E Jugend Zusammenspiel und Passspiel

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • - in der Verteidigung gehen ständig 2 Spieler auf den Ball führenden, so daß Gegentore oft durch den frei stehenden Spieler entstehen

    dieser Punkt gehört nicht zum engeren threadthema, deshalb nur folgender Hinweis (schönes Thema Richtung gruppentaktik) : weder das doppelte stürzen auf den ballführenden Spieler noch die Devise " jeder Abwehrspieler nimmt einen Gegner" sind meistens Ideallösungen . Sinnvoller sind die Grundlagen der ballorientierten Verteidigung. Wenn du dazu fragen hast, am besten vieleleicht einen extra-Thread eröffnen.

  • Hallo


    Wie kann ich am besten das Zusammenspiel und Passspiel im Freien Raum bzw doppelpass üben.ich habe schon so viel versucht aber die Jungs setzen es einfach nicht um.
    Das geht jetzt schon bestimmt 4-5 Monate so.und ich weiß langsam nicht mehr was ich noch machen soll.


    Es wird einfach immer nur einfach weg geschossen und es wird nicht auf freie Mitspieler geachtet vieleicht.
    Die Jungs verlieren auch langsam die Lust weil es bedingt durch diese Fehler nur Niederlagen gibt.

    Es könnte sein, dass die Jungs die Lust verlieren, weil sie überfordert sind und das seit 4-5 Monaten. Sie sollen/ein Großteil der Mannschaft soll etwas tun, was sie vom Entwicklungsstand noch nicht zu tun in der Lage sind. Automatisch werden sie das aber - im zweiten Jahr D Jugend automatisch anteilig umsetzen können, so meine aktive Erfahrung. Da wären sie dann alle in dem Alter, wo sie vom Entwicklungsstand dazu auch in der Lage sind, weil sie nämlich Geschwindigkeiten im D-Alter erkennen, viele im E Alter nicht und noch mehr in der F nicht und so gut wie keiner in der G. Wer einen Pass ERLAUFEN und annehmen wie mitnehmen ...ggf. weiterleiten will (Passkombi)...muß das aber können! Das Dfb-Ausbildungskonzept ist an die Machbarkeiten in diesem Bezug aufgebaut und zwar mit fließenden Grenzen!

  • Bei meiner E hat sich das Passspiel extrem verbessert, seitdem wir im Training nahezu jede Einheit länger im 3 vs. 3 spielen lassen. Man sollte aber beachten, das Spielfeld nicht zu klein zu machen, damit Passen effizient möglich ist. Des Weiteren sollten die Tore klein sein (Variation: 2 Tore), damit Schüsse aus der Distanz unattraktiv werden. Die Teams schnell wechseln, hohe Intensität schaffen, die Kinder sind glücklich und lernen was (y)

  • Bei meiner E hat sich das Passspiel extrem verbessert, seitdem wir im Training nahezu jede Einheit länger im 3 vs. 3 spielen lassen. Man sollte aber beachten, das Spielfeld nicht zu klein zu machen, damit Passen effizient möglich ist. Des Weiteren sollten die Tore klein sein (Variation: 2 Tore), damit Schüsse aus der Distanz unattraktiv werden. Die Teams schnell wechseln, hohe Intensität schaffen, die Kinder sind glücklich und lernen was (y)

    Hört sich gut an, kannst Du mir noch ein paar detaillierte Angaben machen.
    - ... Seitdem wir im Training nahezu jede Einheit länger im 3 vs. 3 spielen lassen. Wie meinst Du das, macht Ihr im Training nur 3 vs.3?
    - ... das Spielfeld nicht zu klein zu machen... Kannst Du mir aus Deiner Erfahrung heraus, eine Spielfeldgrösse empfehlen? Ich habe beim letzten Training ungefähr die Funino Spielfeldgrösse (ca. 20x25 m) genommen und hatte das Gefühl, dass es zu gross war. Es wurden viele lange Bälle gespielt. Zudem habe ich auch schon gelesen, dass es von Vorteil ist, auf engem Raum spielen zu lassen, damit viele Ballkontakte entstehen.
    - ... Die Team schnell wechseln... Das heisst Du spielst mit 3Teams und wechselst die Team nach einer gewissen Zeit aus? Wie lange lässt Du dann spielen?


    Würde mich über eine Antwort freuen.
    Danke

  • Hi, ich bin selbst noch ein Rookie (Trainiere erst seit einem halben Jahr); alles was ich sage, beruht nur auf diesem "learning by doing", das du sicher selbst kennst und einem nagelneuen C-Schein. Hier im Forum laufen sicher größere Cracks als ich rum. Doch alle meine Kinder entwickeln sich toll, gewinnen oft genug um Spaß dran zu haben und das Wichtigste: Sie lieben Fußball und empfinden ehrlichen Freude an diesem Sport. Nun zu deinen Fragen:


    1. Frage: Im Hauptteil meines Trainings gibt es fast immer eine Übungsform zu einem Schwerpunkt, da du dort viel besser coachen kannst (praktisch eine Lerneinheit). Wir teilen die Kinder wenn möglich in drei Gruppen ein. Eine Gruppe macht die Übungsform, die anderen zwei spielen gegeneinander. Je nach dem, wie es zahlenmäßig hinhaut, ich seh das nicht so eng. Dazu hat ja auch Strznievski einen perfekten Beitrag auf der ersten Seite geschrieben.


    Spielfeldgröße: Da ist ein bisschen deine Trainerintuition gefragt. 20x25 m halte ich für zu viel groß. Es sollte so gewählt sein, dass lange Bälle einfach sinnlos sind, weil das Spielfeld nicht groß genug ist (wir benutzen übrigens kleine Passtore, alternativ Stangentore je 1 meter)


    3. Frage: Ja genau, wie ich ja schon geschrieben hab. Der DFB hat für die Dauer einer intensiven Übung die Rechnung Spieleranzahl:2 ( (3+3):2=3 ) ausgegeben. Bei meinen Kindern mache ich schon etwas länger, hier ist wieder mal deine Erfahrung und Sicht gefragt. Wenn die Jungs nicht mehr können musst du sie weniger belasten.


    Ich glaube, dass du den Kindern in der E- Jugend den Freiraum geben solltest, einfach mal Dinge auszuprobieren. Das mag manchmal urkomisch aussehen, aber die Kleinen lernen, was klappt und was nicht. Irgendwann haben sie bei uns dann mit richtig schönen Passstafetten begonnen. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen; Frag so viel du willst! Wie seht ihr Erfahrenen das? PS: Da du interessiert und (wie ich) noch ein wenig unsicher scheinst: ein
    Link, der dir vielleicht etwas Sicherheit gibt http://seminare.fussballtraini…und-ueben-mit-e-junioren/

    2 Mal editiert, zuletzt von Amin ()

  • Wie schon oft in diesem Thread erwähnt, eignen sich kleine Spielformen alà Funino bestens, um das Passspiel zu provozieren bzw. den Kindern die Vorteile per impliziten Lernen nahe zu bringen. Auch Überzahlspiele sind gut geeignet und fördern gleichzeit bei den "Verteidigern" dass ballorienierte Spiel.


    Trotzdem müssen natürlich die Basics stimmen. Und das gehören für mich vor allem drei Dinge, auf die man ab der Bambini achten bzw. auch in der E-Jugend weiter fördern muss.


    1. Um einen Pass zum Mitspieler zu spielen, muss man das Spielfeld sehen. Also müssen die Kinder lernen beim Dribbling den Blick vom Ball zu lösen (Förderung durch Dribbelspiele mit visuellen Signalen)
    2. Um kreativ und unberechenbar zu dribbeln und in alle Richtungen zu passen, muss man beidfüßig sein. Deswegen jeden Übungsaufbau - wenn möglich - auf Beidfüßigkeit ausrichten und im Spiel immer den Versuch mit dem schwachen Fuß überschwänglich loben.
    3. Um auch unter Gegnerdruck Pässe zu behaupten, muss man die Ballan- und mitnahme schulen (also den Ball nicht totstoppen, sondern in einen neuen Raum mitnehmen). Auch hier gibt es unzähliche Möglichkeiten (mit welchem Fuß, mit welcher Fußseite, in welche Richtung, aus der Bewegung/Stand heraus, mit/ohne Richtungswechsel, offene Stellung, etc).


    So welche Basics kann man grundsätzlich ins Aufwärmen integrieren bzw. mit der Förderung von Schnelligkeits-, konditionellen und Wettkampf-Aspekten und vielen Ballkontakten verbinden. Die restlichen 60-70% des Trainings kann man dann Spielformen machen. Fussball durch Fussball ;)

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • @bob-rooney
    Schau dir doch einfach mal hier die Regeln für Funino an.
    Da sind auf dem Bild Maße für ein Spielfeld angegeben an denen du dich erstmal orientieren kannst, um sie dann an die Bedürfnisse deiner Kinder anzupassen

    Wie schon geschrieben, hatte ich mich an die Funino Spielfeldgrösse orientiert, und die kam mir zu Groß vor.

  • Man sollte die Maße immer wieder variieren um die Spielform wieder an den Schwerpunkt anzupassen und immer wieder neue Reize zu schaffen. Hierzu kann man auch noch sich oft ändernde Zusatzregeln einbauen.


    Im Spiel entstehen nie die gleichen Situationen zweimal, es gibt unendlich viele. So gibt es auch keine optimale Lösung für eine Situation sondern eher einen Lösungsraum, indem verschiedenste Wege mehr oder weniger gut zum Ziel führen. Die Kinder sollen lernen sich schnell und unter Zeit- und Gegnerdruck für eine mögliche Lösung der Situation zu entscheiden und diese dann umzusetzen. Um das zu erreichen muss man die Kinder so oft wie möglich mit mannigfaltigen Spielnahen Problemen konfrontieren die es zu lösen gilt.


    Ich möchte argumentieren, das es gar nicht so auf die Größe des Feldes oder sonstige spezifische Dinge ankommt sondern eher darauf dass man diese vom Trainer steuerbaren Faktoren oft ändert um clevere Spieler auszubilden.


    Im Zusammenspiel könnte sich das äußern indem man von Training zu Training die Feldgrößen für den Minifussball anpasst. Oder sogar während der Spielform auf Kommando ändert(Vorsicht sehr fordernd und komplex).
    Hier hat man als Trainer dann die Aufgabe auf seine Mannschaft zugeschnittene Probleme zu finden(also Zusatzregeln,Übungen,Spielformen etc), die möglichst anspruchsvoll aber machbar sind.

  • Habt Ihr noch ne Idee, wie ich das Druckvolle passen üben bzw. fördern kann. Meistens verhungern die Pässe von meinen Jungs?

    Veranstalte freundschaftsspiele auf (hohem) Rasen.


    Halle und Kunstrasen "verzeihen" Fehler in der Passtechnik. Ein druckloser geschipter Außenristpass kommt auf kleinem Feld genauso an, wie ein druckvoller Innenseitstoß.


    Deshalb auch in Halle und auf Kunstrasen "coachen", auch wenn der Ball ankommt, aber eben eigentlich nicht scharf genug war.
    Das machen die wenigsten Trainer, die eben nur unterscheiden zwischen angekommen und nicht angekommen.


    Sowiso gilt, lieber zu scharf, als zu lasch. Einen zu scharfen Ball kann man verarbeiten (wenngleich es schwerer ist), man kann ihm entgegen gehen, aber auch den körper reinstellen und direkt in die Passrichtung verarbeiten.
    bei einem zu laschen Pass hat man nur eine Option, dem Ball entgegen gehen. Das bringt einen sofort in einen Zweikampf, wenn der Gegenspieler gut verteidigt und das auch erkennt. Ab einem gewissen Niveau ist das immer so.


    Außerdem sollten die Entfernungen in Passübungen nicht zu knapp gewählt werden, deshalb eigentlich dieser schwerpunkt eher weniger für die Halle.
    MM machen die meisten trainer zu kurze Abstände bei Passübungen. Unabhängig von der Alterklasse.
    Denn Passsspiel ist wesentlich mehr ne Technik- als ne Kraftfrage.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Auf welche Technikaspekte muss man den achten? Ich bin selbst ein schlechter Fussballer, deswegen frage ich.
    Mir ist gestern beim Warmmachen aufgefallen, dass es (logischerweise) sehr wichtig ist, auf welcher Höhe man den Ball trifft bzw. wo das Standbein steht. Ich habe selber oft den Ball etwas zu weit vor dem Körper getroffen, so dass der Fuß a) beim Schwingen nicht im Punkt maximaler Geschwindigkeit, sondern schon in der Entschleunigungsphase war und b) sich nach vorne immer weiter gerade gedreht hat, so dass der Ball nicht mit der harten Innenseite, sondern schon etwas mit dem Seitspann getroffen wurde, woraus auch eine leichte Rotation entstand. Aber es gibt sicher noch andere Aspekte, die man coachen kann...

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt