[ Steini
Natürlich sind auch meine Trainer-Anfänge im Breitensport. Allerdings nicht sehr lange, weil eine überdurchschnittliche Zahl der von mir trainierten Jungs den Sprung in den DFB-Stützpunkt schafften. Das ist wohl irgendwie aufgefallen, weshalb ich Anfragen aus höhr spielenden Vereinen erhielt. Die anschließenden Liga-Sprünge waren auch für mich sehr groß und manchmal kaum nachvollziehbar.
Ansonsten möchte ich weiterhin anonym bleiben, weil nur dies mir die Gelegenheit gibt, hier etwas zu schreiben. Ich möchte es immer auch als Angebot ansehen, nicht als Dogma! Jeder muß für sich seinen Weg finden, weshalb es nie mehr als ein Rat sein kann, der unter ganz bestimmten Umständen mal helfen kann, statt sich im stillen Kämmerlein den Kopf zu ermürben. Genauso sehe ich auch eure Beiträge, die mich immer wieder neugierig machen.
Meine Selbstzweifel, ob vielleicht Andre nicht doch auch mit seiner Methode manchmal besser fährt, rührten daraus, dass ich sehr viel mehr mit Spielern zu tun hatte, die bereits mit einer hohen Eigenmotivation zu mir kamen. Aber auch das sind nur Menschen aus allen sozialen Schichten, weshalb die teilweise den selben Schicksalen unterliegen wie die, die Andre zu betreuen hat.
Andere Meinungen zu akzeptieren, dass gehört für mich mit zum Trainerjob. Denn es gibt nicht nur einen, sondern immer ganz viele Wege, wo man als aufmerksamer Beobachter immer auch etwas vom Kollegen lernen kann. Nur der, der beharrlich auf seine eigene Meinung besteht, schränkt sein Analysespektrum ein.
Übrigens, auch bei mir können die nicht alles machen, jedoch reagiere ich mittlerweile gelassener darauf, als ich es früher tat. Man verdrängt ja auch Manches, aber sicher bin ich anfänglich auch mal lauter geworden, so wie es Andre beschreibt.
Jedoch bin ich im Laufe der Jahre vorsichtiger mit meinen Prognosen geworden. Sowohl was das Sportliche als auch das Charakterliche anbelangt. Da überschätzt man den eigenen Einfluß häufig wie auch die Unwägbarkeiten, die das Leben mit sich bringt. Es ist zwar immer schön, ein Ziel zu haben, aber weitmehr Beachtung verdient der Weg dorthin.
