Finten im Tempo

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  • Hallo Kollegen,

    in den jüngeren Altersklassen finde ich Finten jeglicher Art klasse, weil sie Koordination mit Ball und Selbstvertrauen fördern. Je älter die Kids und größer das Feld werden, sollten m.E. vor allem Finten gewählt werden, die im hohen Tempo ausgeführt werden können. Da fallen mir für den Flügel vor allem Ausfallschritt und Übersteiger ein, zentral vielleicht die Zidane - Rolle. Habt Ihr noch weitere und / oder bessere Ideen? Vi

  • ich finde immer interessant das fintieren so gekonnt werden soll, und dem eine hohe gewichtung beigemessen wird, aber die Wahrnehmung, wann denn finten angebracht werden sollten( bewegung/Gegenbewegung) gar nicht trainiert wird. Die einfache körpertäuschung ist die mutter aller finten...

    Alles weitere wird jeder der das verstanden hat auch viel selbstständiger ausführen

    Edit: die zidane rolle, perfekt ausgeführt, in den gegner hinein sieht man so oft...schade... da rufen dann die trainer entzückt, egal wieder probieren... trial and error🙈

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Hallo zusammen, wie du selbst sagst geht das Erlernen von Finten mMn über die Anwendbarkeit selbst schon mal hinaus, d.h. die Kinder lernen neue wichtige Bewegungsabläufe & Koordination (Beispiel Zidane: Ball im Lauf mit Sohle stoppen & übersteigen, Drehung um eigene Achse bei gleichzeitiger Ballmitnahme). Zudem steigern sie aus meiner Erfahrung hinaus enorm den Spaß, Lernbereitschaft und wie du sagst Selbstvertrauen. Das Erlernen selbst kann mMn auch in Schritten erfolgen: 1) Trocken 2) im isolierten 1v1 3) im Spiel.


    Gleichzeitig stimme ich aber Trainer E voll zu. Ich habe schon oft gesehen das Kids Finten üben aber das Grundprinzip vieler Finten, des "Auswackeln" des Gegners durch Körpertäuschung nicht verstanden haben. Daher würde ich die reine Körpertäuschung mit (mehr oder weniger) Ausfallschritt und Schulter-Drop vorziehen und im isolierten 1v1 üben lassen und immer wieder repetitiv einbauen.


    Zu deiner Kernfrage: Für mich haben bestimmte Finten besondere Vorteile in spezifischen Situation. Viele Finten eignen sich sehr gut in 1v1 Situationen am Flügel, im Konter oder vor dem Torabschluss wenn man etwas Platz hat um den Gegner letztlich zu umrennen (d.h. der Spieler muss nicht unbedingt vor aber spätestens nach der Finte Tempo aufnehmen), z.B. Körpertäuschung mit Ausfallschritt, Übersteiger, Ronaldo Chop, Ball vorbeilegen, Elastico, Matthews. Dann gibt es Finten die dazu dienen einen einzelnen Gegner "loszuwerden" ohne mit vollem Tempo an ihm vorbeizukommen, z.B. Schussfinte, V-Cut. Dabei eigenen sich Finten wie z.B. Schere oder 360 Wende gut wenn der Gegner schon an einem klebt, vor alle mit dem Rücken zum Gegnertor. Wie ihr genannt habt eigenen sich bestimmte Finten eher im Zentrum. Ich würde das präzisieren. Der besondere Vorteil einer Zidane Rolle oder auch La Croqueta sind mMn 1v2 Situationen, d.h. wenn der Spieler Gegnerdruck von 2 Seiten (z.B. vorne + hinten/seitlich) bekommt kann der Spieler sich so überraschend "durchmogeln". In einer klassischen frontalen 1v1 Situation ist die Zidane Rolle wohl eher nicht so effizient da man schwierig Tempo aufnehmen kann. Zudem gibt es Finten die ich eher für Show Tricks halte, z.B. Rainbow, Sombrero, weil der Ball in der Luft nicht schnell genug wieder kontrolliert und verarbeitet werden kann. Gute Spieler kommen meiner Erfahrung nach durch Ausprobieren meist selbst drauf in welchen Situationen welche Finte Sinn macht wenn die Bewegungsausführung automatisiert sitzt.

  • Für mich ist Körpertäuschung + Speed mit Richtungswechsel die beste Finte und ohne eine bestimmte Grundschnelligkeit zum scheitern verurteilt.

    Körpertäuschung sehe ich auch so. Gepaart mit einer guten Wahrnehmung (vororientierung) und entsprechender Verarbeitung (Anschlußaktion), muß eine bestimmte Grundschnelligkeit gar nicht zwingend da sein. Die daraus resultierende Handlungschnelligkeit ist m.e. wichtiger um sich den Vorsprung zu verschaffen und die entstandenen Räume effektiv nutzen zu können.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)