Alles anzeigen
Zitat von »holzi« Wie würdest Du aber nun vorgehen, wenn Du Übungsleiter in einem kleinen "Dorfverein" wärest und wenn Du wüsstest, dass die gut entwickelten Kinder früher oder später wahrscheinlich den Verein verlassen?
Ich war auch mal Dorftrainer
gerade in der G würde ich mit Verein und Eltern klären, ob die Fortgeschrittenen, also die, die wirklich schon SPIELEN können nicht, schon in der F trainieren und spielen könnten (ev. hat man dann halt 2 F-Mannschaften) - So dass man in der G wirklich eine Bambini-Gruppe hat bei der man sich 100% auf die Individuelle Förderung konzentrieren kann.
Ich persönlich bin auch der Ueberzeugung, dass die Unterschiede im Dorf vor allem dadurch entstehen, WEIL man die Kids viel frei spielen lässt, und sich damit die eh schon technisch Starken auch noch schneller entwickeln, als die, welche eigentlich "aufholen" müssten.
Somit sind die Leistungsunterschiede im Dorf nicht eine Folge unterschiedlichen Potentials, sondern das Resultat mangelnder INDIVIDUELLER Förderung - resp. miest vorprogrammierter Output des allgemeinen Kinderhortcharakters von durch Gutmenschen geführten, konzeptlosen YuppiDuu Spielveranstaltungen, wo Trainer sich als Oberclowns zur Führungbewusstsein hochplustern, die sie im sonstigen Leben nie hätten oder je erreichen werden.
Wenn es am Anfang der Saison in der G Leistungsunterschiede gibt ist das normal. Wenn es sie am Ende der G immer noch gibt, dann hat der Trainer versagt. Und wenn einer behauptet, diese Aussage sei Müll und Leistungsunterschiede im KiFu die Norm, dann beweisen immer mehr vorbildlich geführte Fussballschulen und Partnervereine der "Grossen" das Gegenteil.
Deinem Gedanken, weit entwickelte G-Jugendliche einer gegebenenfalls zusätzlichen F zuzuordnen, stimme ich vollkommen zu. Man braucht dann nur genügend Betreuer. Auch könnte man ja die G in weiter entwickelte oder weniger weit entwickelte G unterteilen.
Ich kenne es bei den mir bekannten Dorfvereinen etwas anders. Dort werden oft die bekannten "Anstehübungen", gerne auch "Runden laufen ohne Ball" usw. praktiziert mit dann allerdings großem Abschlussteil, in welchem Fußball unter lautstarken Trainerkommentaren gespielt wird (vielleicht ist das ja das von Dir beschriebene "freie Spielenlassen"?).
Dass Vereine ohne jeden Rahmen völlig frei spielen lassen, ist mir nicht bekannt. (Ich fände es übrigens insbesondere für kleine Kinder als Teil der Übungsstunde durchaus richtig). Deshalb kann ich nicht beurteilen, ob dies zur beschriebenen Verstärkung der Leistungsunterschiede führt. Den Gedanken, dass man Leistungsunterschiede in einem Jahr zwingend egalisieren kann oder sogar muss, teile ich so nicht.
Fazit: Wenn du Leistungsunterschiede in der Mannschaft hast, dann hast du ein Jahr Zeit die Schwächsten INDIVIDUELL so weit zu fördern, dass sie entweder mithalten können oder für sich entscheiden, dass Fussball nicht der richtige Sport und/oder der Teamgedanke das Richtige für sie wäre.
Wenn du das nicht schaffst, dann hast du und der Verein versagt, resp. denke ich dass Eltern dann das Recht hätten mal nachzufragen, ob die mit Steuergeldern finanzierte Infrastruktur wirklich optimal genutzt wird. Denn immerhin hat man sich entschieden Infrastruktur für FUSSBALL zu unterhalten und nicht nur einfach einen weiteren Kinderhort hinzustellen.
Das ist ein harter Ansatz für ein Kind, welches trotz aller Mühen die (trainerseits oder vielleicht auch nur von Eltern anderer Kinder) gewünschte Entwicklung nicht schafft und trotzdem weiter mit der Mannschaft Fußball spielen will. Und wer weiß, vielleicht schafft es den ersehnten Leistungssprung einfach ein bisschen später?