Die Lizenz nahm mir die Lust am (eigenen) Fußballspiel

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  • Da melde ich mich mal wieder - die Entscheidung ist gefallen!
    Ich werde definitv das aktive spielen in dieser Mannschaft aufhören.
    Es bringt mir keinen Spaß mehr,aufgrund meiner Weisheitszähne konnte ich 2 Wochen kein Training absolvieren - ich habe nichts vermisst,vor einem Jahr war dies noch anders. Auch bin ich echt immer wieder am Überlegen- gehe ich zum Training oder sage ich ab? Ich bin zwar stehts hin gegangen,aber alleine dass mir dieser Gedanke kommt ist schon ungewöhnlich.


    Ich habe mich umgeschaut,aber stehts ist altmodisches Training in diesen Mannschaften vorhanden, vom taktischen Training fehlt jede Spur.... Ich habe (noch) nicht, ein Team gefunden ,was meinen Ansprüchen entspricht.


    Das Team ,welches auch unzufrieden ist, stellte mir die Frage ob ich Zeit und Lust hätte nicht Spielertrainer zu werden.
    Allerdings schloss ich diese Option aufgrund 2er Gründe aus :
    1. Ich bin der jüngste in der Mannschaft mit 20 Jahren, und meine Kollegen sind ehrlich- ich fragte sie ob ich in jeder Situation von jedem den vollen Respekt hätte, ob jeder sich auf meine (für sie wahrscheinlich "exotischen" ) Trainingsübungen einlassen würde. Hier antworteten sie,dass generell der Respekt besteht, nur bei Emotionen sie nichts garantieren können.
    2. Es nimmt viel Zeit in Anspruch, alleine Training vorbereiten dauert am Monatsanfang ( Ich plane immer Blockweise) 3-4 Stunden,dazu käme das herunterbrechen von Spielsituationen, nach dem Training.



    Bei einem neuen Trainer wäre ich bereit nochmal loszulegen,aber im Moment nicht. Ich werde zur Rückrunde hin aufhören.


    Ich bin echt am überlegen was ich nun mache- denn ins Fitnesstudio,Laufen gehen usw. das bin Ich nicht. Ich brauche schon einen Anreiz und menschlichen Kontakt.
    Mal sehen was mir so Sportarten über den Weg laufen.


    Ich werde es berichten
    Cokefreak

  • coke


    Für mich ist es schwierig deine Situation richtig zu beurteilen (geht alsAussenstehender wohl eh nicht)


    auf der einen Seite kommt von dir eine nachvollziebare und für mich realistische Beschreibung der Zustände.
    Auch deine Analyse ist für mich voll nachvollziehbar.


    dagegen stehen dann für mich andere Überlegungen:


    stehen dein eigener Anspruch realistisch zu gegebenen allgemeinen Bedingungen.?


    steht dein Anspruch in der richtigen Realität zu deinen eigenen Voraussetzungen?


    zu beidem kann man Aussen eh nichts sagen, kannst nur du beurteilen. Obwohl du noch sehr jung bist, schätze ich dich aber so ein, dass du dir da mal selbst deine Gedanken machen kannst.


    aber mal einen anderen Gedankengang für dich, beruhend aus eigenem Werdegang, aber auch doch häufiger Erlebten von
    Fussballkollegen:


    Aus unterschiedlichsten Gründen, und derer gibt es einige,( zu kurze Pause, zu frühes Anfangen mit dem Fussball,
    zu starke Konzentration im Kifu- und Jugendalter nur auf Fussball usw.) bist du zur Zeit Fussballmüde.
    Bei vielen Fussballern habe ich nun erlebt, auch schon bei mir selbst, dass man nun den Absprung aber nur schafft, wenn man im Streit auseinandergeht, oder den vorgegebenen Umständen die Schuld fürs Aufhören gibt.


    trifft auch ganz verstärkt auf Trainer zu, die Aufhören.


    Gerade deine Suche nach einer anderen sportlichen Betätigung unterstützt meine Vermutung.


    Ohne die von dir beschriebenen Misstände in Frage zu stellen, möchte ich dich nur mal zu andere Überlegungen bringen.


    Für mich brauchst du dringend eine Pause vom aktiven Fussballspielen.


    Es zeigt nun von deiner guten Einstellung, nicht sofort, sondern zur Winterpause aufzuhören. Andererseits bringt es wenig, unlustig
    bis dahin weiterzumachen. Es steigert dann noch deinen Frust.


    Anraten werde ich dir nichts, dazu kenne ich dich zuwenig, kann nur eigenes berichten.


    Mit 17 Jahren war ich in einer ähnlichen Situation wie du, habe aufgehört mit dem Fussball, bin zur Leichtathletik.
    2 Jahre später bin ich wieder eingestiegen und war dannewig dabeigeblieben, als Spieler und auch als Trainer.


    mit 23 Jahren total unzufrieden mit meiner Situation in der Mannschaft, mit dem Verein und auch dem Trainer.
    habe eine neue Herausforderung gesucht und den Verein gewechselt, Frust in Motivation umgewandelt.


    mit 24 Jahren wurde ich dann Spielertrainer, (geht aber nur, wenn du klassentiefer anfängst, als du selbst spielen kannst, musst
    nämlich besser sein, als die Anderen), weil ich ich glaubte erkannt zu haben, was so alles falsch gemacht wird, und ich es besser machen wollte.


    Gleiches trifft ja auch für viele Trainer zu, die neu im KIFU-Bereich einsteigen.


    Und da erkannte ich nun, dass es Grenzen gibt, in dem Machbar ist, zu dem was Wünschenswert wäre und meinen
    Vorstellungen entspräche.


    Seitdem, und ist auch heute noch so, akzeptiere ich gewisse Dinge als Gegeben beim Fussball, auch wenn sie mir nicht gefallen.,
    und versuchte damit umzugehen.


    Besonders in meiner letzten fussballerischen Tätigkeit als KIFU-Trainer kam mir das sehr zu gute und auch zufreidenstellender.


    coke, habe das jetzt mal so ausführlich beschrieben, um deine Überlegungen mal in eine andere Richtung zu bringen, und dir
    Entscheidungen auf eine breitere Basis zu stellen.

  • ...Vereinswechsel...?


    Leider verschafft das einem im Normalfall nur einen kurzen Motivationsschub, da die anderen Trainer in den unteren Klassen im Normalfall nicht besser sind. Darüber reicht mein Können nicht aus. Zudem bin ich zeitlich zu sehr eingeschränkt.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

    Einmal editiert, zuletzt von Thomekz ()

  • da die anderen Trainer in den unteren Klassen im Normalfall nicht besser sind.

    trifft sehr häufig zu, richtig erkannt.



    nun schreibst du aber:


    Darüber reicht mein Können nicht aus,
    und

    Zudem bin ich zeitlich zu sehr eingeschränkt.

    nun stellt sich dann aber für mich die Frage, unabhängig von dir, sondern generell gesehen:


    passen da Spieler und Trainer nicht doch leistungsmässig zusammen?


    Kann man als Spieler mehr von einem Trainer erwarten, als man als Spieler selbst zu bringen vermag?
    umgekehrt auch oft zu sehen: Kann man von einem Spieler mehr verlangen, als man selbst als Trainer leisten kann?


    Ich hätte z.B. gerne mit besseren Fussballern zusammengespielt, nur mein Können reichte dazu nicht.
    als Aktiventrainer habe ich erkannt, dass ich meine Vorstellungen nicht umsetzen konnte.
    Bei den Vereinen, mit entsprechendem Spielermaterial , entsprach ich nicht deren Vorstellungen vom Trainer.


    Wünsche und Realität sind zweierlei Dinge


    Findet nicht zusammen, was zusammen gehört?


    Bleibt das Argument der zu hohen Bezahlung für schwächere Trainer. Das trifft zu, und sehe ich auch so.


    Nur da greift halt Angebot und Nachfrage. für 500 Euro kriegst du keinen Klopp, und für 200 Euro in der Regel überhaupt keinen Trainer.

  • Der Thread unterstreicht meine Überzeugung, dass auch im Breiten- und Dorffussball die Spieler auch Erwartungen und Ansprüche an ein taktisches Training haben. Ich hatte schon länger überlegt, zu dem Thema einen eigenen Thread zu eröffnen.

    Dort wurde noch nie etwas von Übungsform, Spielform oder ähnlichem gehört. Taktik wurde eh noch nie gemacht,

    Der denkende intelligente Fußballer erkennt das irgendwann und genau ab hier, exakt ab diesem Moment...bist DU Trainer der sich nicht weiterbildet um die einfachsten leicht verständlichsten taktischen Dinge trainingstechnisch einzubauen und den Spielern auch zu erklären......ENTLARVT.

    dass mein Trainer es nicht tut und somit jede Woche die gleichen Sprüche über Einsatz und ?Kämpfen? raushaut, ohne wirklich die vielzähligen möglichen technischen und taktischen Möglichkeiten zu behandeln.

    vom taktischen Training fehlt jede Spur....


    Demgegenüber steht nämlich die z.B. von TW-Trainer - an dieser Stelle vielleicht etwas überspitzt dargestellte - vertretene These: "alles Mumpitz, wenn die nicht mal den Ball richtig treffen" (was für einen Leistungsfußballer vielleicht schon für alle Kicker von Verbands- oder Landesliga abwärts gilt)

    Meist ist es nicht sehr viel, weshalb es sich durchaus lohnt, mit dem Wichtigsten zu beginnen. Das ist bei einer Mannschaft im unteren Ligabereich vermutlich das Üben von elementaren fussballerischen Fähigkeiten im Technikbereich sowie ein wenig Wissen über individual-taktisches Verhalten.

    (das Zitat stammt aus diesem Thread www.trainertalk.de/fussballtra…iv-und-offensiv-verhalten )


    Natürlich wirkt es befremdlich, wenn der Trainer einer untersten Kreisklasse so tut, als trainiere er mit seiner Mannschaft alle Formen des Pressings und Gegenpressings, Lenkung des Gegners nach außen oder ins Zentrum, und abkippender Sechser und falscher Neuner sind beim ihm vollwertig mit allen taktischen Finessen besetzte Positionen.


    Aber auch da gibt es offensichtlich Spieler, die neugierig sind, mehr über das Spiel zu lernen als Fußstellung beim Passspiel und saubere Ballan- und -mitnahme.


    Darf ich dann nicht als Breitensporttrainer in der Lage sein zu erkennen, wie z.B. eine im klassischen 4:4:2 spielende A-Jugend mit Bezirksliga-Ambitionen von einem 4:2:3:1 spielenden Gegner geradezu bilderbuchmäßig durch Mittelfeldüberzahl über weite Strecken komplett aus dem Spiel genommen wird. Und wären dann entsprechende Gegenmaßnahmen bereits Theoretikergeschwätz im Sinne von "Bring den erst mal die richtige Technik bei?"

  • Micha


    die Frage ist doch wohl nicht, ob ich taktische Massnahmen anspreche und auch trainiere, auch in den untersten Klassen,
    sondern in welchem Masse.


    und da gibt es vielerorts unterschiedliche Vorstellungen von Trainern, aber auch von Spielern, was notwendig, machbar und auch
    von den Voraussetzungen möglich ist.


    Und wenn eine gewisse grundtechnische Vorraussetzung nicht gegeben ist, brauch ich gewisse Dinge gar nicht erst anzuregen.


    Ein guter Trainer sollte erkennen, wieweit er mit taktischen Vorstellungen dem Vermögen seiner Spieler entspricht.


    Das scheint mir jedoch allzuoft nicht der Fall zu sein.

  • @ guenter
    Danke für deine ausführliche Analyse, und ja du hast Recht- ich brauche eine Pause vom aktiven Fußball spielen.

    stehen dein eigener Anspruch realistisch zu gegebenen allgemeinen Bedingungen.?




    steht dein Anspruch in der richtigen Realität zu deinen eigenen Voraussetzungen?

    Beides gute Fragen zur Selbstreflektion...
    Mein Anspruch zu den Bedingungen ist insofern realistisch, dass ich sobald ich einen Trainer mit einer Idee/Philosophie vor mir hätte, die Klappe halten würde. Ist eine Linie erkennbar, würde ich mich zunächst dem "unterwerfen" ,auch wenn ich vieles anders machen würde.
    Beispielsweise bin ich ein Fan der Raute,dem nach innen Leiten in 4er Kette und Raute(durch die Sturmspitzen) - recht exotisch,aber im Seniorenbereich halte ih es für das richtige.Aber als Spieler würde ich auch ein nach außen leiten aktzeptieren.
    Natürlich weiß ich nicht,wie es ist unter einem Trainer mit einer klaren Linie zu trainieren-so könnte ich es mir aber vorstellen. Mag gut sein,dass es anders wäre.
    Mein Anspruch in Reflektion zu meinen Vorraussetzungen, ist ehrlich gesagt, unrealistisch. Als guter Trainer würde ich mich auch nicht im Kreisliga Herren Bereich herumtreiben. Weiter komme ich auch nicht- Verbandsliga wäre als Reservist die Grenze.


    Und ja ,Guenter du hast recht- es gibt leider Grenzen, das sind z.B. im KIFU die Eltern, oder im Seniorenbereich das Team oder der Trainer.
    Im Kinderbereich konnte ich dies bereits aktzeptieren bzw. tollerieren. Im Seniorenbereich noch nicht, vielleicht gibt sich das mit der Zeit.


    Danke Guenter :)


    Micha,
    ja diesen Anspruch gibt es und das nicht nur bei mir,die paralell Trainer sind.
    Allerdings beinhaltet Taktik die Individual,Gruppen und Mannschaftstaktik.
    Wovon ein jeder (Nichttrainer) träumt ist allerdings die Mannschaftstaktik, zunächst müssen aber die Individual und Gruppentaktik erlernt werden.
    Defakto müsste man,aufgrund der häufig schlechten Ausbildung bei den Basics anfangen... Das ist aber nur schwer machbar, da dies nicht immer Erfolg mit sich bringt und einige Zeit in Anspruch nimmt (da man ja nicht immer 100 % des Teams vorhanden hat)
    Davon wovon geträumt wird ist nur machbar wenn eine gute Ausbildung in den Jugendjahren vorhanden war.


    Und dazu zurück zu guenter : Ich habe es eben selber beschrieben, meine Ansprüche in Relation zum eigegen Können sind unrealistisch-allerdings hätte ich Lust auf einen Coach der es schafft mir und dem jeweiligen Team über lange Sicht hin, die Taktik(s.o.) beizubringen

  • Ich werde später vielleicht nochmal auf ein paar Dinge ausführlicher eingehen, aber zunächst einmal kurze Statements.


    Würde das Training und auch sonstige sportliche Einstellung mit der der Spieler zusammenpassen, gäbe es nicht bestimmte Anforderungen und Erwartungen an den Trainer.
    Jeder Spieler hat das Recht darauf, dass sich jeder Trainer so sehr bemüht, dass er gewisse Erwartungen erfüllen kann. Dies schließt vor allem seine eigenen Erwartungen mit ein, nämlich interessantes Training anzubieten. Dies setzt meiner Meinung nach voraus, dass er sich zu bestimmten Dingen Gedanken macht und im Endeffekt erkennen müsste, dass das Training mehr bieten kann als ein 5 gegen 2, Ballbesitzspiel und den gleichen 2 bis 3 Spielformen...


    Andere Spieler stört dies nicht, aber die sind in ihrem Denken eben genau so eingeschränkt wie der Trainer, der das alles eben für toll hält...ICH interessiere mich dafür, versuche so viele Informationen wie möglich zu erhalten und erkenne dann, dass das alles größerer Mist ist, was mein Trainer macht und erzählt.



    Zu den taktischen Ansprüchen an ein Training:
    Klar ist, je tiefer die Mannschaft spielt, desto größer sind die defizite und desto weniger detailiert werden taktische Feinheiten behandelt werden können. Aber die Grundprinzipien von Individualtaktik und Gruppentaktik sollten und können in verschiedensten Spielformen immer wieder trainiert und angesprochen werden. Auch offensive gruppentaktische Dinge wie z.B. das Hinterlaufen o.ä....
    Sind wir doch mal ehrlich: Wie oft wird das Zweikampfverhalten auf Einsatz und Willen reduziert!? Verlierst man einen Zweikampf, hört man: "Das ist zu einfach"; "Geh da richtig hin" oder sonst etwas...alles gut...aber wer erklärt, was wirklich schief gelaufen ist und wo der wirkliche Fehler (im defensiven 1-gegen-1) lag!?

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Ich musste mich zwischen dem einen und dem anderen entscheiden, weil sich die Trainingszeiten überschnitten hatten. Ich hab mich für das Trainieren der kleinen Jungs entschieden, weil ich da auch mehr Perspektive für mich selbst gesehen hab.
    Klar hätte ich den Verein wechseln können, aber ich habe mich zu dem Zeitpunkt mehr auf meine Bezirksliga Mannschaft konzentriert und habe mittlerweile völlig aufgehört aktiv zu spielen, kick ab und zu nur bei meinen Jungs mit :D