Fußballcamps und Fußballschulen

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  • Ich bin eher gespannt, wie lange dieses Geschäftsmodell noch aufgeht. Ich habe das Gefühl, dass die Anzahl der Fußballschulen kontinuierlich steigt. Mehrwert, in Form einer Frühbetreuung bietet hier jedoch niemand an. (wird vielleicht auch gar nicht nachgefragt?) Einige Schulen sind schon mit wöchtentlichem Training in den Vereinen, das finde ich ja ganz besonders dreist. Ich glaube in einem solchen Verein würde ich sofort aufhören oder einen ähnlichen Preis aufrufen...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ersatzbank ich sehe das ähnlich. ich weiß das wir mit unter 100,00 € die Woche günstig sind. Und dafür noch sehr viel geboten wird. Es ist auch eine Imagegeschichte nebenbei, da es schon nahezu Tradition hat. Ich nehme mir auch die Woche Urlaub. Auf der anderen Seite macht es verdammt Spaß mit den Kids zu trainieren.

    Auch mal mit -anderen- ;-).

    Aber danke für die Rückmeldungen. Sicher kann man mal über eine Preiserhöhung nachdenken.

    Auf der anderen Seite ist es besser Gewinnoptimierung im Bereich der gespendeten Sachen (Trinkflaschen, Bälle, Essen etc.) zu betreiben, genau das unterscheidet uns ja von den -Profi Fußballschulen- (bei diesen sollte man m.e. mal genau hinsehen im Hinblick auf Trainingsinhalte, altersgerechtes Training etc. )... Manche werben ja mit dem Slogan nach dem Motto: werde der Spieler der du immer sein wolltest (sinngemäß), trainieren aber nach dem Motto : mit dem Training, das Du eigentlich nie machen wolltest ;)

    Da stehen aber die Eltern dahinter, denn wenn etwas viel kostet, ist es automatisch gut. Das wird gar nicht hinterfragt. (Fußballcamps hier ähnlich zu sehen oft, nicht immer. Um mal zum Thema zurück zu kehren)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Naja, der Unterschied ist ja auch, das proffessionelle Fußballschulen nicht nur Feriencamps anbieten sollten, sondern eben auch wöchentliches kleingruppen Training (in homogenen Gruppen) oder Einzeltraining. Alles andere ist ja keine seriöse Fußballschule. Hier werden die Feriencamps dann als Schnupperkurse genutzt um neue Kunden zu gewinnen. Das man weniger gern hinterfragt wofür man viel bezahlt ist klar.

  • Skriwer korrekt. es muß auch nicht immer Nepp sein. Mein Sohn war auch ein Jahr in einer Tw-Schule. Da waren je 4 Kinder pro TW-Trainer und wöchentliches Training(Gruppenaufteilung nach Leistungsstand). Trainer waren ehemaliger U19 Nationalspieler und ein Oberliga Torwart mit entprechender Ausbildung. War nicht günstig, m.e. aber wirklich gut. (Auch wenn mein Sohn jetzt hauptsächlich draußen spielt) Hatten den differentiellen Lernansatz, dadurch ist das erlernte auch weitestgehend -hängengeblieben-.

    1 Mal pro Monat kam der Jugend TW-Trainer eines Zweitligisten.

    Wie gesagt, da hatte man das Gefühl, das das Geld auch gut investiert ist.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Zum Thema Eltern und Camps...


    ich habe vor vielen Jahren mal beim Volleyball ein Trainings-WE mit zwei Übernachtungen angeboten. Das war mannschaftsintern mit einer E-Jugend. Kosten: 50€ für 2 x VP und Trainings. Vorstand und selbst spielende Eltern sahen das kritisch: sind die nicht noch zu jung um mit denen signifikante Fortschritte zu machen?
    Wollte ich doch gar nicht! Ich wollte mit den Kids nur Spaß haben...
    DAS ist übrigens gelungen. Und es sind schöne Erinnerungen zurückgeblieben. Ziel erreicht.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich kenne Fußballcamps von professionellen Schulen und vom eigenen Verein. Habe an beiden Arten auch schon als Trainer mitgearbeitet. Aus meiner Sicht gibt es folgende Qualitätskriterien:

    - Anzahl der Spieler pro Trainer (ich finde 12 Kinder/Trainer ideal; +/- 2 Kinder ist OK)

    - standardisiertes Programm (wird das versprochene Programm auch eingehalten)

    - abwechslungsreiches Programm

    - fremde oder bekannte Trainer

    - Trainingszeit zu "Freizeit"

    - Durchgehendes Programm oder werden die Kinder sich teilweise selbst überlassen oder gibt es eine Mittagsruhe (klappt ja ;))

    - Preis/Leistung (Sportartikel, Verpflegung, Betreuung u.a.)

    - Besonderheiten (Ballmaschine, Geschwindigkeitsmessung u.a.)

    - "Wiederholer" (Kinder, die öfters teilnehmen)


    Und wie überall gibt es auch hier sämtliche Qualität - allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass aus meiner Sicht schlechte Qualität trotzdem gut bei den Kindern angekommen ist. Die sind auch bei schlechten Camps (aus meiner Sicht) hinterher glücklich.


    Zur Sichtung: aus meinem Verein kamen 2 Spieler über ein Camp zum "NLZ" (einmal, weil sie ihn nicht sichten konnten, weil er immer bei den Älteren gespielt hat und einmal, weil der einfach überragend ist und sie Kinder für die U9 benötigen - haben keine Altersklasse davor und wollen sich die Spieler raus suchen).


    Viele Schulen bieten eine Vermittlung auch nicht mehr offiziell an, weil der "Telefonterror" der Eltern unerträglich ist.


    Und ich sage auch, dass Vereine, die ein Camp öffentlich ausschreiben und veranstalten, dies aus vielerlei Punkten machen:

    - Image

    - Mehreinnahmen

    - Spieler kennen zu lernen (mögliche neue Spieler)


    Bin mal gespannt, wann die Stiftung Warentest Fußballcamps prüft ;)

  • Ich hoffe es ist ok, wenn ich den alten Thread noch mal hoch hole.
    An diejenigen die selber ein Camp durchführen: was bietet ihr denn so für Rahmenprogramm an, also neben Fußball und Essen ;)

  • Das "bis zur U13" von Zodiak im anderen Thread lässt mich nicht los ;)


    Warum ist es die U13 und welche Gründe können hierfür auch noch verantwortlich sein?

    - allgemeiner Rückgang der Spieler und Mannschaften ab der C-Jugend (weniger Nachfrage)

    - Wachstum/Pubertät: die Antropometrie (Maße des menschlichen Körpers) schlägt zu und die Verhältnisse müssen zuerst verarbeitet werden

    - früher sprach man vom "Goldenen Lernalter" in der D-Jugend

    - man kennt es und hat es evtl. schon öfters gemacht -> man will etwas Neues ausprobieren

    - Talentprognose wird mit zunehmenden Alter besser -> man sieht ob es was werden könnte oder nicht

    - Konsumausgaben für Teilnahme- und Kursgebühren sind in jungen Jahren (Kindheit) höher als im jugendlichen Alter - Eltern sind da noch bereit in ihren Nachwuchs zu investieren (alle anderen Ausgaben in Bezug auf Sport steigen übrigens) - siehe hier (Abb. 8; S.14)

    - Fußball wird von vielen Kindern praktiziert


    Und das "ab wann" beschäftigt mich auch ;)

    "Das fußballspezifische Training sollte jedoch nicht mehr als ein Drittel der gesamten Trainingszeit ausmachen (Niedermeier & Schuppke, 2018, S. 24)."

    Quelle: Die Wettkampfstruktur des steirischen Kinderfußball (S.32) - steht dort unter U7

    Bei 1/3 frage ich mich, warum ich für 4-6 jährige Kinder 50 €/Monat (4 Einheiten a 60 min.) bei einer "Fußball"schule für den Fußballkindergarten ausgeben soll. Ja, die Heidelberger Ballschule ruft auch einen Betrag von 30-80 Euro für 10 Einheiten bei den Kindern von 3-6 Jahren auf. Und ja, ich weiß auch, dass man die Kinder frühzeitig binden will (deshalb bieten wir das bei uns im Verein auch an). Es liegt ein Geschäfts-/Vereinsmodell dahinter - und das sollte man auch wissen und berücksichtigen. Ob das immer gut ist, darüber lässt sich auch streiten (z.B. freies Spielen vs. angeleitetes Spielen oder müssen 4/5-jährige schon "trainingsfähig" sein bzw. gemacht werden)