Junge wird wütend wenn er den Ball verliert

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  • Meine erste Priorität ist, dass die Junioren Spass haben


    Ja meine Priorität auch. Nicht nur meine. Alle wollen das. Schliesslich zeigt ja auch die aktuelle Forschung dass ohne Spass nichts geht.
    Aber GENAU DARUM tu ich mich schwer mit der Integration von Kindern, welche mir und allen anderen den Spass verderben, auf einem bestimmten Niveau spielen zu können, solange es (private) Alternativen gibt, wo ein solches Kind besser, weil viel individueller und professioneller auf seine Defizite hin gefördert werden könnte.
    Klar, nicht jedes Dorf verfügt über entsprechende Lösungen. Fussball kann da wirklich auch eine Notlösung sein.
    Ich finde einfach, es sollte definitiv nicht der erste Reflex sein, ein Problemkind in den Fussballverein zu schicken, bevor nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden (auch wenn man die Woche 3 mal 50km fahren muss und das ein Schweine Geld kostet) um dem Kind so viel effektiver zu einer gesunden Basis zu verhelfen, auf der dann im Fussballverein entsprechend aufgebaut werden kann.
    Auch als DorfVerein wäre ich nur dann bereit, ein solches Kind aufzunehmen, wenn ein qualifizierter Betreuer mit auf dem Platz steht, das Einverständnis aller anderen Eltern und Kinder vorliegt, sowie alle diesbezüglich rechtliche Fragen restlos geklärt wären. Mindestens in der Schweiz helfen bei solchen Entscheiden auch entsprechend qualifizierte Mitarbeiter der Gemeinden mit welche Kenntnis über alle Alternativen haben und diesbezüglich vermitteln können.
    Ausserdem - da mache ich mir nichts vor - wird jeder Verein irgendwann mal eine Grenze ziehen, zu dem was noch geht und was nicht. Deshalb kann diese Diskussion gar nicht GRUNDSAETZLICH geführt werden, sondern es wird weiterhin dem Verein überlassen sein, von Fall zu Fall über eine Integration befinden zu müssen, um dann auch ab und an mal jemanden ablehnen oder aus dem Team entlassen zu müssen.
    JEDES Kind mit JEDEM nur erdenklichen Defizit integrieren zu wollen halte ich persönlich weder für kindergerecht noch professionell.

  • welche aus rein persönlicher Ueberzeugung (um sich bei einer Alleinerziehenden einzuschmeicheln ?) mit dem Thema Problemkind rumexperimentieren wollen


    Meinst du das wirklich im ernst?[/quote]
    Ja. Wir hatten hier in der Nähe eine Geschichte wo ein Handballtrainer regelmässig Beziehungen zu verschiedenen Müttern pflegte, deren Kinder er kurz zuvor in seine Mannschaft holte. Das hat er so in drei verschiedenen Vereinen durchgezogen mit entsprechend unguten Vibes für alle Betroffenen. Dieser Vorfall wurde hier in der Region ziemlich ausführlich diskutiert mit dem dem Resultat, dass viele Menschen hier glauben, dass dies kein Einzelfall war, sondern dieses Tun durchaus Methode hat oder haben könnte wie andere im Forum genannte Beispiele zeigen.
    Fakt ist ebenfalls, dass die Anzahl der Verdachtsfälle und Vorfälle bezüglich Pädophilie doch deutlich zugenommen hat, mit einer erschreckend hohen Anzahl an Opfern und Betroffenen, welche den Gemeinde bereits als Familie (z.B. Zerrüttung) oder als Sonderfall bekannt waren.
    Eine diesbezügliches Memo der Erziehungsdirektion wurde erst kürzlich an die Schulen und Vereine verteilt, mit der Bitte man möge sich bei auffällig aktivem Bemühen von Personen um Kinder mit Defiziten und/oder schwierigen familiären Verhältnissen doch zuerst bezüglich Sondermassnahmen an die betreffenden Dienste wenden.

  • Zitat FB:

    Zitat

    Auch als DorfVerein wäre ich nur dann bereit, ein solches Kind aufzunehmen, wenn ein qualifizierter Betreuer mit auf dem Platz steht,

    Das sehe ich genauso. Auch in anderen Fällen haben dann zuerst die Eltern oder Verantwortlichen mit auf der Matte zu stehen und nicht einfach ihr Kind abzuwerfen und zu erwarten, dass sich andere Leute um ihre Problemkinder kümmern.

  • 2011/2012 wurden in Deutschland 480.000 mit Förderbedarf unterrichtet, davon etwa 75 Prozent exklusiv an Förderschulen.
    Zum einen sollte man hier vermeiden zu Pauschalisieren. Förderbedarf ist nicht gleich Förderbedarf.
    Desweiteren kenne ich Kinder ohne Förderbedarf, die ich ungerne trainieren wollte, zwar auf dem Gymnasium aber echte AKs.
    Der Fußball hat bis zu gewissen Grenzen eine integrative Funktion.
    Diese gilt es auch wahrzunehmen und nur im besonderen Einzelfall abzuwägen, ob das betreffende Kind wirklich langfristig nicht integriert werden kann.
    Zunächst hat jedes Kind eine Chance verdient.
    Bei dem demographischen Wandel, kann es sich der Jugendfußball nicht leisten über 6 Prozent der Kinder einfach auszuschließen.

  • @Fussballbaron


    Hatte vor ca. einer Woche die Sendung gekuckt. Heisst glaub ich "der Club" und läuft auf SF1 oder 2.
    Da ging es um schwere Kinder in den Behörden oder Kinder mit schwere familiere Probleme, die man ebenfalls von Familien regelrecht ausgereisst hat.


    Ich dachte bei dieser Sendung unweigerlich auch an dieser Diskussion hier; wäre wirklich auch was für Dich gewesen.


    Fazit nach der Sendung (meine subjektive Meinung); lieber eine Maus zwischen zwei Katzen als ein "schwieriges Kind" zwischen Behörden.


    Viele Grüsse


    TRPietro

  • Fazit nach der Sendung (meine subjektive Meinung); lieber eine Maus zwischen zwei Katzen als ein "schwieriges Kind" zwischen Behörden.


    Was die Behörden machen ist nicht immer gut, aber wenigstens irgendwie überschaubar. Mindestens schauen immer mehrere so dass mindestens eine gewisse Transparenz insofern vorhanden ist, dass man diese Fälle statistisch erfassen, vergleichen und damit dass Angebot der Behörden laufend verbessern kann. Vieles steht auch bei uns erst ganz am Anfang. Aber im grosse und ganzen sind hier meiner Meinung nach ganz gut unterwegs.
    Ueber die "Katzen" dagegen, weiss man in der Regel wenig. Dass sie ab und zu "beissen" ist belegt. Von Behörden ist mir noch nichts derartiges zu Ohren gekommen :)

  • @Fussballbaron
    Nimmt mich wunder, in welchem Bereich Du mehr Ahnung hast. Katzen oder Behörden :thumbup::thumbup::thumbup:


    Ich würde meinen, der Handballtrainer denn Du genannt hast, der kannte sich mit Katzen gut um... :thumbup::thumbup::D


    Spässchen muss auch mal sein.


    Gruss
    TRPietro

  • @FB
    Aus deinem Beitrag ging nicht hervor, ob du nun die alleinerziehende Mutter meinst, an die sich der Trainer heranmacht. Denn dort geht es um zwei Erwachsene, von denen zumindest einer eine Beziehung wünscht. Oder ob du das Kind meinst, an das her über die Beziehung mit der Mutter aufgrund krankhafter Veranlagung herumexperimentieren möchte? Man darf soetwas nicht verharmlosen. Dennoch erachte ich es als Einzelfälle, die auch nicht fussballspezifisch sind (wie dein Beispiel für den Handballtrainer zu belegen scheint)


    Fussball ist ein Spielbild der Gesellschaft, weshalb es auch hier alles gibt. Grund genug, um als Eltern oder Trainerkollegen die Augen offen zu halten.


    Wo der graue Rand, in denen ein normaler Trainer einen Nutzen oder einen weiteren Schaden bei einem bereits belasteten Kind anrichten kann, dass läßt sich aus der Ferne gar nicht sagen. Aber welcher werdende Vater verbindet seinen Wunsch nach einem Kind schon sofort mit der lebenslangen Fürsorge-Aufgabe? Man wächst mit seinen Aufgaben, wenn man sich den Herausforderungen zunächst einmal stellt. Geht es gut, dann profitiert man selbst. Geht es schief, dann hat man zumindest sein Bestes versucht!


    Im konkreten Fall gibt es eine Betreuerin für diesen Jungen. Sie erachtet es als richtig, dass der Junge über die Integrationsfunktion des Fussball später einmal ein ganz normales Leben führen kann. Erste, kleine Fingerzeige, dass der Junge Vertrauen in seine Mannschaftskameraden und Trainer fasst, scheinen erkennbar. Auch der Umgang mit Siegen und Niederlagen zeigt erste positive Wirkungen. Ob es jedoch eine nachhaltige, positive Wirkung zeigt, das kann man in so einem frühen Stadium noch gar nicht sagen.


    Deshalb würde ich mich freuen, wenn von Zeit zu Zeit ein Beitrag über die weitere Entwicklung hier gepostet würde. Denn gerade diese Einzelfälle zeigen uns Trainern allzudeutlich, dass wir es mit Jungen Menschen zu tun haben, die wir nicht auf ihre Fähigkeiten im Fussball allein reduzieren dürfen.

  • Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung geht.


    Betreuerin


    Bei jedem Ballverlust (von ihm oder von seinen Mitspielern) ist er wütend.


    flippte der Junge aus. Er haute mit der Faust gegen die Hallenwand.


    eine Aktion nicht klappt, dreht er durch.


    bei Gesellschaftsspielen überhaupt nicht verlieren kann.


    und zeigte jedem nacheinander den Stinkefinger.



    das war die Einstiegsbeschreibung von Jugendbetreuer
    Trainer, Mitspieler und Eltern hatten massive Probleme



    alleine im gestrigen Training 3 Einzelgespräche). Leider gibt es keine Besserung.



    Letzte Woche beim Turnier habe ich ein Einzelgespräch mit dem Jungen (Problemkind) alleine geführt


    und plötzlich ist alles anders



    Vor wenigen Tagen hatten wir dann eine Trainingseinheit, bei dem sich der Junge wieder nichts zu schulden hat kommen lassen.



    für mich passt das nicht zusammen. was, kann ich nicht beurteilen. aber für mich ist das lebensfremd.


    würde mich für Jugendbetreuer freuen, dass die Ursprüngliche Schilderung evtl. doch gar nich so schlimm war, vielleicht nur so
    schlimm empfunden wurde (man spricht oft von subjektiver Wahrnehmung oder subjektiver Wahrheit) und die positive
    Entwicklung anhält.

  • Diese Thematik hier ist wohl im Abyssum der Ansichten abgetaucht...


    Wenn der Treadersteller nicht mehr mitmacht, so scheint es, dass das Problem nicht mehr aktuell ist.
    Ansonsten meldet er sich wieder.


    Grüsse
    TRPietro