Koordinationstraining

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  • Hallo TT-Gemeinde!


    Ich habe mal eine Frage in Sachen Koordinationstraining.


    Was meint ihr denn, ab wann Koordinationstraining sinnvoll ist bzw. am meisten bringt? Also ich meine Koordinationstraining mit Leiter, Reifen Stangen etc. und nicht einfache Fangsspiele.

  • Hallo Pep,



    Denn deine Frage bzw. Aussage will ich mal kommentieren.


    1) Zu deiner Frage: Koordination kann man nicht früh genug machen. Je jünger die Kinder, desto höher der Trainingseffekt.


    2) Wie soll man denn die Aussage mit bezüglich der einfachen Fangspiele verstehen?


    Was ist denn Koordination?


    Das was du mit Koordinationsleiter, Reifen und Stangen wohl meinst ist ein Teil der koordinativen Fähigkeiten. Nämlich die Rhythmisierungsfähigkeit.
    (Häufig wird diese Fähigkeit oft mit Koordination verwechselt bzw. mit Koordination gleichgesetzt.. Gerade im Fussball. - In meinen Augen kommt innerhalb des Fussballs bei engagierten Trainern der Bereich Rhythmus nie zu wenig Aufmerksamkeit, eher im Gegenteil. Aber andere koordinative Bereiche werden meist vernachlässigt.)


    3) Nochmal eine Auflistung der Bereiche nach Meinel/Schnabel.
    - Rhythmisierungsfähigkeit
    - Kopplungsfähigkeit
    - Umstellungsfähigkeit
    - kinästhetische Differenzierungsfähigkeit
    - Orientierungsfähigkeit
    - Gleichgewichtsfähigkeit
    - Reaktionsfähigkeit.


    Ausgehend davon, dass man mit koordinativem Training nicht früh genug anfangen kann, empfehle ich dir ALLE koordinativen Fähigkeiten zu schulen.
    Also auch die Rhythmisierungsfähigkeit, aber eben nicht zu einseitig im Vergelich zu den anderen Fähigkeiten. Ob man da mit der Leiter, Reifen oder Stangen anfangen muss.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Koordinative Fähigkeiten können bei jungen Kindern auf spielerischem Wege gut erlernt
    werden. Zum Beispiel bieten sich Abenteuerparcours, Balancieraufgaben
    und turnerische Grundelemente an, um eine solide Basis an
    Koordinationsfähigkeit zu erreichen, auf die das Kind im Laufe seiner
    Entwicklung aufbauen bzw. zurückgreifen kann.
    Achtung: Übermüdung vermeiden.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich nutze Leiter und Ringe gelegentlich mit meiner F (oberer Jahrgang). Meist während eines Spiels oder Spielform, bei der ich in drei Gruppen aufteile. Für die jeweils freie Gruppe baue ich dann einen kleinen Parcour auf, z.B. einfache Schrittfolge durch die Leiter, kleiner Hütchenslalom evtl. auch mit Ball, ein Sprunghinderniss (gerade in der Halle gibt es viele Möglichkeiten) und ein paar Ringe. Schön sind in der Halle auch Balancierübungen z.B. über umgedrehte Bänke. Insgesamt bin ich da auf der Linie von open-minded.


    In den Aufbau versuche ich, möglichst Vielseitigkeit reinzubekommen. Ich korrigiere da nur wenig, motiviere allenfalls zu einer korrekten Ausführung. Die Voraussetzungen sind bei meiner Truppe auch ziemlich unterschiedlich. Ggfs. mache ich das auch als Wettbewerb auf Zeit, wobei dann für Fehler eine Strafsekunde gebe, damit möglichst sauber ausgeführt wird. Insgesamt dauert das pro Gruppe 5-8 Minuten, so dass jedes Kind den Parcour maximal 4-5 mal ausgeführt hat. Mehr wäre aus meiner Sicht in der Altersklasse zu eintönig.


    Wichtig finde ich den Punkt von Sir Alex, alle koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Da sollte man die Leiter nicht überstrapazieren, auch wenn manche Schrittfolge vielleicht schön aussieht. :D

  • Also ich meine Koordinationstraining mit Leiter, Reifen Stangen etc. und nicht einfache Fangsspiele.

    Leider hast du vergessen, welche Altersstufe du im Kopf hast. Da man Koordination gar nicht früh genug fördern kann, gehört es für mich zu den allerersten Übungselemten beim Aufbau einer Truppe..
    Und bei 4-6jährigen, die ja zum Fussball kommen, gibt es sicherlich sinnvollere Übungen, als das von dir Zitierten

    Wie soll man denn die Aussage mit bezüglich der einfachen Fangspiele verstehen?

    kann ich auch nicht nachvollziehen.


    Das was du mit Koordinationsleiter, Reifen und Stangen wohl meinst ist ein Teil der koordinativen Fähigkeiten. Nämlich die Rhythmisierungsfähigkeit.
    (Häufig wird diese Fähigkeit oft mit Koordination verwechselt bzw. mit Koordination gleichgesetzt.. Gerade im Fussball. - In meinen Augen kommt innerhalb des Fussballs bei engagierten Trainern der Bereich Rhythmus nie zu wenig Aufmerksamkeit, eher im Gegenteil. Aber andere koordinative Bereiche werden meist vernachlässigt.)

    Habe etwas Schwierigkeiten mit diesem Absatz. Einerseits stimme ich dir inhaltlich absolut zu. andererseits tue ich mich mit deinem Begriff der Rhythmisierungsfähigkeit
    etwas schwer. Ich sehe die Förderung des natürlichen Rhytmusgefühles eher vernachlässigt wird. Erklär da mal im Vergleich zum Tanzen. Da hat mancher
    einfach das normale Gespür für die richtigen Schritte und Bewegungen, können auch improvisieren. Andere lernen die konkreten Schrittfolgen und das verlgiech ich mit dem Üben mit Koordinationsleitern und Stangenlaufen.


    für mich haben antrainierte Rhytmusänderungenk wenig mit einem natürlichen Rythmus zu tun, der aber für ein besseres koordiniertes Verhalten notwendig ist.

    eigendlich die Dinge, die man früher beim Toben auf der Strasse oder im Wald zwangsläufig sich einprägte, jedoch immer mehr verkümmert, und somit im sport eine bedeutende Rolle bekommen haben.


    Und bei Kindern erreiche ich das mit Stangen und Leitern nur sehr begrenzt.


    Ausgehend davon, dass man mit koordinativem Training nicht früh genug anfangen kann, empfehle ich dir ALLE koordinativen Fähigkeiten zu schulen.

    Zustimmung. Jedoch sehe ich da ein Umdenken bei vielen Trainern speziell im G-Alter für erforderlich, nämlich weg vom Fussballtraining und hin zu dem, was
    @open-mind anspricht:

    Koordinative Fähigkeiten können bei jungen Kindern auf spielerischem Wege gut erlernt
    werden. Zum Beispiel bieten sich Abenteuerparcours, Balancieraufgaben
    und turnerische Grundelemente an, um eine solide Basis an
    Koordinationsfähigkeit zu erreichen, auf die das Kind im Laufe seiner
    Entwicklung aufbauen bzw. zurückgreifen kann

    7 jährige, die zum Fussball neu dazukamen, zuvor ebensolange beim Kinderturnen oder Kinderleichtathletikgruppe waren, zeigten eine wesentlich besseres
    kooridinative Verhalten.


    Aufgrund dieser über einige Jahre gemachte Beobachtungen hatte ich dann zuletzt meine Übungsstunden im G und F-Bereich umgestaltet.
    Gerade die Hallenzeit war da sehr geeignet dafür. Brauchte aber auch etwas Zeit, mir selbst klar zu machen, dass ich in dieser Altersstufe nicht vorrangig
    Fussballtrainer bin. Bewegungs-Übungsleiter hätte da besser zu mir gepasst.

  • 2) Wie soll man denn die Aussage mit bezüglich der einfachen Fangspiele verstehen?


    Durch Fangspiele erlernt man ja auch oder hauptsächlich koordinative Fähigkeiten und diese Fangspiele sind ja im bereich G-F vllt. auch noch E sehr beliebt und sind absolut hilfreich. Ich wollte halt nur wissen, ob es sinnvoll ist die Leiter, Reifen etc. schon in den jüngeren Jahrgängen wie F-Junioren einzusetzen, da die Übungen zum Teil sehr eintönig sind und schnell Langeweile einkehrt. Das man Koordination gar nicht genug schulen kann und am besten schon im Kleinkindalter damit anfängt war mir schon klar, da habe ich meine Frage wahrscheinlich etwas falsch formuliert.


    Das man mit Reifen nur die Rhythmisierungsfähigkeit schult würde ich nicht sagen, so kann man doch durch verschiedene Aufgabenstellungen zum Beispiel auch das Gleichgewischt und andere Teilbereiche schulen.


    Danke schon mal für die vielen sehr hilfreichen antworten, bin noch jung und muss noch viel lernen, das ist mir bewusst!

  • Bringen tut es immer etwas. Aber man sollte die Übungen eben wie alles an das Alter anpassen und im G- bzw. F-Jugendalter z.B. kleine Parcours als Wettbewerb oder in Verbindung mit Torschuss durchführen. Für einige Kinder ist es schon schwer rückwärts zu laufen oder eine einfache Vorwärtsrolle durchzuführen.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

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    Die Koordinativen Fähigkeiten erklärt

  • Pep_1971


    Auch ich habe so meine gewissen Probleme damit, dich richtig zu verstehen? Wenn du der Überzeugung bist, dass es vollkommen genügt, entsprechende Utensilien mit zum Training zu bringen, dann muß auch ich deine Erwartungen dämpfen. Denn dazu ist die Koordination ein viel zu komplexes Thema, die uns über den gesamten Jugendbereich bis in den jüngeren Erwachsenenbereich begleitet. Ein Trainng ohne Inhalte aus der Koordination ist deshalb gar nicht vorstellbar.


    Ich sehe es eher so, dass der Ball als Zentrum für den Erwerb von Koordinationsfähigkeiten hervorragend geeignet ist, weil er Kopf und Glieder gleichermaßen anregt! Sofern es keine besseren Alternativen gibt, sollte die Trainingszeit dazu genutzt werden, sich mit der runden Kugel auf Abenteuerreisen mit der Mannschaft zu machen. Ein weiteres, wesentliches Element ist das begleitende Verständnis, als die Kommunikationsfähigkeit des Trainers. Für die "Kleinen" gehören Märchen und Geschichten zur individuellen Wahrnehmungswelt, bei den älteren Kindern und Jugendlichen gilt es ebenfalls die Bedeutung der Worte entsprechend der Lebenserfahrungen anzupassen.


    Für die feinmotorische Ausbildung können unterschiedliche Trainingsutensilien eine sehr gute Unterstützung leisten. Denn selbst, wenn nur der Fuß die Richtung des Balles verändert, ist es doch der gesamte Körper, bzw. bestimmte Nervenreize, die die entsprechenden Muskeln für die entsprechenden Aufgaben einsetzen.


    Für den praktischen Einsatz empfehle ich jedoch: weniger ist häufig mehr und macht es nicht zu kompliziert! Denn wenn zu viel Zeit draufgeht, um die jeweiligen Utensilien auf- und abzubauen oder zu erklären, dann bleibt zu wenig Zeit zum spielen. Wer allein trainert, der sollte sich vorher Gedanken machen, wie er mit möglichst wenig Umbauten auskommt.