Du einen bestimmen musst.

    Ich würde allerdings versuchen, wenn es die Jungs mitmachen nicht nach jedem Spiel zu wechseln, sondern immer 2-3 Spiele am Stück fürs Tor einplanen.

  • 2-3 und abwechselnd. Das ist doch super. Ich hatte das auch mal so. Wenn dann immer nur die 2 oder 3 gleichen im Tor sind, dann entwickeln die sich auch besser im Tor.


    Dieses Jahr bei der F2 habe ich das leider nicht. Wir haben nur 1 festen Torspieler. Keinen Ersatztorwart (weil es keiner machen will, außer einer, aber hat überhaupt kein Talent und die Spieler wollen auch nicht mit ihm als Torwart ein Turnier spielen.

    Wenn unser Torhüter mal ausfällt, dann sag ich denen immer, dass dann bei jedem Spiel ein anderer Spieler ins Tor muss. Das wird von den Jungs akzeptiert. Dann fühlt sich keiner benachteiligt, weil ich ihn ins Tor stelle.

    Erfahrungsgemäß beschränkt sich das dann aber automatisch sehr schnell auf einen Kreis von 2 bis 3 Spielern. Denn die Spieler wissen genau, wenn einer ins Tor gehen soll, der jeden Ball rein lässt, dass sie dann das Spiel verlieren. Darum wechseln sich dann plötzlich freiwillig die Spieler im Tor ab, die die besseren Torspieler sind.

    Freund des runden Balls

  • Welches Durcheinander? Vielleicht wird man so nicht sofort viele Spiele gewinnen? Dafür aber später, wenn alle Spieler gut ausgebildet wurden.


    Sollte nicht jeder gerade im unteren Jugendbereich die Chance bekommen, sich auf verschiedenen Positionen auszuprobieren?


    Der Torwart der Zukunft wird ohnehin nicht derjenige sein, der ein paar Bälle halten kann, sondern jemand, der auch alles genauso schnell und technisch perfekt mit dem Ball am Fuß kann. Denn das Verhältnis zwischen defensiven und offensiven Aufgaben hat sich in den letzten Jahren verändert.


    Die besten Erfahrungen habe ich mit Torhütern gemacht, die genauso gern selbst auf Torejagd gingen. Denn wer die Möglichkeiten des gegnerischen Angreifers kennt, der weiß sie gut zu lesen und findet dazu die passenden Antworten.


    Leider wurde in den letzten Jahren das 1vs1 Spiel bei uns stark vernachlässigt. Deshalb gewinnt häufig die Mannschaft, die die entscheidenden Zweikämpfe in der Defensive und Offensive gewinnt. Vom Ballbesitzspiel bzw. Ballgeschiebe in unattraktive Räume kann man kaum Spiele gewinnen, wenn der Gegner keine groben Fehler macht.


    Technik und Taktik bedingen sich gegenseitig. Da wurde in den letzten Jahren leider zu viel Taktik und zu wenig Technik trainiert, was die Zweikampfschwäche zu einem guten Teil zu erklären vermag.


    Man sollte also schon früh anfangen, das Wichtige im Spiel zu trainieren. Das sind nun mal die Tore und dazu gehören die Ideen von Angreifern und Torleuten gleichermaßen. Gerade das Erlernen der Torwartaufgaben funktioniert nur durch sinnvolles Einbinden, statt durch isoliertes, monotones Üben. Denn weil sich jede Situation ein wenig anders darstellt, brauchen alle Trainingsteilnehmer so viele Spielformen mit Wettkampfsimulation wie möglich und so wenig Übungen wie nötig.

  • Wir wechseln ständig die Torhüter durch. Auch im Training. Gestern hat einer gesagt:" Gar nicht so leicht im Tor."

    Das sind doch die Momente die die Kids brauchen um dazu zu lernen.

    Ich würde allerdings auch nie jemanden zwingen ins Tor zu gehen.

  • Mittelfeld#6

    Das sind wertvolle Erkenntnisse zwischen dir und deinen Spielern.


    Man sollte zwar niemanden zwingen eine bestimmte Position einzunehmen, aber auch jedem die Chance geben alles zu erlernen. Denn man erlebt es leider immer wieder, das Trainer Torwatrtalente aus dem Tor mobben, weil es dann heißt: "du bist zu gut fürs Tor"!


    Je mehr Abwechselung die Spieler bekommen, je besser lernen sie gute Lösungen auf jedem Quadratmeter des Spielfeldes spielerisch kennen.