D Jugend, Abgänge zu der Herbst Saison

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  • Moin,


    ich bin seit 10 Monaten Trainer einer D-Jugend und hatte eine Mannschaft von 13 Spielern übernommen. Wir waren von Anfang an eine als schwach gemeldete Truppe. Erste Saison hatten wir teils Siege teils Niederlagen, und es war recht ausgewogen. Diese Saison haben wir eine harte Gruppe bekommen mit mittel bis starken Teams, gegen die wir als "schwache" gespielt und hoch verloren haben, 12:0 oder 7:1 Niederlagen!


    Folge: Ein Leistungsträger hat bereits vor 2 Wochen gesagt dass er zu einer Leistungsmannschaft gehen wird (verlieren mache keinen Spaß seine Aussage). Als vorabinfo: bei uns gab es noch vor kurzem eine starke Gruppen Bildung von Kindern, Spielern die ich mal T. M. und B. nenne. Sie haben immer versucht mich zu beeinflussen dass sie IMMER zu dritt trainieren. Dem habe ich aber einen Riegel vorgeschoben und die Gruppen gemischt. Nun, habe ich von T. erfahren, dass alle drei abgehen werden. Für mich kein Problem, denn B. war oft für Mobbing in der Mannschaft verantortlich gegen einen anderen Jungen. B meinte unter anderem "Spielt den Ball nicht zu dem Kind X" ODER T. meinte "X kann nicht schießen". Ebenso der Vater von T. meinte im Spiel Zitat "X kann nicht anlaufen beim Freistoß". Es wurde mir zu bunt, und nun gehen die drei ab, ich bin ehrlich gesagt erleichtert darüber.


    Als Trainer war ich für B. auch immer ein Sozialädagoge, auch wenn T. und M. Leistungsträger waren, hat B. beide heruntergezogen, wenn gesagt wurde es wird so lange warmgemacht und so viele Runden gelaufen, (zur Seitenlinie und zurück) hat B. früher als angeordnet das Warmmachen beendet, immer Übungen durch vorzeitige Trinkpausen unterbrochen. Die Pausen hat B. elendig lange auseinander gezogen um mit den anderen Kumpels Späße zu machen.


    Am Montag nächste Woche werde ich mit dem Vorsitzenden, oder Jugendleiter ein Gespräch führen wie wir die D-JUgend die bald C ist, aufstocken können, weil wir in diesem Jahrgang sehr gut bestückt sind und viele Kinder haben. Insofern werden dann mögliche Optionen besprochen, und Zusammenarbeit zwischen zwei Trainern für eine Mannschaft in Erwägung gezogen! Was ich sehr gut finde.


    Der Jugendleiter sprach von einer Team Stärle von 20 Spielern für die C-Jugend (11er) Feld, insofern würde sich dort anbieten auch mit zwei Trainern zu arbeiten.


    Beim Elternabend werden wir über die umstrukturierung im Team sprechen 1) kurzen Rückblick machen 2) Lob und Kritik üben und wichtig 3) Vorschau auf das, was wir vorhaben und wie sich die Mannschaft verändern wird.



    Was ich zu bemängeln habe ist die Tatsache dass die Eltern mich dafür kritisiert haben, als ein Schiri nicht zum D Spiel, erschienen ist wurde mir indirekt vorgeworfen es sei meine Aufgabe mich darum zu kümmern.


    [ Fortsetzung folgt ]


    Meinungen sind gerne willkommen

  • Zu Deinem letzten Absatz mit den Eltern habe ich zwei Fragen:


    Bekommst Du Unterstützung aus der Elternschaft was Platzaufbau, Kuchenverkauf usw. betrifft ?


    Wann wurdest Du das letzte Mal aus der Elternschaft heraus gelobt ?

  • Moin...


    also , deine Störenfriede.....im Abschlußspiel nicht mit einteilen, sondern einfach mal die verdaddelte Zeit mit denen nacharbeiten....und wennes nur einfache Paßübungen sind, während die anderen spielen.....ansonsten durchgreifen..ermahnen und bei Störungen einfach mal die Jungs für die neue Übung an der Seite stehen lassen

  • Neue Info:


    aus mehreren Gründen habe ich mein Traineramt niederlegt und möchte sie euch kurz nennen:


    Desinteresse von der Vereinsführung, ich wurde in den 10 Monaten meiner Trainertätigkeit nie gefragt wie es bei uns läuft, oder ob wir Material oder andere Unterstützung brauchen, als ich vor meiner Kündigung im Vereinshaus war im Geschäftszimmer hatte ich zum ersten Mal die zweite Vorsitzende gesehen mit ihrer scheiß freundlichen Art (mann war ich sauer) und der Schock war ebenfalls groß, als ich die Katze aus dem Sack gelassen habe und gesagt habe, dass ich hinschmeiße, ebenfalls waren einige Eltern / Kinder traurig, Danksagungsemails oder Emails mit Kind XY hat immer gerne bei Dir trainiert - nun das tut mir auch sehr leid, aber ich musste nun eine Entscheidung treffen und die habe ich aus diesen Gründen getroffen:


    Zeitmangel aus beruflichen Gründen (Uni)
    Ich und meine Freundin haben die Vermutung, dass sie schwanger sein könnte, d.h. könnten wir bald zu Dritt sein


    Mangelnde Bereitschaft meine Freizeit zu opfern, während ich von vielen Eltern keinen Lob mehr bekommen hatte
    Mobbing unter den Kindern, die Störenfriede wollten zwar austreten, aber dann hatte ich keine Lust mehr das Team weiterzuführen.


    Weiterer Grund: Wir waren als schwache Mannschaft der D-Jugend gemeldet und man schickte aus anderen D-Junioren "schwache" Spieler rüber, die man nicht mehr dort aufnehmen wollte und ich kam mir immer mehr wie eine Art "Auffangbecken" vor - obwohl ich am Anfang sehr motiviert und engagiert neue Konzepte durchführen wollte, wie Training der Spielintelligenz nach der Methode von Horst Wein und Anwendung der globalen Spielmethode. Die Eltern haben mein Konzept nie verstanden, wobei ich anmerken muss, dass ich auch kein Elternabend arrangiert habe um es zu erklären, da ich gesagt habe, dass ich nach den Herbstferien aufhöre!


    Aus diesen Gründen habe ich meinen Trainerjob an den Nagel gehängt und werde auch in den nächsten 3-4 Jahren keinen Trainerposten mehr übernehmen.
    Dazu kommt noch, dass ich Zeit mit meiner Frau haben möchte und andere Hobbies, d.h. bevor ich diese Entscheidung getroffen hatte, habe ich abgewägt, und bin zu diesem Entschluss gekommen.


    Und noch ein letzter Grund: Ich konnte immer weniger als Trainer meine Tätigkeit durchführen und musste immer mehr die Funktionen von einem Sozialarbeiter übernehmen, Mobbing unter den Kindern, und darüber hinaus wurde ich von einem Kind angelogen, als ich ihn direkt angesprochen habe, mit der Aufforderung er soll aufhören ein anderes Kind zu mobben und auszugrenzen, ebenfalls war mir das alles zu viel, weil ich es immer noch nicht als meine Aufgabe ansehe die Erziehungsfehler der Eltern auszubügeln, dazu hatte ich meine Trainertätigkeit nicht angefangen (aber das nur am Rande als einer der Fakoren erwähnt, die mich dazu bewegt haben nun letztendlich ganz aufzuhören).

    3 Mal editiert, zuletzt von italy90 ()

  • italy90:


    Ich denke, dass die Entscheidung für ALLE beteiligten die richtige war. Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass man als Trainer seine Mannschaft nicht mitten in der Saison im Stich lässt.


    ... Aber was bringt es den Kindern, wenn der Trainer unmotiviert ist ?


    Ansonsten muss ich sagen, dass die aufgeführten Gründe für mich keine sind, um mitten in der Saison die Kinder im Stich zu lassen. Das mit der Uni hast du sicherlich schon vor der Saison gewusst. Eine Schwangerschaft dauert auch nicht nur 3 Tage....


    Ich kann die fehlende Motivation durchaus nachvollziehen, aber eine Sache anfangen und dann plötzlich wieder hinzuschmeissen, finde ich nicht in Ordnung, wenn sie andere Leute mit betrifft. Hier hätte man wohl durchaus dem Verein eine Chance geben können, einen Ersatz zu finden und solange noch weiter zur Verfügung zu stehen.

  • Hi Italy,


    was Du beschreibst klingt einerseits ätzend - auf der anderen Seite sollte man halt bedenken das es D-Junioren sind die eben noch sehr jung sind.
    Die Argumente "nicht als Kindergärtner" arbeiten zu wollen verstehe ich sehr gut, deswegen mein Rat an dich: Such dir eine B- oder A-Jugend, da
    haste zwar auch schon mal welche dabei die bockig sind, aber auf einer ganz anderen Ebene. Spieler einer Fussballmannschaft in allen Belangen
    erziehen zu müssen wäre mir auch zu viel, deswegen würde ich auch nie unter C-Jugend irgendwelche Mannschaften trainieren.


    Um ehrlich zu sein hätte ich auch keine Lust eine Mannschaft die als Auffangbecken dient, zu trainieren. Man kann in deinem Post auch schnell sehen
    welchen Stellenwert diese bei deinem Verein hat: Kaum Feedback, Desinteresse des Vorstands/Jugendleiter usw. - wäre für mich auch ein absolutes
    No-Go. Ständig hohe Pleiten zu kassieren würde dann auch den Spaß am Trainersein bei mir trüben, da bin ich ganz ehrlich - da kann man von halten
    was man will, aber ich selber bin ein sehr engagierter Typ der nicht aus Freude am Spiel spielt... :) Hätte ich so eine Mannschaft aber als erstes Team
    meiner Karriere bekommen hätte ich es als Herausforderung angesehen und würde erst dann anfangen das Handtuch zu schmeißen wenn die Trainings-
    und Spielbeteiligung jenseits von Gut und Böse wäre - dafür wäre mir nämlich auch meine Zeit zu schade!


    Denk noch mal drüber nach ob Du wirklich ganz aufhören möchtest, vielleicht war es nur der falsche Verein und die falsche Altersklasse.

  • Hallo Italy,


    wenn ich mir das so durchlese habe ich den Eindruck das es für alle Seiten das beste ist. Da stoße ich ins gleiche Horn wie Karl, wobei ich sogar noch einen Schritt weiter gehen würde...


    Deine Angegebenen Gründe sind ehrlich, das schätze ich, wenngleich die angeführten Gründe wenig nachvollziehbar bleiben und ich daher wenig Verständnis dafür aufbringe. Mal abgesehen von dem Kind-Faktor, den ich tatsächlich dann auch Zeit, und Verschiebung der Prioriäten absolut nachvollziehen kann, hast du in meinen Augen die Traineraufgaben im Kinder und Jugendfußball nicht verstanden!

    Und noch ein letzter Grund: Ich konnte immer weniger als Trainer meine Tätigkeit durchführen und musste immer mehr die Funktionen von einem Sozialarbeiter übernehmen, Mobbing unter den Kindern, und darüber hinaus wurde ich von einem Kind angelogen, als ich ihn direkt angesprochen habe, mit der Aufforderung er soll aufhören ein anderes Kind zu mobben und auszugrenzen, ebenfalls war mir das alles zu viel, weil ich es immer noch nicht als meine Aufgabe ansehe die Erziehungsfehler der Eltern auszubügeln, dazu hatte ich meine Trainertätigkeit nicht angefangen (aber das nur am Rande als einer der Fakoren erwähnt, die mich dazu bewegt haben nun letztendlich ganz aufzuhören).

    Natürlich bist du nicht dafür verantwortlich, was Eltern ggf falsch machen, aber als Trainer bist du speziell im Umgang mit 11 bzw 12-jährigen auch absolut als Pädagoge gefragt! Ohne Wenn und aber! Du bist das absolute Vorbild. Du musst Werte, Einstellung und richtige moralische Gedankengänge vorleben, aufzeigen, erklären und verinnerlichen. Die Kinder schauen zu dir auf. Natürlich steht das Fußballspielen im Vordergrund, und dementsprechend auch deine Sportliche Aufgabe, aber das kann man in dem Altersbereich einfach nicht völlig voneinander trennen!

    Weiterer Grund: Wir waren als schwache Mannschaft der D-Jugend gemeldet und man schickte aus anderen D-Junioren "schwache" Spieler rüber, die man nicht mehr dort aufnehmen wollte und ich kam mir immer mehr wie eine Art "Auffangbecken" vor - obwohl ich am Anfang sehr motiviert und engagiert neue Konzepte durchführen wollte, wie Training der Spielintelligenz nach der Methode von Horst Wein und Anwendung der globalen Spielmethode. Die Eltern haben mein Konzept nie verstanden, wobei ich anmerken muss, dass ich auch kein Elternabend arrangiert habe um es zu erklären, da ich gesagt habe, dass ich nach den Herbstferien aufhöre!

    Ähm zum ersten Satz verstehe ich das Problem ehrlich gesagt nicht. Was stellst du dir vor? Wenn man als "schwache" D-Jugend gemeldet ist, ist es ja auch unlogisch, da die stärksten Spieler hinzupacken?! Natürlich ist eine "Auffangbecken"-Mannschaft, oder auch D4/D5 oder sowas genannt sportlich nicht besonders geil, aber aus deiner ganzen Schilderung schließe ich, dass du nicht so wahnsinnig viel Erfahrung mitbringst, daher dann auch die Frage, was erwartest du? Das du mit deiner 10monatigen Erfahrung das Standing hast alles umzuschmeißen? Und zum zweiten Teil des Zitats... Du erklärst es den Eltern nicht und wunderst dich dann das es nicht von denen verstanden wird, auch hier wieder, was erwartest du eigentlich? Aus den ganzen Schilderungen geht für mich eventuell auch die Erkentniss hervor, dass dein "Konzept" die Spieler schlichtweg überfordert hat. Wenn die Mannschaft soo schwach sein soll, wäre es nicht sinnvoll eher die Basics zu fokussieren? Also Technik-Training und so? Vom einfachen zum Schweren? Diese überforderung mit irgendeinen Konzept, könnte für mich auch ein Grund darstellen, wieso du so viel Stress da hast, weil du die Jungs schlicht nicht mitnimmst, weil diese es einfach gar nicht verstehen und überhaupt nicht umsetzen können. Klingt nach Purer Langeweile in Augen von 11jährigen... Sorry.

    Mangelnde Bereitschaft meine Freizeit zu opfern, während ich von vielen Eltern keinen Lob mehr bekommen hatte

    Respekt. Damit disqualifiziert sich ein Trainer völlig. Ego-Pushing ist ja schön und gut, aber das als Hauptinteresse zu verfolgen, dass dich die Eltern anhimmeln... naja... Ich verneine nicht, dass es gut tut, gelobt und gefeiert zu werden, aber ich trainiere die Kinder um sie weiterzubringen, sie auszubilden, nicht um .... jedes weitere Wort überflüssig....

  • Ich finde es bemerkenswert und deshalb kommt von mir auch ein ausdrückliche Lob an @italy, dass er nach seinem Hinschmeissen
    sich hier im Forum nicht einfach ausklingt, sondern den Werdegang und die Gründe aus seiner Sicht darlegt.


    Unterscheidet sich da sicherlich doch von einigen Anderen, die mit grossem Engagement eingestiegen sind, auch hier im Forum, und dann einfach verschwinden.


    Nimmt man seine Sichtweise der Dinge an, kann man auch sein Vorgehen und Beweggründe durchaus nachvollziehen.


    Als neutraler Beobachter, und einiger Kenntnisse im KIFU und Jugendfussball kann ich diese Sicht jedoch nicht teilen.


    Für mich auch der typische Verlauf mancher Trainerlaufbahn, die so oder ähnlich sicherlich kein einzelfall ist.


    Da wird ein Traineramt übernommen, Gründe lass ich mal aussen vor, völlig unwissend, was da auf einen zukommen kann, hat und sammelt vorher auch wenig Informationen. Man fühlt, und das ist das schlimme, sich dann auch als Trainer, und will Dinge umsetzten, die man selbst vielleicht kennnengelernt oder auch angelesen hat, die sicherlich auch anderswo gut und empfehlenswert sind.
    Dabei wird dann aber nicht beachtet und auch nicht berücksichtigt, auf welcher Ebene des Fussballes man gelandet ist., dass man dort erstmals nicht als Trainer im eigendlichen Sinne des Namens mit seinen zu hohen Vorstellungen und Ambitionen eigendlich
    fehl am Platze ist.


    Nicht unnatürlich dass man da scheitert und hinwirft. Vor allem dann, wenn der Hauptgrund fürs Einsteigen "Ich mach mal Trainer"
    war. Aber so wie viele sich den Trainer machen vorstellen, dann auch vorgehen, ist es nun aber leider nicht auf diversen Ebenen
    des Fussballes . Nicht allzuwenige schweben, wenn sie ins Traineramt, einsteigen in Regionen, die einfach nicht passen und wo sie nicht hingehören. Ein eigenes Trainerbild vor Augen, das mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat.


    Ich finde es dann aber auch absolut sinnvoll, die Reissleine zu ziehen und aufzuhören. Nich t nur im eigenen Intersse
    sondern auch im Interesse der Kinder. Denn so, wie es z.B. bei dieser Mannschaft beschrieben wurd, braucht diese Mannschaft nämlich keinen Trainer sondern vorrangig einen Kümmerer, der nicht so in höheren Trainerregionen schwebt, sondern die tatsächlichen Bedürfnisse einer Mannschaft erkennt und dementsprechend vorgeht.


    Gründe aus dem privaten Bereich lassen sich da dann auch immer trefflich finden, für sich selbst sollte man aber schon zu der Erkenntnis kommen, dass man ganz einfach falsche Vorstellungen und Ambitionen hatte und mit diesen gescheitert ist.


    Leider, und auch das ist typisch, und da geht auch mein Vorwurf hin, dass Verantwortliche, sei es nun ein JL oder sonstiger Vorstand, die die Materie ja wohl schon etwas besser kennen, oder kennen sollten, Einstiegswillige in dieses nicht leichte Amt,
    einfach von Beginn an alleine und im Regen stehen lassen.


    So wird ein Potential an Engagierten allzu oft und allzuschnell einfach verheizt.


    Vielleicht wär manche Vorstellung beim Einstieg in die Kinder- Jugendarbeit schon zu Beginn eine etwas andere, wenn dort nicht von dem irreführenden Trainer gesprochen würde, sondern wie es schon mal üblich war vom Jugendbetreuer.


    Für mich ist der Trainer ein doch zu sehr irreführender Begriff für viele in der Jugendarbeit der untersten Ebene im Fussball.


    Eigendlich auch gar nicht so verwunderlich, wenn selbst in der Jugendarbeit erfahrene Leute bei Mannschaften wie sie z.B.
    italy beschrieben hat, grosspurig von Ausbildung junger Fussballer reden, und dies als oberste Prämisse ansehen.


    Was ich absolut nicht akzeptieren kann, ist plötzlich und mitten in der Sasion einfach die Brocken hinzuwerfen.
    Das was ich von Kindern erwarte und ihnen auch vermittele, dass sie eine Sasion, zumindest immer die Halbsasion bis zur Winterpausse durchalten und sich dann ordentlich verabschieben, erwarte ich erst recht von einem Erwachsenen.
    Dem Verein rechtzeitig seine Entschediung mitteilen, damit dort auch von deren Seite reagiert wrden kann, und dann zum passenden Zeitpunkt, und das wäre nun mal in diesem Fall in der Winterpause gewesen.


    Jetzt aber, mitten in der Sasion und plötzlich ohne Vorankündigung die Mannschaft einfach im Stich lassen ist für mich eine
    charakterliche Schwäche, mit der man eigendlich auch in der Jugendarbeitet nichts zu suchen hat.


    Fussball in diesem Bereich ist Hobby und Freizeit. Jedem steht das Recht zu aufzuhören und sich anderem zuzuwenden,
    vor allem dann, wenn festgestellt wird, dass es eigendlich nicht den eigenen Vorstellungen und Erwartung entspricht.


    Es kommt aber immer noch auf das wie an. Und das ist hier nicht in Ordnung.



    ,

    2 Mal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Sowas aus der Ferne zu beurteilen finde ich immer schwierig, deswegen spare ich mir sowas.


    Verstehen kann ich ihn in manchen Punkten schon, auf der Anderen Seite hätte ihm aber auch klar
    sein müssen das D-Jugendliche halt noch Kinder sind. Das der "Sozialarbeiter"-Anteil mehr ausmacht
    als den Professionellen Fussballtrainer, wie er es gerne durchgezogen hätte. Das wäre auch für mich
    ein Grund keine Kindermannschaft trainieren zu wollen.


    Man kann nur mutmaßen, aber ich vermute dass er eher daran gescheitert ist eine gute Atmosphäre
    innerhalb des Teams zu kreieren. Sonst würde es nicht ein Spieler schaffen drei mitzureißen. Da würde
    ich dann mal gerne wissen wie sie das im Verein handhaben - ob sie in eine andere Mannschaft gesteckt
    werden oder ob sie solange schmoren müssen bis sie zur "Vernunft" kommen (was ich klar bevorzugen
    würde!).


    Sicher ist es nicht in Ordnung in mitten in der Saison den Hut zu nehmen, auf der anderen Seite weiß
    man nicht was vereinbart war. Denn auch ich habe am Anfang gesagt: "Wenn wir hier nur mit 4-5 Mann
    trainieren und im Spiel öfter nur 10 oder gerade 11 Mann sind - mache ich das auch nicht ewig mit."
    Ob ich das tatsächlich so machen würde wäre was anderes - zumindest würde ich ein Zeichen setzen
    und erstmal fern bleiben und abwarten was passieren würde.


    Ich hatte übrigens auch viel zu hohe "Erwartungen" und falsche Vorstellungen vom Jugendfußball der
    Kreisklasse - aber mit nem guten Teamspirit und Spielern die gewillt(!) sind ordentlich mit zu ziehen kann
    man vieles "kompensieren". Zu mal ich auch gar nicht wüsste ob ich in der Lage wäre richtig hochklassige
    Mannschaften zu trainieren - eher (noch) nicht :)


    Ehrgeiz ist der Schlüssel. Wollen die Spieler, will der Trainer. Auf der anderen Seite muss es dem Trainer
    aber auch gelingen seine Motivation/Euphorie/Ambitionen auf die Spieler überschwappen zu lassen, denn
    dass was der Coach vorlebt bestimmt die Richtung der Mannschaft. Ich vermute das war das Problem bei
    ihm - gerade weil er die schwächste Mannschaft der Altersklasse hatte. Würde mich auch frustrieren wenn
    ich dann mal wieder wen gutes im Team habe und er dann nach oben "befördert" werden würde. Macht hier
    glaube ich niemandem Spaß, es sei denn man ist persönlich als Vater oder Onkel involviert.


    Das er sie also im Stich lässt würde ich so nicht unterschreiben - viel eher wurde er vom Verein im Stich gelassen
    und das ist nun die Konsequenz. Von oben nach unten - Vorstand lässt Trainer im Stich, Trainer lässt Kinder im Stich
    weil sich Kinder ebenfalls abwenden. Natürlich muss man als Erwachsener ein Vorbild sein, dennoch finde ich es
    auf eine bestimmte Weise nachvollziehbar, vorallem nach 10 Monaten ... denn wer weiß wie lange dass schon so
    geht.



    Was ich nicht verstehe:


    Wieso er soviel Wert auf Lob und Anerkennung legt. Sowas ist Nebensache und kommt, wenn überhaupt, von
    alleine wenn eh alles läuft.


    Ich würde mir so eine Mannschaft nie aussuchen, hätte ich aber so eine: Ich würde die Herausforderung annehmen,
    allerdings mit Voraussetzungen (Eltern halten sich zurück, Verein gibt Rückendeckung). Denn ich glaube fest daran
    dass der Schlüssel hier ganz klar in der Atmosphäre der Mannschaft liegt, egal wie gut oder schlecht sie spielen würde.

  • Zitat Marco84:


    Zitat

    Das er sie also im Stich lässt würde ich so nicht unterschreiben - viel eher wurde er vom Verein im Stich gelassen
    und das ist nun die Konsequenz. Von oben nach unten - Vorstand lässt Trainer im Stich, Trainer lässt Kinder im Stich
    weil sich Kinder ebenfalls abwenden. Natürlich muss man als Erwachsener ein Vorbild sein, dennoch finde ich es
    auf eine bestimmte Weise nachvollziehbar, vorallem nach 10 Monaten ... denn wer weiß wie lange dass schon so
    geht.

    Sicher ist hier nicht die "Schuld" nur bei einer einzelnen Person zu suchen. Diese Ansicht hilft aber den Kindern, die hier schwächstes Glied der Kette sind, nichts. Wie guenter schon schrieb, wird von ihnen erwartet, dass sie die Saison im Verein ableisten bzw. nur während der Wechselfristen den Verein wechseln. Ihnen drohen sogar Sperren, falls sie sich nicht daran halten.
    Hier werden die Kinder aber "verarscht". Sie bekommen vor der Saison einen bestimmten Zustand im Verein vorgespielt, der dann jedoch nicht mehr besteht, wenn sie nicht mehr wechseln können.
    Als, wenn auch noch junger,Erwachsener sollte man begreifen, dass man im Leben nicht immer alles sofort hinwerfen kann, wenn es einem mal nicht passt. Das bezieht sich nicht nur auf den Fußball. Im vorliegenden Fall geht der Treadersteller auf eine Uni, - will vielleicht später Mitarbeiter führen. Nachwuchs in der Familie kündigt sich an. Auch hier muss man jeweils Verantwortung übernehmen. Oder lässt man dann das eigene Kind auch im Stich, weil es mal nicht nach den eigenen Vorstellungen funktioniert oder man von der Familie nicht immer die "Dankbarkeit" bekommt, die man erwartet ?