U9 Hallentraining - sinnvolle Übungen, damit alle gefordert / gefördert werden

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  • Hallo,

    gestern war ein komisches Training.

    Wir sind eine F-Jugend mit 14 Kinder und die waren gestern auch alle da!


    Folgendes Training hatte ich mir überlegt:

    • Hindernisparcour mit Slalomlauf, Kastenüberspringen, umgedrehte Bank balancieren. Das ganze mit Ball in der Hand oder prellen im Staffelwettbewerbsmodus.
      --> kam gut an und die Kids waren mit Eifer dabei.
    • Bandendribbling mit umgelegten Bänken und Torschuss im Kreislauf
      --> die ersten zwei, drei Minuten war das noch ok. Danach wurde mehr demotiviert geschlichen als wirklich durchgedribbelt.
      --> das haben wir dann nach knapp 10 Minuten auch vorzeitig abgebrochen!
    • 2 Gruppen gebildet
      • 1 Gruppe spielte dann 3vs3 in der halben Halle auf Mattentore
        --> da war dann wieder Feuer drin... (klar, war ja auch "Fussball" ;-))
      • 1 Gruppe spielte Torschuss mit 1vs1 Zweikampf
        --> war vom Eifer durchaus ok.
    • Abschlussspielchen über die komplette Halle


    Meine Überlegungen sind jetzt mit einer Nacht drüber schlafen folgende:

    1. Alles was in Wettbewerbsform ist (Staffel-/Hindernislauf, etc.) wird von den Kids mit Begeisterung mitgemacht
      --> Fester Bestandteil ab sofort in der Halle. Da kann man auch super Koordination in allen Formen mit einbauen.
    2. Funino bzw. Spiele in Kleingruppen als Spielform mit allen möglichen Varianten
    3. Parallel zum Funino/einer anderen Spielform ein Block für einen gezielten Schwerpunkt wie Torschuss, Dribbling, Ballbeherrschung, etc.
    4. Abschlussspielchen über die ganze Halle


    Ich beschränke mich somit auf 2 Aufbauten pro Training, d.h. für den Staffellauf wird was aufgebaut und dann für den Block mit den geteilten Gruppen (2 + 3).

    Weniger ist hier wahrscheinlich mehr.

    Wenn Ihr am Ende noch ein Abschlussspielchen spielen lasst, wie handhabt Ihr das mit der maximalen Mannschaftsstärke. Auf dem Feld draußen hat man ja die Möglichkeit aufgrund der Platzverhältnisse sogar ein 7vs7 zu machen (wenn alle da sind).

    Aber in der Halle gibt das nur eine riesige Spielertraube.

    Dann lieber 3 Teams bilden und alle 3 - 4 Minuten ein Team auswechseln?

    Welche Spielformen / Übungen bieten sich für 2 + 3 an.

    Vorab danke für Euer Feedback und Info wie Ihr das Hallentraining gestaltet.

  • Moin Mapfi,


    wir haben gut 1,5h Hallenzeit zur Verfügung. Nach einigen Neuzugängen sind wir bei mittlerweile 24 Kindern (ohne "Schnupperkinder") angekommen. Wir lassen zum Abschluss (der aufgrund der Teilnehmeranzahl fast schon der Hauptteil ist) immer eine Art Turnier mit 4 Mannschaften a 6 Kindern spielen. Also quasi konform zur Stärke der Mannschaften bei Hallenturnieren.


    Um Deine Frage zu beantworten: Ja, lieber weniger Spieler auf dem Feld, dafür mehr Mannschaften.


    Beim Training versuche ich nur mit Hütchen/Ringen zu arbeiten, die sind schneller wieder abzubauen. Kann man aber auch koordinativ arbeiten.

    Wer im KiFu nur auf Ergebnis spielen läßt, liebt das Spiel nicht. Und seine Spieler werden es auch nicht lieben können.


    KiFu bedeutet nicht Wissen weiter zu geben, sondern ein Feuer zu entfachen.

  • Andere Möglichkeit für viele Kinder, wenig Platz: 2 Teams, 4 Tore, 2 oder 3 Bälle gleichzeitig im Spiel.

    Mache ich gerne in meiner Fußball-AG, da ich dort auch mit 16 Kindern in kleiner Halle niemals alle gleichzeitig aufs Spielfeld bekomme im "normalen" Spiel. Zusätzlicher Nebeneffekt: Das Leistungsgefälle innerhalb der Kinder ist bei der AG ziemlich groß, bei 2 oder 3 Bällen sinkt der Einfluss der stärksten Spieler auf das Endergebnis, da dieser sich ja auch nur mit einem Ball bewaffnen kann..

  • Hallo OSV_Schlenthi,


    wir haben auch 1,5 Stunden Hallenzeit zur Verfügung.

    Bei voller Stärke könnten wir drei Teams á 4 Spieler einteilen und die zwei anderen gehen ins Tor und die Torhüter werden dann auch regelmäßig durchgewechselt.


    Was machst Du dann neben diesen Spielen?

    Macht Ihr wirklich noch andere Spielformen oder sowas in der Art?

  • Durch die vielen Neuzugänge sind wir "gefühlt" um ein Jahr zurück versetzt was das Können angeht.

    Da hilft (meiner Meinung nach) nur Spielen. Ich mache in der Halle fast nicht anderes.

    Zudem ist die Halle auch schlecht ausgestattet, Langbänke und kleine Kästen, das war es auch schon.

    Die Spiele gehen jeweils über 10 Minuten. Ich möchte so spielerisch eine Grundkondition aufbauen. Und die Spiele in der Halle gehen halt auch so lange.


    Wir trainieren Montags noch zusätzlich draussen (freiwillig). Das ist auch immer gut besucht und durch das mehr an Platz baue ich immer drei Stationen auf:

    1 x Funino (in jedem Training, immer)

    1 x Koordination (ein Hütchendreieck mit verschiedenen Bewegungsaufgaben, erst ohne, dann mit Ball) Wechselt aber jeden Montag

    1 x Ballführungsaufgaben Stufe 1 gem. Horst Wein. Wechselt ebenfalls jeden Montag.


    Die Stationen werden dann halt rollierend getauscht.

    Wer im KiFu nur auf Ergebnis spielen läßt, liebt das Spiel nicht. Und seine Spieler werden es auch nicht lieben können.


    KiFu bedeutet nicht Wissen weiter zu geben, sondern ein Feuer zu entfachen.

  • Bandendribbling mit umgelegten Bänken und Torschuss im Kreislauf
    --> die ersten zwei, drei Minuten war das noch ok. Danach wurde mehr demotiviert geschlichen als wirklich durchgedribbelt.
    --> das haben wir dann nach knapp 10 Minuten auch vorzeitig abgebrochen!

    Du kannst solche Sachen recht leicht beschleunigen. Nach 2 Minuten Gewöhnung und dem Üben ohne Zeitdruck kannst du die "lebendige Sanduhr" einbauen.

    Dabei teilst du die Kinder in zwei Gruppen. Gruppe 1 macht dein Bandendribbling und erhält für jeden Durchgang eines Kindes einen Punkt.

    Die Gruppe 2 bekommt einen andere Aufgabe, die zu bewältigen ist. Etwa drei Hütchen im Tor insgesamt 15 mal zu treffen. Oder den Ball 20 Mal gegen das Basketballbrett zu werfen und wieder aufzufangen ohne ihn fallen zu lassen. (immer einer nach dem anderen, soll ja auch ein bisschen dauern). Oder 30 mal Fehlerfrei durch ein kleines Hütchentor hin und her passen im Rundlaufmodus.... keine Ahnung, da eignet sich ja alles mögliche.

    Solange Gruppe 2 beschäftigt ist, darf Gruppe 1 das Bandendribbling machen und dabei möglichst viele Punkte sammeln.

    Danach wird gewechselt.


    Bei den Übungen der Sanduhr sollte immer etwas gemacht werden, was x-mal geschafft werden soll, während die andere Gruppe in dieser Zeit möglichst oft etwas anderes machen muss. Wenn beide Gruppen laut zählen, haste ordentlich Dampf drin. Anfangs ist das vielleicht sogar zu hektisch aber Lernziel könnte u.a. sein, auch bei Druck einen kühlen Kopf zu bewahren.
    Mit solchen Gruppenwertungen stellst du übrigens auch sicher, dass auch der dicke Paul Erfolgserlebnisse haben kann.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Zudem ist die Halle auch schlecht ausgestattet, Langbänke und kleine Kästen, das war es auch schon.

    Oh, dann hast du schlecht geguckt. =) Meine Halle ist auch mies ausgestattet, das meiste in weggeschlossen oder angekettet.
    Dennoch habe ich einen Haufen Linien, jede Menge (Prall)-Wände, mit einem Stück Kreide kann man auch dreist Tore an die Wand malen und ich habe noch nie eine Halle ohne Matten gesehen. Außerdem tippsen die Bälle sehr intensiv, das kann man nutzen
    (Gut, Ringe oder ne Sprossenwand habe ich zwar auch in unserer Keksdose aber die wüsste ich auch nicht sinnvoll zu integrieren).

    Ich bin der Meinung, dass man viele Möglichkeiten liegen lässt, wenn man einfach nur ein Draußentraining in die Halle verlegt und sich insgeheim sogar ärgert, dass der Platz so eng ist.

    Stattdessen versuche ich, die Möglichkeiten, die ich aufm Platz nicht habe, voll auszuschöpfen.

    • Lange Bahnen mit kleinen Matten legen und die Kinder auffordern, über diese Matten zu dribbeln. Wenn der Ball runter rollt, wieder hinten anstellen. Das veränderte Laufverhalten fordert die Kinder enorm.
    • 1vs1 in dem einer mit dem Ball losdribbelt und der Gegenspieler erst noch über eine Weichbodenmatte laufen muss.
    • große Kästen kann man in seine Einzelteile zerlegen und hat so wieder neue Möglichkeiten. (Tore, Prallwände etc)

    Ich benutze den Kram total gerne, das ist auch alles sehr schnell in Trinkpausen wieder weggeräumt. Aufm Platz haben wir zwar auch das ein oder andere an Material aber da muss ich erstmal 100 m latschen, um zum Materialcontainer kommen.

    Übringes: Wenn man eine große Weichbodenmatte im Einsatz hat MUSS man kurz vor dem Wegräumen unbedingt folgenden Spaß machen: Matte auf der langen Kante hochstellen, alle Kinder stellen sich mit dem Bauch dicht an die Matte und dann die Matte umwerfen, so dass die Kinder auf der Matte landen (Bitte nicht anders herum :P)

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!