Kaderbekanntmachung und die Folgen!

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  • Eigentlich wollte ich diesen Beitrag im Thema "Mannschaft wird eingeteilt" verfassen, aber das Geschehene ist doch zu verrückt, weshalb ich ein eigenes Thema eröffne.


    Letztes Jahr musste ich zum ersten Mal einen Kader benennen, nachdem ich in der vorletzten Saison die Mannschaft von meinem Vorgänger mehr oder weniger übernahm. Der Vorstand teilte mir mit, dass sie alle Jugendteams in höheren Klassen spielen sehen möchte und man sich große Hoffnungen macht, dass ich es schaffen kann.
    Ich habe also fleißig und regelmäßig Spiele der anderen Mannschaften geguckt und habe auch alle Mannschaften selber trainiert, um zu sehen, wer es schaffen kann.


    Ein Spieler schaffte es nicht und die Mutter war außer sich deshalb und machte bei einem Training von uns eine Szene und schrie mich an, was für ein schlechter Mensch ich wäre, weil ich ihren Jungen von seinen Freunden wegreißen würde und warum ich Spieler XY genommen habe, der wäre doch so schlecht etc. etc. Die anderen Eltern gaben mir Rückendeckung, aber viel wichtiger der Jugendvorstand zeigte ihr die gelbe Karte.


    Dieses Jahr dieselbe Prozedur: Ich sollte den bestmöglichen Kader zusammenstellen, damit wir den Abstieg verhindern und nächste Saison aufsteigen. Dafür habe ich die 10 Spieler, mit denen ich in der D-Jugend aufgestiegen bin, direkt in die C-Jugend mitgenommen und 5 Spieler aus der alten C-Jugend übernommen und 3 Spieler kamen aus anderen Vereinen.Den Kader habe ich extrem früh bekanntgegeben, da bei uns die Relegationsspiele beginnen und der Junge, mit dessen Mutter ich schon vorher solche Probleme hatte, hat es wieder nicht in den Kader geschafft.


    Und am Vatertag hatten wir unser Abschlussturnier bei uns am Platz. Mir wurde anschließend berichtet, dass die Mutter bereits den ganzen Tag um mich rumschwirrte, ich selber habe das aber nicht gemerkt. Nach unserem Spiel habe ich meinen Trainer von der 1. Mannschaft und Teamkollegen am Bierwagen gesehen und wollte die Jungs begrüßen. Stehe ca. 1 Meter vor dem Bierwagen und sehe so gerade noch aus dem Augenwinkel, dass die besagte Mutter zu dem Zeitpunkt auch am Bierwagen stand und mir ihre Cola ins Gesicht schütten will. Ich habe mich instinktiv wegdreht und einen Schritt zur Seite gemacht und wurde nur ein wenig am TShirt getroffen, während hinter mir eine Frau weniger Glück hatte und voll getroffen wurde. Die "Attentäterin" konnte daran gehindert werden, das Glas nach mir zu werfen, weil meine Freunde und der Freund von der Frau, die von der Cola voll getroffen wurde, sofort auf die Colawerferin gingen und die wegzogen, während sie mich anschrie, dass ich das Leben ihres Jungen zerstört hätte usw.
    Ich war geschockt und wurde erst einmal von meinem Trainer zur Seite genommen, der mich beruhigte und mir ein Trikot aus dem Koffer gab, damit ich nicht mit dem nassen TShirt rumlaufen muss. Um mich abzulenken haben wir ein wenig über die kommende Saison und über die Abschlussfahrt geredet.


    In der Zeit hat unser Jugendvorstand + Gesamtvorstand Fußball mit der Frau geredet und ihr ein Platzverbot erteilt und "nahegelegt" den Sohn abzumelden. Laut Erzählung zeigte sie sich uneinsichtig und warf mir stattdessen fehlende Kompetenzen vor.
    Anschließend sprach der Vorstand mit mir und versprach mir volle Rückendeckung und dass ich Größe bewiesen habe, als ich so ruhig blieb, nachdem ich mit Cola beworfen wurde, wobei ich sagen muss, dass ich nur so ruhig wirkte, weil ich anfangs total geschockt war und erst anfing alles zu verstehen, als ich mit meinem Trainer schon im Utensilienraum saß.


    Während des restlichen Turniers war das natürlich ein Thema und Trainerkollegen und Eltern kamen auf mich zu und fragten mich aus oder lobten mich für mein Verhalten. Habe mich nach dem Turnier erst einmal ins Wochenende verabschiedet und wollte gar nichts mit dem Thema zu tun haben. Natürlich wurde ich aber angerufen und während ich mir anfangs Gedanken machte vielleicht aufzuhören und mich fragte, warum ich mir sowas überhaupt antue.
    Teamkollegen schrieben, dass ich der Herzensbrecher älterer Damen im Verein bin. Für Außenstehende könnte das wirklich so rübergekommen sein.
    Meine Spieler schrieben, dass ich ein toller Trainer bin und heute morgen bin ich mit einem Ehrgeiz aufgestanden, dass ich Bäume ausreißen könnte.
    Heute haben wir unser erstes richtiges Training als neue Mannschaft und ich freu mich.


    Aber vorher wollte ich euch diese Geschichte mit euch teilen.

  • Ui, bei uns steht demnächst die Einteilung in Trainingsgruppen an - vielleicht sollte ich die nächsten Wochen lieber immer ein Ersatz-T-Shirt dabei haben...

  • Oder dafür sorgen, dass keine klebrigen Getränke angeboten werden :D


    Ne, im Ernst: Wenn ich Donnerstag oder am Wochenende die Geschichte niedergeschrieben hätte, würde sie wohl ganz anders klingen. Fast 1 Woche ist ja seitdem vergangen und ich sehe das jetzt mit etwas Abstand.

  • Heftig :rolleyes:


    aber irgendwie häufen sich die ausrastenden Eltern grad...einerseits ja schön dass sie sich für ihr Kind und sein Hobby interessieren, aber so reinsteigern ist auch absolut krank.


    Bei uns hat am Wochenende ein E-Jugend-Vater den Trainer seines Sohnes lautstark bedroht, weil Sohni nicht Kapitän war...


    Schön dass die alle keine anderen Probleme haben...

  • coach


    seh es positiv


    die ist jetzt weg vom Fenster.


    Jeder Trainer bekommt irgendwann sein Erlebnis, das er auch noch nach 20 Jahren am Stammtisch erzählen kann.


    du hast jetzt deines, und das ist ja wohl eine besonderes.


    lobenswert das Verhalten des Vorstandes, ist nicht überall und immer so..


    mit Abstand kannst du das gelassen sehen, aber wie mein Oppa schon sagte: et geft neischt, wat et net geft (es gibt nichts, was es nicht gibt.

  • Hi,
    danke für die superehrlich erzählte Erfahrung.


    Die Eltern stehen unter Druck, weil die Gefahr droht, dass ihre Kinder nix werden. Die Angst ist da.... ?(


    Ich kann mir gar nicht vorstellen, was für Nachrichten die Lehrer in unserem Land von den Eltern erhalten. Obwohl ich sagen muss, die Lehrer verdienen Geld dabei und sind etwas geschützter bei solchen Angelegenheiten, da sie ja noch die MACHT besitzen, über die Zukunft der Kinder mitzureden, sodass man es nicht übertreibt wie bei ehrenamtlichen Betreuern. Die Gewalt seitens der Eltern äußert sich dann anders, eher verbal aber auch lästiger.


    Viele sind hier selber Eltern, die sich selber fragen können, wie sie reagieren würden, wenn sie das Gefühl hätten, dass ihr Kind in der Schule benachteiligt wird, nach ihrer Meinung.


    Zum Thema:


    Es ist was Fürchterliches, wenn ein Mensch sich so aufführt. Da vergeht einem der Spaß. Aber du hast ja Rückendeckung aus allen Seiten, dass es sinnvoll ist, dass du engagiert weitermachst.
    So etwas traumatisiert einen.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Ich kann mir gar nicht vorstellen, was für Nachrichten die Lehrer in unserem Land von den Eltern erhalten. Obwohl ich sagen muss, die Lehrer verdienen Geld dabei und sind etwas geschützter bei solchen Angelegenheiten, da sie ja noch die MACHT besitzen, über die Zukunft der Kinder mitzureden, sodass man es nicht übertreibt wie bei ehrenamtlichen Betreuern. Die Gewalt seitens der Eltern äußert sich dann anders, eher verbal aber auch lästiger.

    bei uns hat der Druck einiger Eltern die Klassenlehrerin dazu gebracht, ganz schnell das Weite zu suchen, ob ich das nach nicht mal drei Monaten für so gut für die Kinder halte, lasse ich mal dahingestellt...
    Da wurde mit Kanonenkugeln auf Spatzen geschossen und eine Lehrerin, die gerade fertig mit dem Studium war, quasi abgeschossen, weil die Art und Weise, wie sie Wissen vermitteln wollte, bei einigen Eltern nicht ankam. Und anstatt ihr mal etwas Zeit zu lassen...


    Viele sind hier selber Eltern, die sich selber fragen können, wie sie reagieren würden, wenn sie das Gefühl hätten, dass ihr Kind in der Schule benachteiligt wird, nach ihrer Meinung.

    davon kenne ich genug, da werden Mitteilungshefte vollgeschrieben und Lehrer mit Telefonanrufen beinahe tyrannisiert, weil sie angeblich bei der Schuleerziehung der Kinder alles falsch machen. Über so was kann ich nur den Kopf schütteln. Ich rede auch mit den Lehrern, wenn ich etwas wissen möchte, aber übertreiben muss ich es dennoch nicht. Lehrer sein möchte ich nicht - sorry, da etwas off topic.
    Was die Betreuerarbeit betrifft, kann man mit den Eltern Glück haben oder aber nicht. Wir haben an Pfingsten ein Turnier ohne unseren Trainer, nur ich, mein Mann (der mich unterstützt) und der Vater eines anderen Jungen. Der Trainer hat die Eltern gebeten, unsere Entscheidungen dort zu akzeptieren und uns zu unterstützen. Ich bin mal gespannt, was da abgehen wird und ob man uns dann vielleicht auch mit Bechern bewirft oder beschimpft, weil wir keine Trainer sind...

  • Zitat von »uzunbacak«




    Ich kann mir gar nicht vorstellen, was für Nachrichten die Lehrer in unserem Land von den Eltern erhalten. Obwohl ich sagen muss, die Lehrer verdienen Geld dabei und sind etwas geschützter bei solchen Angelegenheiten, da sie ja noch die MACHT besitzen, über die Zukunft der Kinder mitzureden, sodass man es nicht übertreibt wie bei ehrenamtlichen Betreuern. Die Gewalt seitens der Eltern äußert sich dann anders, eher verbal aber auch lästiger.
    bei uns hat der Druck einiger Eltern die Klassenlehrerin dazu gebracht, ganz schnell das Weite zu suchen, ob ich das nach nicht mal drei Monaten für so gut für die Kinder halte, lasse ich mal dahingestellt...
    Da wurde mit Kanonenkugeln auf Spatzen geschossen und eine Lehrerin, die gerade fertig mit dem Studium war, quasi abgeschossen, weil die Art und Weise, wie sie Wissen vermitteln wollte, bei einigen Eltern nicht ankam. Und anstatt ihr mal etwas Zeit zu lassen...

    Hi,


    der schulische Erfolg gemischt mit Sozialkompetenzerziehung (die teilweise auch in der Schule stattfindet) bringt die Kinder weiter. Nur 1er auf dem Zeugnis verspricht kein erfolgreiches Leben.


    Zitat von »uzunbacak«




    Viele sind hier selber Eltern, die sich selber fragen können, wie sie reagieren würden, wenn sie das Gefühl hätten, dass ihr Kind in der Schule benachteiligt wird, nach ihrer Meinung.
    davon kenne ich genug, da werden Mitteilungshefte vollgeschrieben und Lehrer mit Telefonanrufen beinahe tyrannisiert, weil sie angeblich bei der Schuleerziehung der Kinder alles falsch machen. Über so was kann ich nur den Kopf schütteln. Ich rede auch mit den Lehrern, wenn ich etwas wissen möchte, aber übertreiben muss ich es dennoch nicht. Lehrer sein möchte ich nicht - sorry, da etwas off topic.
    Was die Betreuerarbeit betrifft, kann man mit den Eltern Glück haben oder aber nicht. Wir haben an Pfingsten ein Turnier ohne unseren Trainer, nur ich, mein Mann (der mich unterstützt) und der Vater eines anderen Jungen. Der Trainer hat die Eltern gebeten, unsere Entscheidungen dort zu akzeptieren und uns zu unterstützen. Ich bin mal gespannt, was da abgehen wird und ob man uns dann vielleicht auch mit Bechern bewirft oder beschimpft, weil wir keine Trainer sind...

    Lehrer, schwerer Beruf, allerdings. Ich bin froh, dass ich keiner geworden bin.


    Viel Glück beim Turnier, nicht nur den Kindern sondern auch Euch.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Danke für den ganzen Zuspruch, den ich auch hier erfahre.


    Ohne jetzt auf einzelne Passagen konkret einzugehen, beschreibe ich meine Sicht zu den Sachen, die hier genannt wurden.
    Ich muss ganz klar sagen, dass die meisten Eltern ganz ruhige und besonnene Menschen sind, auch wenn es um ihr Kind uns sein Hobby geht. Nur ein ganz kleiner Teil spielt verrückt, aber leider genau den hört man, weil der am lautesten ist. Es kam auch vor, dass irgendwelche Großeltern, die mir was erklären wollten, weil sie selber mal vor 100 Jahren für ein paar Monate eine Kindermannschaft trainiert haben oder selber mal gespielt haben. Aber mit dem Großteil komme ich super klar, weil ich einfach kein Selbstdarsteller bin, sondern mich wirklich nur das Wohl und die Förderung der Kinder interessiert.
    Ich habe ja auch gehört, wie mein Vorgänger drauf war. Es kam auch vor, dass er die Bälle zum Training nicht rausholte und die Jungs nur laufen mussten, in der E-Jugend damals wohlbemerkt. Auch dank Soccerdrills baue ich ja mein Training ganz anders auf und das erfreut die Kinder und somit auch die Eltern.


    Beim Vorstand sehe ich es etwas differenzierter. Klar freut mich, vom Vorstand so unterstützt zu werden, aber ich weiß nicht, was wäre, wenn ich nicht Spieler der 1. Mannschaft wäre und/oder mehr Geld verlangen würde, damit ich in der 1. Mannschaft spiele.


    Der Mutter, um die es in dieser Geschichte geht, geht es auch nicht nur um ihr Kind. Sie gehörte zu einer Clique, die bei jedem Training und Spiel auf der Tribüne mit anderen Müttern saß und die Kaffee getrunken und Kuchen gegessen haben. Diese Gruppe gibt es in dieser Form auch wegen mir nicht mehr. Die anderen Mütter, deren Söhne zu diesem Freundeskreis gehörten, haben sich natürlich nicht beschwert bei mir. Wobei ich aber nicht weiß, was hinter meinem Rücken erzählt wird.


    Auch wir Trainer stehen wie Lehrer unter einem gewissen Druck, aber dieser Druck entsteht nur, weil Eltern einen großen Fehler machen. Sie schätzen die Situation ihres Kindes falsch ein und können es nicht akzeptieren, wenn man neutralere Beobachter die Situation richtigstellen.

  • Und ich werde auch Lehrer - Mathe und Sport :D


    Ich wünsche Dir viel Geduld und eine dicke Haut. ich beneide Dich nicht. :P


    Gruß,
    Uzunbacak

  • In welcher Klasse spielt ihr denn, in welche Klasse wollt ihr denn aufsteigen?


    Das Verhalten der Mutter geht natürlich überhaupt nicht, da sind sich ja alle einig. Bei Leistungsvereinen geht es bestimmt nur um Leistung, das muss jeder einsehen. Bei so Breitensportvereinen wie bei uns, spielen Kinder lieber mit ihren Freunden, egal ob das dann die 1. oder 2. Mannschaft ist. Aber wir sind Breitensport, unser Ziel ist immer nur Kreisklasse.

  • was soll der quatsch mit der aussage unser ziel ist nur kreisklasse?
    für was dann in einem verein spielen der sich dem ligasystem angeschlossen hat?
    das eine widerspricht dem anderen!


    wer mir kommt von wegen die freunde müssen alle miteinander spielen dem erkläre ich das sie sich in der freizeit aufm bolzplatz treffen sollen um miteinander zu spielen, wer sich einem verein anschliesst der im ligasystem teilnimmt der muss damit leben das die spieler spätestens ab c jugend nach ihrem fähigkeitsstand beurteilt werden. da ist es völlig egal ob breitensport oder leistungssport, zumal es beim sport immer um leistung geht.

  • Da muss ich aber schon wiedersprechen. Bei uns spielen tatsächlich manche lieber in der 2. Mannschaft (wenn wir die überhaupt zusammenkriegen) als in der 1.


    Oft sind da nämlich "Überehrgeizige" dabei, mit denen es einfach keinen Spaß macht. Dann lieber 2. Mannschaft und Spaß. Das ist kein Quatsch. Nur weil ich in einem Verein spiele, muss ich nicht so hoch wie möglich spielen, etc. Bei uns spielen fast alle Mannschaften in der Normalgruppe, ja und?


    Ziel ist aber schon Aufstieg in die Kreisklasse, aber schaffen wir bei den meisten Altersklassen so gut wie nie, auch nicht lange, ist auch nicht oberstes Ziel.

  • Bei Eigen.- oder Fremdgefährdung kann man eine Person auch nach dem PsychKG einweisen lassen. Ich denke, die Alte -sorry- gehört in die Klappse und das Jugendamt sollte da auch mal vorbeischauen!


    1. Würde ich von meinem Verein erwarten, dass die Dame nun ein Hausverbot erhält. Nicht das es was bringt in Sachen -Schutz deiner Person-, sondern einfach um ein Zeichen zu setzen. Darauf würde ich bestehen.


    2. Ist es das typische Ding zu jedem Jahr in Sachen Sichtung. Einer ist Verantwortlich und den nehmen solche Leute auf`s Korn. Wenns nicht Eltern sind, sinds als nächstes die Kollegen denen vermeidliche Spieler weggenommen werden oder dessen Spieler tatsächlich weggenommen wurden.


    Lösung:


    Ein Vereinskonzept das auch beinhaltet, wann WIE gesichtet wird/die Mannschaften zusammengestellt werden. Das nachfolgende Beispiel dient nur in der Aussendarstellung dem Sichten, nicht dem tatsächlichen Sichten...denn jeder Insider weiss bis auf ein paar wenige Personalien meist sowieso schon wer wohin kommt oder nicht.


    Sichten für die Aussendarstellung:


    1. Fester Termin
    2. fünf oder sechs Kleinstfelder mit jeweils einem erfahrenen Trainer besetzen
    3. die einzelnen Trainer erhalten Listen mit den Spielern
    4. sie bewerten anhand von Kriterien die der Altersgruppe entsprechen/angepasst sind (Spielintelligenz, Schnelligkeit, Dribbeln, Passtechnik/Technik, Spielübersicht/Zweikampf)
    5. man bewertet innerhalb des einzelnen Kriteriums von z.B. 1 bis 5 Punkten
    6. sie unterhalten sich während der Sichtungsphase nicht
    7. es wird im 3:3 gespielt ohne TW auf Hütchentore


    Jeder spieler durchläuft die Felder. Es werden 6 Minuten pro Spiel gespielt/danach 2 Minuten Pause. Am Ende setzen sich die Trainer kurz zusammen und gehen die Personalien durch. Jeder Spieler erhält die Punkte der fünf oder sechs Trainer. Die Punkte werden addiert.


    Das Trainerteam setzt eine Punktzahl fest, ...wer die erreicht...ist dabei. Bei Punktgleichheiten der letzten Plätze darf diskutiert werden.


    Das Ergebnis entspricht dem, was das Konzept vorgibt...jedes Jahr gleich und gemeinschaftlich praktiziert. Wem das nicht gefällt, kann den Verein wechseln. So schützt das Konzept den einzelnen Trainer. Der einzelne Trainer kann so auf das Konzept verweisen und ist raus.


    Nachträglich möchte ich noch einen Gedanken einbringen, nämlich....dieses Beispiel zeigt nur allzu gut, wie viele von uns Eltern drauf sind. Diese "Dame" hat nur -entgegen anderen Menschen- das Problem, die durch ihre Diskrepanz zwischen dem was sie anstrebt für ihr Kind und dem, was möglich ist...entstandene Wut/Enttäuschung zu beherrschen. Ist es nicht so, dass viele von uns ...ihre Kinder auf eine zu "hohe" Schule schicken? Hier sind es ungefähr 30 Prozent Schulabgänger nach der siebten, andere machen es mich ach und krach weiter, trozt Nachhilfe und Schulfördergruppen....alles auf dem Weg in die saubere Geschäftsleitung....nur Generäle, keine Soldaten...nur das Beste. Und auf dem Weg dahin, verbrennen machen Kinder. Deswegen fand ich damals schlecht, dass Eltern entscheiden können, wohin die Koten gehen sollen. Die Dame die hier zu diesem Thema austickte, ist nur die/eine Spitze des Eisbergs. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • In welcher Klasse spielt ihr denn, in welche Klasse wollt ihr denn aufsteigen?


    Das Verhalten der Mutter geht natürlich überhaupt nicht, da sind sich ja alle einig. Bei Leistungsvereinen geht es bestimmt nur um Leistung, das muss jeder einsehen. Bei so Breitensportvereinen wie bei uns, spielen Kinder lieber mit ihren Freunden, egal ob das dann die 1. oder 2. Mannschaft ist. Aber wir sind Breitensport, unser Ziel ist immer nur Kreisklasse.

    Die D-Jugend, die ich trainiert habe, ist 1. in der höchsten Klasse geworden. Die C-Jugend, die ich trainieren werde, ist in der 2. Klasse auf einen Relegationsplatz gekommen und die Gefahr besteht, abzusteigen. Das Ziel des Vereins ist es, D+C Jugend in die höchsten Spielklassen zu bekommen und B+A in die 2.höchste, da die höchste ja bekanntlich die Bundesliga ist.


    Nur weil man Breitensport betreibt, sollte man aber nicht zwangsläufig das Gegenteil von Leistungssport machen. Ziele sollte man sich schon setzen und versuchen, diese Ziele auch zu erreichen.


    Wir sind ein Mischform aus Breiten- und Leistungssport. Die höheren Mannschaften sind extrem organisiert. Die sportlichen Leiter der einzelnen Mannschaftsgruppen geben uns vor, wie groß die Kader sein müssen. Die 3 externen Zugänge kommen wegen dem sportlichen Leiter. Nachdem ich gesehen habe, dass sie auch charakterlich ins Team passen, musste ich sie in den Kader nehmen. Die unteren Mannschaften sind eher eine Plattform für die Talentfreien, die sich nur ein wenig sportlich betätigen wollen oder nicht zu mehr fähig sind.

    was soll der quatsch mit der aussage unser ziel ist nur kreisklasse?
    für was dann in einem verein spielen der sich dem ligasystem angeschlossen hat?
    das eine widerspricht dem anderen!


    wer mir kommt von wegen die freunde müssen alle miteinander spielen dem erkläre ich das sie sich in der freizeit aufm bolzplatz treffen sollen um miteinander zu spielen, wer sich einem verein anschliesst der im ligasystem teilnimmt der muss damit leben das die spieler spätestens ab c jugend nach ihrem fähigkeitsstand beurteilt werden. da ist es völlig egal ob breitensport oder leistungssport, zumal es beim sport immer um leistung geht.

    So sehe ich das auch, der Verein möchte alle Mannschaften auf ein Niveau bekommen, damit die Durchlässigkeit besser gewährleistet ist und irgendwann Spieler von der A-Jugend in die 1. Mannschaft, die relativ weit oben spielt oder zumindest über die 2. Mannschaft in die 1. Mannschaft kommen können.

    Da muss ich aber schon wiedersprechen. Bei uns spielen tatsächlich manche lieber in der 2. Mannschaft (wenn wir die überhaupt zusammenkriegen) als in der 1.


    Oft sind da nämlich "Überehrgeizige" dabei, mit denen es einfach keinen Spaß macht. Dann lieber 2. Mannschaft und Spaß. Das ist kein Quatsch. Nur weil ich in einem Verein spiele, muss ich nicht so hoch wie möglich spielen, etc. Bei uns spielen fast alle Mannschaften in der Normalgruppe, ja und?


    Ziel ist aber schon Aufstieg in die Kreisklasse, aber schaffen wir bei den meisten Altersklassen so gut wie nie, auch nicht lange, ist auch nicht oberstes Ziel.

    Wenn solche "Überehrgezige" im Team sind, durch die die Qualität der Mannschaft leidet, hat der Trainer bei der Kaderzusammenstellung aber seine Arbeit nicht vernünftig gemacht.


    Egal, wie man zum Leistungsgedanken steht und ob man mir darin Recht gibt oder nicht, ich hoffe, wir sind uns alle einig, dass einige Eltern zum Wohle ihrer Kinder und zu meinem/unseren Wohle besser den Fußballplatz meiden ;)

  • Die Frau hat ihr Hausverbot völlig zurecht bekommen. Keine Frage. In eurem Verein wäre wohl so ein System wie Andre vorschlägt gut. Du darfst natürlich aussuchen, wer in der ersten Mannschaft spielt und nicht die Spieler / Eltern.


    Ist aber ein Unterschied zu unserem Verein, mit meistens 1 -2 Mannschaften pro Jugend ( z. Zt. 3 E-Jugenden, 1 C-Jugend).


    Wenn da ein Kind lieber in der 2. Mannschaft mit seinem Freund zusammenspielt, obwohl er fußballerisch in die 1. Mannschaft gehört, darf er das (umgekehrt meistens auch). Und das ist kein Quatsch!!!


    Vor einiger Zeit hatten wir Trainer, die wollten in der D-Jugend unbedingt in die Kreisklasse aufsteigen, koste es was es wolle. Am Ende sind sie nicht aufgestiegen, und die halbe Mannschaft hat entweder das Fußballspielen aufgehört oder ist zu einem Nachbarverein gewechselt. Die waren für unsere Kids zu "überehrgeizig" und noch dazu nicht besonders gute Trainer (jaja, ist wieder subjektiv). Unsere Kids wollten aber dem Fußball nicht vor alles stellen, etc. Da haben die lieber aufgehört oder sind zum Nachbarverein gewechselt, wo sie auch Freunde hatten. Ist bei uns eben eine ganz andere Liga. Die hat aber auch seine Berechtigung.