Spielerin spielt unter ihrem Niveau

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  • Sie spielt in einer Jungenmannschaft, außer ihr gibt es noch zwei weitere Mädchen. Ist absolut akzeptiert und integriert, mag die anderen und geht gerne ins Training.

    Wir haben zwei der letzten drei Spiele draußen verloren, sie spielt in der Abwehr und konnte drei Tore nicht verhindern. Natürlich haben wir nicht nur deshalb verloren, aber ich glaube, dass ihre Unsicherheit auch ein bisschen damit zusammenhängen könnte.

  • Im Spiel macht sie den Eindruck, als wenn sie irgend etwas blockiert

    wie du schreibst ist sie der "Fehlervermeidende Typ".

    Auf der Position als Verteidiger entsteht somit jede Menge selbstauferlegter Druck!

    Damit nicht von Außen noch mehr Druck dazukommt, sollten Eltern und Trainer darauf achten Erwartungshaltungen zurückzufahren und Fehler zuzugestehen. Was hier Zusatzaufgaben bewirken sollen wie schon vorgeschlagen, erschließt sich mir nicht?!

    Manchmal kommt es auch zu einer übermäßigen Anspannung, weshalb statt "anheizen" eher Entspannungsübungen angebrcht wären.

    Sinnvoll direkt vor dem Spiel spezielle Atemtechniken, ansonsten während der Woche, speziell am Abend vor einem Spiel vor dem Zubettgehen entspannende und zuversichtstärkende "Traumreisen" anhören.

    Du selbst könntest mit deiner Tochter besprechen, dass kein Spieler fehlerfrei spielen kann und deshalb schon der Versuch zum Scheitern verurteilt wäre und es sämtliche Kreativität unterbindet. Deshalb Fehler abhaken, daraus lernen und weiter geht´s im positiven Sinne.

    Horst Wein schreibt, dass selbst die besten Spieler in einem wichtigen Spiel übner 30% Fehlerhäufigkeit aufweisen.

    Nicht zuletzt ergibt sich aus diesen Unwägbarkeiten auch ein Teil des Reizes eines Fußballspieles!

    Als Coachinghinweis ergibt sich daraus für den Trainer natürlich, dass er besonders bei solchen Spielertypen nicht fehlerfixiert coachen soll sondern ermutigend.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Unsere Trainer meinten, dass es bei ihr ein reines Kopfproblem ist. Sie schafft es einfach nicht, das auszuschalten. Bis zu den beiden verlorenen Spielen war es nicht so ausgeprägt wie momentan. Zum Teil sieht man, was sie eigentlich kann, aber leider viel zu selten. Und wenn dann der Trainer sie dennoch spielen lässt und andere nicht, kommt schon mal ein Spruch am Spielfeldrand. Nicht von den Mitspielern, sondern von einigen Eltern.

  • Laut ihren Trainern ist sie die beste im Training. Habe sie gerade letzte Woche mal im Training gesehen und war überrascht. Im Spiel macht sie den Eindruck, als wenn sie irgend etwas blockiert.

    Grundsaätzlich: In nahezu jeder Sportart gibt es die sogenannten "Trainingsweltmeister", die im Trainng alles können, es im Wettkampf aber nicht zeigen (können).

    Nach allem, was Du uns hier so erzählst, läuft in dem Verein/in der Mannschaft aber doch so einiges suboptimal:
    Spieler werden früh auf feste Positionen genagelt.

    Zweifelhafte Äußerungen, wie diese:

    Der Trainer meinte sogar schon, dass sie fünfmal schlechter spielt, sobald sie ein Trikot anzieht.

    Druck von außen:

    Und wenn dann der Trainer sie dennoch spielen lässt und andere nicht, kommt schon mal ein Spruch am Spielfeldrand. Nicht von den Mitspielern, sondern von einigen Eltern.

    Deine Tochter ist offensichtlich ein Kopfmensch. Sie benutzt ihren Verstand, um Dinge, die sie um sich herum wahrnimmt, zu verstehen. Das ist ersteinmal nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil. Verstand zu haben und ihn auch benutzen zu können, ist absolut von Vorteil. Manch einem würde man diese Fähigkeit gönnen...;)

    Deine Tochter muss die Bedeutung des Fußballs in die richtige Relation bringen. Da sie über Verstand verfügt, kann sie das, wenn man ihr Denken in die richtige Richtung lenkt:

    • Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn wir ein Spiel verlieren?
      Im Grunde passiert nix...
    • Wie viele Fehler haben die Offensivspieler in den letzten beiden Spiel gemacht?
      Garantiert mehr als 3
    • Warum bekomme ich trotz einiger Fehler mehr Spielzeiten als andere?
      Weil der Trainer mir vertraut. (Dürfte für Deine Tochter ein wichtiger Aspekt sein.)
    • Wer macht überhaupt keine Fehler im Spiel?
      Derjenige, der nicht mitspielt...
    • usw.

    Aber noch ein Aspekt:

    Wir haben zwei der letzten drei Spiele draußen verloren, sie spielt in der Abwehr und konnte drei Tore nicht verhindern.

    Drei Gegentore in zwei Spielen im 9er Fußball? Das ist doch ein Topwert.

  • Muss meine Aussage etwas revidieren. Haben ein neues Kind dazu bekommen. Jetzt wird vom Rand von dessen Anhang offen über sie gemeckert und gelästert. Dass sie nichts kann, etc. Das kannte ich nicht....


    Aber: gestern die Nominierungen für ein Turnier und die HKM bekommen, sie ist beide Male dabei - so schlecht kann sie also in den Augen der Trainer doch nicht sein...

  • Beim Volleyball heißt es immer: du darfst Fehler machen, nur keine saublöde!

    Damit nicht von Außen noch mehr Druck dazukommt, sollten Eltern und Trainer darauf achten Erwartungshaltungen zurückzufahren und Fehler zuzugestehen. Was hier Zusatzaufgaben bewirken sollen wie schon vorgeschlagen, erschließt sich mir nicht?!

    Na mit "meinen" Zusatzaufgaben hätte sie ja quasi die Aufgabe, Fehler zu machen. Ich würde sie ja gerade eben auffordern, auszuprobieren was sie im Training beherrscht. "Sei mutig, trau dich ruhig, egal obs klappt oder nicht, versuch es einfach, niemand ist sauer wenns schief geht!"


    Zu den Lästereien am Rand... Stell dich einfach weit genug weg von den Lästerschwestern. Ignorieren bzw. den Trainer mal auffordern, da für Ruhe zu sorgen. Alles andere hat keinen Sinn.

    Als Trainer gebe ich den Kindern mein Vertrauen. Das haben alle Eltern zu akzeptieren. Wem das nicht gefällt: so ein Kreis bietet meist über 50 Alternativen im gleichen Jahrgang!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Das ganze ist m.e. oft auch ein generelles Vermittlungsproblem. Der -Fehler- der vermeintlich in der Abwehr auftaucht findet seine Ursache doch oft im Mittelfeld, Angriff etc. das letzte Glied in der Kette ist dann die Abwehrspielerin, der TW.

    Umgekehrt feiert sich nach einem überragenden Spielaufbau der Stürmer, der nur den SChlappen hingehalten hat, und bis dahin keinen einzigen Zweikampf gewonnen hat etc.

    Unter Vermittlungskompetenz verstehe ich auch, als Trainer Kindern bewußt zu machen, das Sie teil der Mannschaft in jeder Situation sind. D.h. der Mittelfeldspieler der leichtsinnig den Ball verliert und nicht nachsetzt, muß in eine -Fehleranalyse- (was könnten wir in der Situation besser machen?) einbezogen sein, und nicht nur der Abwehrspieler, der aufgrunddessen vllt. zu früh in den Zweikampf geht und deshalb das Gegentor kassiert wird.

    Wenn man den Kids bewußt macht, das es komplexer ist und nicht simplifiziert werden kann, ist auch die Toleranz gegenüber Fehlern anderer höher. Und die Bereitschaft jedes einzelnen sich zu verbessern(meinen Teilbereich der Fehlerkette verbessere ich durch xy etc......) (Ich bin ok-Du bist ok)

    Wenn ein Spieler einen Zweikampf verliert, ein anderer die Flanke nicht verhindert, der TW unter der Flanke durchsegelt und der Abwehrspieler der auf der Linie rettet, aber der NAchschuß dann drin ist, dann kann man dem Abwehrspieler der auf der Linie gerettet hat, den vorwurf machen mit dem Ausfallschritt nicht weit genug geklärt zu haben. Ist natürlich Unsinn. Wird aber von Kindern und Eltern durchaus gemacht, weil es einfach ist.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)