Jeder Spieler, der dabei ist, wird eingesetzt - gilt das für euch immer?

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  • Günter an deinem letzten Beitrag kann ich mich nur bedingungslos anschließen


    Guenter, wie würdest Du es denn mit den Einsatzzeiten halten, wenn es in G, F und E bereits um Aufstieg, Meisterschaften usw. geht? Gleiche Einsatzzeiten für alle, die beim Spiel anwesend sind oder schon mal so eine leichte Differenzierung mit Kompensation durch Freundschaftsspiele? Ab welchem Alter geht es denn mit der "leistungsorientierteren" Einsatzzeit los?




    Das ist eine ganz ehrliche Frage meinerseits, weil ich weiß, dass erhebliches Konfliktpotential schon zu F-Jugend-Zeiten gegeben ist, wenn es eben um solche Dinge geht wie Meisterschaften usw.. Und bitte jetzt nicht antworten, dass es in diesem Alter so etwas nicht geben dürfe. Das ist leider so.

    holzi: Ich kann dir deinen gefallen jetzt leider nicht tun, aber es ist zumindest im WFLV so, dass es in der G & F-Jugend keine Tabellen gibt. Die Spiele werden alle offiziell als unentschieden gewertet, es gibt also keine offizielle Meisterschaft. Diese beginnt erst ab der E. Aber auch hier ist es so, dass es zumindest kein Auf/Abstieg in irgendwas gibt, sodass auch hier dieses Konfliktpotential nicht in dem Ausmaß gegeben ist.


    Ich kritisiere gerne und viel (in meinen Augen auch berechtigterweise) den Verband, aber hier muss ich sagen, dass dieser mal eine richtig ordentliche Regelung getroffen hat. Das es nicht in jedem Verband so gehandhabt wird, glaube ich auch sofort, ist aber jammerschade...

  • Günter


    Vermutlich kann man darüber endlos diskutieren, weil es auch trotz eines Konzepts eine unendlich große Zahl an Situationen geben kann, die fallweise abgeleitet werden müssen.


    Um dennoch ein weing Lichts ins Dunkele des Leistungsfussballs zu bringen, habe ich ein paar Infos von unseren niederländischen Freunden aus dem Leistungszentrum von Twente Enschede nachfolgend aufgeführt:


    1. NLZ-Träger
    Während in Deutschland der DFB fordert, dass jeder Erst- und Zweiliga-Club ein NLZ finanziert, teilen sich in den Niederlanden häufig mindestens 2 Vereine die Aufwendungen. Weil nicht nur 1 Verein seinen Bedarf decken will, sondern hier 2 gibts bereits bei der Zieldefinition eine kleine Abweichung, weil mehr Talente das höchstmögliche Niveau erreichen sollen. Bei diesem Ziel stellt sich die Frage, ob man sich nur um die Besten, sondern um alle sorgfältig ausgewählten Talente zu bemühen, anders!


    2. Leistungsfähigkeit
    Beispiel: 2 Spieler sind gleichzeitig in der C-Jugend ins NLZ von Twente Enschede gekommen. In der B-Jugend bekommen beide Spieler Einladungen von die Jahrgangs-Nationalmannschaft des DFB. Bei Twente spielt jedoch der eine Spieler bereits in der A 1, während der andere Spieler in der B 2 aktiv ist. Als Grund wird der aktuelle Leistungsunterschied angegeben, weshalb der eine Spieler momentan besser in der A 1 und der andere Spieler in der B 2 gefördert wird. Hinzu gefügt werden muß, dass der akutelle B 2 Spieler durch diverse Verletzungen einen Ausbildungsrückstand aufzuholen hat. Entschieden werden solche Fragen immer im Trainerteam und nicht allein unter Trainerkollegen, weil die Ausbildung über den gesamten Jugendzeitraum Prioriät über eine aktuelle Leistungssituaion hat. Natürlich werden auch in den niederländischen NLZ Selektionen vorgenommen. Denn ab der A-Jugend müssen sie sich der internationalen Konkurrenz, die gezielt fürs NLZ angeworben wird, stellen.


    Natürlich haben auch die Niederländer kein Patentrezept. Aber obwohl sie mit einer geringeren Anzahl an Talenten (das Land hat nicht mal so viel Einwohner wie NRW) schaffen sie es jährlich eine hohe Zahl an herausragenden Talenten für den Seniorenbereich zu fördern. Weil man sich dort eine Talentverschwendung nicht erlauben kann, wird nicht wie hierzulande gleich mit nervösem Daumen nach unten gezeigt, wenn ein Spieler ein Leistungsloch hat, sondern wenigensts 2 Saison als Leistungsvergleich berücksichtigt.


    Weil aber auch in Deutschland die Jahrgangszahlen zurück gehen und trotzdem aus weniger Quantität mehr Qualität heraus geholt werden soll, stellt sich die Frage, ob dies mit den heutigen Methoden weiterhin möglich ist? Man kann voneinander lernen, wenn man offen für Neues ist!


    Im Breitensport kann man ebenfalls voneinander lernen. Das Problem ist hier jedoch, dass aufgrund der Fachkenntnisse die Streuung und Ausschläge im Ausbildungsniveau sehr viel größer sind!

  • holzi


    bei uns ist genau so, wie nachstehend besschrieben. kenn das auch seit 20 (!)Jahren nicht anders.



    Ich kann dir deinen gefallen jetzt leider nicht tun, aber es ist zumindest im WFLV so, dass es in der G & F-Jugend keine Tabellen gibt. Die Spiele werden alle offiziell als unentschieden gewertet, es gibt also keine offizielle Meisterschaft. Diese beginnt erst ab der E. Aber auch hier ist es so, dass es zumindest kein Auf/Abstieg in irgendwas gibt, sodass auch hier dieses Konfliktpotential nicht in dem Ausmaß gegeben ist.

    deshalb stellt sich für mich deine Frage erst gar nicht.


    aber auch wenn es in dieser Altersstufe um Meisterschaften ginge, wäre das für mich uninteressant.
    Diese Altersstufe ist für mich Einführungs- und Findungsphase, und für mich gelten in diesem Bereich somit andere
    Kriterien


    leistungsorientierteres Denken finde ich auch beim Dorfverein ab C, unter Umständen auch schon ab D durchaus als berechtigt an.

  • Im Breitensport kann man ebenfalls voneinander lernen. Das Problem ist hier jedoch, dass aufgrund der Fachkenntnisse die Streuung und Ausschläge im Ausbildungsniveau sehr viel größer sind!

    Stellt sich nun aber die Frage, ob im Breitensport die Fachkenntnisse, den Stellenwert und die Notwenigkeit haben wie im Leistungsbereich, oder ob da diese Wertigkeit zugunsten anderer notwendigen Eigenschaften nicht doch zurückstehen kann.



    Im Breitensport gibt es für mich wichtiger Dinge als eine höchstfachliche kompetente Ausbildung durch den Trainer.

  • Günter


    Wenn dem so ist, wie du sagst, wäre es dann vielleicht besser für die meisten Mannschaften im Breitensport, die keine fachqualifizierten Trainer besitzen, wenn sie letziglich Freundschaftsspiele austragen?


    Hier könnten sie abweichende Spielregeln vereinbaren, wie eta:
    - Gesamtspielzeit
    - Anzahl der Auswechselspieler


    Das wäre wieder ein Schritt zurück zum Straßenfussball, den wir beiden ja noch kennengelernt haben, aber den meisten der jüngeren Generation wohl fremd zu sein scheint
    Selbstverständlich möchte auch jedes Team im Freundschaftsspiel gewinnen, aber der Druck und der Streß ist längst nicht so hoch und die Gefahr, dass das Spiel entgleitet relativ gering!


    Denn wir verteidigten hier allgemein einen Form des Jugendbreitensports, der aus dem Erwachsenen-Fussball kopiert und von oben diktiert, jedoch scheinbar kaum hinterfragt wurde! M.E. sind die SG und JSG nur eine Vorstufe des "Ausbrennens" alter Traditionen des Jugendfussballs. Denn durch die Verbindung von mehreren Vereinen mit dem Zweck durchgängig Jugendteams bilden zu können, wirft für die schwächeren Spieler ihre Schattenseite auf, weil sie durchs selbstdiktierte Leistungsraster fallen. Schließlich ist der Vereinigungeffekt verpufft und es kommen noch weniger Spieler in der A-Jugend und so gut wie keine Spieler mehr im Seniorenbereich an. Dort kauft man sich dann auswärtige Spieler, die keine Lust mehr haben, sich in höheren Ligen die taktischen Zwänge ihrer Trainer zu unterwerfen und lieber Geld mit ihrer sportlichen Vergangenheit verdienen wollen. Der Dorffussball dort jedoch nicht nur seine Werte, sondern auch seine Mitglieder zu verlieren, wenn man sich nicht auf andere Zeiten vorbereitet!

  • Günter und holzi


    Welche Leistung meint ihr denn: die der Kinder oder die ihrer Trainer? :thumbup:


    Was zumindest die Trainerleistung anbelangt, so hat der DFB doch klar mit: Breitensport umschrieben. Da passt es dann irgendwie nicht mit den Ansprüchen der Kinder an ihre Trainer? Oder darf ein Trainer, der keine Ausbildung im leisungsorientierten Fussball hat, sich selbst irgendwelche Kritieren ausdenken, die er dann als leistungsorientiert verallgemeinert und damit im Verein verbindliche Gültigkeit erlangen?


    Also, wenn heute nicht Freitag wäre, dann ....

  • TW-Trainer


    Da ich nicht vorhabe, mit Kindern über F, maximal E-Jugend hinaus, zu "spielen", beschäftigen mich ältere Jahrgänge eher weniger. Für die Kinder bis E möchte ich schon wissen, ob ich richtig liege, wenn alle Kinder zu möglichst gleichen Einsatzzeiten kommen, auch wenn es um Meisterschaften, Auf- und Abstieg usw. geht. Das sehen in unserer Region geschätzte 99 % der "Übungsleiter" definitiv anders. Deshalb hatte ich Guenter noch einmal um Klarstellung gebeten. Es ist immer wieder faszinierend, wie weit weg wir hier im Forum entfernt von der Realität sind.


    Deinen Ausführungen kann ich im Übrigen nur bedingt folgen. Freitag halt; Ist aber vielleicht auch nicht so wichtig.....

  • holzi


    Das geb ich dir recht! Hier im Forum würde ich mal schätzen, sind es nicht 99 %, sondern vielleicht 75 %, denen ich evl. mit meiner Frage nach den Ansprüchen der Kinder bezüglich der Leistungsfähigkeit an ihre Trainer auf den Fuß getreten haben könnte?


    Andererseits sagt ja auch Günter immer wieder, das die Trainer im unteren Jugendbereich sehr viel mehr die Kümmerer sind und nicht so sehr die Meisterschaftstitel im Visier haben sollten.


    Genieße diese Zeit, lernte so den Trainerjob von der Pieke auf und mach dir keine unnötigen Gedanken. Wenn du einmal in Schwierigkeiten bist, dann hilft es dir meistens, dich kurz in die Gedankenwelt der dir anvertrauten Kinder hineinzu versetzen, um eine gute, gemeinsame Entscheidung zu treffen.


    Die unnötigen Streitgespräche finden meist nicht zwischen Kindern und Trainern, sondern zwischen Trainern und Eltern statt, weil selbstverständlich jeder genau weiß, weil leistungsorientiert heißt ...!



    es dir Spaß macht, dann werden sie dir ohnehin die Bude einrennen, denn dann brauchst du dir um deine Leistung keine Sorgen zu machen! Wenn der Frust dauerhaft überwiegt, dann nützt dir selbst dieses Forum nichts mehr!

  • Günter:


    Im Breitensport denke ich deswegen anders, weil gerade in den Dorfvereinen der Leistungsunterschied gewaltig ist.
    Du weißt das doch selber, dass der Star der Mannschaft manchmal in einer völlig anderen Welt spielt als der, der
    gerade mit Fußball angefangen hat oder einfach nie gut war. In kleinen Vereinen findet man Leistungstechnisch
    so ziemlich jeden Spielertypen, von sehr gut bis sehr schlecht. Da dort aber jeder Spieler grundsätzlich willkommen ist,
    sollte man auch die Kriterien etwas runterschrauben. Muss man sogar, sonst sitzen immer die gleichen auf der Bank da
    der Rückstand oft für viele nicht einzuholen ist - selbst wenn man ein Weltklasse Trainer wäre!


    Deswegen gelten da für mich andere Gesetze. :)

  • Wenn dem so ist, wie du sagst, wäre es dann vielleicht besser für die meisten Mannschaften im Breitensport, die keine fachqualifizierten Trainer besitzen,


    das ist Quatsch, und das weisst du auch.


    es geht doch nicht um fachlichliche Qualifaiktaion ja oder nein.


    die rein fachliche Trainerqualifikation solltes und ist auch in der Regel im Leistungssport einem höheren Anspruch unterlegen
    als im Breitensport odr gar beim kleinen Dorfverein.


    Heisst aber dann doch nicht, dass der Trainer da unten keine fachliche Kenntnisse haben zu brauch.


    Nur dem sind unterschiedliche Wertigkeiten beizumessen.


    Die Trainerarbeit in einem Liestungsverein differenzieren sich doch ganz stark zum Dorftrainer.


    Beim Dorftrainer sind nun mal auch Dinge gefordert, die einen Leistungstrainer allerhöchstens mal am Rande tangieren,
    Deshalb sprech ich doch im KIFu von einem Kümmerer. Und je kleiner der Verein desto mehr rücken Fachliches gegenüber dem Kümmern in den Hintergrund.


    Bleib mal beim Dicken Paule (Antifussballer wäre mir eigendlich passender). Fast jeder Dorftrainer, der nicht eine nach oben hin selekterte Mannschaft hat (Klartext: nur eine Mannchaft in E oder D, auch F, oder die 5. und somit unterste E in einem grösseren Verein) hat einen solchen, manchmal auch 2 oder 3 in seiner Truppe, muss sich um ihn kümmern, dass er dabeibleibt.


    Ein Leistungstrainer (hier zähl ich nun auch mal den Dorftrainer dazu, der in einer selektierten E-Jugend die 1. von 3 Mannschaften trainiert) kennt das nicht in seiner Arbeit, weil er nimmer einen solchen Spieler dabei hat.


    Hatte mal einen gestandenen ehemaligen BL-Spieler als Trainer in einer Bezirksligamannschaft.
    Ist gescheitert, weil er sein sicherlich grössere fachliche Qualifikation nicht auf die vor ihm stehen Mannschaft umgestalten konnte.


    Jeder Bereich hat eigene Ansprüche, erfordert somit eigene Qualifikation, besser, Fähigkeiten, des Trainers in seinem Tätigkeitsfeld..


    Und wenn ich nun Trainer in einem Dorfverein bin, sollte ich schon etwas vom Fussball verstehen, aber ich brauche doch dort garantiert nicht die fussballerisch fachliche Qualifikation eines Leiistungstrainers.


    Der Grundschullehrer wird ja auch anders ausgebildet und hat sicherlich nicht die Qualifikation des Gymnasiallehrers, ist auch sicherlich nicht erforderlich. Trotzdem bringen beide den Kindern das bei was sie in ihrem Aufgabenfeld benötigen.


    Und ein Gymnasiallehrer würde mit seinem Vorgehen und seiner Wissensvermittlung des Gymnasialstoffes restlos scheitern.


    Beide kann man nun jedoch als gute Lehrer, oder beide auch als schlechte Lehrer sehen.


    Und so sehe ich den Leistungsträger und den Dorftrainer ebenfalls.


    Deshalb ist ein Vergleich vollkommen müssig.

  • @Maco,


    stimme dir zu, in allem was du da schreibst. Ich hatte in der D vom Verbandsauswahlspieler bis zu dem echten Antifussballer alles
    dabei. Und ich brauchte beide, da ich in der D nur einen 13er Kader hatte.


    Nur weiger ich mich dagegen, im Vorgehen nur ein entweder oder, vielleicht auch ein so ist die richtige Vorgehensweise zu akzeptieren.


    Stattdessen sah ich es als meine Aufgabe an, den passenden Weg zu finden, meine eigenen Vorstellungen, die der Spieler,
    auchnoch die der Eltern anpassend und letzlich dann passen unter einen gemeinsamen Hut zu bringen.


    Und da gibt es nicht nur einen (z.B. gleiche Spielzeit für alle in jedem Spiel) sondern viele andere Möglichkeiten und wege.


    Und ich bin absolut bei dir, wenn du von runterschrauben der Kriterien sprichst, aber nicht nur bei einem Kriterum, sondern eigendlich bei vielen.


    Und da gelten dann nicht nur bei dir andere Gesetze, sondern eigendlich bei jeder einzelnen Mannschaft.


    meine Devise war: Nicht meine eigenen Vorstellungen sind letztendlich entscheidend, sondern die Mannschaft bestimmt mit
    ihren Möglichkeiten und Gegebenheiten welche und wie meine Vorstellungen umsetzbar sind. Und da muss ich mich als Trainer
    darauf einstellen und vorgehen, und nicht nach irgendwelchen Kriterien, die vielleicht anderswo, aber nicht bei mir passend sind.

  • Genieße diese Zeit, lernte so den Trainerjob von der Pieke auf und mach dir keine unnötigen Gedanken. Wenn du einmal in Schwierigkeiten bist, dann hilft es dir meistens, dich kurz in die Gedankenwelt der dir anvertrauten Kinder hineinzu versetzen, um eine gute, gemeinsame Entscheidung zu treffen.

    Gerade mit den Bambini rsgermacht es derzeit tierisch Spaß, was ich so gar nicht erwartet hätte. Nahezu uneingeschränkte Bewegungsfreude und -spaß.

    Die unnötigen Streitgespräche finden meist nicht zwischen Kindern und Trainern, sondern zwischen Trainern und Eltern statt, weil selbstverständlich jeder genau weiß, weil leistungsorientiert heißt ...!

    Stimmt! Wobei mir gerade auffällt, dass es eigentlich gar nicht so viele Eltern sind, die stänkern. Die sind allerdings recht meinungsstark. Bei Bambini spielt das offensichtlich eine vollkommen untergeordnete Rolle....


    es dir Spaß macht, dann werden sie dir ohnehin die Bude einrennen, denn dann brauchst du dir um deine Leistung keine Sorgen zu machen! Wenn der Frust dauerhaft überwiegt, dann nützt dir selbst dieses Forum nichts mehr!

    So ist es! Obwohl das Forum besonders auch in trüben Situationen geholfen hat.....

  • Ich muss sagen, dass ich guenter nicht ganz zustimmen kann, dass es ab C, teilweise ab D in Ordnung ist, wenn die Leistung bei der Zuweisung von Einsatzzeiten den Egalitarismus (d.h. alle spielen annähernd gleich lang) völlig ablösen darf. Ich finde, dass auch alle Spieler im Jugendbereich eine gewisse Mindestspielzeit erhalten müssen, sonst kann man meiner Meinung nach als Trainer nicht behaupten, der Verpflichtung zur Ausbildung nachgekommen zu sein. Es gibt natürlich Unterschiede im Engagement der Spieler, das ist keine Frage, insofern gehe ich da mit z.B. Sir Alex durchaus konform, wenn er sagt, dass er über die Einsatzzeit auch Engagement in Training und Spiel belohnt. Aber dennoch finde ich, sollte auch der schwächste Spieler häufig und lang genug eingesetzt werden. Denn es sollte eigentlich nicht vorkommen, dass ein Spieler dauerhaft zu wenig Engagement zeigt -- das muss man ja auch immer individuell beurteilen. Wenn der Trainer einzelne Spieler generell bei Spielen außen vor lässt, obwohl sie gerne spielen möchten, so vergrault er sie doch über kurz oder lang. Das empfinde ich in einem Breitensportverein zwar als absolut unschicklich, wenn es aber doch so läuft, so sollte man dann doch zumindest so viel Mut und Anstand besitzen, das diesen Spielern auch zu sagen, damit sie schnell das Weite suchen können, anstatt sich über Wochen und Monate erniedrigen zu lassen.


    Ich selbst bin ja in einem Verein tätig, der ab der D in einer Kooperation mit dem Nachbarverein ist, und da gibt es dann ab der D auch "Leistungsmannschaften". Das finde ich grundsätzlich eigentlich auch eine gute Sache, ich finde aber auch, dass einen die Bildung von Leistungsmannschaften nicht folgender Pflichten enthebt:

    • Sich weiterhin um die Spieler zu kümmern, die es nicht in die Leistungsmannschaft schaffen -- ich finde, dass sie ebenso ein Recht auf gutes Training, geeignete Ressourcen und einen adäquaten Spielbetrieb haben.
    • Auch in den Leistungstruppen befindet man sich noch in der Ausbildungsphase, so dass Didaktik und Pädagogik weiterhin eine große Rolle spielen. Die Verteilung von Einsatzzeiten muss dem gerecht werden, man hat es auch in einer Leistungsmannschaft nicht mit erwachsenen Profis zu tun.


    PS: Im KiFu würde ich tatsächlich versuchen, die Einsatzzeiten möglichst gleichmäßig zu verteilen. Bei uns gibt es in G und F keine unterschiedlichen Spielklassen, so dass ich da auch noch gleich starke Mannschaften bilden würde, wenn der Kader für ein Team zu groß wird. In der E gibt es erstmals dann zwei Spielklassen, die man erbt. Wenn der Verein dann für die höhere Spielklasse qualifiziert ist, so würde ich dann eine stärkere Mannschaft für diese Liga bilden und die weiteren in der unteren Spielklasse melden. Ist man nur für niedrigere Spielklassen qualifiziert, so würde ich weiterhin ähnlich starke Teams bilden.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Sehr gutes Posting, tobn :thumbup:.


    Mein Sohn spielt ja in einer U12-Leistungsmannschaft und ich erlebe gerade hautnah mit, wie sehr die Stimmung im Team beim Thema Einsatzzeiten kippen kann: Die letzten Saisons wurde ziemlich gleichverteilt rotiert, nicht 100%, aber alle haben ausreichend Einsatzzeiten bekommen. Diese Saison hat sich das geändert, da der neue NLZ-Leiter die Devise ausgegeben hat "Die Besten spielen". Das sorgt dafür, dass zwar alle eingesetzt werden, aber z.T. eben nur die Alibiminuten am Schluss. Der Frust darüber ist immens - auch wenn ich eher den Frust der Eltern wahrnehme ("warum spielt mein Sohn schon wieder nicht?") als den der Spieler. Ein Spieler hat sich schon abgemeldet (trotz Sperre mitten in der Saison).


    Aus Sicht des Leistungsverein ist das vermutlich sogar sinnvoll, denn da geht es vorrangig darum, die Besten optimal zu fördern (und zu halten). Dann kommt erstmal nix. Und dazu gibt es eben noch ein paar Jungs, die dabei sind, um den Kader aufzufüllen, die aber als leicht ersetzbar eingestuft werden. tobn hat ja an die Verantwortung erinnert, die der Verein auch für diese Jungs hat. Aus meiner Sicht gibt auch ein Leistungsverein mit der Aufnahme eines Kindes das Versprechen ab, den Spieler zumindest für diese Saison zu fördern. Das schließt ausreichende Spielpraxis ein. Da darf es sich der Verein nicht zu leicht machen.


    Grüße
    Oliver

  • ch muss sagen, dass ich guenter nicht ganz zustimmen kann, dass es ab C, teilweise ab D in Ordnung ist, wenn die Leistung bei der Zuweisung von Einsatzzeiten den Egalitarismus (d.h. alle spielen annähernd gleich lang) völlig ablösen darf.

    das habe ich aber nun nirgendwo geschrieben.


    Es gibt natürlich Unterschiede im Engagement der Spieler, das ist keine Frage, insofern gehe ich da mit z.B. Sir Alex durchaus konform, wenn er sagt, dass er über die Einsatzzeit auch Engagement in Training und Spiel belohnt.

    das ist auch mich mich ein ganz wichtigers Kriterium, gilt aber nicht nur für schwächere sondern auch für die besseren Spieler.



    mein Hauptthema war aber auch die unterschiedlichen Ansprüche, besser die unterschiedliche Vorgehensweise, bei
    Leistungsmannschaften und Dorfmannschaften, und zwar so wie es in der Praxis gelebt wird..

  • holzi


    Ja, bei den Bambinies sind zum Glück noch fast alle Eltern damit einverstanden, dass sich auch die Verlierer zum Schluß als Sieger fühlen dürfen. Dabei fühlen auch die Trainer keinen Druck, sondern genießen manchmal die Dankbarkeit der Eltern, die jetzt noch fast immer mit dabei sind. Ab der F-Jugend geht`s um Tore und Punkte und selbstverständlich auch um die Beurteilung der Leistungen. Selbstverständlich haben Trainer und Eltern, die das vorläufiger, manchmal endgültige Urteil richten, dass die anderen Kinder schlechte, jedoch das eigene Kind besonders gute Leistungen erzielen konnte, jede Menge Ahnung von Fussball!


    tobn
    Auch ich finde finde die Idee, die Trainingsbeteiligung durch Spielanteile zu belohnen gar nicht so schlecht! Sie ist allemal geeigneter, als sich unter Laien über die Leistungsorientierung zu unterhalten. Aber natürlich ist auch das Kritierium der Trainngsbeteiligung im unteren Jugendbereich eine Gratwanderung! Denn wenn Kinder weiter weg wohnen und von den Eltern zum Training gebracht werden müssen, dann bestraft man wohlmöglich das Kind dafür, dass die Eltern es nicht regelmäßig zum Training fahren (können)! Also man sollte schon den Hintergrund dazu kennen.


    Wenn Leistungsorientierung nicht nach messbaren Selektionskritieren, sondern nach einer Bauchentscheidung von Laientrainern und -eltern getroffen wird, dann setzt es, eine Erwartungsspirale in Gang..
    Ihr könnt ja mal einen Thread eröffnen, welche fussballspezifischen Fähigkeiten ein Kind, was für den Leistungsfussball geeignet ist, in welcher Altersstufe besitzen soll? Das wird bestimmt lustig werden!


    So, nun aber mal im ernst: je höher die gegenseitigen, unterschiedlichen Erwartungen an die Leistung geschraubt werden, je häufiger gerät man in Streit darüber.


    Aber braucht man als Laientrainer die Leistungsorientierung im Breitensport überhaupt als Entscheidungsmerkmal? Wenn man gemeinsam Spaß am Fussball haben will, dann paßt Leistungsorientierung einfach nicht als ausschließliches Merkmal. Denn dadurch wird unnötig aus Spaß ein bitterer Ernst, bei dem es fast nur noch um Ergebnisse geht! Für manch einen überehrgeizigen Trainer oder auch Eltern ist das Wochenende gelaufen, wenn das Team verloren hat! Ja, man redet sich hinterher sogar noch selbst in Rage, gibt sich auf Fragen selbst Antworten, die nicht zufrieden stellen. Warum all der Stress? Haben euch die Kinder dazu aufgefordert? Gewiß nicht! Es ist sogar zutiefst gegen ihren Willen, ihre Freunde nach leistungsorientiert oder nicht zu trennen! Ihr seit es, die aus einer laienhaften Vorstellung von Leistung heraus schließlich seelenlose Haufen produziert, die sich fast nur noch zum Fussballspielen trifft!


    Wenn euch das Entscheiden Spaß macht, dann sagt es und sucht keine scheinheiligen Begründungen von wegen Leistungsorientierung. Bescheidenheit ist gerade dann eine Tugend, wenn man sich sonst völlig unnötig um Kopf und Kragen redet! Im Laufe der Trainererfahrung lernt ihr, die Kinder mehr und mehr an euren Entscheidungsprozeß teilhaben zu lassen und gemeinsam mit den Eltern einen harmonischen Rahmen für den Dorffussball zu schaffen. Denn Fussball ist mehr als ein 1 : 0 und braucht im Breitensport keine Leistungsorientierung, weil die die Fussball spielen wollen auch spielen dürfen!

  • Denn wenn Kinder weiter weg wohnen und von den Eltern zum Training gebracht werden müssen, dann bestraft man wohlmöglich das Kind dafür, dass die Eltern es nicht regelmäßig zum Training fahren (können)! Also man sollte schon den Hintergrund dazu kennen.


    ein Trainer, der die Hintergründe für unregelmässiges Training nicht kennt, sollte sich überlegen, ob er am richtigen Platz ist.


    Und ich stimme dir zu, dass da schon gewisse Gegebenheiten zu berücksichtigen sind, in allen Altersstufen.


    Ein vernünftiger KIFU und Jugendtrainer macht das auch.


    Wieso du nun bei diesem Thema hier die F ins Spiel bringst, versteh ich nicht ganz.


    Im KIFU-Bereich sollten doch wohl anderer Masstäbe gelten, wie in älteren Jahrgängen.


    Und dass der Leistungsgedanken im KIFU-Bereich nichts zu suchen hat, brauchen wir hier doch eigendlich nicht zu diskutieren, auch wenn es vor Ort doch geschieht.

  • Mein Sohn spielt in einem Dorfverein. Unterste Liga. Jetzt D-Jugend. Ich muss sagen, mir gehen die Aussagen, das man ab D-Jugend ruhig leistungsorientiert sein darf ziemlich auf den Keks. Bei uns kommen dann nämlich immer diese 5 Alibiminutenspieleinsätze zustande. Mit dem Hinweis der Trainer, wir sind ja nicht mehr bei den Bambinis, ab D-Jugend geht's dann schon mal nach Leistung.


    55 Minuten auf der Bank sitzen, macht jetzt auch als 12jähriger nicht so viel Freude. Also hören die schlechteren Spieler einer Mannschaft nach und nach auf.


    Wir sind ein gemeinnütziger Verein. Da sollte es doch darum gehen, das möglichst viele Kinder Sport machen, Freude am Sport haben, sich bewegen, nicht
    nur vor der Glotze sitzen. Ob man ein Spiel mehr oder weniger verliert oder gewinnt ist doch pille palle.


    Wenn man in der untersten Liga eines Dorfvereins schon zu schlecht zum Fussballspielen ist (weil die einzelnen Mannschaften so viele Spieler haben) wo soll man dann noch hingehen? Was ist daran gemeinnützig, wenn dann immer die schlechtesten 30 Prozent der Mannschaft im Jahr aufhören.


    Natürlich regen sich die Eltern mehr auf als die Kinder. Eltern sind halt auch älter, haben ihre eigene Meinung, überblicken schon mehr. Viele Kinder nehmen es doch einfach widerspruchslos hin, auf der Bank zu sitzen. Schauen halt dann immer trauriger. Fangen über gewiss nicht differenziert mit dem Trainer zu diskutieren an. Können die nämlich gar nicht.

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  • Bei uns kommen dann nämlich immer diese 5 Alibiminutenspieleinsätze zustande. Mit dem Hinweis der Trainer, wir sind ja nicht mehr bei den Bambinis, ab D-Jugend geht's dann schon mal nach Leistung.

    das hat für mich wenig mit dem Leistungsgedanken zu tun, der für mich in einer D durchaus in ersten Ansätzen anfangen kann, auch beim Dorfverein. Obiges ist für mich einfach nur Dummheit von einem Trainer, dem es nicht um Förderung des Leistungsgedanken (ich sprech in diesem Bereich vom Hinführen und verinnerlichen, seine eigenen Leistungsmöglichkeiten
    einzubringen) geht, sondern für mich einfach den gewinngeilen Trainer zuzuordnen ist.



    Andererseits ist es ein Trugschluss, das Aufhören Jungs darauf zurückzuführen ist. In dieser Alterstufe gibt es nun mal die
    stärkste Fluktuation und hat die unterschiedlichsten Ursachen.


    Natürlich hätte man vielleicht auch eine Mannschaft mehr anmelden können, öfter Freundschaftsspiele organisieren, etc. Das macht schlicht und ergreifend keiner, da nicht genug Trainer vorhanden sind, und die vorhandenen Trainer auch nur eine gewisse Zeit aufbringen können.

    Und das geht mir schon seit zig-Jahren auf den Keks. Diese Kinder haben auch Eltern und keiner von denen ist bereit, mal Verantwortung zu übernehmen, aber von Anderen dies einfordern. Wenn schon immer in vielen Dingen auf den Breitensport
    verwiesen wird, dann aber auch doch bitte in einem solchen Fall, wo diese Vereine auf das Mitwriken vieler angewiesen ist.


    Nachdem kein Mensch Zeit hatte, jeder abgelehnt hatte, bin ich mal kurzfristig eingesprungen. Mein Hals wurde immer dicker, als die, die alle möglichen Argumente aufgeführt hatten, warum sie es nicht machen konnten, dann aber mit ihren Ansprüchen und Forderungen an erster Stelle standen, aber man zahlt ja 4 € Monatsbeitrag, da darf man schliesslich was verlangen, natürlich
    aber von Anderen..