Mit 6 Jahren schon in eine U7 Mannschaft (NLZ) wechseln?

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  • Auch von mir ein Bravo, das hört sich alles sehr vernünftig an :thumbup: Und vielen Dank dafür, dass Du berichtest, wie Ihr Euch entschieden habt, das ist leider nicht selbstverständlich.


    Es wäre super, wenn Du ab und an berichten würdest, wie es so weiter geht mit Deinem Sohn.


    Grüße
    Oliver

  • es geht doch, für beide Seiten eine vernünftige Lösung, die alles offen lässt.


    und endlich mal wieder einer, der , der Rückmeldungen gibt.


    der Mai fängt ja gut an.

  • Hallo,


    ich habe vor etwa einem Jahr hier angefragt, ob mein Sohn in die U8 eines Leistungszentrums wechseln soll. Trotz aller Ratschläge war die Entscheidung nicht einfach. Wir haben damals das Angebot als Gastspieler angenommen und den Jungen zunächst in seinem Verein gelassen. Er konnte sich nicht so leicht von seinen Freunden trennen. Das angebotenen Training für Gastspieler fand einmal alle 2 Wochen statt. Der Junge hat deshalb nicht richtig Anschluß an die Mannschaft gefunden. Trotzdem hat ihm das anspruchsvolle und anstrengende Training Spaß gemacht. Besonders die Möglichkeit, als Gastspieler in Freundschaftsspielen mitzuspielen war für ihn großartig. Das bessere Spielverständnis der U8-Kinder kam ihm entgegen und er spielte erfolgreich mit, besser sogar als in der heterogen besetzten Mannschaft seines kleinen Heimatvereins. Ich bat deshalb den Trainer, um die Möglichkeit, häufiger am Training teilnehmen zu dürfen. Dies wurde dem Jungen, als Ausnahme, gewährt. Nach einem halben Jahr entschloß sich mein Sohn dann völlig selbständig zum Wechsel in das Leistungszentrum. Seine Freunde aus dem Heimatverein vermißt er nicht. Er liebt den Fußball einfach zu sehr. Nach ca. 8 Monaten ist aus ihm ein unwahrscheinlich gut Spielender Junge geworden, ohne daß er zu den Leistungsträgern seiner Mannschaft zählt. Sein Leben und das unserer Familie wird zum großen Teil von Fußballterminen bestimmt. Es erfordert nicht nur von ihm eine große Disziplin, auch den anderen Verpflichtungen gerecht zu werden. Verschwunden ist bei meinem Sohn die überschwengliche Freunde und Ausgelassenheit beim Training und Spiel im Heimatverein. Es ist jetzt Fußball-Arbeit. Dies wird vom Verein aber in hervorragender Weise kindgerecht umgesetzt. Für meinen Sohn ist es offenbar eine Herausforderung, die er gern annimmt. Am Ende des Spieljahres kommen jetzt die Elterngespräche und damit auch die Entscheidung, ob es für ihn weitergeht oder nicht. Das ist ohne Zweifel die negative Kehrseite der Medaille und es bringt, ob man will oder nicht Unruhe in die Familie (und sicher auch für das Kind). Wir würden uns wieder so entscheiden. Für den Jungen zählte nur Fußball, er war ein Schüler ohne Probleme, wir waren bereit, die notwendige Unterstützung zu geben und das Training im Leistungszentrum einschließlich Trainer ist sehr gut. Mein Sohn war damals 7. Mit einem jüngeren Kind hätten wir anders entschieden.

  • Utopie wäre das falsche Wort. Noch nicht überall zu vollen 100% erreichte und damit faktisch als "machbar" mit Zahlen belegbare Ziele würde es besser treffen.

    Ich will das nicht weiter auswalzen, aber für's Protokoll muss man schon festhalten, dass wir die Belege bisher nicht kennenlernen durften, leider.


    Hallo Matzel,
    danke für den interessanten Bericht!

    Verschwunden ist bei meinem Sohn die überschwengliche Freunde und Ausgelassenheit beim Training und Spiel im Heimatverein. Es ist jetzt Fußball-Arbeit.

    Das Wort "Arbeit" ist erstmal erschreckend, zumal bei einem U8-Spieler. Aber das passt schon ganz gut und sollte mit in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Das Training der U11 meines Sohnes ist wesentlich konzentrierter (manche würden sagen "strenger") als das Training im Heimatverein. Da muss das Kind Spaß dran haben, sonst klappt das nicht. Wer im Training hauptsächlich frei spielen oder auf's Tor bölken will, der wird im NLZ nicht glücklich werden. Man muss schon eine gehörige Portion Ehrgeiz mitbringen.

    ohne daß er zu den Leistungsträgern seiner Mannschaft zählt

    Wenn er nicht zu den Leistungsträgern gehört, schwebt natürlich immer das Damoklesschwert der Übernahmegespräche über Deinem Sohn. Wie geht Dein Sohn damit um, belastet das ihn? Und habt Ihr besprochen was passiert, wenn er nicht übernommen wird?


    Viele Grüße
    Oliver

  • vielleicht hilfts bei der Entscheidungsfindung....



    Mein Sohn wechselte zu Beginn dieser Saison in die U10 eines NLZ ( 2.BL). Wir kommen von einem Dorfverein, der mit Jahrgangsmannschaften spielt. Die Situation beim Jahrgang 2004 war so, dass mein Sohn den Spass am Fussball schon etwas verloren hatte, weil die wenigsten aus seiner Mannschaft mit Ehrgeiz dabei waren und dementsprechend war auch die Trainings bzw. Spielbeteiligung. In Zeiten der U9 hatte er schon bei einem hier gelobten Bundesligisten ein Fördertraining 1 mal pro Woche genossen.


    Problem für uns war, dass das Fördertraining im viel Spass bereitet hat, das Training und Spiele mit der eigenen Mannschaft nicht mehr.
    Als dann die Einladung zum Probetraining beim 2. Ligisten kam, war ich dann schon hin und hergerissen was wir tun sollten, Wechsel ins NLZ ( Fahrzeit 30 min.) oder bei der alten Mannschaft bleiben und einmal pro Woche zum Fördertraining.
    Ein Schritt zu einem anderen Vereinin der näherenUmgebung kam mangels Alternative nicht in Frage
    Nachdem die 1. Saison nun bald zu Ende geht, muss ich sagen, dass der Schritt ins NLZ eine große Umstellung war, den ich, aber vorallem mein Sohn bis jetzt nicht bereuen. Der Zeitaufwand ist größer, der Leistungsdruck ist sicherlich vorhanden, aber er geht in jedes Training mit Feuereifer ist heiß auf Spiele und Turniere und würde niemals wie noch in der letzten Saison Wettkämpfe in anderen Sportarten dem Fussball vorziehen.
    Er ist sich bewusst dass die Zeit im NLZ auch durchaus schnell vorbei sein kann, bis jetzt habe ich aber nicht das Gefühl dass in diese Situation belastet.


    Mein Fazit:
    Stand jetzt war der Schritt richtig, ob ich allerdings bei einem noch jüngeren Kind auch so gehandelt hätte bezweifle ich.
    Wäre die Situation im alten Verein anderst gewesen hätte ich ihn sicher nicht wechseln lassen.

  • der Beitrag von Matze beschreibt einiges doch sehr deutlich.


    einmal eine zu begrüssende Vorgehensweise, die ich als einen guten Weg finde.


    er beschreibt das für mich ganz normal positvie, die sich beim Spiel und Training ergibt, wenn bessere Fussballer zusammengefasst sind.


    das ist die eine Seite, die andere sehe ich wesentlich kritischer.


    bei einem 8jährigen wird das Fussballspielen zumindest vom Vater als Arbeit gesehen.


    Freude und Ausgelassenheit beim Spiel und Training ist verschwunden. bei einem 8jährigen !?


    absoluter Leistungsdruck unter dem das Kind steht, da es nicht wiess, wie es nach der Saison weitergeht, da der betreffende Verein ja offensichtlich ja bereits bei 8jährigen aussondiert, und das wird jedes Jahr so sein.


    die Leistungsträger, für mich fängt da das wirkliche Talent an, stellt sich das natürlich wesentlich einfacher da, ab was ist mit den Durschschnittsspieler auf diesem Niveau?


    wie kann nachlassende Freude und Begeisterung leistungsfördernd sein?


    kann trotzdem sein, dass der Ausbildungsgedanke höher angesetzt wird, man eine mögliche Chance auf höheren Fussball absolut nicht ungenutzt lassen will, man einem Kind alle Möglichkeiten bieten will.


    Ausbildung kontra Kinderfussball


    Muss jeder für sich entscheiden, da kann niemand anderes mitreden.


    Nur wer das für gut findet, sollte nie mehr nach der FPL rufen, nie Kritisieren, dass eine F um Punkte spielt, nie über den Dorftrainer meckern, dass er unbedingt gewinnen will, dem dicken Paul weniger Einsatzzeiten gewährt oder ihn gar aussondiert.


    Es sei denn für die sogenannten Ausbildungsvereine (Leistungsverein) gilt eine andere Argumentationskette im Kinderfussball als im Dorfverein.

  • Hallo Oliver, soweit ich mich erinnern kann, warst Du damals einer der Ratgeber. Danke. Das Wort "Arbeit" beschreibt eigentlich mehr den Kontrast zum Heimatverein. Die Freude am Fußball ist weiter ungebrochen, aber um höhere Ziele zu erreichen braucht es jetzt mehr Anstrengung. Meine Unterstützung zum Vereinswechsel bekam der Junge als ich sah, daß diese Herausforderungen während des Gastspieler-Trainings ihn anspornten, und das er stolz war, wenn er sie bewältigte. Das ist jetzt einfach eine andere Art von Spaß am Fußball. Das Aussortieren ist tatsächlich ein dunkles Kapitel und wir haben dafür keinen Masterplan. Ich glaube, die Kinder wissen, daß sie irgendwann nicht mehr gut genug sein könnten. Angesprochen wird das von keinem, aber ich denke es ist in allen Köpfen. Ich versuche, diesen Druck von meinem Sohn fernzuhalten, indem ich ihn vorbehaltlos auf seinem Weg unterstütze und ihn ermutige. Für meine Frau ist das viel schwieriger, obwohl sie mit Fußball eigentlich nichts am Hut hat. Aber nun geht es um ihren Sohn...Falls es nicht mehr reicht, were ich versuchen, die Liebe meines Sohnes zum Fußball zu erhalten. Unter Umständen muß ich dann wieder als Vatertrainer Flagge zeigen. Ob es in diesem Fall dann wieder zum Heimatverein zurückgeht kann ich nicht sagen. Der Leistungunterschied wird ja immer größer. Entweder wir suchen wieder einen leistungsorientierten Verein, bei dem er sein ambitioniertes Spiel weiterbetreiben kann, oder der Junge läßt sich einfach mal fallen, ist Kind und kickt im Heimatverein weiter so drauflos. Auf jeden Fall wäre das für uns alle eine harte Zeit zumal die Identifikation der Jungen mit dem Leistungsverein (steigt wahrscheinlich jetzt in die 2.Bundesliga auf) sehr hoch ist. Eine der Mütter sagte einmal: "Wir stehen alle auf der Abschußliste." Entsprechend hoch ist die Nervosität der Eltern und das Anfeuern der Kinder.

  • Unterhalb der U14 wird noch nicht nach den PRINZIPIEN des Leistungssports trainiert. Schon vor einigen Jahren haben die zu NLZ. Verpdlichteten Vereine der 1. und 2. Bundesliga ihre Talentfoerderung ab dwr U 14 umgestellt. Man wollte nicht mehr in Konkurrenz zu den DFB-Stuetzpunkten stehen, sondern mit ihnen zusammen arbeiten.


    Vereine, die trotz der Erfahrungen weiterhin ihr eigenes Sueppchen kochen, sind mit Vorsicht zz geniessen, da es ihnen in erster Linie. um die Abwerbung von potenziellen Talenten geht. Denn eine serioese Erfolgsprognose ist in diesem Alter noxh nicht moeglich. Eltern, die diesen Schritt gewagt haben, sollten die Augen offen halten. Sonst steht ihr Kind irgendwann auf der Abschussliste oder hat trotzdem die Lust verloren.

  • Hi,


    ich habe mehrere Kinder gehabt, die sich bei Bundesliga Vereinen vorstellen durften. Unter anderem meinen eigenen Sohn. Ich werde jetzt speziell über ihn schreiben aber bei den anderen Kindern ist s sehr ähnlich gelaufen.


    Mein Sohn ist 12 Jahre alt. Im Januar durfte er sich bei einem Verein zeigen dürfen. Vor dem Training hat der Trainer mit uns gesprochen und nach dem Training auch.
    Also relevant ist das Gespräch nach dem Training. Er hat meinem Sohn gesagt, dass er ein guter Spieler ist (Einzelheiten tun nix zur Sache).
    Es hätte aber überhaupt keinen Sinn, wenn er wöchentlich 6 Stunden Zug fuhre. Natürlich.
    Er hat uns dann empfohlen, dass wir den Sohn zu einem PArtner-Verein geben, damit er sich weiterentwickeln kann.
    Durch diesen Partnerverein, hat er immer die Möglichkeit ihn zu sehen.
    So sind wir verblieben.
    Mein Sohn wechselt im Sommer zu iesem Partnerverein, dessen D1 in der höchsten Klasse spieltm bei uns in Unterfranken BOL.
    Ich denke, es ist eine gute Lösung.
    Der Partnerverein ist mit Linienbus zu erreichen, sogar wenn das Wetter und die Zeit erlauben, mit Fahhrrad.
    Mal schauen, wie sich alles entwickelt. Ich bin auch mal gespannt.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Zitat von »uzunbacak«




    Mal schauen, wie sich alles entwickelt. Ich bin auch mal gespannt.
    Drücke die Daumen ! :thumbup:

    Danke.


    Ich habes geschrieben, damit ich eigenltich ausdrücken wollte, dass ich immer noch verunsichert bin, ob es richtig war, mit 12 Jahren zu wechseln.
    Ich hoffe, alles entwickelt sich positiv für diese Kinder.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • @Uzunback


    Obs richtig war, wird sich wie bei allen anderen erst später zeigen, dann , wenn dein Sohn so 18,20 Jahre alt ist, entweder durch seinen 'Werdegang oder durch seine Aussage, die er dann trifft.


    eine Rückmeldung habe ich schon bekommen, und die ging eher in die vorwurfsvolle Richtung an mich.


    bin mal gespannt, wie das bei meinem 2. Sohn der Fall sein wird, der eine andere Richtung einschlug.


    Kann durchaus sein, dass ich auch da einen Vorwurf bekomme.


    Wir Eltern wollen doch immer das Beste für unser Kind, sind meistens überzeugt richtig und im Interesse des Kindes


    zu handeln. Was aber wirklich letztendlich aus dem Kind wird, und wie es der junge Erwachsene dann später wirklich beurteilt und empfindet, wer weiss das schon. Wir können doch nur hoffen, das Richtige zu tun.

  • @Uzun

    verunsichert bin, ob es richtig war, mit 12 Jahren zu wechseln.


    meinst du, ob es richtig war nicht sofort zum Bundesligisten zu wechseln sondern zum Partnerverein?
    Oder meinst du, ob es richtig war überhaupt in den Leistungsbereich zu wechseln?


    guenter

    sind meistens überzeugt


    ich kenne zuviele die überzeugt sind von sich, von dem was sie machen und meinen. Woher sie das nehmen ist mir oft schleierhaft, denn wird das Ganze dann näher "durchleuchtet", bleibt oft nicht mehr viel Verwertbares übrig. Die Menschen neigen scheinbar dazu sich ein "passendes" Weltbild zu basteln. Da niemand davon ganz frei ist, hab ich mir hier im Forum meinen Namen so gewählt, um mich selber zur "Offenheit" anzuhalten.

    Wir können doch nur hoffen,


    Das ist mir eben zu wenig. Hoffen will ich erst, nachdem ich zuvor möglichst wenig dem Zufall überließ.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich habe mich bisher bewusst aus dem Thema herausgehalten. Nun sehe ich mich aber genötigt, doch noch einmal meine Meinung kundzutun.


    TW-Trainer:
    Nicht nur hier zu diesem Thema, äußerst du eine Meinung und vertritts sie dabei sogar als vom DFB vorgegeben etc., die ich so nicht unterschreiben kann. Im Gegenteil, es steht im DFB-Konzept eben anders, als du es darstellst.


    Ich weiß nicht, wo du Trainer bist, ob du überhaupt schon einmal eine Mannschaft trainiert hast, oder ob du "nur" Torwarttrainer bist. Die Inhalte deiner Beiträge klingen auf jeden Fall genauso, als seist du Trainer bei einem "besseren" Verein, der aber kein NLZ ist. Oder du bist STützpunkttrainer, eventuell sogar beides.


    Das Konzept des DFB sieht ganz klar vor, das die Stützpunkte den NLZs zuarbeiten sollen. D.h. die Trainer sind - laut Papier - dazu angehalten, den talentierten SPieler über den "2.Bildungsweg" den Weg in ein NLZ zu ermöglichen, sollen diesen fördern. Und zwar nicht erst in der U14, sondern auch schon in der U12 oder U13.


    Man sollte nie vergessen, dass auch die Stützpunkttrainer sehr gerne gute Spieler/gute Mannschaften haben, um bei Stützpunktvergleichsturnieren vorne zu landen bzw. viele Spieler in die Landesauswahl des Fussballverbandes zu bekommen. auch diese Trainer haben (zumeist) ein (auch egoistisches) Interesse daran möglichst talentierte Spieler in ihrem Stützpunkt zu haben. (Spieler eines NLZs gehören nicht zu STüzupunkten, das NLZ ist ein eigener, höherer Stützpinkt. Deshalb halten sich gerade die einzelnen Stützpunkttrainer nicht an das Konzept. Im Gegenteil, anstatt den Jungs einen Wechsel in ein NLZ zu empfehlen, machen sie oft das Gegenteil und argumentieren, wie du, dass sie erst in der U15 wechseln sollen. - dann gibt es ja auch keinen Stützpunkt mehr, die Trainer verlieren "ihre" Spieler sowiso. Vergessen sollte man auch nie, dass nahezu alle Stützpunkttrainer Trainer in mittelgroßen Vereinen sind, keine NLZs, aber gute Spieler/Mannschaften. Auch hier trifft der Wunsch Spieler lange im Verein zu halten auf das DFB-Konzept, das NLZ höher angesehen werden als der Stützpunkt. Besonders "interessant" wird es dann, wenn der Stützpnkttrainer einem Spieler aus einem sehr kleinen Verein rät, zu einem leistungsorientierteren Verein zu wechseln, dann aber, wenn das NLZ anklopft, genau gegenteilig zu argumentieren mit Wechsel macht erst ab U15 Sinn.


    In den meisten Regionen Deutschlands klappt die Zusammenarbeit zwischen den NLZs und den Stützpunkten überhaupt nicht so, wie es laut DFB-Papier sein sollte, vor allem aus obiegen Gründen. (Ich weiß aus Gesprächen, dass das in Brandenburg noch alles funktioniert. DIe haben noch die Verbindungen aus alten DDR-Tagen und dort wird jedes Talent der Stützpunkte nach Cottbus "delegiert". In Augsburg z.B. sind Fussballverband und der FC A richtig zerstitten, da arbeitet der Verband richtig gg den Verein.


    Das die Zusammenarbeit zwischen NLZ und Stützpunkten /Landesverband oft nicht optimal verläuft, liegt aber sicherlich auch teilweise an NLZ-Trainern. Denen ist es oft ein Dorn im AUge, dass die STützpunkt oder Auswahltrainer sich über das NLZ stellen - was ja so eben nicht im DFB-Konzept steht - und bilden so selbst auch eine Front.
    Ich selbst habe gute Verbindungen zu unserem Landesauswahltrainer und dem Stützpunktkoordinator, das ich beide aus meiner eigene Aktivenzeit kenne. Ich arbeite mit ihnen zusammen und komme ihnen auch ein Stück weit entgegen, obwohl ich auch der Meinung bin, dass sie den Stützpunkt/Auswahl da oft über das NLZ stellen und hier zu wenig "geben" vom Verband ist. (Ein Beispiel: Da sollten doch tatsächlich vor dem Finale der Landes-D-Jugenmeisterschaft am Samstag morgen Spieler von Team A Donnerstag und Freitag an einem Auswahllehrgang teilnehmen - man drohte die Spieler sonst fürs Finale zu sperren - und Spieler von Team B sollten direkt nach dem Spiel auf eine Kurzreise mit einer Stützpunktauswahl nachreisen. Also am Samstag erst das Finale spielen, dann nachreisen und weitere Spiele am gleichen Tag für die Stützpunktauswahl bestreiten. Wohl damit man im Vergleichsturnier mit Stützpunktauswahlmannschaften anderer Landesverbände eine besonders gute Mannschaft stellen kann.)


    Wer also immer NLZ-Trainer egoistische Motive unterstellt, sollte aber nie unberücksichtigt lassen, dass dies für Stützpunkttrainer mindestens genauso gilt !!!


    Und genauso argumentierst du hier stets TW-Trainer. Sehr "stützpunktnah oder Leistungsverein aber kein NLZ "



    Unterhalb der U14 wird noch nicht nach den PRINZIPIEN des Leistungssports trainiert. Schon vor einigen Jahren haben die zu NLZ. Verpdlichteten Vereine der 1. und 2. Bundesliga ihre Talentfoerderung ab dwr U 14 umgestellt. Man wollte nicht mehr in Konkurrenz zu den DFB-Stuetzpunkten stehen, sondern mit ihnen zusammen arbeiten.


    Vereine, die trotz der Erfahrungen weiterhin ihr eigenes Sueppchen kochen, sind mit Vorsicht zz geniessen, da es ihnen in erster Linie. um die Abwerbung von potenziellen Talenten geht. Denn eine serioese Erfolgsprognose ist in diesem Alter noxh nicht moeglich. Eltern, die diesen Schritt gewagt haben, sollten die Augen offen halten. Sonst steht ihr Kind irgendwann auf der Abschussliste oder hat trotzdem die Lust verloren.



    Hervorheben möchte ich nochmal Don Quijotes Post. Der ist so gelungen, dass man ihn nochmal nach vorne holen kann. Richtig ist auch seine Beobachtungen dazu, dass es keine Quereisteiger mehr schaffen.Schaut man sich die empirischen Daten der letzten 10 Jahre an, so muss man in der D-Jugend in einem leistungsambitionierten Verein spielen, um es in den Profifussball schaffen zu können. Wenn nicht im NLZ, dann zumindest bei Vereine wie Ulm, RW Essen, Unterhaching, Hertha Zehlendorf, etc. Solche Vereine sind - gerade in der U10-U14 oft besser als die Nachwuchsabteilungen kleinerer Zweitligavertretungen, wie Sandhausen, Paderborn o.ä.


    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    2 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Zuviel Text, deshalb zweiter Post:


    laika:


    Ich denke ihr habt genau die richtige Entscheidung getroffen. Bereite dich allerdings darauf vor, dass dein Kind eventuell bald unbedingt fest in das NLZ wechseln will. Ich habe öfter einmal mit Spieler so eine Vereinbahrung getroffen, wie ihr sie habt. Und nachdem die Spieler das erste Mal auf einer Reise und bei einem richtig großen Turnier dabei waren, wollten sie dann unbedingt fest zu uns. (Soviel übriegens zu "Leistungsdruck" der NLZ-Trainer. Die Turniere sind die Höhepunkte in U9-U13, da müsste ja der größte Druck vorherrschen. Ich behaupte - natürlich gibt es wie überall auch hier solche Trainer - das der größte Druck für die Kinder nicht von den Trainer ausgeht. Nein, der kommt von den Eltern der Kinder.
    Ich habe z.B. gute Erfahrungen gemacht mit Kindern/Eltern, die sich , wie du nicht sofort für das NLZ entschieden haben. Denn bei denen war es zumeist so, dass es nicht vor allem das Elterninteresse war, aus den Kindern Profis zu machen, sondern sie es bei dem Hobby ihres Kindes beließen und es dabei so gut es ging unterstützten.
    Wichtig finde ich noch den Rat, dass du von ANfang an mit deinem Kind besprechen solltest, dass die Zeit im NLZ (sehr wahrscheinlich) endlich ist. Du solltest schon vorab besprechen, wo er danch hinwechseln könnte (zurück zum Heimatverein, eventuell zu einem leistungsorientierten Amateurverein). Er muss wissen - und vor Augen haben - das das Leben dann nicht vorbei ist, das er nicht versagt hat und das du weiterhin stolz auf ihn bist. Indem ihr schon vorab so etwas besprecht, zeigst du ihm, dass es dir nicht wichtig, wo er Fussball spielt (das solltest du mit deinem Handeln in der Zeit im NLZ auch immer wieder verdeutlichen).
    So "fällt" das Kind weich.
    Denn man darf nicht vergessen - auch wenn andere diese Tatsache immer negieren - dass sich auch in NLZ Freundschaften zwischen den Spielern entwickeln. DIe verabreden sich, übernachten beim Mitspieler etc. Das gibt es nicht nur im Dorfverein. Kinder finden schnell Freunde in dem Umfeld, indem sie sich befinden. Das ist beim Schulwechsel ja genauso.


    Zum "Aussortieren" will ich noch anmerken, dass es ja auch in größeren oder mittelgroßen Vereinen irgendwann dazu kommt, dass die Mannschaften nach Leistung eingeteilt werden. Hier muss dann das Kind zwar nicht den Verein, wohl aber die Mannschaft verlassen und beispeilsweise von E1 in E3 wechseln. Dieses Selektieren gibt es also - vom Dorfverein abgesehen - überall. Das Argument Freude in der Mannsachft verlieren, tritt also nicht nur in NLZs auf, mal abgesehen davon, dass Kinder eh ganz schnell neue Freundschaften finden.


    Ich persönlich würde erst ab U10, in AUsnahmefällen U9, einen Wechsel in ein NLZ für meinen Sohn in Erwägung ziehen. Überhaupt nur dann, wenn der Verein auf mein Kind zukommt. Empfehlenswert ist es immer, dass die Trainer das Kind über einen längeren Zeitraum kennenlernen und einschätzen können. Trotz der Tatsache, dass sich jeder Trainer auch immer irren kann bei der Auswahl, ist die Gefahr dass das Kind nur der Einäugige unter den Bilnden ist wesentlich geringer, wenn der zeitraum des "Kennenlernens" und der Beobachtung länger ist und das Kind sogar schon auf Turnierreisen gg andere NLZs mitwirken konnte. (Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen, denn es gibt den Typus Spieler, der gg mittlere und schlechte Gegner überagend aufdribbelt, aber gg gleichstarke oder bessere Gegner zeigt sich dann deutlich, dass das Talent eben nicht ausreichd für ein NLZ. )
    Aus Trainersicht finde ich es sehr schwer in U6, U7 oder U8 halbwegs zuverlässige AUssage bezüglich des Talents eines Kindes zu treffen. Hat etwas von im trüben Wasser fischen. 100% zuverlässig wird es zwar auch ab U10 nicht, aber die Quote (das ein Spieler über einige Jahre fester Bestandteil des NLZs ist, nicht das er die U19 oder gar die erste Mannschaft erreicht) ist nach meinen Erfahrungen signifikant höher.


    Last but not least, auch wenn ds Abenteuer NLZ für die meisten Kinder eine zeitlich begrenzte Erfahrung ist, die dann mit dem "Aussortieren" ein in der Situation negativ empfundenes Ende findet, so hält diese Zeit auch viel Interessanten, viel Spaß und viel Erfahrungen bereit, die - wie einige hier ja schon erzählt haben - auch in der Retroperspektive von den allermeisten sehr positiv wahrgenommen werden.



    Uii, ist doch ne Menge Text geworden.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill


  • Verstehe mich nicht falsch, ich kenne eure Umstände nicht, also die Wegstrecke, etc.


    Aber, das "Hinlotzen" zu einem Partnerverein ist auch ein Klassiker bei vielen Trainern, wenn es sich zwar um einen guten Spieler handelt, dieser aber für das NLZ eben nicht gut genug ist. Da verpacken viele Trainer dies gerne genau so, wie du hier schilderst.


    Waren die Jungs nur einmal im Probetraining? Dann ist es noch wahrscheinlicher, dass das Leistungsvermögen fürs NLZ ganz offensichtlich nicht genug ist.
    Wirklich interasannte Spieler würden über einen längeren Zeitraum (Januar bis Mai) ab und zu mal ins Training eingeladen werden. Schon um das Kind kennen zu lernen und eine gewisse Nähe zu dem NLZ herzustellen, damit er in späteren Jahren sich diesem NLZ auch verbunden fühlt und nicht in ein anderes NLZ wechselt.


    Tut mir leid, das ich das so klar anspreche.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • @Uzun Zitat von »uzunbacak« verunsichert bin, ob es richtig war, mit 12 Jahren zu wechseln.
    meinst du, ob es richtig war nicht sofort zum Bundesligisten zu wechseln sondern zum Partnerverein?
    Oder meinst du, ob es richtig war überhaupt in den Leistungsbereich zu wechseln?


    Hi,


    überhaupt in den Leistungsbereich, meinte ich damit.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Verstehe mich nicht falsch, ich kenne eure Umstände nicht, also die Wegstrecke, etc.


    Hi,


    da ist kein Grund, warum ich Dich falsch verstehen soll. Danke für die Offenheit.




    Aber, das "Hinlotzen" zu einem Partnerverein ist auch ein Klassiker bei vielen Trainern, wenn es sich zwar um einen guten Spieler handelt, dieser aber für das NLZ eben nicht gut genug ist. Da verpacken viele Trainer dies gerne genau so, wie du hier schilderst.


    Du kannst schon recht haben. Ich denke sogar manchmal, dass es so ist.


    In Bayern haben wir NLZ System, das es woanders nicht zu geben scheint. Diese Kinder, die ich meinte, die waren alle für NLZ bei uns gut genug. NLZ heißt bei uns,


    DFB Stützpunkt, und kein Verein. Ich habe paar mal hier dieses Thema bekanntgegeben. Wenn näheres Interesse besteht, schreibe mich kurz an, ich kann die paar Links zukommen lassen, wäre kein Thema.


    Es kann schon so sein, kann aber evt. auch nicht. Ich kanns nicht sicher sagen.


    Der Verein hat mit unserem DFB-NLZ nix zu tun.



    Waren die Jungs nur einmal im Probetraining? Dann ist es noch wahrscheinlicher, dass das Leistungsvermögen fürs NLZ ganz offensichtlich nicht genug ist.
    Wirklich interasannte Spieler würden über einen längeren Zeitraum (Januar bis Mai) ab und zu mal ins Training eingeladen werden. Schon um das Kind kennen zu lernen und eine gewisse Nähe zu dem NLZ herzustellen, damit er in späteren Jahren sich diesem NLZ auch verbunden fühlt und nicht in ein anderes NLZ wechselt.

    siehe oben.


    Tut mir leid, das ich das so klar anspreche.


    Es muss Dir nicht leid tun, gerne angenehm.



    Gruß,


    Uzunbacak

  • TwTrainer...du Schlingel...weisst du noch was ich dich mal über Pn fragte?


    Sir Alex....mich würde mal deine Ansicht zu Anfragen des BvB bei 12jährigen interessieren, die hier Stützpunkt und zeitgleich im Heimatverein Bezirksliga spielten und nun bis zu 1000 km die Woche fahren, um dort nur noch Beziksliga spielen. Wieso immer BvB....andere nicht?