Züchten für den höherklassigen Fußball?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Wir haben im Verein durchaus auch Anhänger der Strafregelung. Das hängt wohl von der persönlichen Erfahrung ab. Eine Vorgabe gibt es da nicht. Es ist einfach "unsere" (unser Trainerteam der U15) persönliche Überzeugung. Und bislang brauchten wir auch noch keinen Jugendlichen "überreden".


    Wir haben aber auch ein gutes Verhältnis, untereinander, mit den Spielern und den Eltern. Und die Spieler sind auch alle motiviert.


    Ich kann aber auch Trainer verstehen, die ein gutes Training anbieten, vielleicht (zu) knapp geplant haben und dann mit einzelnen Spielern Probleme bekommen und sich fragen, was sie jetzt zur Rettung des Spielbetriebes tun können. Ich bin aber überzeugt, dass durch Druck keiner der Problemspieler anders wird. Wenn die Spieler/Trainermischung nicht passt, ist's schwierig.

  • Ich möchte auch nur die Abmeldung haben. Keine Begründung dafür.


    Was meint ihr mit Strafregelungen ? Wie sehen die bei Euch aus ?

  • Ich möchte auch nur die Abmeldung haben. Keine Begründung dafür.


    Was meint ihr mit Strafregelungen ? Wie sehen die bei Euch aus ?

    Ich möchte auch nur die Abmeldung haben. Keine Begründung dafür.


    Was meint ihr mit Strafregelungen ? Wie sehen die bei Euch aus ?

    Ich möchte auch nur die Abmeldung haben. Keine Begründung dafür.


    Was meint ihr mit Strafregelungen ? Wie sehen die bei Euch aus ?


    ich verstehs einfach nicht. wieso muss man in Bezug auf gewisse Rahmenbedingungen (Abmeldung, Regelmässigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit) von Strafregelungen überhaupt sprechen?


    Um das zu erreichen brauche ich doch keine Strafen auszusprechen.



    wozu das führt, wenn diese Rahmenbedinungen nicht schom KIFU eingeführt werden, kann man bei meinem Thema:Kaderzusammenführunge eutlich verfolgen


    den KIFU-Trainer der zuverlässigen Truppe, den ich sehr gut kenne, hatte dich gleiche Einsstellung und vergleichbare Vorgehensweise wie ich. das Positive seiner Tätigkeit wird jetzt deutlich sichtbar.


    mit Strafen handeln ist für mich ein Zeichen der Schwäche des Trainers.

  • Günter und karl


    Ich war in Eile, weshalb ich erst jetzt meine Begründung nachliefern möchte.


    In der Antwort darauf, ob die Anarchie ausbricht, wenn der Trainer die Frage einer Abmeldung in die Verantwortung der Spieler bzw. deren Eltern überträgt, findet man bei Karl eine Aneinanderreihung von "ich" ...und ... "mir", wodurch deutlich wird, dass sonst unkontrollierbare Mechanismen drohen könnten, wenn man die Spieler hier nicht ausreichend in die Pflicht nimmt. Dies hatte ich mit "NEIN" beantwortet, weil meine Erfahrungen dazu anders lauten.


    Wie ich bereits sagte, habe ich fast immer nur mit Teams zu tun gehabt, in der die Spieler eine hohe Eigenmotivation besaßen, weshalb mir manches hier fremd vorkommt. Ich weiß aber nicht, ob sich das auf alle Mannschaften übertragen läßt? Allerdings geht es immer um Menschen, weshalb man durchaus auf den Gedanken kommen könnte, das es gleichartiges Verhalten geben könnte.


    Meine Erfahrungen damit, dass ich es den Spielern bzw. Eltern eine Abmeldung selbst überlasse ist die, das meist trotzdem eine telefonische Abmeldung erfolgte. Dies sicherlich aus dem Grund, dass bei ihnen der Fussball eine so hohe Priorität hatte, sodas es ihr eigenen Wunsch war, mir dies dies auch telefonisch wissen zu lassen.


    Für "faule Ausreden" ist mir meine Zeit jedoch zu kostbar, weshalb ich erst gar nicht in die Verlegenheit gelangen möchte, einen Widerspruch in einer späteren Aussage übers Fehlen zu finden. Dann ist es mir lieber, man meldet sich nicht ab und dokumentiert dadurch, dass man für diesen Zeitraum, aus welchen Gründen auch immer keine Lust auf Fussball hatte. Warum soll ich diesen Leute durch Teilnahmezwang die Chance geben, mich und ihre Mannschaftskameraden beim Training zu stören, nur weil sie selbst gerade keine Lust haben? Soll der doch dann besser mit seinen neuen Freunden Schwimmen oder ins Kino gehen und wiederkommen, wenn für ihn Fussball wieder wichtiger geworden ist.


    Es kam auch mehrfaches Fehlen mit und ohne Abmeldung vor. Häufig folgte darauf eine Abmeldung zum Saisonende. Ich kann als Fussballtrainer nicht alle Erwartungen erfüllen und muß es akzeptieren, wenn jemand den Wunsch nach einer Veränderung verspürt. Manchmal gab es auch ein "Comeback", weil die Phase, in der man keine Lust auf Fussball hatte, vorüber war.


    Schließlich kommt zum Wunsch der Anwesenheit auch der der Pünktlichkeit hinzu! Wer nicht zu spät kommen darf, der beeilt sich besonders, wenn es mal spät wird. Kinder, die es besonders eilig haben, vernachlässigen die Umsicht im Verkehr. Jeder Unfall ist zu viel, erst recht wenn er auf dem Weg zum Hobby passiert und wenn eine unglückliche Bedingung eine zusätzliche Gefahr bedeutet. Denn Kinder können ihr Handeln noch nicht umfassend durchschauen.
    Präventiv dann der Trainer dahingehend wirken, wenn er seine Mannschaftsmitglieder darauf aufmerksam macht, dass es in solchen Fällen wichtiger ist, auf den Verkehr zu achten und lieber ein paar Minuten später einzutreffen.


    Kommen wir zur Planungssicherheit beim Training. Hier habe ich durchaus Verständnis für die Trainer-Neulinge, die sich darauf freuen, gute Übungen und Spielformen fürs nächste Training gefunden zu haben und dann kommen ein Teil der Spieler nicht! Ihnen fehlt noch die Erfahrung, das Training für die geringere Anzahl an Spielern anzupassen. Denn "Alte Trainerhasen" zaubern für jede Mannschaftsgröße ein Training aus dem Hut! Für sie ist die Trainingseinheit ein "roter Faden", von dem sie bei Bedarf abweichen.


    Erfahrung ist sicher durch nichts zu ersetzen, aber meistens macht man nichts verkehrt, wenn man unerfahrene Trainer darauf aufmerksam macht. Aber mal Hand aufs Herz, wer kann sich an derlei Hinweise durch den Jugendleiter erinnern? Nein, das würde ja vielleicht auf die Euphoriebremse drücken. Ein wenig mehr Realitätssinn wäre angemessen oder?


    Wenn ein Trainer nicht mehr sagt, ich habe gewonnen, unentschieden oder verloren, sondern "wir" haben gespielt, dann ist bereits ein großes Verständnis dafür vorhanden, dass es besser ist, auf Basis von Freiwilligkeit die Dinge gemeinsam zu regeln, statt den "Patriachen" zu spielen und für das Ziel der Meisterschaft auf einen partnerschaftlichen Umgang zu verzichten!


    Es ist fast immer besser gemeinsame Ziele zu haben. Denn je mehr sich die Ziele von Trainer und Mannschaft unterscheiden, je weniger Freiwilligkeit bleibt und je länger wird das Regelwerk!

  • Wie ich bereits sagte, habe ich fast immer nur mit Teams zu tun gehabt, in der die Spieler eine hohe Eigenmotivation besaßen, weshalb mir manches hier fremd vorkommt. Ich weiß aber nicht, ob sich das auf alle Mannschaften übertragen läßt?


    Und somit gehen wir bei dieser Diskuusion von unterschiedlichen Bedingungen aus.


    in Dorfmannschaften auf der unteren Ebene sieht es anders aus, wie du es kennst. die Eigenmotivation der Spieler, so wie du sie kennst, ist da einfach nicht überall gegeben, insbesonders bei den Eltern nicht, auf die du aber im KIFU angewiesen bist.


    Verhalten, so wie du es kennst, muss ich da zuerst rüberbringen, um auf die gleiche Basis zu kommen, wie du es bei deinen Mannschaften vorfindest. praktisch eine Erziehungsaufgabe, wie man sich beim Mannschaftssport verhalten sollte.


    Dorftrainer müssen gewisse Kinder zuerst mal in die Richtung bringen, dass sie in Mannschaften wie du sie kennst überhaupt klarkommen. Mit Verhalten wie sie es nämlich teilweise zeigen, kommen sie erst gar nicht in solche Mannschaften.


    Hast du schon mal einen Spieler gehabt, der nicht abgemeldet nicht zum Spiel kam, weil er halt an dem Tag mit seinen Eltern Einkaufen ging. ein Kind regelmässig 15 Minuten zu spät zum Training kam, weil die Mutter ihre geliebte Fernsehserie bis
    Ende schauen musste


    Stimme dir zu, faule Ausreden mag ich auch nicht, deshalb war mir die Abmeldung wichtig, Begründungen unwichtig, wollte ich gar nicht hören. Ausnahme: öfteres Abmelden durch die Eltern, weil das Kind keine Lust hätte. Da bohrte ich nach, wollte die Gründe für die Unlust wissen, kann ja durchaus Gründe geben, die ich abstellen konnte.


    es gibt wichtige Gründe fürs Abmelden, auf die ich aber an anderer Stelle noch eingehe.


    im KIFu beim Dorfverein musst du, nicht Allen, aber Einigen, zuallerst mit den Erfordernissen beim Mannschaftssport damit bekanntmachen, was bei dir bereits gegeben ist.

  • TW-Trainer:


    Ich kenne beide Seiten der Medaille.


    Das was bei Dir gegeben ist, z.b Eigenmotivation der kinder, Einsicht und mitarbeit der eltern hast du in vielen vereinen im breitensport nicht durchgehend in der form, wie Du es kennst. egal was da der trainer anstellt. Trotzdem brauchst du auch die kinder, die nicht so den Bock haben oder deren Eltern nicht so motiviert sind, damit die anderen kinder wenigstens trainieren und spielen können. Um das gebilde am Laufen zu halten, musst du erst erziehen, was bei Dir schon gegeben ist.

  • Karl


    Das ist wohl auch der Grund, warum ich sehr viel Respekt vor der Arbeit der Dorftrainer habe. Sie sind weitaus mehr die Kümmerer als die sportlichen Leistungsverantwortlichen. Für mich wäre das wohl nichts!


    Aber man kann sich doch trotzdem normal verhalten oder? Mit Diplomatie und etwas Fingerspitzengefühl erreicht man sein Ziel doch auf, als wenn jemand mit der Faust in der Tasche einen ellenlangen Strafkatalog über sich ergehen lassen muß.


    Günter
    Auch eine hohes Maß an Eigenmotivation will stetig gepflegt und immer wieder neu gewonnen werden. Die Grauzone zwischen Breiten- und Leistungssport ist groß, weil wir es überall mit Menschen zu tun haben, die meist nur der Fussball und sonst wenig vereint. Deshalb bin ich mir nicht so sicher, ob man`s so deutlich voneinander trennen darf.

  • Auch eine hohes Maß an Eigenmotivation will stetig gepflegt und immer wieder neu gewonnen werden.


    das ist mir durchaus bewusst. basiert dann aber auf anderen Grundlagen und auf einem anderen Niveau.


    womit ich nicht sagen will, dass es bei dir einfacher , aber anders, zu handhaben ist.

  • Zitat TW-Trainer:

    Zitat

    Aber man kann sich doch trotzdem normal verhalten oder? Mit Diplomatie und etwas Fingerspitzengefühl erreicht man sein Ziel doch auf, als wenn jemand mit der Faust in der Tasche einen ellenlangen Strafkatalog über sich ergehen lassen muß.

    Das sehe ich auch so. man muss sich natürlich auch darüber unterhalten, was überhaupt Strafen sind bzw. als solche gedacht sind. ich sehe es zum beispiel als sorgfaltspflicht, wenn ich ein Kind, welches, weil erkrankt, nicht trainiert hat, am Wochenende auch nicht spielen lasse. soll es sich auskurieren und in der neuen Woche wieder ins Training kommen.
    Bestrafe ich ein Kind, welches lieber ins Schwimmbad geht oder keine lust zum Training hat wirklich, wenn es am Wochenende nicht spielt oder dürfte das dann für das Kind eh nebensächlich sein, weil das hobby Fußball bei ihm grundsätzlich nicht den hohen Wert genießt ? Ein Kind, welches in der Woche nicht trainieren kann, weil es mit Schulaufgaben nicht nachkommt, darf man doch am wochenende auch gern mal in ruhe lassen. Vielleicht kann es die Zeit nutzen und hat dann dadurch in der neuen Woche wieder mehr Freiräume.


    Mal ein Beispiel: wäre es in Ordnung, wenn ein Kind, welches in der woche für das training auf das schwimmbad verzichtet oder seine geburtstagsfeier verschiebt, dessen eltern ständig fahrdienst leisten am Wochenende die gleiche spielzeit zu geben, wie dem kind, welches nicht zum training war, sondern im bad, dessen eltern nie fahren oder sogar, wie nicht nur einmal erlebt, weniger Spielzeit, weil zufällig das zweite kind talentierter und der "Star" der Mannschaft ist. ich denke, dass es hier auch ein wenig um Gerechtigkeit geht, denn auch die Kinder haben dafür eine Nase und lernen.


  • 1. Ich glaube, dass viele (nicht alle) "Erfolgstrainer" da draussen eine narzisstische Grundveranlagung haben!


    D.h. sie stellen sich gern in den Fordergrund, lassen sich gern dabei beobachten, genießen den Schulterklopfer und versuchen so, ihr vielleicht sonst im Leben nicht so erfolgreiches Dasein so zu erlangen. Das macht kaum einer bewußt, sondern versteckt. Letzteres passt gut zu dem Teil dieser Personen, die sich nie oder nur selten hinterfragen und nicht dazu in der Lage sind, selbstkritisch zu sein oder überhaupt Kritik zu ertragen. Dieser Satz schließt den Kreis zurück zur Begrifflickeit "Narzissmus".


    Ich nehme mich hierbei nicht aus!


    2. Bin ich der ausreichend festen Überzeugung, dass "Trainer" rein fußballerisch kaum schult und der Anteil an einer Entwicklung eines Kindes rein fußballerisch längst nicht so hoch ist, wie es die Allgemeinheit so meint oder einschätzt. Vom Minikicker bis zum A Jugendlichen....entwickelt sich der einzelne Mensch von ganz allein. Einzig die Leistungsfähigkeit und die für den Fußball notwendige Kondition beeinfluße ich und....in Sachen Motivation und soziale Entwicklung hat "Trainer" seinen Anteil....so vermute ich es stark. Eine sozialkompetente nette Art des Trainerteams, interessante Trainings mit Spannung erzeugt meiner Meinung Interesse und Neugier beim Spieler und allein das plus das was er von Gott gegeben mitbekommt ergibt das fußballerische Ergebnis. Intelligenz ohne Unterdrückung zu erzeugen....hohe Spielanteile, Trainings ans Spiel angelehnt...an den Straßenfußball angelehnt...erzeugt die spielerische Erfahrung die durch kein andersartiges Training zu ersetzen wäre...so meine heutige Ansicht. Hieraus entwickel ich meine Trainerphilosophie! Alles andere Denken hat für mich einen hauch von Arroganz und passt auch ein Stück zum Narzissten. Harte ansage, ...ich sehe es aber exakt so. DAS ist die Essenz aus meiner Erfahrung bis Dato. Hierzu habe ich auch schon Threads eröffnet (Narzissmusthread und Anteil des Trainers usw.). Ein Trainer im Jugendbereich ist -aus meiner Sicht- für das Fundament zuständig. Er sollte schaffen, ein Fundament für die maximal mögliche Entwicklung zu bieten, statt sie durch Fehler hierbei kleiner zu halten. Er sollte -auch im Minibereich- bestenfalls vom Endziel wissen und im Training altersgerechte Spielsituation schaffen, damit Spieler Erfahrung tanken und überhaupt entwickeln können. Er kann/sollte hier - altersgerechte Tipps zum geben und an zu schaffende Spielsituationen im Training anlehnen, damit Spieler sein auch ohne Trainer vorhandenes Potenzial abrufen kann.


    3. Theoretisch taktisches Wissen bei älteren (im Prinzip schon im Rahmen der Individual.- und Gruppentaktik im jüngeren Alter) Spielern...sollte -zum dazu passenden praktischen Training in Form von vielen Spielformen) in der Theorie weitergeben, damit Spieler auch weiss, was das Ziel ist (Spiel im Raum), statt hier ...selbst noch in der A Jugend wichtige Trainings abzuliefern, die man so meist schon in der F machte. Ich meine damit, dass mir auffiel, dass ich im Augenblick keinen einzigen Trainer kenne, der den Spielern zu Saisonbeginn z.B. einer A Jugend mal erklärt, was das Spiel im Raum bedeutet...wie es abläuft...wie er es versteht. Da kommen Spieler einer A Jugend in die Herren und wissen davon nichts und erklären, dass kein Trainer im Vorfeld darüber sprach. DAS ist vollkommen scheisse und belegt, dass Trainer teilweise unsicher sind, keine Ahnung haben...es nicht an den Mann bringen,...vermutlich Angst haben scheisse zu erzählen. Da wird mit Viererketten gespielt und nie erklärt wie es abläuft...wie die 6`ser einspielen...das Team einspielt beim verteidigen usw....


    Diese Gespräche mit Spielern führte ich bis zur Landesliga und das kann doch wohl nicht wahrsein.


    Daran mache ich aus meiner Sicht und meiner Einstellung fest, dass dort wo viel mehr möglich wäre und was auch absolute Traineraufgabe wäre...viel weniger stattfindet, als man und viele meinen und da liegt erhebliches Potenzial brach und andersherum gesellt sich dann dort wo längst nicht so viel möglich ist, wie die Allgemeinheit meint das vom Trainer eher Unbeeinflußbare hinzu. Das ist ein fieser Cocktail den man jährlich trinkt. Schön daran ist, dass es vielen nicht klar ist und so leidet dann ja auch keiner :thumbup: .

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre


    Prima Beitrag finde ich. Auch deine Kritik ist sicherlich berechtigt. Sich dessen bewußt zu werden gelingt jedoch m.E. nur dann, wenn man zunächst einmal den nötigen Abstand zum Traineralltag gewinnt und sich einer Selbstkritik stellt.


    Sonst läuft man Gefahr, sich eine kleine heile Welt zu basteln, bei der alles so reingepackt wird, dass man gar nicht Gefahr läuft, ein schlechtes Gewissen zu bekommen.


    Ich denke, man sollte sich deinen Beitrag dazu ruhig 2 - 3 mal durchlesen und wirken lassen, denn der denkende Mensch ändert bekanntlich seine Meinung, wenn man ihm die freie Entscheidung dazu gibt!

  • Danke für das Lob...aus Deinem Mund für mich respektvoll gefühlt ein Geschenk! Ich habe
    jedes Wort ehrlich und bewusst gewählt. Manchmal bis selten gelingt es einem, das was einen tief bewegt auch mal in Worte zu fassen. Ich freue mich, das es bewegt, zum Nachdenken anstösst und verstanden wurde....
    Gruß Andre

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre


    Das Kompliment ist verdient, denn einige Passagen sind besonders gelungen, weil sie einen Weg in eine andere Betrachtung "wahrgenommener Realitäten" ermöglichen.


    Da will ich mal gleich mit dem Einfluß des Trainers während der Jugendzeit beginnen. Für einen Wissenschaftler fördert regelmäßigem Schlaf die Konzentrationsfähigkeit von Kindern. Sie können es mit repräsentativen Untersuchungsreihen belegen. Dennoch gilt jede These nur solange, wie sie nicht ganz oder in Teilen widerlegt wurde.


    Was ist jedoch mit Themenfeldern, in denen ein Beweis oder Gegenbeweis schwierig ist, weil es darüber keine gesicherten Erkenntnisse gibt? Da ist, wie du es formulierst, Skepsis angebracht. Denn, wer vorgibt, durch seine Methoden Menschen besser zu machen, kann dies aus narzistischen Motiven heraus wollen. Drohungen und die Erzeugung von Angst sollen dazu beitragen, jedes Individuum "auf Kurs" zu bringen. Der Glaube soll hier Ersatz für gesicherte Erkenntnisse schaffen. (Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns! Unterschiedliche Meinungen stören den Vereinsfrieden!)


    Aber wozu das Ganze, wenn es doch längst erwiesen ist, dass das Individuum für sich selbst die Motive für seinen Wunsch nach Leistung liefert? Wir Trainer können lediglich einen bescheidenen Beitrag dazu leisten, sind allenfalls Trittbügelhalter, wenn es uns gelingt, das Kinder und Jugendlichen den Fussball das bißchen mehr, was wir darüber zu wissen glauben, so erläutern, dass sie es verstehen und selbständig eigene Schlüsse daraus ziehen. Es ist doch nichts anderes, als wenn wir ihnen Methoden an die Hand geben, wie sie selbst lernen können.


    In der Umschreibung von Hobby oder Passion liegt eine Gefahr. Denn zum einen fehlt es an konkreten Zielen und zum anderen auch an Wegen zum Ziel. Gerade in der Grauzone zwischen Hobby, Nebenberuf und Beruf liegt der kritische Bereich, in dem Motive und Wirkung verschwimmen.


    Du hast in deinem Beitrag genau auf diese Unsicherheiten aufmerksam gemacht! Die Erklärung: Trainer die Erfolg haben wollen, sind dabei zunächst einmal egoistisch, stellt hier einen Ansatz zur Diskussion. Denn sollte nicht das Motiv gemeinsamer Aktivitäten einer Interessensgemeinschaft nicht die Neugierde und der gemeinsame Wunsch nach Perfektionierung sein? Wenn es derlei gemeinsame Interessen gibt, warum braucht es dann einen (Trainer), der die Peitsche schwingt? Muß nicht auch die Rolle des Trainers überdacht werden?


    Vielleicht ist es deshalb besonders schwierig, sich sachliche mit diesem Themengebiet zu befassen, weil durch die kulturelle und soziale Prägung immer wieder Grenzen auftreten, die nur durch die Infragestellung inclusive einer Selbstkrititk den Weg zu weiteren Möglichkeiten bahnen? Andes formuliert: nur wer seine Vorurteile über Bord wirft, dem können neue Welten erschlossen werden. Wer wie ein Hamster tagtäglich seine Runden dreht, der wird täglich Spaß an der Bewegung haben, aber verstehen wird er seine Wünsche nicht!


    Was wollen wir also?

  • lüber das Thema könnte man ein ganzes Buch schreiben.


    ich versuchs mal ganz kurz und ganz einfach ausgedrückt.


    der sogenannte reine Ausbildungsgedanke im KIFU wird zu hoch angesetzt, wird dort auch von den Allermeisten gar nicht eingefordert.
    jedoch wird dort die Basis gelegt:stoppen, passen, schiessen.


    aufgrund dieser Basis erst, hat ein Spieler erst die Möglichkeit für seine Entwicklung selbst entscheidend beizutragen.
    diese persönliche Entwicklung bewichte ich auch eindeutig höher als die des Trainers.


    beim Dorfverein in den untersten Klassen ist die hohe Ausbildung weder dauerhaft erforderlich noch wird sie dort gefordert.
    da geht es vorrangig um Fussballspielen.



    dort wo der Ausbildungsgedanke greifen müsste, bei den mittleren Leistungsvereine steht der Ausbildungsgedanke bei fast Allen
    eindeutig hinter der Wertung der Spielklasse und Tabellenplatz.



    den wirklichen Ausbildungsgedanken sehe ich bei den zertifizierten NLZ. dort geht es nämlich um zukünftiges Kapital.
    dort ergibt nämlich eine vernünftige Ausbildung einen finanziellen Wert.



    die Beobachtung von Andre bezüglich der A-Jugend, kenne ich schon länger, jedoch nicht nur bei der A-Jugend, sondern
    teilweise schon ab der C-Jugend sichtbar.


    im KIfu ist ja vorrangig den Kindern etwas fussballerisches beizubringen, wer will kann das auch als ausbilden bezeichnen.


    dies endet jedoch meist im oberen Jugendbereich. dort sind die Trainer meist Trainer, verhalten sich allzuoft wie
    bei einer Aktivenmannschaft, der Eindruck, dass sie glauben bereits mit fertigen Spielern zu tun zu haben, ist bei mir stark
    ausgeprägt.


    trotzdem darf man nicht ausser Acht lassen, dass sich die Jungs dort im Training weiterentwickeln, aber weniger
    weil sie vom Trainer weitergebildet werden, sondern weil hier die von Andre angesprochen persönliche Entweicklung greift.
    Ich registriere auch, dass die Qualität des Trainings durchaus eine nicht unweichtige Bedeutung hat.


    aber von Ausbildung zu reden, finde ich doch sehr vermessen.


    natürlich sprechen auch dort alle von Ausbildung, aber die Wirklichkeit sieht anders aus


    natürlich ist das nicht zu 100% allgemeingültig, aber die Ausnahmen muss man schon suchen.

  • Was wollen wir also?

    Das war die Anfangsfrage.


    Vereinbarung verschiedener Interessen bei einem Dorfverein ist sehr schwierig aber machbar.
    Als einer, der nie Profifußball gespielt hat, habe ich mich immer an die Zeit zurückgedacht bei meinen Handlungen, da ich sonst keine Anhaltspunkte gekannt habe. Organisierten/Systematisierten Fußball habe ich hierin der BRD kennengelernt und am Anfang hatte ich "Integrationeprobleme". Ich nahm es meistens sehr hobbymäßig mit einem klaren Ziel vor meinen Augen. Die Kinder sollen besser werden und das nicht nur fußballerisch.
    Da habe ich mir Bücher gekauft, oft Seminare besucht, SChulungen, und Trainertalk.de entdeckt, sogar mit einem Trainerschein angefangen, noch sogar den schriftlichen Teil bestanden, dann habe ich mich gefragt. Warum machst Du es eigentlich?
    Durch meine eigenen Fachtagungen habe ich auch andere Meinungen dazu gehört, natürlich auch hier bei trainertalk.de, und seitdem bin ich weniger ehrheizig geworden.
    Nicht jedes Kind will besser werden. Ich glaube nicht, dass es in der Natur der Menschen liegt, dass jeder Mensch -IMMER- besser werden will. Ich habe Kinder gehabt, die NUR, wirklich NUR mit den Freunden Zeit verbringen wollten und kicken.
    @TW Trainer : Sind diese Kidner ohne Ehrgeiz sogar vielleicht die Hamster, von denen Du sprichst?



    Ich finde es auch nicht richtig, dass Hobby kein konkretes Ziel haben muss/kann. Wenn ich Dich richtig verstehe:


    DEIN ZITAT:


    "In der Umschreibung von Hobby oder Passion liegt eine Gefahr. Denn zum
    einen fehlt es an konkreten Zielen und zum anderen auch an Wegen zum
    Ziel. Gerade in der Grauzone zwischen Hobby, Nebenberuf und Beruf liegt
    der kritische Bereich, in dem Motive und Wirkung verschwimmen."


    Ich habe mehrere andere Hobbies u.a.:


    Ich züchte Peperonis. Ich bin dann glücklich, wenn ich diese Pflanzen gieße, wachsen sehe und am Ende deren Schoten esse. Eigentlich habe ich ein sogar sehr konkretes Ziel. Der Weg zum Ziel ist auch eigentlich sehr einfach zu beschreiben.


    Einem Hobby muss nix fehlen, wenn Du es mit einem Beruf vergleichst. Das Entscheidende ist der Ernst der Lage, den Du ausmachst.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Ich glaube, dass viele (nicht alle) "Erfolgstrainer" da draussen eine narzisstische Grundveranlagung haben!


    D.h. sie stellen sich gern in den Fordergrund, lassen sich gern dabei beobachten, genießen den Schulterklopfer

    dass ist keine spezifische Eigenart der Trainer, sondern bei allen Ehrenamtlichen vom Kirchenvorstand bis zum Kommunalpolitker
    anzutreffen.


    "Trainer" rein fußballerisch kaum schult

    den Anspruch an Dorftrainer stelle ich auch gar nicht, für mich soll der junge Fussballer fussballerisch weiterentwickeln.


    Unter Schulung und Ausbildung (für mich zu hochtrabend)versteh ich etwas anderes, als das, was im KIFU oder Dorfveein erforderlich ist.


    der Anteil an einer Entwicklung eines Kindes rein fußballerisch längst nicht so hoch ist, wie es die Allgemeinheit so meint oder einschätzt.

    Zustimmung, er ist lediglich für die Basis verantwortlich


    Vom Minikicker bis zum A Jugendlichen....entwickelt sich der einzelne Mensch von ganz allein.

    Nein, Unterstützung und Führung sind da schon hilfreich


    . Ein Trainer im Jugendbereich ist -aus meiner Sicht- für das Fundament zuständig.

    absolute Zustimmung, sie auch oben


    ch meine damit, dass mir auffiel, dass ich im Augenblick keinen einzigen Trainer kenne, der den Spielern zu Saisonbeginn z.B. einer A Jugend mal erklärt,

    Normalfall, jedoch nicht nur bei der A. bereits teilweise ab C, habe ich den Eindruck, dass viele Trainer bereits so vorgehen,
    als ob sie fertige Spieler vor sich hätten.


    Daran mache ich aus meiner Sicht und meiner Einstellung fest, dass dort wo viel mehr möglich wäre und was auch absolute Traineraufgabe wäre...viel weniger stattfindet, als man und viele meinen

    Zustimmung, jedoch besteht nicht überall der Anspruch auf das Mögliche

  • ich lege mich mit einer klaren Aussage fest:


    Der Dorfverein und somit der Dorftrainer ist nicht für die Ausbildung zum Fussballer, oder dem Titel entsprechend zum Heranzüchten
    von Talenten zuständig.


    Ihre/seine Aufgabe besteht vorrangig darin, funktionale Mannschaften zu ermöglichen und dazu eine vernünftige fussballerische Basis zu schaffen, die auch jedem Einzelnen ermöglichen, entsprechende seiner Veranlagung dort mitzuwirken.



    Für mich (sollte eigendlich bei allen der Fall sein) gilt dann noch, dass ich denjenigen, die mehr wollen und vor allem auch dazu die erforderlichen Vorraussetzungen mitbringen zu unterstützen, dazu den Weg zu finden.

  • zitat guenter:

    Zitat

    Für mich (sollte eigendlich bei allen der Fall sein) gilt dann noch, dass ich denjenigen, die mehr wollen und vor allem auch dazu die erforderlichen Vorraussetzungen mitbringen zu unterstützen, dazu den Weg zu finden.

    Unter dieser Maßgabe passt auch dein Packet. Wird nur leider sehr oft nicht so praktiziert in den Vereinen. Da werden schnell Kinder und deren Eltern als Verräter abgestempelt, wenn sie mehr wollen, als ein wenig kicken und deshalb den Verein wechseln, sei es durch andere Kinder, deren Eltern oder Vereinsverantwortliche. Sei es aus Neid und Mißgunst oder weil man vielleicht glaubt, das vermeintliche Talent unbedingt halten zu müssen.


    Solange ein verein seine Grenzen und Möglichkeiten kennt und auch offen kommuniziert, ist das für mich in Ordnung.

  • bin ja im Großen und Ganzen deiner Meinung,
    folgenden Satz kann ich aber so nicht unterschreiben.

    der Dorftrainer ist nicht für die Ausbildung zum Fussballer, ....zuständig

    ...was ist dann bitte ein Spieler, der alle Ausbildungsstufen seines "Dorfvereins" durchlaufen hat, nie woanders war, und sagen wir mal nun 23 Jahre alt ist , und in der 1. Herrenmannschaft selbigen Vereins in der Kreisliga kickt? Ist das jetzt kein Fußballer ? Verwirrung..... :wacko:


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • bin ja im Großen und Ganzen deiner Meinung,
    folgenden Satz kann ich aber so nicht unterschreiben.

    ...was ist dann bitte ein Spieler, der alle Ausbildungsstufen seines "Dorfvereins" durchlaufen hat, nie woanders war, und sagen wir mal nun 23 Jahre alt ist , und in der 1. Herrenmannschaft selbigen Vereins in der Kreisliga kickt? Ist das jetzt kein Fußballer ? Verwirrung..... :wacko:


    die nennt man Handballer :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::D:D:D