Bevor dich jetzt das halbe Forum röstet
1: Bitte denk darüber nach, ob du das alles für deinen Sohn, oder für dich machst. Das klingt immer so trivial, ist es aber wirklich nicht. Über diese Differenzierung solltest du dir permanent(!) Gedanken machen. Bitte tu es; es ist zu seinem Besten! Einer der, meiner Meinung nach, größten Entwicklungsbremsen im Kinderfußball sind pushende Eltern. Warum? Durch Erwartungen (auch implizit) wird Druck aufgebaut, intrinsische Motivation (bei Kindern besonders Spaß) wird durch extrinsische verdrängt. Da intrinsische Motivation die Spieler aber viel weiter bringt, wird durch den Druck die Entwicklung nachhaltig gehemmt.
2: Die Folge aus 1.) ist, dass Kinder Freiraum für Entwicklung brauchen. Man unterscheidet dann zwischen angeleitetem und unangeleiteten Spiel (Google: deliberate play).
Der Nutzen von geleitetem Training ist, gerade in der F, stark beschränkt. Meiner Erfahrung nach sind mehr als 2 "richtige" Trainingseinheiten pro Woche Unsinn und können sich schlimmstenfalls negativ auswirken. Folglich sollte der Rest des Spielens aus unangeleitetem Spiel bestehen. Der Klassiker ist es, ihn einfach mit nem Ball und ein paar Freunden in Ruhe kicken zu lassen. Dieser Straßenfußball ist (wissenschaftlich erwiesen) eine der effizientesten Methoden für das Lernen. Zusätzlich fördert es auch andere soziale Aspekte.
3: Gezieltes Sprinttraining ist in der F Unsinn, isoliertes Sprinttraining ohnehin methodisch fragwürdig. Lass ihm seine Zeit. Der Junge ist 6, da kann körperlich noch alles passieren. Lass es bitte, es ist falsch.
Lös dich bitte von der Vorstellung, dass du einen 6-Jährigen (wtf?) durch gezieltes Training zum Superfußballer machen kannst. Das ist weder trainingswissenschaftlich möglich, noch pädagogisch ratsam. Nimms dir bitte bitte zu Herzen. Für ihn. Ansonsten; 2 mal die Woche Training, ansonsten wird mit Freunden gekickt.
https://www.coursera.org/learn…a/what-is-deliberate-play <-deliberate play vs. deliberate practice