Wie vermittle ich es?

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  • Nela


    Ja, man hat es als Trainer einer Frauenmannschaft nicht immer leicht und man fragt sich: warum tust du dir das alles an?


    In einem Seniorenteam hätte der Trainer einfach gesagt: ab morgen steht dieser Keeper im Tor, weil er in meinen Augen der Bessere ist. Dafür trage ich dann auch die Verantwortung. Und gut wärs gewesen. Wenn der andere Keeper sich nicht in dieser Rolle wohl gefühlt hattte, so wäre ein anderer, der sich gern noch beweisen will und dazu auf seine Chance hofft, an seiner Stelle gekommen.


    Ich befürchte, dass dein Versuch, durch Einbeziehung des Mannschaftskapitäns die Entscheidung auf breitere Schultern zu verteilen, eher noch für weitere Unruhe sorgte. Denn jetzt fühlen sich noch mehr Leute berufen, über deine Entscheidung eine Aussage zu treffen! Diese Form von "stille Post" ruft meistens die auf den Plan, die auf dem Platz nicht sehr viel zu melden haben.


    Fast immer ist die Entscheidungsmethode: "kurz und schmerzlos" bei unangenehmen Entscheidungen besser, als wenn es sich in die Länge zieht und die Entscheidung dadurch sehr viel mehr Leute unangenehm betrifft!


    Selbst, wenn sich hierher herausstellen sollte, dass man nur für die zweitbeste Lösung gewählt hatte, ist doch durch dise Entscheidungsfreue größerer Schaden von der Mannschaft und dem Frauenfussball im Verein abgewendet worden. Es würde mich schon sehr wundern, wenn die ältere Keeperin nicht mehr gegen ihre Trainerin wettert und nunmehr einfach so von der Bühne tritt?


    Wenn du meinen Rat möchtest, dann erkläre die TW-Frage für beendet, indem du dich für die jüngere Keeperin entscheidest! Die "eierlegende Wollmichsau", bei der alle Wünsche bestmöglich einbezogen werden, wird man schon deshalb nicht hinbekommen, weil immer irgendeiner was dagegen hat.

  • @ Nela:


    erst einmal vielen Dank dass du den Thread hier weiterführst und von deinen Erfahrungen berichtest. Da wir ja gerade eine ähnliche Situation haben und irgendwann irgendwie auch lösen müssen, habe ich sehr gehofft dass von dir noch ein Fazit kommt : )


    So richtig zufrieden klingt es nicht was du in deinen letzten Beitrag schreibst?!
    Seht ihr bei euch nicht die Gefahr, dass die jüngere den Verein wechselt?
    Willst du dieses "Wechsel-Konzept" wirklich ohne Ausnahme durchziehen? Was ist wenn die ältere entscheidende Fehler macht, mault da bei euch nicht irgendwann der Rest der Mannschaft??


    Puh, ich muss sagen mir graust es immer mehr vor unseren "Gesprächen", zumal unser 1.Kapitän wesentlich schlauer war als ich und sich von vornherein von dem Thema distanziert hat...

  • Mist, zu früh abgeschickt...



    dann erkläre die TW-Frage für beendet, indem du dich für die jüngere Keeperin entscheidest!


    DAS ist so ziemlich die Lösung, die unser Trainer vorhat ?(


    Und ich bin mir zu 100% sicher, dass DANACH der Ärger richtig losgeht.

  • Jenny82


    Kann natürlich sein, das man ein paar Spielerinnen verliert. Wenn jedoch die Gespräche geführt wurden und man zu keinem abschließenden einvernehmlichen Ergebnis gekommen ist, dann müssen die Verantwortlichen zu einer Entscheidung kommen. Andernfalls könnte das Thema die Mannschaft in unterschiedliche Lager trennen und schließlich die Auflösung der Mannschaft oder sogar des Frauenfussballs drohen.

  • Kann natürlich sein, das man ein paar Spielerinnen verliert.


    Das kann sich aber der normale Durchschnittsverein kaum leisten...und vor allem betrifft es ja in beiden Fällen die Torhüter, wo jeweils nur zwei davon da sind. Geht also die eine, stehste mit einem TW da und lass den sich dann verletzen...


    Ich denke man muss in der Situation eine Lösung finden, wo für jeden irgendwo ein Stück vom Kuchen dabei ist. Dass jeder der Beteiligten für sich, mit etwas gutem Willen (der mir allerdings bei Nelas einem TW etwas abgeht : ) ), eine akzeptable Lösung finden kann. Versucht mann das ganze mit dem Holzhammer zu lösen a la "Und tschüss, du bist raus" werden bei vielen Frauenmannschaften richtig schöne Schwelbrände auflodern.

    Und wenn ich Nelas Beschreibungen so lese

    In einer privaten Runde hat sich die Torhüterin massiv über mich beschwert. Dies kam mir zu Ohren


    Die Jüngere hat letztens halt auch von der Aussage der "Älteren" erfahren,


    klingt dass schon ein wenig nach jemandem dem der Weg des "Hetzens hintenrum" nicht ganz unbekannt ist.


    Genau solche Situationen sind es, die immer wieder für komplett Zerwürfnissen führen.

  • Ich gebe euch beiden recht. Darum ist das ganze ja so schwer zu entscheiden. Und es kommt immer auf die Mannschaft und ds Klima dort an.


    Ich habe gottseidank den Vorteil, dass ich mit der zweiten Torhüterin sehr gut kann, wir immer sehr offen miteinander reden und sie mir ihre Meinung auch immer unverblümt mitteilt. Auch 80% der Mannschaft hatte ich seid der Jugend an und wir sind richtig zusammen gewachsen. Ich habe mit diesen Spielern die Erfahrung gemacht, dass sie auf Ehrlichkeit stehen und dann auch mal unangenehmere Situationen meistern. Die "älteren" Spielerinnen bei uns sind sehr neutral, halten aber auch absolut zu mir und geben mir in dieser Frage auch ihren absoluten Rückhalt. Lediglich in unserer zweiten Truppe sind noch Spielerinnen, die sich auf die Seite der älteren Torhüterin ziehen lassen und hier beeinflußbar sind. Da diese aber hier auch nur noch zum Jux spielen, wenn sie Zeit haben, ist dieser Verlust gegebenfalls verschmerzbar.


    Als die Forderung der älteren Torhüterin kam in der RR noch fertig spielen zu dürfen und dann aufzuhören, gab es auch ein klares Nein von mir, da ich das als äußerst unfair empfunden und ich mir sicher bin, dass die Mannschaft dies genauso sieht und hier nicht mitgezogen hätte.


    Die Meinung der Spielfühererin schätze ich sehr, da sie es immer schafft, die Emotinalität auszublenden und nach dem Verstand zu gehen. Darum habe ich mich mit ihr nochmals beratschlagt, da mir ihre Meinung äußerst wichtig war und ich mich ihr anschließen muss, dass man fairerweise das ganze sportlich lösen muss. Mein Fehler an dieser Stelle war, dass ich dies auch in der VR schon hätte tun sollen. Aber erstens ist man nachher immer schlauer und zweitens stellte sich die Situation damals noch anders dar. So war z.B. der TW der Zweiten noch nicht verletzt.


    Ausschlaggebend war für mich aber das Gespräch mit unserer zweiten Torhüterin. Sie selber hat den Wechsel vorgeschlagen, der ihr lieber ist, als die sportliche Enstcheidung. Nicht weil sie glaubt, hier schlechter dazustehen, sondern weil sie nicht für drei Monate lang jedes Wochenende komplett für Fußball reservieren will und nichts planen kann, weil sie erst in der Woche davor erfährt an welchem Tag sie spielt. Das Argument kann ich absolut nachvollziehen, da wir ja im Breitensportbereich sind. Das weitere wichtige Argument war, dass wenn ihr was passiert, wir ganz ohne Torwart dastehen. Also sie z.B. ne Grippe hat und wir keinen Torwart mehr. Durch den Wechsel wäre dieses Problem nicht vorhanden.


    Ich werde aber im Gespräch, das noch folgt, auch ganz klar sagen, dass keiner eine hundertprozentge Einsatzgarantie hat. Aso auf die faule Haut im Training legen ist nicht. Wenn ich das Gefühl habe, dass es jemand schleifen lässt, muss man auch reagieren. Ich glaub, dass beide das Kapieren und den Ehrgeiz hierzu dann auch aufbringen.


    Aber ich gebe dir recht TW-Trainer, die andere Lösung wäre ein Ende der ganzen Geschicht und wir haben so immer die Gefahr, dass es weiter geht. Aber ich habe ein Auge darauf und werde auch die Mannschaft entsprechend informieren und bitten ihre Meinungsäußerungen, wenn dann mir mitzuteilen, aber nicht öffentlich. Denn Unfriede wäre Gift und dann muß man reagieren.

  • Stimmt auch Jenny. Sie ist schon dazu veranlagt. Leider kapiert sie es nicht, dass sie es immer vor Leuten macht, die auch meine Seite sehen und mich dann über so was informieren. Sie meint, dass alle "alten" Spielerinnen ihre Meinung teilen. So musste sie ihre Lästerei dummerweise genau in einer Runde mit der Spielführerin vollziehen. Diese hat mich dann informiert ohne mir jedoch den genauen Wortlaut und wer was gesagt hat mitzuteilen. Sie meinte nur, dass ein weiteres Gespräch gut wäre um falsche Anschuldigungen auszuräumen. Denn in der "netten" Runde wurden dann einfach auch Unwahrheiten weiter gegeben. Für mich ist das ganze schon belastend, zumal die ältere ja auch ne Freundin von mir ist. Sie hat sich in der Runde davon aber auch distanziert. Ich werde mich am Riemen reißen und alles ausblenden, wenn es um den sportlichen Bereich geht. Dass wir privat wohl nicht mehr Best Friends sind ist wohl auch klar.

  • Nela


    Für mich liest sich aus deinen Beiträgen immer mehr heraus, dass du mit den jüngeren Spielerinnen einen langsamen, aber systematischen Altersumbruch in deiner Mannschaft planst. Ehrlichkeit ist dabei ein guter Faktor! Wenn für dich klar ist, mit wem du planst, dann sollte man das klar vermitteln. Die ältere Keeperin fordert ich ja auch quasi durch ihre Provokationen dazu heraus.


    Aber egal, ob es sich dabei um Breiten- oder Leistungssport handelt, es basiert alles auf die Freiwilligkeit der Spielerinnen. Denn Geld gibt es ja dabei nicht zu verdienen. Das gilt es bei den eigenen Zielansprüchen zu bedenken.


    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es im Breitensportbereich nun nicht allein auf die Leistung auf einer Position ankommt, sondern der Spaß im Mittelpunkt steht. Hier jede Positon doppelt besetzen zu wollen, das geht dann schon in den Leistungsfussball hinein. Deshalb meine ich, dass man sich auch nicht zuviele Gedanken darüber machen muß, wer in dieser Mannschaft das Tor hütet!


    Meistens kommt es sowieso anders als man denkt! Zu denken gegeben hat mir auch, dass die andere Torhüterin mit dem Argument der Freizeitgestaltung gemeint hat, ihr Recht auf den Einsatz bestimmen zu können. Wenn also unter Freizeitgestaltung der Fussball sowieso nicht die Nr. 1 ist, dann brauchst du dir doch auch gar nicht dein Hirn darüber zu zermatern, was wohl unter Abwägung aller sportichen Bedürfnisse die bestmögliche Lösung wäre.


    Lieber eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als die Zweitbeste erweist, als gar keine Entscheidung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die Schlechteste aller Möglichkeiten ist!

  • Ich vollziehe keinen gewollten Altersumbruch. Dieser findet natürlicherweise momentan statt, da die älteren Spielerinnen schon sehr lange bei den Damen spielen (10 Jahre) und die jungen langsam nachrücken. Wir haben aber auch noch viele in der zweiten Truppe, die jedoch noch ein wenig brauchen. Bei den älteren Spielerinnen besteht immer die Gefahr, dass das Thema Familienplanung in den Mittelpunkt rückt. Danach kehren die wenigsten in den aktiven Spielbetrieb zurück, da es schlichtweg schwer zu händeln ist. An dieser Schwelle stehen wir derzeit auch. Aber ich lege viel Wert auf die Erfahrung der älteren Spielerinnen, wovon die jüngeren nur profitieren können.


    Von doppelt besetzten kann keine Rede sein, derzeit besteht der Kader aus 14 Spielerinnen, da eine Spielerin längerfristig ausfällt. Nur mit einer Torhüterin gerechnet.


    Das mit der jüngeren kam anscheiend falsch rüber. Sie stellt keine Ansprüche. Völlig verständlich aus meiner Sicht hat sie keine Lust von Februar bis Juni jedes Wochenende (also Samstag und Sonntag) für den Fußball zu reservieren, da sie ja erst unter der Woche erfahren würde, wo sie spielt. Sagen also ihre Freundinnen, dass sie im Mai auf ein Konzert fahren, kann sie nicht mal sagen, ob sie mitfahren kann oder nicht. Ihren Einwand finde ich in dieser Hinsicht völlig legitim.


    Aber du hast recht. Wahrscheinlich mache ich mir auch zu viele Gedanken und viele Dinge regeln sich von alleine.

  • Nela


    Sicher kann man als Trainer ein wenig für Planungssicherheit sorgen, wenn man seine Spielerinnen rechtzeitig nach ihren Freizeitaktivitäten befragt und bei der nächsten Staffeltagung entsprechend präpariert um Spielverlegungen bittet.
    Allerdings wird es vermutlich wesentlich mehr kurzfristige Spielerabsagen geben, weil der Fussball die absolute Priorität im Breitensport nicht garantiert werden kann. Normalerweise kennt man seine "Pappenheimer".
    Wenn man die Möglichkeit hat, auf schwächere, aber zuverlässige Spieler zu setzen, die sich weiter entwickeln wollen, dass ist das immer besser, als wenn man sich dort mit Spielerinnen fetzen muß, die allein ihre Interessen verfolgen.


    Gelingt das nicht, dann braucht man sich auch keinen Kopf darüber zu erbrechen, was denn wohl die beste Lösung wäre, weil dann sowieso immer kurzfristige Absagen dazu führen werden, sich seine Mannschaft Woche für Woche zusammen zu basteln.


    Während man die Wünsche von Spielerinen auf Spielzeit miestens erfüllen kann, wird diese Frage bei den Torleuten schwieriger. (Wohl dem, der seine Torleute schon in der Jugend so umfangreich ausgebildet hat, dass sich auch auf dem Feld eine gute Nummer abgeben!)


    Weil man ja nicht gleichzeitig 2 Torhüter ins Tor stellen kann, muß man sich für Einen entscheiden. Möchte man nicht von Spiel zu Spiel wechseln, dann stellt sich die Frage nach einem Stammtorwart. Dabei sucht selbstverständlich jeder Torwart nach Argumenten, die für ihn sprechen. Je nach Typ können die Argumente unterschiedlich sein. (Das ist wie in der Firma: da geht der eine zum Chef und sagt, er will einen besseren Job und mehr Geld, weil er sich verbessert hat. Der Zweite geht zum Chef und bittet ihn um mehr Geld, weil alles teurer geworden ist und die Freunde auch alle mehr Geld bekommen haben! Wer wird wohl eher Erfolg beim Chef haben?)


    Ich möchte deshalb gar keine Bewertung abgeben, ob nun die ältere Keeperin sich für die bessere Torfrau hält oder die Jüngere deshalb einen Anspruch auf einen Stammplatz hat, weil sie ihre Freundinnen nicht bei der Freizeitgestaltung enttäuschen möchte!


    Beide Keeperinnen sind mit dem aktuellen Zustand unzufrieden, Teile der Mannschaft wie auch du sind es auch! Was bleibt anderes übrig, als zu handeln, um die Torwarttrage zu beenden?

  • Dass wir privat wohl nicht mehr Best Friends sind ist wohl auch klar.


    Ist es das wert? Mir persönlich wäre dieser Preis zu hoch. Ich hätte einen Weg gesucht und wohl auch gefunden, diese Freundschaft zu erhalten, und sei es dass ich meine ehrenamtliche Trainertätigkeit aufgegeben hätte.

  • Ich gehe hier mit der Meinung von TW-Trainer mit. wiederholt Gespräche zu führen unter Hinzuziehung von immer mehr Personen ist für mich salopp ausgedrückt "Herumgeeier" und schwächt die Position des Trainers.
    Beraten wird sich vor dem ersten Gespräch und dann eine Entscheidung durch den Trainer gefällt. Mit dem Eiertanz, der hier aufgeführt wird, verprellt man nicht nur eine Torhüterin, sondern gleich beide. Ich würde mir hier als junge Torhüterin mächtig verar... vorkommen und keinesfalls meine kompletten Wochenenden für den Fußball freihalten, nur weil die Trainerin nicht fähig ist, eine klare Entscheidung zu treffen und diese auch durchzusetzen.

  • Jetzt fand das letzte Gespräch statt. Beide Torhüterin haben zuvor nochmals miteinander geredet. Sie wollen sich beide abwechseln, sie halten das beide für die beste Lösung. Das Gespräch verlief sehr harmonisch. Beide haben betont, dass sie gegenseitig Rücksicht nehmen, wenn mal was ist und einer der Torhüter verhindert ist. Von daher haben wir nach langen Überlegen und vielen Gesprächn wohl doch die richtige Entscheidung getroffen. Auch wenn das einige anders sehen. Normalerweise hat man ja einen Cotrainer um mir diesem solche Sachen abzuklären. Da ich diesen nicht habe, rede ich schon gerne mit den Spielführer über ihre Meinung und sehe mich hier wiedermal für mein Vorgehen bestätigt. Woanders funktioniert dies vielleicht nicht, aber ei uns schon. Jedes Team funktioniert nunmal anders. Der Trainer unserer zweiten Mannschaft ist auch happy und freut sich über einen Torwart.


    Ob es noch ne Freundschaft ist, wenn mir jemand sonst was an den Kopf wirft und dann sagt, dass wir ja schon seid längerem nicht mehr miteinander klakommen wage ich zu bezweifeln. Auf so was lege ich dann keinen Wert. Ich werde die ehrenamtliche Tätigkeit nicht aufgeben, nur weil es Streß mit einer Person gab. Dafür ich habe ich 20 andere Damen mit denen ich mich sehr gut verstehe und bei denen das Verhältnis bei einigen auch sehr freundschaftlich ist. Mit diesen keien Zeit mehr verbringen zu können, würde mich wesentlich härter treffen. Wenn man immer hinwirft, nur weil es mal Streß gibt, hat man in meinen Augen kein Rückgrat. So will ich nicht durchs Leben gehen. Denn dann kann ch auf 100 scheinheilige Freunde verzichten und nehme lieber die 10 ehrlichen. Und vielleicht hat uns das beiden mal gut getan und wir haben uns mal ausgesprochen und unsere Meinung gesagt, die wir uns nicht sagen trauten.


    Und jetzt erzählt mir nicht, dass eine wahre Freundchaft alles an Ehrlichkeit ertägt. Das glaube ich nämlich nicht, denn gewisse Dinge muss man nicht immer sagen, nur weil man sie anders sieht.

  • Ich habe derzeit folgendes Problem:
    Ich trainiere eine Damenmannschaft im unteren Leistungsbereich. Wir haben grundlegend zwei Torhüterinnen, die letzte Saison im Wechsel gespielt haben. Dies hat sehr schlecht hingehauen, da beide dann zu wenig Spielpraxis hatten, also nur ein Spiel in zwei Wochen. Zudem hat die jüngere Torhüterin, wenn sie nicht im Tor stand, auch immer im Feld agiert, und für sie war der Wechsel vom Feld ins Tor und umgekehrt nicht so einfach, da es doch jedesmal eine große Umstellung war. Die ältere Torhüterin will nicht im Feld spielen und spielt dann lieber gar nicht. Diese ältere Torhüterin ist schon sehr lange Zeit beim Verein und war immer da, hat ihr Uralube so gelegt, dass sie nie weg ist usw, da sie auch lange Zeit die einizge Torhüterin war. Die junge Torhüterin ist im Verein sehr engagiert. Also beide wirklich tolle Charaktäre. Beide Torhüter verstehen sich sehr gut. Nun haben wir diese Saison entschieden, dass die ältere fest ins Tor geht und die jüngere draußen spielt. Ich hatte dies zuerst mit der Jüngeren abgeklärt, ob dies für sie okay wäre. Generell würde sie schon lieber im Tor spielen, aber wenn es für die Mannschaft wichtig ist, hat sie auch kein Problem zurückzustecken.
    Letzte Saison hätte ich beide Torhüter auf dem gleichen Level gesehen. Die Ältere besser im 1:1 und mit mehr Erfahrung, auch im Großtor, aber mit Schwächen bei hohen Bällen und in der Raumdeutung, also wann starte ich aus dem Tor. Die Jüngere mit Nachteilen, da sie vom Kleintor kam (hat aber auch schon eine Saison lang im Großtor gefangen), daher auch Schwächen bei hohen Bällen, aber sehr gutes Raumspiel (was von ihrer Feldspielererfahrung kommt) und ansonsten auch ein guter Torwart, der durch Training zu nem sehr guten TW werden kann.
    In der Hinrunde hatten wir nun acht Spiele, wodurch wir in fünf Spielen durch Fehler unseres TW Gegentore bekamen, und auch in 4 Spielen deshalb verloren haben. Im Training ist unser Torwart beim TW-Training, das leider nicht so oft ist, engagiert. Aber im "normalen" Training, also z.B. bei Torschuß, Spielvarianten usw völlig ohne Anstrengung. Da wird sich noch nicht mal geschmissen. Auch, wenn man es immer wieder fordert. Die Mannschaft ärgert sich zwar über die Fehler, stellt jedoch den TW nicht an den Pranger. Denn, so auch die Aussage des Teams, Fehler passieren immer wieder. Was jedoch jeden stört ist der Trainingseinsatz. Am vorletzten Spieltag nun war dieser TW vehindert und die jüngere ging rein. Nach einem Jahr ohne Training (denn auch in der RR der letzten Saison hat sie aufgrund von Personalmangel am Schluß nur noch draußen gespielt). Zuvor hatten wir auch Training, bei dem beide als Torhüterin agierten. Die jüngeren war voll einsatzfreudig, hat viele Bälle ersteunlicherweise gehalten. Fast so, als wäre keine Pause dagewesen. Im Spiel war sie für das Team ein großer Rückhalt, dirigiert gut von hinten raus, es war eine große Sicherheit da. Im unserem jetzigen letzten Spiel ging wieder die ältere rein, so wie es ausgemacht war. Und was passiert wieder...ein Torwartfehler, durch den wir das Spiel verloren haben.
    Nun ist an sich die Entscheidung gefallen zur Rückrunde zu wechseln, denn wir stecken auch noch im Abstiegskampf. Wir haben auch eine zweite Mannschaft auf Kleintore (9:9), deren TW verletzt ist. Von daher könnte die ältere auch da fangen. Ich habe nun auch die Info, dass sich die Ältere für die bessere Torhüterin hält. Und sie wird das ganze als Degradierung sehen. Auch die Spielführer sind für den Wechsel auf der TW-Position und an sich auch der Rest des Teams, was man so raushört. Es will jedoch niemand Unfrieden im Team, und jeder weiß, was die ältere Torhüterin über Jahre für das Team getan hat. Aber wir würden auf jeder anderen Position auch wechseln und können diese Spielerin nicht ständig in Schutz nehmen. Jetzt wäre meine Frage, ob ihr schonmal in einer ähnlichen Situatin ward und wie ihr vorgegangen seid bzw. vorgehen würdet?


    Na, das war dann wohl ein Schuß in den Ofen! Einen von dir gewünschten Positionswechsel wird`s auch in Zukunft nicht geben! Erst alles verrückt gemacht und danach klein beigegeben! Denn die jetzige Lösung hattest du ja schon.


    Ich denke mal, nachdem die Mädels mitbekommen haben, wie sie dir auf der Nase rumtanzen können, wird es nicht unbedingt einfacher werden! Aber ein Lerneffekt sollte dennoch eingetreten sein nur solche Dinge verändern zu wollen, die man sich auch zutraut und deren Konseqenzen man tragen will!

  • Kann ich dir jetzt nicht ganz zustimmen. Die Ausgangssituation hatte sich ja geändert. Wahrscheinlich hast du das in der Fülle der Posts übersehen oder überlesen. Grundlage war, dass die Zweite nen eigenen TW hatte. Dieser hat sich jedoch bereits zur Vorrunde verletzt, wobei wir zu Anfang von ner kurzzeitigen Verletzung ausgingen. Nachdem die Beschwerden nicht abgeklungen sind, man wieder zum Arzt ging, da warten musste usw, hat sich in der Zwischenzeit heraus gestellt, dass es ein Schulterbruch ist und diese Torhüterin die ganze RR ausfällt. Also hat sich die Situation insofern verändert, als dass wir in der Zweiten nun auch einen Keeper gebraucht hätten. Hier war die ältere Torhüterin nicht bereit zu fangen. Durch unsere Gespräche, einiges Nachdenken usw haben sich die Goalies auf den Wechsel geeinigt, wodurch nun auch die zweite Mannschaft mit nem Torwart versorgt ist. Besser hätte es aus unserer Sicht nicht laufen könne. Na klar, ich hätte jetzt auch stur bleiben können und hätte zu den Spielern der Zweiten gesagt, dass es mir egal ist, dass sie ohne TW jedes Spiel abgeschossen werden. Ich bin in der Hinsicht hart geblieben, dass ich den Wunsch der Älteren nicht erfüllt habe in der RR in der Ersten fertig zu fangen. Da gab es ein klares Nein. Das wir jetzt eine Lösung haben, die beide Torhüterin zufrieden stellt, die Spieler und uns beide Trainer der ersten und zweiten, soll also jetzt total schlecht sein und mich als schlechte Trainerin auszeichnen.
    Na klar, ich hätte auch die Zweite Mannschaft nach der Sasion auflösen können, da der Motivationsfaktor ins Bodenlose gesunken wäre nach lauter Klatschen. Wenn das die richtige Lösung ist nur auf die Erste zu schauen ndn die Zweite außen vor zu lassen: Klar, dann hast du recht.
    Und die Lösung hatten wie bisher nicht. Nun fangen sie einmal in der ersten und einmal in der zweiten. Letzte Saison haben sie einmal gefangen und danach ne Woche Pause gehabt bzw. die jüngere dann auf dem Feld gespielt, was bei ihr zu Preoblemen mit dem ständigen Feld-Torwartwechsel geführt hat. Nun fangen beide kontinuierlich jedes WE.

  • Nun ist an sich die Entscheidung gefallen zur Rückrunde zu wechseln, denn wir stecken auch noch im Abstiegskampf. Wir haben auch eine zweite Mannschaft auf Kleintore (9:9), deren TW verletzt ist. Von daher könnte die ältere auch da fangen. [/quote]


    Ähm ja, dann geh ich mal davon aus, dass sich die Tabellensituation seit dem 10. November ebenfalls geändert hat und ihr nicht mehr im Abstiegskampf steckt? Denn daran soll ja die ältere Keeperin bei ihren Einsätzen den entscheidenden Anteil gehabt haben?


    Zu deiner Einschätzung bezüglich der Fähigkeiten eines Torwarts kann ich dir den Thread: "Was soll ein guter TW-Trainer können", empfehlen. Da hat heute Mittag ein Kollege einen prima Beitrag über den "mitspielenden Torwart" geschrieben. Darin begründet er auch, dass regelmäßiges Mitspielen im Feld wichtig ist, damit diese Fähigkeiten nicht verkümmern. Bei eurer älteren Keeperin wurde dieser Fehler gemacht, weil sie immer nur die Torlinie bewacht hat. Jetzt macht doch nicht den gleichen Fehler bei der Jüngeren!


    Ich denke mal, dass es auch wichtig ist zu einer Mannschaft zu gehören, statt jedes Wochenende weitergereicht zu werden! Du willst doch auch nicht an einem Wochenende die Trainerin der Ersten und am nächsten die Trainerin der Zweiten sein! Deshalb kann ich den "Burgfrieden" nicht so recht trauen!.


    Es würde ich aber freuen, wenn du uns schreibst, wie es denn bei euch so weitergeht!

  • Mach ich auf alle Fälle.


    Klar stecken wir noch im Abstiegskampf :D
    Ich hätte vielleicht auch noch erwähnen sollen, dass die ältere Torhüterin beim letzten Gespräch auch nochmals dargestellt hat, dass sie sich reinhängen wird und nochmals an sich arbeiten wird. Vielleicht ist sie doch mal zum Nachdenken gekommen und legt nun die etwas lasche Trainingseinstellung ab.

  • Auch für mich ist das Herumeierei. Mit einer Lösung die nicht nur ein weiteres Herumeiereien ist, sondern auch dem ursprünglichen Ziel , der Stärkung der Manschaft


    kontraproduktiv ist. Diese Herumeierei wird die Mannschaft noch länger beeinflussen.



    Nela


    In deinem Eingangsbericht schreibst du von einem tollen Charakter der Torfrau folgend berichtest du von denier Freunschaft zu ihr.


    Dann von einer 100% Scheinheiligkeit. Past doch irgenwie nicht zusammen.



    @TW


    Stimme dir zu, dass sportliche Entscheidungen mit Fairness zu akzeptieren sind. Auf bestimmten Ebenen hängt das sicherlich stark, bis auch einziges Kriterium zusammen.


    Es gibt aber auch eine Ebene im Fussball, in der ich auch diese Mannschaft sehe, in der ich neben dem rein sportlichen Kriteriumspunkt auch der Menschlichkeit


    eine bedeutende Rolle bei der Fairness zuordnete. (Wer nun diese Menschlichkeit vermisst, da sie dem rein sportlichen Gedanken geopfert wird (und je tiefer es in den Klassen geht, desto bedeutender wird die Menschlichkeit) wird die rein sportlichen Entscheidungen mit Fairness annehmen können.



    Ohne jetzt einen direkten Bezug herzustellen , ist für mich Mannschaftsführung, insbesonders auch im unterklassigen Bereich, eine der schwiergsten Aufgaben


    eines Trainers. Mannschaftsführung, die ja auch Menschenführung beiinhaltet, ist jedoch so differenziert auf die Beteiligten Personen (Trainer, Spieler) zu sehen,


    dass dieses Thema, obwohl dringend erforderlich, bei deneinzelnen Ausbildungen und Fortbildungen aus meiner Sicht eindeutig zu kurz kommt.


    wie sagte mir mal ein erfahrener Trainer, und ich gebe das gerne als inzwischen meine eigene Meinung wieder:


    Nicht die Trainingsgestaltung, sondern die Mannschaftsführung ist das schwierigste und wichtigste eines Trainerjobs.



    I

  • Günter


    Im Großen und Ganzen möchte ich dir zustimmen! Allerdings findet Mannschaftsführung immer dann statt, wenn man miteinander Aktivitäten im und um den Fussball macht, weshalb man es doch nicht völlig losgelöst davon sehen kann.


    Je mehr gegenseitige Erwartungen erfüllt werden, je harmonischer wird sich das Team und der Trainer als eine Mannschaft fühlen. Wenn ein Team für seinen Trainer "durchs Feuer geht", dann kann man von einem hohen Maße der Übereinstimmung in der Mannschaftsführung sprechen. Aber selbst dies ist lediglich eine zeitpunktbezogene Beschreibung. Sie kann sich jederzeit ändern, wenn Personen das Team verlassen und/oder Neue hinzukommen oder andere Rahmenbedingungen sich ändern.


    Unabhängig von den Rahmenbedingungen (und auch unabhängig von der Liga) ist es mühseelig 2 Schritte vor und dann einen Schritt zurück zu gehen. Man verliert irgendwann die Nerven und dann die Lust! Leider wird nur allzu selten darüber gesprochen, aber auch Trainer haben ein Recht darauf, Spaß an ihrem Job zu haben! Wer Spielern Fehler zugesteht, der muß sie sich selbst auch zugestehen! Denn ohne dieses Fehlerrisiko kann man sich als Trainer wie als Mensch mit Führungsqualitäten nicht weiterentwickeln. Dies ist auch der Grund, warum ich Nela wünsche, dass sie aus dieser für sie schwierigen Situation gestärkt hervor geht!