Wechsel ins NLZ-Internat

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  • Hier mal als kleiner Abschluss dieses Threads: Die Situation meines Sohnes im Verein ist unverändert. Er trainiert (nach eigener Einschätzung, aber auch nach Rückmeldung des Trainers) gut und bekommt in Testspielen Spielzeit. Aber in den Punktspielen wird er nicht mehr eingesetzt, da setzt der Verein jetzt auf andere Spieler. Wobei es gab eine Ausnahme: Die zweite Mannschaft hatte sehr viele Ausfälle wegen Cov19, daher hat er jetzt seinen ersten Einsatz in der Regionalliga bekommen (und hat das gut gemacht). Er hat sich jetzt entschieden, im Sommer mit einem Sportstipendium in die USA zu gehen. Zum Thema College Soccer mache ich nochmal einen neuen Thread auf. College Soccer


    Als Vater bin ich immer noch ein bisschen angefressen, weil ich die Entscheidung gegen meinen Sohn ungerecht finde. Womöglich hätte er bei einem anderen Trainer oder in einem anderen Verein bessere Chancen gehabt. Aber offenbar reicht es nicht für die Profi-Karriere. Ich habe meinen Sohn gefragt, ob er die Entscheidung bereut, ins Internat gegangen zu sein. Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen "Auf keinen Fall!". Er ist auch (trotz des sportlich unschönen Ausklangs) weiterhin zufrieden mit der Wahl genau dieses Clubs, weil ihm das Leben dort in der Stadt extrem gut gefällt. Ein Trauma hat er also nicht davon getragen, das ist schonmal gut ;)


    Grüße

    Oliver

  • Don Quijote

    Vielen Dank für Deine stets interessanten Rückmeldungen zur Entwicklung Deines Sohnes. Er war und ist an der Grenze zum oder auf dem Sprung in den absoluten Leistungsfußball im Erwachsenenbereich und war im Nachwuchsfußball ganz weit oben. Insgesamt ein vorbildlicher "Fall", was den Umgang mit sportlichen Ambitionen des (eigenen) Nachwuchses angeht. Und Hut ab, wenn er als junger Mann sagt, dass aus seiner Sicht auch die schwierigen Schritte richtig waren. Alles Gute auch für den nächsten gewaltigen Schritt. Es bleibt interessant ;)

  • Aber offenbar reicht es nicht für die Profi-Karriere.

    Noch nicht.

    Womöglich hätte er bei einem anderen Trainer oder in einem anderen Verein bessere Chancen gehabt.

    Die kann er schnell wieder bekommen - es sind Kleinigkeiten die entscheiden (positiv wie negativ).


    Ich freue mich auf die Berichte im neuen Thread - v.a. auch auf die persönliche Entwicklung (vom kontrollierten NLZ-Internat in ein "Studentenwohnheim" :)).

  • ich kann mich let1612 nur anschließen.

    Ich freue mich auf viele interessante Berichte aus einem neuen Blickwinkel...

    Grundsätzlich finde ich den Weg, den Dein Sohn einschlägt mutig (allein in die USA in der aktuellen Zeit), aber auf jeden Fall sinnvoll, da die Kombination aus Studium und Leistungssport mit ausreichend Fokus auf beidem wohl nur dort möglich ist.
    In Deutschland stelle ich mir die Kombination aus Regionalliga und Studium (egal ob Präsenz- oder Fern-) deutlich kompliziert bis kaum vernünftig realisierbar vor.
    Für das Präsenzstudium fehlt die Zeit, im Fernstudium fehlt der Kontakt zu Kommilitonen und zur Hochschule.
    Hinzu kommt, dass das sportliche Umfeld (Trainingsbedingungen, Infrastruktur, Medizinische Versorgung) an einer US-Uni vermutlich deutlich besser sind als bei 80% aller deutsch Regionalligisten.

    Trotzdem interessehalber die Frage:
    war der Weg über den Teich von Anfang Eure präferierte Alternative falls es im Ausbildungsverein nicht weitergehen sollte?
    Oder hat Dein Sohn auch mal darüber nachgedacht sich (z.B. über einen Berater) an anderer Stelle im deutschen Profifußball (Liga 1,2,3 inkl. professionelle Teams in den Regionalligen) anzubieten?

  • Coach1976

    Nein, die ersten Überlegungen waren, sich einem anderen Regionalligisten anzuschließen und parallel zu studieren. Vermutlich hätte das auch geklappt, allerdings hätte unser Sohn sich dann sicher in diversen Probetrainings anbieten müssen und hätte dann den Studienort an der Wahl der Fußballvereins ausrichten müssen. Von der Vereinbarkeit der beiden Fulltime-Jobs mal ganz abgesehen, Du hast das ja schon beschrieben.

    Eine andere Idee war, sich ein oder zwei Jahre halt komplett auf den Fußball zu konzentrieren. Aber das hat er schnell verworfen, dazu schätzt er seine Chancen auf 1. oder 2. Liga zu gering ein, und eine Karriere in der 3. oder 4. Liga reicht nicht, um auch nach dem Fußball noch versorgt zu sein. Er will also in jedem Fall parallel studieren.

    Dann kam die Idee mit dem Studium in den USA, ich hatte ihm das mal vorgeschlagen und parallel wurde er auch von einer der Vermittlungsagenturen angesprochen, die suchen ja immer geeignete Kandidaten. Mein Sohn war erst reserviert, aber er hat dann mit einigen Leuten gesprochen, die das Studium in den USA gerade machen oder bereits hinter sich haben. Und die haben ihm ausnahmslos davon vorgeschwärmt ("beste Zeit, die ich je hatte", "super Entscheidung"). Irgendwann hat sich mein Sohn dann entschieden, den Schritt zu wagen, wenn eine Uni anfragt, die sportlich passt und auch akademisch einen guten Ruf hat. Das Hauptargument war für ihn, dass er sich damit eine sehr gute Ausgangsposition für's Berufsleben schafft.

    Wir Eltern haben ihn nur beraten/begleitet, entschieden hat er das alleine. Wir sind sehr stolz drauf, wie er seinen Weg geht.


    Grüße

    Oliver

  • Hallo. Kannst du uns bei Gelegenheit bitte mal ein Update geben?

    Ist es USA geworden oder nicht?

    Dankeschön