Ich habe derzeit folgendes Problem:
Ich trainiere eine Damenmannschaft im unteren Leistungsbereich. Wir haben grundlegend zwei Torhüterinnen, die letzte Saison im Wechsel gespielt haben. Dies hat sehr schlecht hingehauen, da beide dann zu wenig Spielpraxis hatten, also nur ein Spiel in zwei Wochen. Zudem hat die jüngere Torhüterin, wenn sie nicht im Tor stand, auch immer im Feld agiert, und für sie war der Wechsel vom Feld ins Tor und umgekehrt nicht so einfach, da es doch jedesmal eine große Umstellung war. Die ältere Torhüterin will nicht im Feld spielen und spielt dann lieber gar nicht. Diese ältere Torhüterin ist schon sehr lange Zeit beim Verein und war immer da, hat ihr Uralube so gelegt, dass sie nie weg ist usw, da sie auch lange Zeit die einizge Torhüterin war. Die junge Torhüterin ist im Verein sehr engagiert. Also beide wirklich tolle Charaktäre. Beide Torhüter verstehen sich sehr gut. Nun haben wir diese Saison entschieden, dass die ältere fest ins Tor geht und die jüngere draußen spielt. Ich hatte dies zuerst mit der Jüngeren abgeklärt, ob dies für sie okay wäre. Generell würde sie schon lieber im Tor spielen, aber wenn es für die Mannschaft wichtig ist, hat sie auch kein Problem zurückzustecken.
Letzte Saison hätte ich beide Torhüter auf dem gleichen Level gesehen. Die Ältere besser im 1:1 und mit mehr Erfahrung, auch im Großtor, aber mit Schwächen bei hohen Bällen und in der Raumdeutung, also wann starte ich aus dem Tor. Die Jüngere mit Nachteilen, da sie vom Kleintor kam (hat aber auch schon eine Saison lang im Großtor gefangen), daher auch Schwächen bei hohen Bällen, aber sehr gutes Raumspiel (was von ihrer Feldspielererfahrung kommt) und ansonsten auch ein guter Torwart, der durch Training zu nem sehr guten TW werden kann.
In der Hinrunde hatten wir nun acht Spiele, wodurch wir in fünf Spielen durch Fehler unseres TW Gegentore bekamen, und auch in 4 Spielen deshalb verloren haben. Im Training ist unser Torwart beim TW-Training, das leider nicht so oft ist, engagiert. Aber im "normalen" Training, also z.B. bei Torschuß, Spielvarianten usw völlig ohne Anstrengung. Da wird sich noch nicht mal geschmissen. Auch, wenn man es immer wieder fordert. Die Mannschaft ärgert sich zwar über die Fehler, stellt jedoch den TW nicht an den Pranger. Denn, so auch die Aussage des Teams, Fehler passieren immer wieder. Was jedoch jeden stört ist der Trainingseinsatz. Am vorletzten Spieltag nun war dieser TW vehindert und die jüngere ging rein. Nach einem Jahr ohne Training (denn auch in der RR der letzten Saison hat sie aufgrund von Personalmangel am Schluß nur noch draußen gespielt). Zuvor hatten wir auch Training, bei dem beide als Torhüterin agierten. Die jüngeren war voll einsatzfreudig, hat viele Bälle ersteunlicherweise gehalten. Fast so, als wäre keine Pause dagewesen. Im Spiel war sie für das Team ein großer Rückhalt, dirigiert gut von hinten raus, es war eine große Sicherheit da. Im unserem jetzigen letzten Spiel ging wieder die ältere rein, so wie es ausgemacht war. Und was passiert wieder...ein Torwartfehler, durch den wir das Spiel verloren haben.
Nun ist an sich die Entscheidung gefallen zur Rückrunde zu wechseln, denn wir stecken auch noch im Abstiegskampf. Wir haben auch eine zweite Mannschaft auf Kleintore (9:9), deren TW verletzt ist. Von daher könnte die ältere auch da fangen. Ich habe nun auch die Info, dass sich die Ältere für die bessere Torhüterin hält. Und sie wird das ganze als Degradierung sehen. Auch die Spielführer sind für den Wechsel auf der TW-Position und an sich auch der Rest des Teams, was man so raushört. Es will jedoch niemand Unfrieden im Team, und jeder weiß, was die ältere Torhüterin über Jahre für das Team getan hat. Aber wir würden auf jeder anderen Position auch wechseln und können diese Spielerin nicht ständig in Schutz nehmen. Jetzt wäre meine Frage, ob ihr schonmal in einer ähnlichen Situatin ward und wie ihr vorgegangen seid bzw. vorgehen würdet?
Wie vermittle ich es?
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- Senioren
- Nela
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Es ist relativ einfach. Ihr spielt im leistungsbereich..also reinigt nach Leistung und Engagement. Also die jüngere
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sicherlich eine schwierige Situation. Zu den Aufgaben eines Trainers gehört es nun halt mal auch in schwierigen Situationen
Entscheidungen zu fällen.Deine eigene Bewertung und deine eigene Entscheidung steht doch eigendlich schon fest.
Und eine Frage ist ja: Wie vermittele ich es.
Du hast es ja nicht mehr mit Kindern zu tun. Also ein offenes ganz klares Gespräch mit der betreffenden TW.
deine Sichtweise, deine Argumentation und dann deine Entscheidung zuererst in einem Einzelgespräch und dann vor der Mannschaft mitteilen.Alles andere ist Wischi Waschi.
Ein Problem, das doch recht häufig auftritt.
Aus menschlicher Sicht sicherlich eine schwierige Entscheidung, aber als Trainer muss die Mannschaft als Gesamtheit mal für den Trainer im Vordergrund stehen.
Anfangs der Saison ist ein ständiger Wechsel recht häufig. Entscheidungsbewusste Trainer treffen dann jedoch eine Entscheidung,
denn ein ständiger Wechsel bringt keinem etwas. -
Nun haben wir diese Saison entschieden, dass die ältere fest ins Tor geht
Hallo Nela!
Ich hab da mal ein paar Fragen:1. Welche Liga spielt ihr? (Frage deshalb, weil mit nur 1 Torhüterin (die Jüngere) ein Problem auftaucht, wenn die krank oder verletzt ist und man dann keinen gleichwertigen Ersatz hat, wenn die Ältere aufhört
2. Was hat euch zu dieser Entscheidung bewogen, wenn es doch in der letzten Saison mit der Positionsabwechslung prima lief?
3. Ist der Grund, warum die ältere Keeperin nicht aufs Feld will, ein Geschwindigkeitsdefizit (resultierend aus früheren Verletzungen oder momentanem Übergewicht)?
4. Liegt die Ursache, warum ihr im Tabellenkeller steht, ausschließlich am Torwart oder auch an geringer Trainings- und Spielleistung von Feldspielerinnen?
5. Werden bei einer Entscheidung gegen die ältere Torhüterin weitere Spielerinnen (Freundinnen) u.U. die Mannschaft/Verein verlassen, sodass euer Kader deutlich schrumpft?
6. Ist euch bewußt, dass sich die jüngere Torhüterin (erst raus aus dem Tor und nun wieder rein ins Tor) wie eine Übergangslösung vorkommen kann und nun hautnah miterlebt, wie ihr mit der langjährigen Kollegin, die ihren Urlaub und was weiß ich sonst noch geopfert hat, um immer für die Mannschaft alles zu geben?Begründung:
Es ist im Leistungs-, manchmal sogar im Profifiussball mode geworden, unter dem Begriff: "jetzt müssen wir etwas ändern" sich als Erstes den Torwart rauszuschnappen. Meist geht es schief, weil der Rauswurf des Keepers nicht die Ursachen des sportlichen Desasters bekämpfte. Manchmal war auch der Trainer die Fehlbesetzung? Denn hinzu kommt bei so einer Entscheidung, dass viele Mannschaftstrainer kaum Fachkenntnisse übers Torwartspiel haben, ihn jedoch allein für Gegentore verantwortlich machen. Da hilft nur die fachkundige Analyse, warum Spiele gewonnen und warum Spiele verloren wurden.Bevor ich einen Rat gebe, würde ich gerne die Widersprüche ein wenig besser verstehen!
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Vielen Dank für euer Feedback. So ähnlich wie Günther hab ich es mir auch vorgestellt. Dann liege ich da schonmal nicht ganz falsch.
Zu TW-Trainer's Fragen:
1. Im unteren Damenbereich, also nicht hochklassig. Da geb ich dir absolut recht. Das habe ich auch im Hinterkopf und darum wäre es wahsrcheinlich auch entscheidend, wie ich vorgehe bzw. wie ich es der Älteren vermittle.
2. Da hab ich mich entweder falsch ausgedrückt oder du hast es falsch verstanden. Der Positionswechsel lief nicht gut. Die jüngere Torhüterin tat sich sehr schwer beim ständigen Wechsel vom Feld ins Tor (Reflex zuerst mit dem Fuß zum Ball zu gehen anstatt mit der Hand). Auch bei der Älteren war es ein Problem, da sie nur alle zwei Wochen spielen konnte und so die Spielpraxis fehlend war. Auch Traininsgtechnisch nicht so einfach. lass ich die Jüngere Torwarttraining machen oder Feldspielertraining. Beides halb und nichts gescheites.
3. Nein keinesfalls. Sie hat nur ihr ganzes Fußballeben nie auf dem Feld gespielt und sieht jetzt keinen Sinn darin, dass nochmals anzufangen. Letzte Saison, als wir noch den Wechsel hatten, habe ich ihr ganz offen gesagt, dass es gut wäre, wenn sie in den Spielen, bei denen sie nicht fängt, draußen auf dem Feld spielt um hier auch ihr Torwartspiel zu verbessern und Erfahrungen mitzunehmen. Das wollte sie jedoch nicht. Verletzt war sie nie, jedenfalls nicht länger als ne Woche und sie hat kein Gramm zuviel auf den Rippen.
4. Die Trainingsbeteiligung ist gut. Die Spiele sind überwiegend gut. Bis auf ein Spiel, in dem einige Spielerinnen fehlten, waren wir jedesmal gleichwertig, oft sogar besser. Alle Spiele wurden mit maximal (bis das eine beschrieben Spiel) einem Tor Unterschied verloren. Die Schuld alleine dem TW in die Schuhe zu schieben, wäre zu einfach. Natürlich ist auch die Chancenverwertung schlecht, natürlich passieren auch Fehler auf anderen Positionen, aber spielentscheidend sind momentan immer diese Fehler des TW. Und sie ist derzeit allgemein ein großer Unsicherheitsfaktor, durch den Fehler entstehen. Z.B. kommen durch die mangelnde Feldspielererfahrung wenige bis keine Kommandos von hinten raus und sie startet sehr spät Bälle entgegen, die man ablaufen könnte. So sind die Abwehrspieler verunsichert, ob sie kommt oder nicht, wissen auch nicht, wenn sie keine Sicht haben, ob sie nun zum Torwart zurückspielen könnten. Und alleine dadurch entstehen viele gefährliche Situationen. Und dann sind da noch die groben Schnitzer, wie z.B. zweimal ein ungefährlicher Ball aus 25 Metern, den sogar ich nur aufheben brauch. Aber diese beiden Bälle hat sie sich selber reingeworfen. Zudem spielen wir ballorientiert, also mit Viererkette in unserem Beispiel, wo ein mitspielender Torwart für die langen Bälle sehr wichtig wäre.
5. Nein. Definitiv nicht.
6. Auch das ist nicht der Fall. Ich hab ein recht offenes Verhältnis für die Jüngere. Sie ist an sich unser zukünftiger Torwart und weiß das auch. Ich habe vor meine Engagement bei der Damenmannschaft schon 10 Jahre im Nachwuchsbereich gearbeitet und z.B. die Torhüterin seid Anfang ihrer Fußballlaufbahn trainiert. Mit der Älteren habe ich jahrelang zusammengespielt und kenne sie seid sie aus den Mädchen von einem anderen Verein (der keine Damen hatte) zu uns gekommen ist. Die Jüngere weiß genau, wie ich denke und wir reden über alles ganz offen. Und sie weiß auch, dass sie keine Übergangslösung ist. Die Jüngere trainiert auch selber die Torhüterinnen bei den Mädchen, die Ältere hat dies früher auch gemacht, aber seid ein paar Jahren nicht mehr.Ich habe deine letzten Anmerkungen erst nach der Beantwortung der Fragen gelesen, da ich hier nicht verfälschen wollte. Ich suche die Fehler zuerst immer bei mir als Trainer, denn ich bin ja für das Team verantwortlich. Aber man sieht einen deutlichen Fortschritt im Gegensatz zur letzten Saison, als ich das Team übernommen habe. Ich finde auch, dass Torhüter stark vom Vertrauen leben. So habe ich die Torhüterin weder nach dem ersten, noch nach dem zweiten, noch nach dem dritten Fehler gewechselt. Aber jetzt sind wir in der Winterpause und somit werden die Weichen für die Rückrunde gestellt. Ich glaube, dass uns der Torwartwechsel wieder ein Stück mehr Sicherheit verleihen würde. Es ist für die Mannschaft schon wichtig zu wissen, dass jemand hinten drin steht, auf den Verlaß ist, der Kommandos gibt und wo man nicht bei jedem Schuß zittern muss. Auch der Jüngeren werden ganz klar Fehler passieren, aber deswegen werde ich sie nicht wieder aus dem Tor raus befördern. Wenn ich wechsle, dann wechsle ich für die Zukunft und die Jüngere fängt dann nicht nur in der Rückrunde, sondern auch in der neuen Saison. Die Frage ist nur, wie bringe ich es der Älteren bei? Oder lass ich die Ältere drin, hoffe darauf, dass sie im Sommer von sich aus aufhört (das hat sie nämlich gegenüber einer anderen Spielerin schon so angedeutet), spare mir den Ärger mit ihr, bereite ihr einen würdigen Abschied nach all den Jahren, aber riskiere den Abstieg? Ich muss ja nicht nur an die eine Spielerin denken, sondern an den Rest der Mannschaft. Ein Team, dass im Training und Spiel alles raushaut, kämpft und rackert und dann verliert, weil der 25-Meter-Kullerer reingeht. Und wie gesagt, Fehler darf jeder bauen, aber Fehler bauen und ne lasche Trainingseinstellung sind irgendwann nicht mehr akzeptabel. Und man sieht der Älteren auch an, dass sie nicht mehr wirklich Bock hat. Aber trotzdem wird sei beleidigt sein, wenn ich sie rausstelle. Frauendenken halt irgendwie.
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So ähnlich wie Günther hab ich es mir auch vorgestellt. Dann liege ich da schonmal nicht ganz falsch.
Veto.das ist meine Sichweise, heisst noch lange nicht dass diese richtig ist.
Kann ja durchaus auch sein, dass unserer beider Sichtweise falsch ist.Erst durch viele unterschiedliche Beiträge, mit verschiedenen Standpunkten, lassen doch zu einer besseren Beurteilung führen.
Darin sehe ich den Vorteil in diesem Forum. -
Vielen Dank für die umfangreiche Erläuterung. Natürlich wäre es noch besser gewesen, wenn du die Liga angegeben hättest, aber ich denke, es sind nun genügend Informationen für eine Gespräch zusammen gekommen.
Wenn die ältere Torhüterin bereits einer Mannschaftskameradin ihren Wunsch, die Fussballschuhe nach der Saison an den Nagel zu hängen, mitgeteilt hat, könnte man das Gespräch damit beginnen, wie man ihr einen würdigen Abschied für die in den vergangenen Jahren geleisteten Verdienste im Frauenteam machen kann. Natürlich sollte man über einen Torwartwechsel in der Winterpause sprechen, jedoch über ein Abschiedsspiel für sie gegen ein befreundetes Team sprechen. Dazu sollten sich die Mannschaftskameradinnen ein paar Überraschungen einfallen lassen.
Falls es noch Zweifel bei der Keeperin geben sollte, kann man erklären, dass man sie gerne aufgrund der ungünstigen Tabellensituation aus der "Schußlinie" nehmen und der jüngeren Keeperin schon etwas früher die Verantwortung übertragen wolle. Damit hat man dann eigentlich auch schon das Thema Leistungsvergleich abgehakt!
So, nun noch ein paar Anmerkungen von einem "erfahrenen TW-Trainer"!
zu 2.) Für einen ausgebildeten Keeper spielt es keine Rolle, ob und wie oft er als Feldspieler eingesetzt wird. Er wird die Entscheidung, wann er den Ball mit den Händen aufnimmt oder mit dem Fuß paßt, normalerweise weiterhin korrekt treffen. Das sie sich hin und wieder irrt, liegt nicht an ihren Feldspieler-Einsätzen, sondern an der sich daraus entwickelnden, unvorhersehbaren Situation, bei der auch Mitspielerinnen Fehler machen.
zu 3.) Leider habe ich keine Antwort auf meine Frage bezüglich des Schnelligkeitsdefizits bekommen, außer dass es nicht am Gewicht liegt! Denn irgendeinen Grund muß es ja haben, warum sie schon früher nicht auf einer Feldspieler-Position spielen wollte? Ich weiß ja nicht, wie alt sie ist? Denn es gab früher mal die weitverbreitete Ansicht, je früher jemand Stammtorwart wird, je mehr Erfahrungen kann er sammeln! Aber das stimmt so nicht, weil gerade für das Stellungsspiel auch Erfahrungen als Feldspielerin wichtig sind. Man erkennt Torleute, die schon sehr früh nur auf dieser Position gespielt haben an 3 Faktoren. Erstens stehen sie fast immmer sehr tief. Zweitens wissen sie häufig nicht, wann sie gegnerische Flanken erfolgreich ablaufen können. Und drittens ist die Qualität ihrer Pässe zu den Mitspielerinnen eher bescheiden. Jetzt wird diese Torhüterin für die Sünden ihrer früheren Trainer bestraft! Das sollte man bei ihrer Leistungsbeurteilung berücksichtigen.
zu 4.) Es ist zwar kein Geheimnis, dass bei gleichstarken Teams meistens die Mannschaft mit dem besseren Torwart gewinnt. Aber wer den besseren Torwart hat, dass ist nicht allein eine Charakter, sondern in erster Linie eine Frage der Qualität der Torwartausbildung. Gerade bei den Frauenteams ist eine gute Torhüterin schon eine "Bank"! Wer hierbei gute Ausbildungsarbeit leistet, der wird sein Team auch mental stärken, weil die Spielerinnen über das große Vertrauen zur Keeperin mit etwas höherem Risiko spielen spielen und die Keeperin häufig als Anspielstation für ein Überzahlspiel beim Spielaufbau einsetzen.
Wenn du dich vor dem Gespräch mit ihr einmal in ihre Sicht der Dinge versetzt, wird es sicher ein einvernehmliches Ergebnis geben! Zu einem guten Gespräch drücke ich dir die Daumen. Wenn du magst, kannst du ja hier darüber schreiben.
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Hallo Nela,
keine angenehme Situation, aber wohl nicht ganz untypisch, wir haben in unserer Damenmannschaft fast das identische Problem
insofern seeehr interessant...
Vorneweg; ich bin in dieser Mannschaft nicht Trainer, sondern nur 2. Kapitän, kann also nur aus Spielersicht sprechen bzw die Ergebnisse diverser Gespräche mit dem Trainer wiedergeben.Du schreibst ihr habt viele Spiele verloren wegen Torwartfehlern. Find ich eine relativ heftige Aussage...denn: entweder waren die Fehler wirklich krass, dann käme ich mir an Stelle der jüngeren Torhüterin verars..t vor, wenn ich nicht ins Tor darf. Oder du reagierst schon auf "Durchschnitts-Fehler" der alten Torfrau überzogen, weil du eigentlich die Torfrauen wechseln möchtest?? Nicht böse gemeint, aber manchmal verlieren ja auch Trainer so ein bisschen die Objektivität

Du schreibst, die Ältere hält sich für die Bessere... klingt so als würdest du das anders sehen?
Hat die ältere Torhüterin irgendeine Begründung abgegeben wieso sie sich im Training nicht reinhängt?? Du wirst sie ja gefragt haben, oder?

Es bleibt ein blödes Gefühl, jemanden der sich über lange Zeit für die Mannschaft stark engagiert hat, einfach so runterzustufen, klar... allerdings kann man sich auch nicht ewig auf gestrigen Lorbeeren ausruhen. Eure junge Torhüterin scheint da eh ziemlich pflegeleicht zu sein?
Wir sind zu dem Schluß gekommen, dass wir beide Torwarte bei Laune halten wollen, es passiert so schnell was und dann steht man mit nur einem TW blöd da. Aber auf der anderen Seite muss eben auch die Anstrengung und Leistung des (besseren) TW gewürdigt werden bzw darf nicht die ganze Mannschaft um Siege gebracht werden weil der TW zu schwach ist.
Unser Trainer wird weiterhin abwechseln, allerdings hat er klar gesagt, dass er es sich vorbehält auch mal vom Rotationschema abzuweichen, wenn eben Einsatzbereitschaft und Leistung grad nicht passen...
Mein (persönliches
) Fazit: Es funktioniert maximal leidlich, bis jetzt ist er einmal vom Wechsel-Schema abgewichen, absolut nachvollziehbar und im Sinn der Mannschaft (enges Spiel wurde erwartet...), hat schon für ziemlich Ärger gesorgt.
Ich persönlich glaube nicht dass wir am Ende der Saison noch zwei Torfrauen haben...leiderInsofern werde ich den Thread hier eifrig verfolgen, vielleicht gibt's ja doch eine Ideallösung
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Zwei Sachen muss ich noch schnell loswerden, habs erst jetzt gelesen...
Sie hat nur ihr ganzes Fußballeben nie auf dem Feld gespielt und sieht jetzt keinen Sinn darin, dass nochmals anzufangen
Ja und??? Vorausgesetzt sie ist jetzt nicht Ü40 (da würd ichs vielleicht noch verstehen...) aber sorry das ist kein Argument, heißt ja letztendlich hat sie keinen Bock auf Feldspieler, und wenn der Trainer behauptet es täte ihrem Torwartspiel gut, dann hat sie es zumindest zu versuchen, sorry sowas kann ich nicht ab.
hoffe darauf, dass sie im Sommer von sich aus aufhört (das hat sie nämlich gegenüber einer anderen Spielerin schon so angedeutet
Gefährlich, denke das kann auch so ein bisschen Masche sein: Gerüchte streuen und hoffen dass der Trainer sie mitkriegt. Bzw auch leicht mal so ein Frauending: mit Aufhören drohen...

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Vielen Dank wieder für eure Antworten udn dass ihr euch die Zeit nehmt.
Günter: Stimmt. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich in die ähnliche Richtung gedacht habe und mich deine Aussage etwas bestärkt hat.
TW-Trainer: Die Liga habe ich mit Absicht nicht dazugeschrieben, da das bei den Damen immer relativ ist und zwar hängt es wesentlich davon ab, dass wie die Mansnchaftsdicht in der Region ist. So ist z.B. Bezirklsliga in zwei Bezirken nicht unbedingt das gleiche Level, da es einmal drei Ligen und einmal nur zwei Ligen darunter gibt. Wir spielen in der zweiten Klasse von unten.
Unsere ältere Torhüterin hat mit 14 Jahren das Fußballspielen bei einer Mädchenmannschaft angefangen. Nicht bei uns im Verein. Da sie schon damals groß und schlank war, ist sie ins Tor beordert worden und hat dieses niemals mehr verlassen. Sie hat kein einziges Spiel auf dem Feld gespielt, weshalb sie aufgrund des späten Fußballbeginnes und der fehlenden Feldspielerfahrung nie eine Chance hatte das "Mitspielen" zu lernen. Unsere jüngere Torhüterin z.B., die bei mir ausgebildet wurde, hat immer wieder Spiele die schon einen klaren Halbzeitstand aufwiesen im Feld gespielt oder wurde bei Spielen unserer zweiten Mädchenmannschaft, für die sie auch spielberechtigt war, im Feld eingesetzt. Daher weiß sie einfach, wann man starten muss und wann nicht. Die ältere Torhüterin ist von der Geschwindigkeit "normal", also nicht zu langsam, könnte bei einem normalen Stellungsspiel trotzdem viele Bälle ablaufen. Ich seh, dass genauso wie du TW-Trainer. Eine gute Torwartausbildung bedeutet auch Erfahrungen im Jugendalter als Feldspieler zu sammeln. Leider war dies bei unserer älteren Torhüterin nie der Fall. Jetzt mit fast 30 hat sie einfach keine Lust mehr sich das Feldspiel anzutun, was bei mir und ihren Teamkameradinnen auf Unverständnis stößt. Aber ich kann sie ja auch nicht auf das Feld schleppen. Bei mir ist es wichtig, dass die Torhüterin als Anspielstation zur Verfügung steht, da ich gerne über hinten auflösen lasse. Die Anspiele bringt sie nun schon besser hin, da dies auch trainiert wurde, aber sie steht oft blank, wäre anzuspielen, gibt dies aber durch ein Kommando nicht zu erkennen. Und da liegt der Unterschied zur Jüngeren, die hier sehr stark redet.Jenny82: Es gibt eine Begründung, dass sie sich nicht mehr so reinhängt. Das hat mit einer Vorgeschichte zu tun, dafür müsste ich aber ewig ausholen. Sagen wir einfach mal, dass sie sehr an der "alten" Mannschaft hing und jetzt sind viele junge dazugekommen und das ist quasi nicht mehr ihr Team. Die anderen "Alten" haben damit gar kein Problem, finde das Team super. Es passt wirklich in der Mannschaft. Wir haben momentan, obwohl wir sportlich nicht so gut dastehen ein klasse Atmosphäre, was nicht selbstverständlich ist. Ich würde nicht sagen, dass ich ihr gegenüber überzogen bin. Wie gesagt Fehler dürfen passieren, gar keine Frage. Aber wenn man in zwei Spielen hintereinander zwei Kullerbälle aus 25 Meter einfängt ist das schon bitter. Wenn es diese zwei "Eier" nur wären, würde ich auch nie was sagen. Aber es sind nicht nur diese zwei Bälle. Es sind noch weitere krasse Schnitzer. Ich hab bei diesen zwei Bällen noch nicht mal was gesagt oder geschimpft. Man hätte aber auf dem Fußballplatz (ein Spiel war ein Heimspiel mit fast 50 Zuschauern) nach dem Fehler ne Stecknadel fallen hören. Denn jeder war total entsetzt. Nur um die Fehler besser einschätzen zu können. Früher war die ältere Torhüterin wirklich stark, mit die Beste in der Region. Aber aufgrund mangelnden Trainingsfleiß und Systemumstellung zum Ballorientierten Spiel, ist diese Stärke dahin. Früher, als ich mit ihr gespielt habe, hab ich mich umgederht wenn sie ins 1:1 gegen ne Spielerin musste und hab mich freigelaufen. Diese Bälle hat sie alle gehalten. Heute ist dies nicht mehr so. Sie hat halt etwas abgebaut, was man in dem Alter auch darf. Die Jüngere ist vom Torwartspiel momentan ohne Training gleich stark, aber im Raumspiel und in der Ballbeherschung wesentlich stärker. Und sie wird durch Training auch noch wesentlich besser im Torwartspiel werden. Daher halte ich sie derzeit und auch zukünftig für die bessere Torhüterin. Ich schätze die Meinung der Älteren, dass sie besser ist, resultiert noch aus der alten Zeit, als sie ganz stark war und wo ihr immer vom damaligen Trainer eingetrichtert wurde, wie toll sie ist usw. Das mit dem Aufhören sehe ich auch skeptisch, zudem ich die Meinung ja nicht von ihr direkt habe, sondern über ne Dritte. Ja, derzeit will sie vielleicht aufhören, in vier Monaten dann nicht mehr. Und was mach ich dann? Solange die Ältere spielen lassen, bis ich die junge, die sehr pflegeleicht ist, auch vergrault habe? Schwierig. Oder drauf hoffen, dass sie wirklich aufhört. Und ja, das große Problem ist, was ist, wenn sich die Jüngere verletzt? Zur Rotation werde ich nicht mehr zurückkehren, da habe ich letzte Saison schon schlechte Erfahrungen gemacht und ehrlich gesagt habe ich mich damals nur um eine Enstcheidung gedrückt. Ich hätte damals aufgrund des Entwicklungspotentiales schon zur Jüngeren tendiert, aber ja, die Ältere will nicht draußen spielen usw, dann bin ich den Kompromiß gegangen, weil ich in dieser Situation ein schwacher Trainer war. Darum will ich jetzt eine handfeste Entscheidung. Denn nur diese hilft allen weiter.
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Ihr habt aber auch eine 2.Mannschaft, richtig? Abgesehen von der "Degradierung", hätte sie dort Anschluß bzw hat diese Mannschaft einen eigenen TW??
So wie du es beschreibst liegen ihre Defizite ja alle in einem Bereich, den man durchaus trainieren kann und somit verbessern, wenn man denn will...somit wird es ganz schnell unfair gegenüber der Jüngeren und dem Rest der Mannschaft.
Eure alte Torfrau hat klare Defizite unter denen die ganze Mannschaft leidet, uns es ist anscheinend keine Bereitschaft da mal ne Schippe drauf zu legen, Davon abgesehen bremst es die Jüngere ganz schön aus, mal hier mal da....Klar, kann man leicht schreiben, wenn man die Entscheidung nicht treffen muss...aber nach deinem ersten Post hatte ich persönlich an wirklich alt und körperlich fertig gedacht, sorry aber mit "fast 30" gibt's noch keinen Senioren-Bonus und schon gar nicht auf Kosten anderer...

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Ja genau. Eine Zweite im 9:9. Sie hätte da schon Anschluß, da dies eine gemischte Truppe von jungen Nachwuchsspielerinnen und "älteren" Akteurinnen, die nicht mehr soviel trainieren wollen/können und auch nicht immer beim jedem Spiel spielen wollen/können. Diese Mannschaft hat an sich einen Torwart, der etwas talenfrei ist, aber sehr engagiert. Diese ist zur Zeit schwerer verletzt, könnte sein, dass sie in der Rückrunde auch noch nicht fit ist. Also von daher, gäbe es die Möglichkeit schon. Das wäre die Optimallösung. Unsere ältere Torhüterin in die zweite Mannschaft, somit noch einsatzbereit, wenn etwas mit der Jüngeren ist. Mein Zweifel ist aber ein wenig, ob sie das so schluckt. Und da setzt meine ursprüngliche Fragestellung wieder ein. Wie bringe ich es ihr am besten bei?
Ich seh es auch so, dass die Defizite erlernbar wären, aber der Ehrgeiz fehlt. Und dann habe ich halt ein junges Nachwuchstalent, dass diesen Ehrgeiz mitbringt. Aber man darf halt auch Vergangenes nicht vergessen und sollte ordentlich mit den Spielern umgehen.
Älter hatte ich geschrieben, da der Altersdurchschnitt der Mannschaft schon sehr gering ist. Das kam dann vielleicht falsch rüber. Die Jüngere hat letztens halt auch von der Aussage der "Älteren" erfahren, dass sie sich als besser sieht. Und sich darüber, verständlicherweise, massiv geärgert. Sie spielt draußen auf dem Feld auf Rücksicht auf die "Ältere" und nun wird es von dieser so dargestellt, dass sie schlechter wäre. Mit dieser Meinung steht die Ältere allerdings ziemlich alleine da, wenn man mal in die Mannschaft reinhört. Aber warum sollte die Jüngere auf ihre geliebte Torwartposition verzichten, wenn es dann so dargestellt wird, dass dies nur der Fall ist, weil sie schlechter ist. Da würde ich mich auch ärgern. Und es wird auch für mich Zeit mich zu positionieren, auch wenn das für mich extrem unangenehm werden wird, da die Ältere auch noch ne langjäjhrige Freundin von mir ist.
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zitat Nela:
ZitatWie bringe ich es ihr am besten bei?
Im persönlichen Gespräch. Die Dinge einfach und offen ansprechen, wie Du sie siehst. Auch auf die Gefahr hin, dass sie das nicht schluckt. Du bist die Trainerin und machst dich gegenüber dem rest der Mannschaft unglaubwürdig, wenn du nicht offen Stellung beziehen und Entscheidungen treffen kannst.
ZitatUnd es wird auch für mich Zeit mich zu positionieren
Genau !
Zitatauch wenn das für mich extrem unangenehm werden wird, da die Ältere auch noch ne langjährige Freundin von mir ist
Auch und gerade unter Freunden sollte man offen miteinander sprechen dürfen.
Wer keine Entscheidungen treffen kann, wenn diese einmal unangenehm sind und vielleicht auch persönliche Freunde betreffen, sollte keine Mannschaft führen. Privates sollte man hier auch klar trennen können von den Dingen, die die Mannschaft betreffen.
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Ich würde das Problem von einer anderen Seit anpacken, gerade wenn es sich um einen Freundin/Freund handelt.
Die TW hat ein grösseres Problem, das viele Fussballer zum Ende ihrer Karriere (ich hatte das auch) haben.
Gerade dann, wenn sie jahrelang fester Bestandteil einer Mannschaft waren, selbst viel in diese Mannschaft investiert haben,
und auch aufgrund dessen ein grosses Ansehen geniessen.Sie haben es verdammt schwer den richtigen Zeitpunkt des Aufhörens zu finden. Sie hängen zu viel an der Mannschaft, müssen ein
Stück Lebensinhalt aufgeben. Beurteilung der eigenen Leistung rücken da in den Hintergrund, da spielen die Emotionen eine grosse Rolle.Dieser Spielerin helfen, würde ich vorrangig ansehen, womit aber dann auch das Problem gelöst wird.
Ich würde mir einen netten Abend mit der TW machen, mit ihr mal die Problematik des Aufhörens geneell ansprechen.
Würde für sie volles Verstännis aufbringen.(auf eine Ebene gehen) . Würde ihr auch aufzeigen, wie blöde manche Spielerlaufbahn endet, (hab schon Kollegen gehabt, die wegen Banalitäten einen Streit anzettelten um für sich selbst einen Grund fürs Aufhören
zu haben)
Würde auch ansprechen, wie sich das anfühlen mag, nach all den Jahren von einer Jüngeren verdrängt zu werden. Das muss sich keiner antun.Würde dann mit ihr mal Wege erörtern, wie sie das umgehen kann. Mit anderen Worten, einen vernünftigen Abgang schaffen.
Anbieten, bei der Mannschaft zubleiben, ihre Erfahrung mit einbringen und weitergeben (Bauch pinseln).
Co-Trainer, Betreuerin, TW -Trainerin und dann als Stand by sich zur Verfügung stellen.Ihr klarmachen, dass das anfangs sicherlich etwas schmerzlich ist, aber ihr Ansehen bei den anderen noch um ein gutes Stück steigt.
Gerade wenn es sich um eine Freundin handelt, ist dieser Weg sicherlich einfacher, als einfach nur eine Entscheidung zu treffen,
und die wird ja wohl irgendwann anstehen, bei der unter Umständen auch die Freundschaft Risse bekommt, und das
kann vermieden werden.Möglicherweise sind auch durchaus mehrer Gespräche erforderlich. Je länger man dabei ist, umso länger macht man sich Gedanken.
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Ich antworte nochmals ausführlich sobald ich wieder am PC sitze. Über Tablet ist es etwas schwierig.
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Grundsätzlich eine mögliche Vorgehensweise.
In diesem Fall ist die ältere Torhüterin Ende zwanzig, könnte also sicherlich noch einige Jahre spielen. Die zweite Mannschaft hat zur Zeit keinen TW.
Gerade unter Freunden sollte man Dinge offen ansprechen können, - in einem persönlichen Gespräch unter vier Augen, - nicht vor Anderen. Vor der Gruppe kann sich die andere schnell bloßgestellt und deshalb beleidigt fühlen. -
Gerade unter Freunden sollte man Dinge offen ansprechen können, - in einem persönlichen Gespräch unter vier Augen, - nicht vor Anderen.
Zitiere das, und unterstreiche das ganz dick. Und für Nela sollte das ein absolutes Muss sein in der gegebenen Konstellation. -
Es tut mir leid, dass meine Antwort etwas länger gedauert hat. Ich hatte momentan leider keine Zeit mehr für den Trainertalk und für ein paar andere Sachen weswegen ich heir seid ca. 1,5 Monaten nicht mehr war.
Also zum Thema zurück. Wir hatten in der Zwischenzeit, Anfang Dezember, ein Gespräch innerhalb der Trainer im Mädchen- und Damenbereich. Ein Thema waren die Kader und Veränderungen in diesen. Da kam die Sprache natürlich auch auf den TW-Wechsel und wir waren uns alle einig (die Trainer der Mädchen haben einen sehr gute Einblick in den Damenbereich, da dies zum Teil Spielerinnen der Damen sind), dass der Torwartwechsel auf alle Fälle vollzogen werden sollte. Das große Bedenken in dieser Runde war aber auch die Reaktion des TW. Die Optimallösung wäre für alle, dass der TW in der zweiten Damenmannschaft fängt zudem sich deren TW schwerer verletzt hat und schon die gesamte VR ausgefallen war und auch in der RR nicht spielen kann. Jedoch war der Glauben, dass dies der TW tun würde gering, da sie schon ein paar Mal gefragt wurde, ob sie denn in der Zweiten aushelfen würde und darauf keine Lust hatte. Auch ein Trainerjob, was ja optimal wäre, kommt nicht in Frage, denn auch hier wurde die Frage nach z.B. einmaliger Übernahme des TW-Trainings im Juniorinnenbereich schon mehrmals verneint.
Das Gespräch mit dem TW fand dann nach Weihnachten statt, wer will sowas schon auch noch vor Weihnachten ansprechen. Das Gespräch fand unter vier Augen statt. Es ging an sich sachlich los, ich habe die Gründe erklärt. Zuerst war die Reaktion auch sachlich, aber so länger das Gespräch dauerte umso mehr kam die Frustation durch. Ich habe auf Anschuldigungen nicht groß reagiert und hier keine großen Widerworte gegeben, da ich keinen Streit wollte. Ich habe relativ früh im Gespräch gemerkt, dass sie mir nur noch eines mitgeben wollte und wollte mich darauf nicht einlassen. Ich habe z.B. am Anfang des Gespräches erklärt, dass unserer jüngerer TW besser mit der Raumdeckung umgehen kann, da sie in der Jugend auch schon Feldspielererfahrungen gesammelt hat, was ihr jetzt zugute kommt. Gleichzeitig habe ich betont, dass sie (also mein Gesprächspartner) nichts dafür könne, denn in ihrer Jugend (bei einerm anderen Verein) wurde dies ja gänzlich verpasst. Als Antwort bekam ich nur: "Du willst doch mit .... (jüngerer TW) nicht wirklich Raumdeckung spielen?" Naja, das spielen wir aber seid 1,5 Jahren und unserer jüngerer TW hat dies auch schon ein paar mal gespielt (also in der letzten Saison, als sich beide nach abgewechselt haben). Wir sagen dazu bei uns halt Viererkette, aber sie hat bis jetzt nicht mitgekriegt, dass dies Raumdeckung ist. Naja soviel zum fachlichen und warum ich nichts mehr darauf gesagt habe. Ob sie bei der Zweiten fängt, überlegt sie sich noch, glaubt es aber nicht, da sie darauf an sich keine Lust hat.
Also das Gespräch lief supotimal, aber das war vorher schon fast klar. Man hofft zwar immer auf besseres, aber letzten Endes war es so, wie erwartet. Ich bericht, sobald ich weiß, wie es weiter geht.
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Ist schon klar, dass man sich als Verantwortliche nicht über jedes Gespräch freut. Insbesondere mit Gesprächspartnern, die dazu neigen bei jeglicher Form von sachlicher Kritik sofort wild umsich zu treten, statt es sich einfach einmal anzuhören, zuverstehen und danach zu entscheiden. Diese Reaktionsform (von 0 auf 100 ins 1, 5 Sekunden) schadet leider dem Frauenfussball beträchtlich, weil sie dazu führt, dass ein Teil der Trainer dieser Sportart deshalb den Rücken kehrt, da er sie für kaum vorhersehbar und beherrschbar hält.
So, wie es sich anhört, war dieses Gespräch wohl schon überfällig? Die Keeperin interessierte lediglich, dass sie ihre Spielzeit im Tor bekam, ihre Leistungen für die Mannschaft spielten dabei keine Rolle. Natürlich darf jeder Fehler machen. Doch zur fairen Beurteilung gehören nun einmal der Wille zur permanenten Verbesserung auf seiner Position hinzu. Die hatte sie schon dadurch vermissen lassen, dass sie sich selbst gar nicht mit den mannschaftstaktischen Veränderungen, in die selbstverständlich auch eine Anpassung ihrer TW-Aufgaben vorhanden war, auseinander zu setzen.
Ich hoffe und wünsche dir, dass nach der Entscheidung rasch Ruhe im Team einkehrt. Denn insbesondere die jüngeren Spielerinnen können ihre Leistungen dann nicht abrufen, wenn es zu viel Unruhe im und um das Team gibt. Denn so, wie man sich auf den Gegner vorbereiten kann, so spielt man auch. Hat man dabei zu viel innerhalb des Teams zu tun, dann bleibt zu wenig Zeit fürs Sportliche!
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Danke TW-Trainer für deine Worte.
Ich bin jetzt ganz froh, dass ich mich doch entscheiden habe, dass Gespräch nicht erst zu Rückrundenbeginn zu suchen, sondern schon früher. Denn das Gespräch war erst die erste Runde, es ging natürlich, wie sollte es im Damenfußball auch anders sein, noch weiter. Und ich bin deshalb froh über den frühen Termin, da wir bis zu Trainingsbeginn noch einige Wochen haben und somit hoffentlich nichts mit in die RR nehmen.
In einer privaten Runde hat sich die Torhüterin massiv über mich beschwert. Dies kam mir zu Ohren, so dass ich ihr nochmals ein Gespräch angeboten habe. An diesem nahmen auch die Spielführer teil. Nun kam die Forderung der Torhüterin, die sich selbst als die bessere Torhüterin sieht, die RR noch in der ersten Damen spielen zu dürfen und danach dann aufzuhören. Von alten Verdiensten, selbstbestimmten Karriereende usw. war die Rede. Dieser Forderung konnte ich nicht nachkommen. Ich bat dann um kurze Gesprächszeit mit unserer Spielführerin, von der der Vorschlag kam, das ganze sportlich zu lösen. Sprich beide Torhüter stehen im Wettkampf, einer fängt am WE in der ersten, einer in der zweiten (deren Torhüter noch länger verletzt ist). Die zweite spielt auf Kleintore, weshalb unsere "ältere" Torhüterin bisher abgelehnt hat dort zu fangen (aushilfsweise, da die Torhüterin dort auch schon in der VR verletzt war). Nun habe ich den Vorschlag der Spielführerin vorgetragen, dabei aber nicht erwähnt, dass er von dieser kam. Sofort wurde angenommen, dass ich jetzt noch schlauer bin und mir auf diese Weise einen TW für die Zweite verschaffen würde, indem ich einfach die "jüngere" jeden Spieltag zur Torhüterin der Ersten bestimme und sie in der zweiten fangen lasse. Und ich nun einfach zu ihr den Ball zurückgebe um gut dazustehen. Nichtsdestotrotz bat sie um Bedenkzeit. In der Zwischenzeit (an einem anderen Tag) haben wir mit der jüngeren geredet (Spielführer und ich) und ihr die aktuelle Situation erklärt. Sie hatte generell nichts gegen die leistungsbezogene Entscheidung, fühlte sich dabei aber unwohl, da sie befürchtete durch diese Konkurrenzsituation und einer eventuellen Entscheidung für sie dann den Frust der älteren Torhüterin abzubekommen. Des weiteren war sie nicht angetan von dem Gedanken in Zukunft erst in der laufenden Woche zu erfahren an welchem Tag sie spielen müsse (die erste und zweite spielen an verschiedenen Tagen) und somt nicht mehr vorplanen zu können, da sie jedes Wochenende komplett für Fußball reservieren müsste. Von ihr kam dann der Vorschlag sich abzuwechseln. Dies hatte ich ja anfangs in einem Post als keine gute Idee beschrieben, da wir das schon letzte Saison hatten und dies dort nicht so gut funktionierte, da die Torhüter immer eine Woche Pause hatten. Nun ist aber der Torhüter der Zweiten entgegen den Erwartungen auch in der Rückrunde verletzt. Somit bräuchte dieses Team auch einen Keeper und jede der Torhüterin hätte an jedem Wochenende Spielzeit, weil sie einmal in der Ersten und einmal in der Zweiten fangen würden. Die Jüngere ist zwar selber nicht begeistert in der Zweiten zu fangen, während ihre Freundinnen in der Ersten spielen, aber wenn es denn so ist, dann macht sie es. Und bevor Streit aufkommt erst recht. Man hörte auch durch, dass sie schon auch unzufrieden mit der Situation ist und auch nicht versteht, dass sich die ältere solche Rechte rausnimmt. Aber sie will auch keinen Unfrieden, denn es besteht ja immer die Gefahr, dass sie sich mal verletzt oder krank ist und dann hätten wir niemanden mehr. Zudem hört die Ältere ja dann nach der Saison auf.
Die Spielführerin hat unserer Älteren den Vorschlag telefonisch unterbreitet. Sie schien erleichtert, da sie an sich schon entschlossen hatte aufzuhören. Demnächst treffen wir uns alle (Spielführer, TW und ich) nochmals und bereden nochmals alles.
An diesem Beispiel sieht man wieder mal deutlich, dass Frauen einfach anders ticken. Nichts ist so einfach, wie es scheint. Ich informiere euch wieder über den aktuellen Stand,w enn das nächste Gespräch stattgefunden hat.
