Fehlende Konzentration

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  • Dann geh das mal durch, du hast 8 Kinder bei dir, aber gerade mal zwei sind beschäftigt(der, der schießt und der Hüter). Die anderen sechs interessiert das, was die beiden anderen machen eigentlich eher wenig. Dadurch kann es kommen, dass sie sich mit etwas anderem beschäftigen.


    Mein Tipp an dich wäre, das ganze irgendwie zu strecken, also entweder du bindest mehr Spieler mit in den Torschuß ein, oder sie müssen auf dem Rückweg noch eine Dribbelaufgabe bewältigen. Dadurch brauchen die Kids länger bis sie wieder in der Reihe stehen und müssen dort nicht so lang warten.


    Es geht für mich zwar nicht unbedingt aus deiner Beschreibung hervor, sollte aber mein Vorredner Recht haben, dass du für die Kinder auflegst würde ich dir auch davon abraten, da du somit in der Übung ehr Ballkontakte hast als deine Kids und im Endeffekt sind es ja sie, die etwas am Ball lernen sollen :)

  • Man muss sich ja dann hinterfragen, warum die Zwerge schubsen, schreien und ziehen ... sie langweilen sich.


    Da muss man, wie d-rose1 schon schrieb, die Übung interessanter gestalten. Ob Dribbling nach dem Schuss, oder vor dem Schuss eine einfache Passkombo / Dribbling einbauen... whatever, sodass mehrere Kids gleichzeitig beschäftigt sind. Einfach nur wild aufs Tor knallen ist wirklich öde und verleitet zum "blödeln".

  • Danke erstmal für eure Hilfe.


    Nachdem Torschuss noch eine kleine Übung einbauen ist eine gute Idee, hätte man auch selber drauf kommen können.... :( .

  • Oder du stellst zwei Tore nebeneinander auf, so dass die Kids doppelt so schnell wieder aufs Tor schießen können. Auch bei nur einem Tor kann man zwei Schlangen bilden, die abwechselnd schießen -- so steigt die Taktung üblicherweise schon um ca. 50%. Der Technik-Parcours auf dem Rückweg ergänzt die Geschichte sinnvoll.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hab mich erst mal sehr gefreut, dass ihr für @Blaukult ein paar richtig gute Antworten gefunden habt. Denn sonst hätten sich hier nicht weitere Trainerkollegen, die ähnliche Probleme haben, ebenfalls zu Wort gemeldet.


    Wie richtig festgestellt wurde, fehlt es einerseits an ausreichend altersgerechten Übungen und Spielformen. Dazu kann ich nur sagen: schaut hier mal bei in der Rubrik "Trainingsübungen" nach. Für die "Profis" unter euch: klar sind da ein paar olle Kamellen drunter, aber die findet man auch bei meinem nächsten Tipp. Unter www.dfb.de findet ihr im Bereich Training komplette Trainingseinheiten.


    Kinder sind generell neugierig. Ihnen wird jedoch auch rasch langweilig. Ferner können sie sich noch nicht über einen längeren Zeitraum konzentrieren. Was heißt das für uns Traner?


    1. Ich kann die Neugier dazu nutzen, ihnen neue Fähigkeiten (z.B. Technik-Grundlagen) vermitteln
    2. Altersgerechte Übungen und Spielformen sind besonders geeignet, weil sie viele Ballkontakte und damit Wiederholungsmöglichkeiten vorsehen
    3. Der Trainer sollte sich disziplinieren, seine Hinweise in maximal 3 einfache, klare Sätze zu formulieren
    (Besonders Anfänger machen hier den Fehler, jedes Detail erklären zu wollen und schon vorher alle möglichen Hinweise zu geben, was man alles nicht dabei machen soll. Warum über Dinge sprechen, die anschließend gar nicht falsch gemacht werden, weil sie schon selbst von den Kindern als falsch erkannt werden?)
    3.1. Entweder dann selbst präsentieren oder von einem Kind, was diese Übung schon kann
    3.2. Sobald die Erfolgserlebnisse bei den übungen nachlassen, ist eine kleine Pause fällig
    (Kraft und Konzentration sind noch nicht für längere Zeit vorhanden, weshalb man nur jeweils ein paar Minuten nutzen kann. Danach braucht es Ruhe. Wann es wieder losgehen kann, zeigen die Kinder ihrem Trainer. Denn dann suchen sie sich einen Ball und wollen weitermachen.)
    4. Richtige Traineransprache
    Falsch: Was hast du gerade falsch gemacht? (alle zucken zusammen - jeder sagt sich - ich darf nichts falsch machen, sonst bekomme ich Ärger)
    Richtig: Wie kann man das noch besser machen? (alle fühlen sich positiv angesprochen und trauen sich Verbesserungsvorschläge zu machen.
    4.1. Man kann zur besseren Einprägung das Kind bitten, seinen guten Vorschlag direkt zu präsentieren. (Dann prägt es sich für alle besser ein)


    5. Wir spielen Fussball (wir Spielen gemeinsam, wobei der Ball mit Mittelpunkt unseres gemeinsamen Interesses steht. Den "Ball begreifen" lernen ist unser Tenor, wobei uns fast alles dabei hilft, außer wenn der Ball nicht oder zu selten dabei sein darf!


    Was heißt das für uns Trainer? Björn wäre sicherlich hier der perfekte Moderator oder?

  • Die Idee von tobn ist auch sehr gut, da kann man viele Variationen machen.


    @TW-Trainer


    Ich habe mir deinen Beitrag mehrmals durchgelesen, und hier erkenne ich, dass ich das eine oder andere falsch mache. Ich habe selber über Jahre gespielt und war 3 Jahre im Männerbereich Trainer, aber Kinder zu trainieren ist wirklich komplett anders. Hinzu kommt bei mir noch, dass es meine 1. Kindermannschaft ist und mir da etwas die Erfahrung fehlt. Sicher tut man sich da mit dem einen oder anderen schwer, leider, aber hier im Forum hat mir vieles schon geholfen.

  • @Barcley


    Ich sehe, dass du hier einige für dich nützliche Informationen holen konntest. So soll es auch sein!


    Natürlich ist es etwas ganz anderes eine Seniorenmannschaft zu trainieren. Aber du hast hier die Chance, nicht die gleichen Fehler zu machen, die bei den Senioren dazu geführt haben, dass die meisten Spieler nur mit ihrem starken Fuß dribbeln, passen und schießen. Du kannst sie nahezu beidfäßig entwickeln, wenn du darauf achtest, jede übungen mit dem rechten und dem linken Fuß machen zu lassen. Aber nicht nur das: du kannst sie durch geschickte Fragestellungen dazu animieren, selbst ein besseres Verständnis für den Fussball zu entwickeln. Als Seniorentrainer bringen gehts nur um Ergebnisse und selbst dann bist du von den Sponsoren und Vereinsbossen stark abhängig, weil du das schwächste Glied in der Kette bist. Wenn dein Team gegen dich spielt, bist du nach 3 Niederlagen weg vom Fenster. Im Kinderbereich solltest du dir diesen Erfolgsdruck erst gar nicht setzen, sondern dir die Zeit geben, dich mit Geduld und einer guten Portion Besonnenheit an die neuen Aufgaben zu gewöhnen. Denn als Jugendtrainer mußt du keine Pokale und Titel für den Verein holen, sondern Kinder durch Spaß am Fussball perspektivisch umfassend und abwechselungsreich ausbilden. Dafür bringst du als Seniorentrainer sehr gute Voraussetzungen mit, denn im Gegensatz zu den meisten Kollegen weißt du auch, wo es mal hingehen sollte, damit sich möglichst viel deiner Jungs für spätere Aufgaben im Seniorenbereich empfehlen.

  • Hallo,


    das Thema passt gerade zu meinem Problem und vielleicht kann mir jemand Helfen.


    Wir sind letztes Jahr in unsere 1. F-Jugend Saison gestartet, mal gewonnen und mal verloren, trotzdem war ich recht zufrieden. Jetzt, in der Rückrunde, sind wir in einen neuen Pool gekommen, wo es nur gegen gleichstarke Mannschaften geht. Wir hatten 3 Spiele und 3 Niederlagen, was mich sehr fertig macht weil die anderen Mannschaften nicht stärker sind wie wir.
    Ich habe bei mir 2 bis 3 Kinder drin die gewinnen wollen, die einfach alles geben wenn Anstoß ist und dann habe ich einige drin, die auf dem Platz verträumt sind, manchmal nicht wissen wie sie sich Bewegen sollen, dann decken 3 Kinder einen Gegnerischen Spieler und was eben das Hauptproblem ist, die fehlende Konzentration.
    Ich habe einfach das Gefühl, weil sich viele aus der Klasse oder Schule kennen, ich will da mitmachen weil der und der Fussball spielt. Bei fast allen sehe ich potenzial für einen guten Fussball, nur ruft nicht jeder seine Leistung ab am Wochenende, was mich privat ärgert.
    Wie kann ich was ändern das ich die Konzentration im Spiel hochhalte, dass jeder seine Leistung abruft?


    Im Training lasse ich mir immer wieder was neues einfallen das es für die Kinder nicht langweillig wird. Oder gibt es gute Übungen wo ich dies trainieren kann?


    Vielleicht kann mir jemand Helfen, ich wäre sehr dankbar.

  • das Hauptproblem ist, die fehlende Konzentration.

    Also, ich analysiere, du hast eine F, vermutlich eher Jungjahrgang. Gucken wir uns die Spieler mal an, vermutlich 8 Jahre (ungefähr). Du bemängelst die Konzentration, also schauen wir uns doch mal die psychomotorischen Merkmale von solchen Kindern an:


    Die Zeitspanne, in der sich die jungen Kicker konzentrieren können, ist sehr kurz. Gerade im Kreise der Mannschaft lassen sie sich gerne von ihren Mitspielern oder von äußeren Einflüssen ablenken. So kann es passieren, dass sie kurzzeitig lieber einen Hubschrauber am Himmel bestaunen, anstatt sich den Erklärungen des Trainers zu widmen.

    und weiterhin


    Konzentration strengt an. Insbesondere F-Junioren haben Probleme damit, sich über längere Zeit auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren. Viel zu leicht lassen sie sich von äußeren Einflüssen ablenken. Daher sollten Erklärungen des Trainers stets kurz und einfach zu verstehen sein.


    Also sehen wir, dass ein geringes Konzentrationsvermögen in dieser Altersklasse vorhanden ist.



    Was können wir also dagegen tun?


    Akzeptieren, dass das Konzentrationsvermögen noch nicht ausgeprägt ist. Ich persönlich würde es hierbei belassen, wenn es wirklich ein Jungjahrgang F ist. Um Spaß zu vermitteln, macht es dann auch keinen Sinn, Konzentration zu fordern, stattdessen sorgen vielseitige Bewegungsangebote dafür, dass das Fußballtraining für Kinder kurzweilig und interessant herüberkommt. Und das machst du ja, sagst du, also alles ok.


    Wenn du unbedingt "Konzentration" fördern willst: Lass die Kids mal sagen, was sie tun (also so eine Art "Selbstgespräche"). Das bekommt jeder hin und der Fokus wird auf die Aufgabe gelegt. Erst laut, dann nur noch innerlich (was du nicht überprüfen kannst ;) ) Das sollte in dem Alter reichen. Evtl. im Spiel auch mal kurz den "Schuldigen" namentlich rufen, wenn er dem Flugzeug hinterherschaut, sowas wie: "XY, Fußball!".
    Aber dass die sich von aleine im Spiel komplett auf das Spiel konzentrieren ist für mich Wunschdenken.
    Du könntest auch alle 30 Sekunden "Konzentrier dich" rufen. Kommt phantastisch bei Eltern an, manchmal auch gut fürs Ego, gut, den Kindern hilft's weniger, aber nunja.


    Zumal deine Problemschilderung andere Probleme beinhaltet, die ich weniger mit der Konzentration verbinde, sowas wie:


    manchmal nicht wissen wie sie sich Bewegen sollen, dann decken 3 Kinder einen Gegnerischen Spieler

  • Sorry, dass habe ich vergessen zu erwähnen, es ist ein 08 Jahrgang.
    Das Problem ist eben das, man sieht die anderen Mannschaften die eben nicht stärker sind aber unbedingt gewinnen will, und das vermisse ich bei unserer Mannschaft. Wie gesagt, dass Potenzial ist da aber die Kinder rufen es leider nicht ab.

  • Wir hatten 3 Spiele und 3 Niederlagen, was mich sehr fertig macht weil die anderen Mannschaften nicht stärker sind wie wir.

    Hmmm. Zunächsteinmal...: Du lässt Dich davon fertigmachen, dass 8-jährige Kinder drei Fußballspiele verlieren?


    nur ruft nicht jeder seine Leistung ab am Wochenende, was mich privat ärgert.

    Ein Hobby, über das ich mich ärgern müsste, wäre nichts für mich...


    Die beiden obigen Kommentare sollen Dich nur zum Nachdenken anregen. Schauen wir uns jetzt Dein Problem (bzw. das, was Du für Dein Problem hältst) an.


    Ich habe bei mir 2 bis 3 Kinder drin die gewinnen wollen, die einfach alles geben wenn Anstoß ist und dann habe ich einige drin, die auf dem Platz verträumt sind, manchmal nicht wissen wie sie sich Bewegen sollen, dann decken 3 Kinder einen Gegnerischen Spieler und was eben das Hauptproblem ist, die fehlende Konzentration.


    Ich habe einfach das Gefühl, weil sich viele aus der Klasse oder Schule kennen, ich will da mitmachen weil der und der Fussball spielt.

    Fußball hat für die Kinder einen unterschiedlichen Stellenwert. Darauf hast Du nur begrenzt Einfluss. Vielleicht mal ein kleines Bespiel: Nach einer Niederlage in einem Freundschaftsspiel (F oder E - ich weiß es nicht mehr) bekam ich ein Gespräch zwischen zwei Jungs mit. Der eine sagte "Ist ja egal, dass wir verloren haben. Hauptsache es hat Spaß gemacht." Der andere: "Verlieren macht keinen Spaß. Und Fußball muss auch nicht immer Spaß machen. Ich will gewinnen."
    Ich habe mich aus dem Gespräch rausgehalten.Später habe ich mir aber Gedanken darüber gemacht, wer von den beiden wohl die bessere Einstellung für einen Mannschaftssport mitbringt. Vermutlich wäre die Mitte zwischen den beiden am besten. Beide Jungs kamen aus sportaffinen Elternhäusern. Der eine kam mehr aus einem Fithalte-Elternhaus; bei dem anderen hat ein Elternteil
    eine Leistungssportvergangenheit. Du kannst diese Einstellung als Trainer nur minimal beeinflussen. In späteren Altersklassen regeln die Jungs das selbst. Beginnt manchmal schon in der E - in der D dann aber auf jeden Fall.


    Kommen wir zur Konzentration. Dass eine geringe Konzentrationsspanne für Kinder dieses Alters nicht ungewöhnlich ist, wurde in diesem Thread ja schon besprochen. Das in D übliche 6+1 ist in Bezug auf die Konzentrationsfähigkeit für diese Altersklasse eigentlich ungeeignet. Ich vermute nal, dass dieselben Spieler aufmerksamer sind, Wenn Du im Training 2:2 oder 3:3 spielen lässt.
    Und das ist dann auch schon der Punkt, an dem Du im Training ansetzten kannst: Spielformen mit kleinen Gruppen, mehr Spielformen als Übungsformen.