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  • Hallo in die Runde,


    ich brauche von Euch mal eine ehrliche Einschätzung.

    Ich habe letztes Jahr eine Mädchenmannschaft in einer Not-Situation übernommen. Die letzte Trainerin musste weg, weil es da menschlich und trainingstechnisch überhaupt nicht stimmte. Ich wurde gefragt und stimmte zu. Von den Eltern bekam ich diverse Dinge mit auf den Weg, was die letzten Jahre falsch gelaufen ist. Und so machte ich mich motiviert ans Werk. Und SETZTE DAS UM, WAS MIR GESAGT WURDE.


    Das Training ist seitdem abwechslungsreich (denke ich jedenfalls!!!), bei schlechtem Wetter ging es auf meine Kosten auch öfter mal in die Soccer-Halle. Einfach, damit die Mädels in Bewegung bleiben und sehen, dass sich jemand kümmert. Auch Mannschaftstage (bei den jungen Mädels trifft man sich ja noch tagsüber) und diverse Dinge wurden geplant und durchgeführt. Dafür wurde man auch explizit gelobt, obwohl ich wirklich einen Trümmerhaufen geerbt habe.


    Mit fortlaufender Dauer nahm jedoch das respektlose Verhalten der Mädels zu. Die Anweisungen wurden nicht mehr umgesetzt... nur noch hinterfragt, obwohl jede Übung erklärt wurde. Die Trainingsbeteiligung wurde weniger und weniger und ohne jedes vorherige Gespräch meldeten sich einige Mädels vom Spielbetrieb ab.


    Auch die taktischen Anweisungen wurden zunehmend hinterfragt. Beim ersten Turnier hatten wir Erfolg und wurden zweiter. Danach wurden die Anweisungen einfach nicht mehr umgesetzt (und die Ergebnisse wurden schlechter). Teilweise nahm ich die Eltern auch zu den Besprechungen mit - einfach, damit gesehen und gehört wird, was ich versuche zu vermitteln. Aber jetzt fingen die Eltern an, die Dinge zu hinterfragen und mischten sich in die taktischen Anweisungen ein.


    Die Trainingsbeteiligung wurde weiterhin schlechter... setzte ich u.a. Sprints an, trabten einige demonstrativ nur noch.

    Geplante Freundschaftsspiele mussten abgesagt werden, da ich einfach keine Mannschaft zusammenbekam. Auch für die Freundschaftsspiele wurde teilweise auf meine Kosten eine Soccerplatz angemietet, damit die Mädels unter wettkampfbedingungen trainieren konnten.

    Es wurde meistens abgesagt mit lieblosen WhatsApp-Nachrichten a`la "kann heute nicht". Warum?? Keine Ahnung.


    X mal wurden diese Dinge angesprochen... wirklich x mal. Mit Eltern... mit den Mädels (12 - 14 Jahre)... es brachte keine Besserung.


    Irgendwann, als ich wirklich schon mit meinem Latein am Ende war, erzählten mir die Eltern, dass sie sich auch mal zusammengesetzt hätten. Aber laut den Eltern hatte ich nur ich etwas zu verbessern. Ich solle doch die Übungen erklären (Anm. von mir: jede Übung wurde erklärt - sie wurden nur meistens nicht umgesetzt)... ich solle weniger Training anbieten (wir hatten 3 x Training die Woche, wobei es das Ziel war, dass jede mindestens 2 x die Woche zum Training kommt - fast alle gingen weiteren Hobbys nach... so richtig "fussballgeil" war halt niemand)... und ich solle doch mal meine Erwartungen runterschrauben. Meine Erwartung waren keine Fallrückzieher und spektakuläre Spielzüge, sondern einfach nur, dass sie mitziehen und ein respektvolles miteinander.


    Aber das war in meinen Augen nicht mehr gegeben.

    Jetzt habe ich den Verein gebeten, mich von meinen Tätigkeiten zu entbinden, da ich keinen Sinn mehr darin sehe, mit dem Mädels auf den Platz zu gehen. Es wurde wirklich vieles torpediert... von den Mädels... von den Eltern....


    Wir wollten z.B. einmal eine andere Sportart machen... einfach, um mal für ein bisschen Ausgleich zu sorgen. Da kamen dann solche Antworten der Eltern wie "ne, die Samstage sind der Familie vorbehalten". Wir wollten im Sommer eine 3-Tages-Tour machen... auch das wurde torpediert mit den Worten "so früh können wir Dir keine Zusage geben".


    Ich wollte im September/Oktober schon einmal hinschmeißen, weil die Mädels einfach nur noch respektlos waren.

    Da wurde ich bekniet, weiterzumachen.


    Ergebnis: gerade ein Vater hatte mich bekniet, nicht den Kopf in den Sand zu stecken.

    Jetzt war es so, dass seine Tochter nicht die trainingsfleißigste war. Da der Vater so auf mich einredete, nahm ich seine Tochter dennoch zum Spiel mit, obwohl einige häufiger beim Training waren. Und ich ließ sie so ca. 20 Minuten spielen, obwohl sie sich überhaupt nicht anstrengte. Nach dem Spiel wurde ich von beiden angeschrien, was ich mir denn erlauben würde - und schwupps war wieder ein Mädchen vom Verein abgemeldet.


    Selbst beim Thema Pünktlichkeit lassen die Dinge zu wünschen übrig.

    Verspätungen - okay... haben die Mädels nicht immer zu verantworten. Ich habe aber gesagt: mit Vollgas umziehen und raus auf den Platz. Es wird aber selbst nach 8 Monaten noch mit Absicht getrödelt.


    Ich habe gesagt: wer bereits da ist, macht sich selbständig warm.

    Auch das klappt nicht...!! I Gebetsmühlenartig habe ich gesagt: locker laufen, dehnen... passen. Immer und immer wieder. Es wird nicht umgesetzt.


    Neben dem Platz ist ein Metallzaun. Statt dem Warmmachen wird da der Ball immer gegengedonnert. Ergebnis: die Nähte der Bälle platzen auf. Obwohl ich es immer anspreche: keinen interessiert es. Auch die Eltern nicht. Das schon mehrere Bälle verloren gegangen ist, weil die Mädels bloss nicht ihren Ball holen, sondern sich lieber einen neuen holen, erwähnte ich mal am Rande. In meinen Augen respektlos ohne Ende.

    Aber es heißt ja immer, dass ich zu schnell unzufrieden bin - von den Eltern und den Mädels.


    Ist es falsch, dass ich den Verein darum gebeten habe, schnellstmöglich für Ersatz zu sorgen?

    Ich persönlich bin der Meinung, dass ich mir dieses Verhalten nicht bieten lassen muss.


    Was meint Ihr???

  • Hallo Oschikuru,

    herzlich willkommen hier.

    magst du noch ein paar Infos dazugeben?
    Wie alt bist du? Die wievielte Trainerstation ist das? Bist du ein Elternteil oder nicht mit dem Team "verbandelt"?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Denke vieles was du hinsichtlich der Disziplin anspricht ist mehr oder weniger geschlechtsneutral.

    Blöd gesagt war das Kind bereits in den Brunnen gefallen und du hast versucht es zu schnell wieder herauszuholen.

    Die Trainingsmentalität wird sich nur langsam, leider sehr langsam bessern. Manchmal auch gar nicht.

    Leider ist das Alter fast gänzlich beratungsresistent. Die intrensische Motivation zu trainieren und sich persönliche und gemeinschaftliche Erfolge zu erarbeiten wieder zu beleben ist total schwer.

    Selber bereits erlebt und bin mir ziemlich sicher dein Nachfolger wird wahrscheinlich auch scheitern.

    Ohne wirkliche Unterstützung aus der Mannschaft und der Elternschaft heraus, wirst du dich aufreiben und trotzdem nichts erreichen.

    Wenn nicht ein wirklicher Turn zu erreichen ist, Spar dir die Zeit.

  • Hallo,


    ich habe mal einige deiner Zitate rausgesucht und bewußt aus dem Kontext herausgezogen, weil sie glaube ich das Problem widerspiegeln.

    • bei schlechtem Wetter ging es auf meine Kosten auch öfter mal in die Soccer-Halle.
    • wir hatten 3 x Training die Woche, wobei es das Ziel war, dass jede mindestens 2 x die Woche zum Training kommt
    • Beim ersten Turnier hatten wir Erfolg und wurden zweiter. Danach wurden die Anweisungen einfach nicht mehr umgesetzt (und die Ergebnisse wurden schlechter).
    • Wir wollten z.B. einmal eine andere Sportart machen... einfach, um mal für ein bisschen Ausgleich zu sorgen. Da kamen dann solche Antworten der Eltern wie "ne, die Samstage sind der Familie vorbehalten"
    • Ich habe aber gesagt: mit Vollgas umziehen und raus auf den Platz.
    • Aber es heißt ja immer, dass ich zu schnell unzufrieden bin - von den Eltern und den Mädels.

    Ich glaube, dass die Ziele und Vorstellungen des Teams (Mädchen & Eltern) nicht mal ansatzweise mit deinen konform sind. Und auch auf mich strahlst du sehr viel Erwartungshaltung aus.

    Neben der Komponente Pupertät (da kenne ich mich zum Glück noch nicht aus :-D) dürfte dein Team zur Zeit ein eher ambitionsloses Team sein. Die Mädels wollen wahrscheinlich einfach nur mit Spaß kicken.

    Mit alleinigem Warmlaufen, dehnen, passen kommt definitiv kein Spaß auf. "Und wenn ich als Spielerin das Montagstraining absage, dann komme ich auch nicht freitags denn da hab ich Flöte oder den einzigen Tag in der Woche wo ich meine Freundin treffen kann. Außerdem muss ich eh noch Hausaufgaben machen und wenn ich zu spät komme, werde ich sowieso angemeckert, dann kann ich auch gleich zu Hause bleiben"

    Wenn du noch nicht aufgeben willst, würde ich vorschlagen, du gehst mal vom Gas und steigst vielmehr mal tüchtig auf die Bremse.


    Zwei mal die Woche Training, fertig. Beginne das Training bewusst mit einer Tummelphase. Gib Bälle raus, vielleicht noch einige Minitore und baue in Ruhe auf. Die ersten 5-10 Min. sollten dem Ankommen dienen. Mädchen MÜSSEN sich erstmal austauschen. Das ist genetisch, da kannste nix machen. Einige werden diese Zeit auch nutzen, um zu spät zu kommen. Diese Spieler bekommen nette Aufgaben wie Bälle aufpumpen, am Ende aufräumen, Kabine fegen...
    Vergiss warmlaufen, dehnen und passen... Lass dir was einfallen... alles kann und sollte schon mit Ball oder in Form von kleinen Spielen sein.

    Staffelläufe, Fangen spielen, - mit und ohne Ball - all dieser Kindergartenkram funktioniert auch mit älteren sehr und warum sollte man es lassen? Steigere langsam die Intensität und lasse Wettkampfformen einfließen.

    Sind deine Sprints in Form von Wettläufen? Wenn nein, dann führe so oft wie möglich Punktwertungen ein.

    Greife erstmal auf ein Grundgerüst von ca. 10 (Lieblings)Übungen zurück und gib diesen Namen. Dann kennen die Mädels die Übungen nach einer gewissen Zeit und können diese einfacher befolgen. Und du ersparst dir lange Erklärungen die im dümmsten Fall eh vom Ohr zum Hirn hängen bleiben. Da können ruhig mal vier von fünf Übungen den Kindern schon bekannt sein. Und in deren Verlauf baust du dann Variationen ein.

    Keine Aktionen aus eigener Tasche (Soccerhalle). Wenn dann nur über Umlage. Dann bekommt es auch die richtige Wertigkeit und wenn das Team das nicht mitträgt, dann lass es. Ebenso wie jede weitere Aktion, wenn sie nicht aus dem Team selber kommt und vorgeschlagen wird.

    Und ganz wichtig: steck dir Ziele.
    "Kann ich mit geänderten Vorzeichen die Kinder bis Ende Mai erreichen?" Wenn nicht, dann lass es sein und gib deinen Posten zum Ende der Saison auf.
    "Habe ich noch Spaß an der Sache?"

    Falls du das machen solltest und falls du das Team wieder erreichst, kann man dann zur neuen Saison besprechen, dass das Training künftig 10 Min. eher anfängt... Damit verlagerst du die Tummelphase dahin wo sie bei älteren hingehört: vor das Training.



    Kannst du mit meinem Geschreibsel was anfangen?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Erst einmal Danke für die Feedbacks.


    Zuviel Erwartungshaltung? Sehe ich eher als kompliment. Vereinsfußball ohne Ehrgeiz geht in meinen Augen gar nicht - das ist verschwendete Zeit für Trainer und Mädels.

    Der Unterschied zwischen meinen Ansprüchen und denen der Mädels habe ich oftmals thematisiert... und man ist viele Kompromisse eingangen. Und wenn Trainingsstart z.B. 19.00 Uhr war, sollten die, die schon da sind, sich locker warm machen. Wenn das schon verkehrt erscheint, mmmmh... ??!!!

    Ich habe übrigens vorgeschlagen, dass alle etwas früher kommen... beim Aufbauen mithelfen... und beim Warmmachen sich über die Erlebnisse des Tages austauschen. War ebenfalls falsch bzw. kam falsch rüber.

    z.B. Handballspielen zum Warmmachen? Frage meiner Mädels: wozu soll das gut sein (kein Witz - kam öfter!!)??

    Ich habe sogar vorgeschlagen: quatscht beim Training - kein Ding... solang das Training nicht leidet. Ging voll nach hinten los.

    Weihnachtsfeier: Entscheidung der Mädels.

    Aufstellung: auch hier durften die Mädels mitreden - jede wurde in die Entscheidung mit eingebunden.

    Und und und... ich glaube, die Mädels wurden ausreichend bespaßt - und vor allem: wie junge Damen behandelt.

    Ob es mir Spaß gemacht hat?? Wenn sie mitgezogen haben... JA... wenn alles in Frage gestellt wurde... die Übungen wurden nicht richtig umgesetzt... dann nein... und ich glaube, so geht es fast jedem Trainer.


    Soccerpark o.ä. habe ich sogar gerne gemacht... sie sollten sehen: oh, da hat ja jemand Bock... der kümmert sich. Das das nicht gewertschätzt wurde, finde ich umso fragwürdiger. Ich persönlich hätte mich wie Bolle gefreut, wenn das ein Trainer gemacht hätte.


    Und ich muss noch einmal anmerken: die Vorgängerin hat nur ein paar Passübungen machen lassen... anschließend war sie mehr am Handy als mit den Augen bei den Mädels. All das gab es bei mir nicht... es wurden Handbälle besorgt... Footballs... und und und...!!


    Staffelläufe... Fangen spielen und und und... ach Gott... was hat man nicht alles gemacht. Fußballgolf wurde aufgebaut über die ganze Anlage und und und...!! Es kam eher der Eindruck rüber: och... wir können machen, was wir wollen... der alte macht schon.


    Ich glaube schon, dass ich insgesamt weiß, wie man grundsätzlich junge Leute trainieren kann. Wie gesagt: ich glaube. Aber wenn die Eltern erst so reden... und dann so... dann überträgt es sich auf die Kiddies und dann hat man verloren.


    Und besonders schlimm finde ich es, wenn die Eltern einen expliziert aufzufordern, strenger zu sein... härter durchzugreifen... und ein paar Tage später heißt es, man dürfe das nicht tun, weil die Kiddies ja schon in der Schule genug stress hätten.


    Ich hatte 4 Spielerinnen... die haben alles gemacht... da konnte ich noch so hart trainieren... die haben einen Nachschlag verlangt. Als die Eltern ihre Meinung änderten, gab es von den Mädels nur noch Widerworte. Fand ich persönlich seeeeeeeeeehr interessant.

  • Es ist immer schwer, das von außen zu beurteilen.


    Zwei Dinge fallen mir auf: Ich hätte mir niemals zu einer Teambesprechung Eltern in die Kabine geholt.


    Und es ist völlig uninteressant wer recht/unrecht hat, mir scheinen da grundsätzlich völlig unterschiedliche Interessen/Ziele von Team und Trainer vorzuliegen. Goodies Vorschlag war gut. Du bist nicht bereit das aufzunehmen. Was ich völlig Ok finde. Ich wäre es auch nicht. Also trenn dich davon.

  • Da gibt es aktuell nicht viel zu ergänzen. Ich wäre mir zu schade das verlängerte Sprachrohr der Eltern zu sein, die heute dies und morgen das wollen. Das alte Thema: Man kann es nie allen Recht machen.

    Ab deiner Stelle würde ich also mein eigenes Ding machen. Las dir weniger reinreden.

    Wo gibt es sowas, dass das Team die Ausstellung macht. Das ist dein Job und deine Verantwortung.

    Die anderen haben Recht: Nimm Druck raus. Ändere deine Erwartungen.

    Aber schiebe für Verantwortung nicht weg. Stehe zu deinen Entscheidungen.

    Und Du hast auch Recht: Ein Mindestmaß an Disziplin gegenüber Material, Umgebung und Trainer ist Pflicht.

    Dann würde ich auch für Stück arbeiten. Nicht an Taktik und gutem Fussball. Reduziere deine Baustellen auf das wesentliche und das ist erst Mal das nicht mehr in den Zaun gekickt wird und mutwillig Vereinsmaterial beschädigt wird. Bist du denn des Wahnsinns so etwas zu tolerieren? wir die Ziegen raus. die sind 12-14 und können alleine nach Hause gehen.

    Ich drücke die die Daumen, dass du nicht schon zu viel Respekt verloren hast und der Zug nicht schon abgefahren ist.


    Wenn du hin wirfst, dann machen sie eine Kerbe in den Colt und schauen wie schnell sie den nächsten fertig machen können.


    Sprich Drohungen nur aus, wenn du sie wahr machst, setzt sich ohne gezappel durch und lass dich nicht aus der Ruhe bringen.

  • Vereinsfußball ohne Ehrgeiz geht in meinen Augen gar nicht - das ist verschwendete Zeit für Trainer und Mädels.

    Dem halte ich entgegen: Vereinsfußball ohne Spaß geht in meinen Augen gar nicht - das ist verschwendete Zeit für Trainer und Mädels.

    Und wenn Trainingsstart z.B. 19.00 Uhr war, sollten die, die schon da sind, sich locker warm machen. Wenn das schon verkehrt erscheint, mmmmh... ??!!!

    Hast du mal überlegt wie das auf die Mädels wirkt? Wahrscheinlich sind die immer gleichen 8 pünktlich. Zur "Belohnung" dürfen sie dann langweilige Runden laufen und sollen sich dehnen. (Dehnübungen würde ich in der Alterklasse gar nicht machen, eher was in Richtung Stabilisierung) Dann kommen nach und nach die anderen, schludern wahrscheinlich beim Warmmachen und dann beginnt das eigentliche Training.
    Wenn es so nicht geht, musst du mal was anders machen! Die Mädels, die pünktlich sind sollten was davon haben! Du könntest sie direkt im Kleinfeld mit Dribbeltoren spielen lassen und die zu Spätkommer müssen warten. Kurz vor Ende schickst du diese dann laufen. Und für jedes geschossene Tor dürfen die, die zuspät gekommen sind, je ein Situp machen o.ä. Dann sollte die Motivation steigen, pünktlich zu sein.

    Jahrelang hatte ich Trainer, die dieses Motivationsbefreite Aufwärmen gemacht haben! Ich habe 33 Jahre Vereinssport betrieben, 2-4 mal die Woche und jedesmal fing es mit dämlichen Rundenlaufen an. Und ich habe es jedesmal gehasst.

    Soccerpark o.ä. habe ich sogar gerne gemacht... sie sollten sehen: oh, da hat ja jemand Bock... der kümmert sich. Das das nicht gewertschätzt wurde, finde ich umso fragwürdiger. Ich persönlich hätte mich wie Bolle gefreut, wenn das ein Trainer gemacht hätte.

    ja, aber genau das meine ich. Du planst nach DEINEN Bedürfnissen/Wünschen und nicht nach denen vom Team. Wenn es dir nicht gelingt, das Team mit auf DEINE Reise zu nehmen, dann kannst dich eben nur auf die des Teams einlassen oder aufgeben.

    Viele sehr sehr motivierte Trainer glauben mehr bringt mehr. Ich bin der Meinung, dass Pausen sinnvoll und gut sind. In den (kleinen) Ferien etwa trainieren wir nicht (mehr). Wir haben einfach gemerkt, dass die Familien Phasen ohne Termine brauchen. Und auch ich schicke meinen Großen nicht zum Training. Diese Auszeiten machen den Kopf wieder frei und lassen die Lust aufs Hobby wieder aufleben.
    Unser Platz ist im Winter ne Vollkatastrophe und muss nach jedem Schauer gesperrt werden. Dennoch sind alle Kinder wieder da, sobald es weiter gehen kann. Ich habe mir auch überlegt, ne Soccerhalle zu buchen aber ehrlich? Der Aufwand ist viel höher und würden die Eltern/Kinder das honorieren? Nicht so sehr wie der Aufwand höher ist. Daher lasse ich das.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Handelt es sich denn um eine Freizeit-Truppe also "nur Gruppe oder untere Spielklasse" (was ich vermute) oder ein höherklassiges Team?


    Ich sehe es wie die Vorherigen Schreiber.

    Ihr Trainiert drei mal die Woche wobei ein Training ausfallen darf. Warum? Für die Mädels heißt das im Umkehrschluss a) ich muss nicht in jedes Training gehen also kann ich gerne absagen und b) selbst wenn ich die geforderten zwei mal kommen können andere mehr machen. Die Reaktion einer 13jährigen wundert mich dabei nicht. Montag sag ich ab wegen Lustlosigkeit. Dass ich Mittwoch auch nicht kann wegen Flöte bedenke ich dabei gar nicht. Oh Mittwoch geht ja auch nicht, egal schon abgesagt. Und nachdem ich nun zwei mal nicht kann ist diese Woche eh schon im A... also warum soll ich Freitag gehen. - Nur mal so meine Erfahrung aus dem Umfeld. Mit Rational ist da nicht viel.


    Wenn von drei Trainings eines wegen dem Wetter ausfallen würde und ich Shoppen oder anderes könnt verlegt der Trainer das Training in die Soccerhalle! Auch blöd! - Reichen denn nicht zwei?


    Wie Goodie auch schon schreibt; der Trainer möchte das wir pünktlich beim Training sind. Bin ich pünktlich muss ich aber ein langweiliges Programm abspulen bis alle anderen da sind. - Lieber trödle ich doch beim Umziehen oder komme gleich erst später!


    Verstehe mich bitte nicht falsch. Jeder von uns hat seine Vorstellungen und Prinzipien wie ein Training sein sollte. Aber selbst innerhalb eines Vereins gibt es verschiedene Arten von Kadern, jeder mit seiner eigenen internen Dynamik und Struktur. Wenn es uns Trainern nicht gelingt diese Mannschaft als Gruppe zu erreichen wird es, gerade in diesem Alter, sehr schwer.

    Gute Ratschläge sind dabei auch sehr schwer zu geben. Ich würde versuchen die Verbindlichkeiten zu erhöhen. Zum einen mit weniger, aber verpflichtendem Training. Zum anderen mit Belohnungen für die die da sind z.B. Verzicht auf Aufwärmen und Dehnen und einer selbst gewählten Übungsform oder Fifa 11plus. Ob das dann in dieser Gruppe greift kann man von hier nicht absehen.



    Und da ich über meine 12 jährige Tochter derzeit viele 12-14jährigen Mädchen im Umfeld haben noch ein Wort zu den Eltern. Wenn mich der neue Trainer beim Antritt fragt was er anders machen soll würde ich ihm meine Eindrücke und Wünsche übermitteln. Wenn die Mädchen im Training dann aber keine Motivation oder sogar Frust haben passiert folgendes. Ich habe zu hause 24/7 eine lästige Göre sitzen die mir gefühlt 5h vor und 8h nach jedem Training derart auf die Nerven geht das es kaum zu beschreiben ist. Und obwohl der Trainer genau das macht was ich ursprünglich als richtig erachtet habe werde ich meine Meinung hierzu ändern. Allein schon um des Friedens Willen.

    Das macht es deshalb nicht richtiger, aber vielleicht etwa nachvollziehbar. Zum diese Situation in deinem Fall ja dreimal in der Woche (plus Spieltag?) auftritt.



    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Training ist die regelmäßige körperliche Bewegung zum Zwecke der Leistungssteigerung, bzw. Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

    Dies kann nur durch Fördern und Fordern erzielt werden.

    Sicherlich muss ich eine Trainingsgruppe an ihrem Leistungsstand abholen und wahrscheinlich wurde hier etwas zu stark am Rad gedreht.

    Aber den angesprochen Ehrgeiz die eigentlichen Ziele von Training zu erreichen halte ich für "Unverzichtbar".

    Wenn einer derGründe für den Drop out in der eigenen empfundenen Stagnation liegt, muss ich dem entgegenwirken.

    In vielen Trainingsgruppen ist eine gewisse Beliebigkeit zu beobachten, was Pünklichkeit, Disziplin usw. angeht. Diese wird von den Eltern zum Teil noch bestärkt und geduldet.

    Bei anderen Aktivitäten die Geld kosten, wird jedoch peinlich auf Üben und Pünktlichkeit geachtet.

    Sicherlich handelt es sich nur um ein Hobby der Kinder und Jugendlichen, aber wer sich auf einen Teamsport einlässt, sollte sich auch an gewisse erforderlichen Gepflogenheiten halten.

    Sicherlich sollte das Hobby auch Spaß machen, aber reine Spaßtruppen werden den Spaß relativ schnell verlieren.

    Nach meiner Ansicht sind in den älteren Jahrgängen nicht die hier so häufig angesprochenen Schreitrainer das Problem, sondern diejenigen die das Fördern und Fordern aus Bequemlichkeit und Konfliktvermeidung fast gänzlich einstellen und den schlechten Ausbildungszustand lediglich verwalten.

    "Sind ja nur Breitensport und die Kinder können es halt nicht besser".

    Wahrscheinlich war hier das Reisetempo etwas hoch und die Veränderung zum vorher erlebten etwas zu stark.

    Verstehe das Verlangen die wahrgenommenen Ausbildungsdefizite möglichst schnell abstellen zu wollen. Was leider nicht funktionieren kann und das Gefühl der Trainingsgruppe an der eigenen Unzulänglichkeit verstärkt. Was einer der Gründe für die Konflikte sein könnte.

    Hier wäre etwas mehr Geduld möglicherweise zuträglicher gewesen.

    Die Motivation halte ich jedoch für richtig und nötig.

    Die Frage ist nur wie schnell und hart die Spielerinnen aus ihrer eingerichteten "Komfortzone"

    gedrängt werden.

    Sie darin zu belassen ist nach meiner Ansicht eine falsch verstandene Vorstellung von Sport im Verein, auch im Breitensport.

  • Sicherlich sollte das Hobby auch Spaß machen, aber reine Spaßtruppen werden den Spaß relativ schnell verlieren.

    Nach meiner Ansicht sind in den älteren Jahrgängen nicht die hier so häufig angesprochenen Schreitrainer das Problem, sondern diejenigen die das Fördern und Fordern aus Bequemlichkeit und Konfliktvermeidung fast gänzlich einstellen und den schlechten Ausbildungszustand lediglich verwalten.

    Warum wird eigentlich Spaß immer mit Beliebigkeit gleichgesetzt?
    Ein intensives Training kann Spaß machen oder eben auch nicht, je nach Gestaltung. Definitiv hat das aber nichts damit zu tun, Fördern und Fordern sein zu lassen.

    Zieh doch mal den Vergleich zum Job heran. Mein Job macht mir Spaß. Ich gehe gerne arbeiten. Und ich bin fest überzeugt, deshalb leistungsfähiger und leistungswilliger zu sein als so mancher, der sich mit langen Zähnen morgens zur Arbeit schleppt. Wir machen kurze Pausen, erzählen, lachen und machen dann konzentriert weiter. Unser Chef käme nicht auf die Idee, die Teeküchengespräche zu unterbinden, um alle wieder an die Arbeit zu scheuchen. Er weiß, dass gerade an der Kaffeemaschine wichtige Infos ausgetauscht werden und kreative Ideen geboren werden. Und ja, manchmal hinterfragen wir Entscheidungen vom Chef weil wir wissen, dass das schlechteste Team immer noch mehr kann als der beste Einzelkämpfer. Dennoch erkennen wir ihn als Chef an und wenn er sagt: "schluss jetzt, da lang!" dann folgen wir ihm.

    Und beim Hobby soll das nicht gelten? Da muss alles streng nach Trainingsplan laufen, ohne Raum für Späßchen? Weil man sonst wichtige Trainingszeit verschwendet?
    Sicher, Kinder muss man anleiten, wann es Zeit ist, die Kaffeetasse wieder hinzustellen und zurück an die Arbeit zu gehen aber die Päuschen haben wir alle verdient. Tummelphasen, kurze Auflockerung- und Tobespiele mittendrin, Abschlussspiel. Das sind die Kaffeepausen...
    Und es ist einfach ein Unterschied, ob ich zu einem Kind sage: "Auf geht's, Kevin-Rüdiger, bei nächsten mal hast du den Ball." oder "Boar Kevin-Rüdiger, du bist so lahm, du wirst den Ball nie bekommen"

    Selbst die Profis im TV sagen total häufig: ich geh jetzt raus auf den Platz und habe Spaß...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Im Gegensatz zu den jüngeren Jahrgängen ist die Freude und Neugier am erlernen und trainierenin vielen Trainingsgruppen wie scheinbar auch der Vorliegenden, verloren gegangen. Die Gründe hierfür sind sicherlich vielfältig.

    Aber die primäre Verantwortlichen für den Lernprozess sind der Trainer und der Verein.

    Ein Grund ist nach meiner Meinung häufig die fehlende Begeisterungsfähigkeit und geringe Motivation der sportlich Verantwortlichen.

    Wenn ich keinen Ehrgeiz habe meine Trainingsgruppe permanent weiterzuentwickeln werde ich und die Kinder scheitern.

    Spaß und interessante Trainingsinhalte sind hierbei "nur" der Weg wie ich mein Ziel sicherlich erfolgreicher beschreiten werde.


    Der Spaß am und im Wettkampf muss ich mir aber unter der Woche und in den Wochen und Monaten zuvor auch erarbeiten wollen, sonst hat am Wochenende nur der Gegner Spaß.

  • Ein Grund ist nach meiner Meinung häufig die fehlende Begeisterungsfähigkeit und geringe Motivation der sportlich Verantwortlichen.

    ja, da gebe ich dir recht. Ein Trainer, der es halbherzig macht, ist eine schlechte Wahl...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Der Spaß am und im Wettkampf muss ich mir aber unter der Woche und in den Wochen und Monaten zuvor auch erarbeiten wollen, sonst hat am Wochenende nur der Gegner Spaß.

    Diese beiden Punkte sind durchaus richtig. Auch hier wurde aber bereits sehr oft über das Verhältnis Spaß und Erfolg diskutiert. Beides hängt nicht zwingend zusammen.


    Gerade in einer Gruppe wie dieser hier ist es durchaus möglich dass man 99% der Spiele verliert (und mehr) es den Spielern aber gar nichts aus macht. Viel wichtiger können die gemeinsamen Stunden mit der Freundin sein welche leider nicht mehr auf meine Schule geht, oder anderes.


    Deshalb ist es wichtig das die Erwartungshaltung der Spieler (nicht Eltern) und des Trainers passen. Und auch hierbei spreche ich nicht von LMAA Training oder ähnlichem. Aber man wird die Kids eben auch nicht am sportlichen Ehrgeiz packen können.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)