Hat die Frauen EM im Nachwuchsbereich einen positiven Effekt ?

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  • ich habe zur Zeit 5 Mädchen im 2017er Jahrgang. Ich vermute, dass es für die Eltern "normaler" wird, auch Mädchen anzumelden...


    Wobei ich das bei 5 Jährigen durchaus noch mit gemischten Gefühlen sehe. Viele Mädchen müssen doch erstmal ihre Prinzessinnenphase überwinden bevor sie sich anderen Themen widmen... Und das dauert eben bei vielen noch ein bißchen. Ich hatte in den letzten Jahren viele Mädchen da. Geblieben ist keine. Die allgemeinen Ballspiele waren ok, sobald es am Ende der Bambinizeit mehr in Richtung Fußball ging, wars doof und sie haben wieder aufgehört.
    Zum Teil hatte ich vier Mädchen da, die das Abschlussspiel nicht mehr mitgemacht haben und stattdessen Barbies aus dem Rucksack holten, um gemeinsam zu spielen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

    3 Mal editiert, zuletzt von Goodie ()

  • Ich hatte bis jetzt noch keine Neuanmeldung, die gesagt hat, ich will spielen wie Alex Popp. Die EM- Spiele haben nur zwei meiner Spielerinnen mit mir beim Training diskutiert.

    Meine Spielführerin läuft immer noch mit nem Sergio Ramos- Trikot rum, Lena Oberdorf kennt sie leider nicht wirklich.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Selbst ich, kann die Euphorie des DFB nicht nachvollziehen. Es werden langfristig nicht mehr Zuschauer ins Stadion kommen, noch mehr Mädchen Fußball spielen. Ich habe letztens mit jemand vom Landesverband gesprochen, der meinte. Die Strategie des DFB ist nur darauf ausgerichtet, Spielerinnen für den Leistungsbereich auszubilden. Deshalb die Strategie, die Mädels so lange wie möglich bei den Jungs spielen zu lassen. Dass dadurch rund 90 Prozent der Mädchen aufhören, die einfach nur spielen wollen, wird wohl in Kauf genommen.


    Meiner Meinung nach, ist aber eine große Anzahl an Mannschaften unterhalb der Bundesligisten und U Mannschaften Voraussetzung für den breiteren Zuspruch für den Frauenfußball.

  • Aufgrund der Sommerferien bei uns ist es noch zu früh die Sache einzuschätzen. Grundsätzlich ist aber zu verzeichnen,

    dass bereits im letzten Jahr nach dem Lockdown die Mädchenzahlen bei uns wieder zu nehmen.

  • Deshalb die Strategie, die Mädels so lange wie möglich bei den Jungs spielen zu lassen. Dass dadurch rund 90 Prozent der Mädchen aufhören, die einfach nur spielen wollen, wird wohl in Kauf genommen.

    Genau so ist es. Mädchenmannschaften gehen dem DFB und den Verbänden am Allerwertesten vorbei. Um in eine U-Nationalmannschaft zu kommen, ist es unabdingbar, in Jungsmannschaften zu spielen, und zwar inzwischen bis einschließlich der B. Früher war Alex Popp eine der wenigen, die in dieser Altersklassen noch mit Jungs gespielt hat, heute ist es bei ausnahmslos allen Spielerinnen so. Wer in einer Mädchenmannschaft spielt, wird nicht mehr berufen. Die letzte Nationalspielerin, die eine reine Mädchenkarriere gehabt hat, war m.W. Tabea Kemme.

    Zum Teil hatte ich vier Mädchen da, die das Abschlussspiel nicht mehr mitgemacht haben und stattdessen Barbies aus dem Rucksack holten, um gemeinsam zu spielen.

    Um es einmal zuzuspitzen: Fußball spielende Mädchen wollen zunächst einmal etwas mit anderen Mädchen machen und interessieren sich eigentlich nicht besonders für Fußball (es könnte genau so gut auch Hockey, Basketball oder Handball sein). Sobald die fußballspezifischen Anteile in Training steigen, kommt es zum Drop-Out, der bei den Mädchen bis zu 95 Prozent betragen kann. Ich kann mich an ein E-Mädchen erinnern, das immer noch zur Bambini-Gruppe ging, weil dort eben kaum Fußball gespielt wurde...

    Die EM- Spiele haben nur zwei meiner Spielerinnen mit mir beim Training diskutiert.

    Dann waren das viele (ohne Ironie)...