Vom 4-4-2 zum 3-4-3

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  • Geschätzte Trainerkollegen.


    Ich bin noch relativ jung aber sehr ambitioniert und versuche aus meinen Fehlern zu lernen und immer weiter zu lernen.

    Ich trainiere seit zwei Jahren die C-Jugend - habe allerdings schon fast neun Jahre Trainererfahrung.

    Die letzten zwei Jahre, habe ich ein 442 spielen lassen, da die Arbeitsaufteilung für mich am fairsten wirkt und es sehr einfach ist.

    Mir ist dabei vor allem aufgefallen, dass oft wie ein zusätzlicher Stürmer fehlt, da viele Gegnermannschaften hinten dicht stehen und dann Kick and Rush spielen.

    Da die Dreierkette auch im Profifussball immer beliebter wird, dachte ich über eine nach, bin aber trotzdem nicht so Fan davon.

    Mir kam dann allerdings die Idee, dass ich einfach aus dem 442 ein 343 mache. Ich habe zwei sehr laufstarke und disziplinierte Spieler beide auf der rechten Seite. Ich würde den Flügel dann einfach in den Sturm schieben und den Aussenverteidiger in die Mittelfeldkette. Dann würden sich die restlichen drei, einfach zu einer dreier Abwehr bilden. Das ganze im Ballbesitz, defensiv müsste man dann wieder zurückschieben.


    Ich wollte von euch erfahreneren Trainer hören, ob ihr mit sowas Erfahrung habt? Ich möchte die Spieler nicht überfordern und mir fehlt die Erfahrung für das. Ist es zu schwer, oder denkt ihr kann man das lernen? Gibt es dafür geeignete Trainingseinheiten.


    Evtl. zum Lernprozess noch etwas. Ich wollte letztes Jahr, das die Mannschaft beim Torhüterabstoss immer hinten aufbaut, was nach 4, 5 Spielen schon gut funktioniert hat. Nach 10 Spielen lief es problemlos und wir konnten uns einfach bis zur Mittellinie spielen.


    Ich freue mich über euer Feedback und eure Meinungen!

  • Ich habe zwei sehr laufstarke und disziplinierte Spieler beide auf der rechten Seite. Ich würde den Flügel dann einfach in den Sturm schieben und den Aussenverteidiger in die Mittelfeldkette. Dann würden sich die restlichen drei, einfach zu einer dreier Abwehr bilden. Das ganze im Ballbesitz, defensiv müsste man dann wieder zurückschieben.

    Der Lehrmeinung nach sollte sich das Verschieben der Positionen ja nach der Ballseite richten, d.h. nicht immer der gleiche Verteidiger sollte ins Mittelfeld aufrücken sondern welcher Verteidiger nach vorne schiebt (und dementsprechend der andere Außenverteidiger nach innen einrückt) richtet sich nach der Seite des Spielaufbaus.

    Ich bin aber durchaus der Meinung, das feste Anordnungen unabhängig von der Ballseite etc. im Amateurbereich abweichend von der Lehrmeinung Sinn machen können. Schließlich steht wesentlich weniger Trainingszeit zur Verfügung, nicht jeder Spieler hat die erforderliche Mentalität und Power zum Mitmachen und und und. Besser was Einfaches gut machen als etwas Schwieriges klappt nicht. Wie sagte Jürgen Klopp: Wir brauchen nicht den perfekten Plan, aber jeder sollte den gleichen Plan haben.


    Grundsätzlich finde ich das die Option auf Wechsel zwischen Spielsysthemen immer Sinn macht, ist ja auch etwas woran man als Trainer und Mannschaft viel lernen kann. Ob die Mannschaft es wirklich stemmt, bei jedem Ballbesitzwechsel zu verschieben und ob das Ganze stabil bleibt wirst Du dann schon sehen. Prinzipiell kann ich der Idee viel abgewinnen, einer der zentralen Mittelfeldspieler sollte aber dann auch bei Ballbesitz eher defensiv denken, falls der Außenläufer mal Probleme hat mit der Rückwärtsbewegung.

  • Wie sieht es denn bei deinen Spielern aus? Fühlen die sich im 4-4-2 wohl oder würden die lieber 3-4-3. Gerade im Amateurbereich ist ein 3-4-3 meiner Ansicht wesentlich komplizierter und bedarf viel mehr Training und Übung

  • Natürlich würde ich sehr gerne beide Seiten so spielen lassen. Allerdings ist auf der linken Aussenverteidigerposition ein eher langsamer Spieler, welcher eher defensiv denkt als offensiv. Ich habe leider auch nicht sehr viel Auswahl und muss zufrieden sein mit den Spielern, welche ich habe.


    Betreffend Mittelfeld, habe ich einen Spieler der wirklich enorm stark ist. Zwar nicht sehr gross und nicht zweikampfstark, dafür lauffreudig, technisch stark, hat eine gute Übersicht und spielt gut im System. Daher wäre das kein Problem.


    Wo sie sich wohler fühlen ist schwer zu sagen, da viele neu von der D-Jugend kommen. Das 4-4-2 hat letzte Saison nicht schlecht geklappt, allerdings eben das Problem zu wenig Spieler in der Strafraum oder in die offensive bekommen. Vielleicht finde ich auch Lösungen mit dem 4-4-2 dazu.

  • Wo sie sich wohler fühlen ist schwer zu sagen, da viele neu von der D-Jugend kommen. Das 4-4-2 hat letzte Saison nicht schlecht geklappt, allerdings eben das Problem zu wenig Spieler in der Strafraum oder in die offensive bekommen. Vielleicht finde ich auch Lösungen mit dem 4-4-2 dazu.

    Du kannst die äußeren Mittelfeldspieler ja invers agieren lassen oder wenigstens einen von beiden und die Breite dann eben von dem AVs abdecken lassen bei Ballbesitz im 4-4-2. Dann hast du mehr Spieler im/um den Strafraum herum.

    Eben bei Ballbesitz eine andere Aufteilung, als gegen den Ball.


    Außerdem schreibst du oben, dass du zwei laufstrake Spieler für die rechte Seite hast und nach einem Weg suchst beide dort einzubringen, die Stärken auszuspielen.

    Warum nicht einen nach links verschieben, wenn dir da der laufstarke Spieler fehlt?



    Ich bin ein Verfechter der Viererkette, habe aber auch mal 3er bzw. 5er Kette spielen lassen, um den Spielern das auch zu vermitteln.

    Ich bin der Meinung, dass niemand wirklich eine 3er Kette gut und richtig spielt -das hat nur Chile unter Bielsa geschafft - es ist immer eine 5er Kette. Dann fehlt einem ein Spieler im Mittelfeld, dh man kann nicht mehr wirklich aktiv verteidigen, es wird schnell passiv, reaktiv.

    Und, - wie du überlegst - ein 3-4-3 spielen zu lassen, dass dann de facto ein 5-2-3 wird, das halte ich schon für sehr schwierig. dann hast du eigentlich nur 2 Spieler im Mittelfeld. Wenn schon 5er Kette, dann geht mM nach nur 5-3-2, weil man eben zu zweit im Mittelfeld gar keinen Zugriff bekommt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill