Wir sind eine recht heterogene Bambinigruppe der Jahrgänge 2010 bis 2008 mit etwa 30 - 40 Kindern. Wir haben nun seit 2 Monaten (3 Betreuer) unsere wöchentlichen Spiel- und Übungsstunden, die stets sehr gut besucht sind und wo die Kinder mit viel Spaß bei der Sache sind.
Nun haben wir mit einem befreundeten Trainer und seinen Bambini eine Art Spieletreff organisiert. Auf zwei Feldern spielten Teams mit der Stärke 1:5. Die älteren Kinder des anderen Vereins spielen z. T. seit zwei Jahren zusammen und absolvieren regelmäßig Turniere. Sie waren körperlich, koordinativ und spielerisch überlegen und wurden von außen mit Anweisungen ("Spiel nach außen", "geh nach" usw.) gecoacht; ambitioniert, aber durchaus entspannt. Hier gab es außerdem Vorgaben für die Kinder in "vorne und hinten". Ich habe mich mit Anweisungen zurückgehalten, keinerlei Positionsvorgaben gemacht und mich mehr oder weniger auf das Ein- und Auswechseln beschränkt. Insbesondere bei den jungen Spielern der Jahrgänge 2009 und sogar 2010 habe ich festgestellt, dass hier ganz selbstbewusste handlungsschnelle Spieler dabei sind, während ältere Kinder z. T. schlicht handlungslangsam sind und sich darauf beschränken, den Ball irgendwohin zu spielen. Für mich kein Problem, wenn sie Spaß dabei haben.
Wir haben dann ein oder zwei Spieler hin- und hergewechselt und schon waren die Spiele relativ ausgeglichen.
Ich bin der Meinung, dass dieser Spielnachmittag für die Kinder eine super Sache war. Spiel in Trikots mit Zuschauern usw. usw. Also strebe ich eine Wiederholung mit anderen Teams an. Vielleicht gibt es da weniger ambitionierte Teams. Nun die Frage: bleibe ich dabei, dass ich überhaupt keine Positionsvorgaben mache und gar nichts reinrufe und ausschließlich schaue, dass die Spielzeit für die Kinder gerecht verteilt wird? Ich habe tatsächlich nur eingegriffen, wenn ich gemerkt habe, dass auf das falsche Tor gespielt wird oder wenn der Torwart hinter der Linie stand u. ä..
"Klassische" Turniere sollte man dann schon deshalb meiden, weil man hier regelmäßig auf organisierte Teams treffen wird mit entsprechender Organisiation und Coaching von außen. Oder?
Frage zum Schluss: Bei den Kindern der jüngeren Jahrgänge sind erkennbar "Granaten" dabei. Die wird man - wenn sie sich weiter entwickeln - spätestens in der nächsten Saison auch auf Stressturnieren (also solche, wo es um Turniersieg und Platzierungen geht) nach KiFu-Gesichtspunkten spielen lassen können. Das wird weniger am Training liegen, sondern daran, dass hier vermutlich ein "guter" Jahrgang mit einigen motorisch gut entwickelten, gut motivierten und handlungsschnellen Kindern beisammen ist. Sollte bzw. kann man dann Stressturniere spielen oder sollte man sich generell von solchen Turnieren fernhalten? Andere Turniere werden hier (noch) nicht angeboten, muss man also selbst organisieren (gehen wir auch an).