4-4-2 mit Raute, aber trotzdem Gegner nach außen lenken?

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  • Puh, langsam wird's anstrengend. Hör bitte zunächst mal damit auf, mit diesem "Wer hat mehr Ahnung ?". Ich kann jetzt nicht schreiben woran mich das erinnert, da auch Jüngere mitlesen :rolleyes:

    Du kannst doch nicht auftauchen und behaupten es geht nicht ...

    Zeig mal bitte, wo ich behaupte es geht nicht. Das scheint mir das Hauptproblem zu sein. Du liest einfach was raus, was ich so nicht geschrieben habe. In keiner Aussage von mir steht das so. Und auch nicht nach dem Motto "Bringt bei einer A-Jugend nichts mehr. Kann man denen nicht mehr beibringen." Mit nicht einem einzigen Wort ! Ich rede von Grundlagen, die vorliegen müssen. Kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Deswegen habe ich ja geschrieben, dass BJL das besser beurteilen kann und das Passende für sich raus suchen kann. Und wenn er bei seinen Jungs die Grundlagen erkennt, dann kann er mein Posting als nicht passend verbuchen und fertig.


    Zu meinem Abraten auf Großfeld: Eigenartig, dass hier im höheren Jugendbereich keine einzige Mannschaft mehr mit Raute im 4-4-2 spielt ?( Und ja: Ich hab so eine gewisse Ahnung woran das liegen könnte...

    ...und dann bringst Du nicht mal konkrete Argumente?!

    Wo siehst Du die Probleme?

    Hier geht es um eine A-Jugend mit gleichbleibendem Stamm. Einige Spieler sollen jedoch in den Positionen umgestellt werden. Ist schonmal ein sehr wichtiger Punkt.
    Und dann kommen B-Jugendspieler hinzu, die integriert werden müssen. Zweiter wichtiger Punkt.

    Und wenn nur ein "Rädchen" nicht funktioniert, ist der gesamte Verbund anfällig. Und das beträfe erst mal nur den einen Mannschaftsteil. Abwehr und Sturm müssten sich zudem adäquat verhalten und verschieben.

    Klingelt's ?

    Du forderst mich ein, hier auf etwas einzugehen, dass nichts mit dem Treadthema zu tun hat.
    Wo ist da der Zusammenhang mit 4-4-2 in Raute? Es geht hier nicht um Hallenfussball und ich möchte nicht vom Thema abschweiffen.

    Den Zusammenhang habe ich ebenfalls in meinem ersten Posting beschrieben. Es geht um den individualtaktischen Ist-Zustand der Truppe. Und wie man einen solchen schon in jungen Altersklassen erreicht. Aber an dieser Stelle mal gefragt: Du erwähnst ja des Öfteren das ballorientierte Verschieben hier. Beschreib doch mal wie Du das vorbereitest. Wie bringst Du also einen Spieler zum ballorientierten Spiel ?

    Breite Streuung?
    Sorry Steini, wenn ich wissen will, wie man eine Banane schält, so musst Du mir doch bitte nicht erklären, wie man einen Apfel schält?!
    Was wäre das für eine Hilfestellung?

    Nun, Du brauchst ja keine Hilfestellung. Dein Tenor ist doch nach den kurzen Beschreibungen der Mannschaft hier "Geht. Mach ruhig." Wie wäre da ein praktischer Tipp an ihn ? Toto2 hat's in Post 15 vorgemacht.
    Ich habe da Bedenken und begründe die auch. Aber ich bin hier nicht wichtig. Hauptsache BJL kann am Ende mit allen Meinungen was anfangen.

  • tobn
    Ich möchte den Thread von BJL nicht zerstören, da er ja speziell nach seiner A-Jugend fragt. Einige Deine Fragen passen auch dazu, aber teilweise zielen Deine Fragen auf jüngere Altersklassen oder speziell auf die Halle ab und das sollte man dann schon trennen. Kannst Du Deine Postings in den Hallenthread kopieren ? Oder per PN, wenn Du magst.

  • Klar, Steini, wird gemacht. Ich muss den Thread halt finden, aber das wird schon.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Steini


    Ich hingegen finde es anstrengend, wenn man auf Fragen nicht eingeht...


    Es bringt nichts, über 4-4-2 Flach oder 4-4-2 Raute per Forum zu diskutieren.
    Ich habe erwähnt, dass ich per Schrift, das Abwehrverhalte des Rautensystems nicht erklären kann.


    Hiermit verstehe ich ein Abraten zum Rautensystem. Das sind deine Worte in Posting 8:


    "In diesen Klassen beherrscht nur ein sehr geringer Prozentsatz das 1:1 Defensiv. Das ist gerade bei der Raute, bei der durch die entstehenden Räume entsprechende Lücken entstehen, ganz wichtig. Zudem kommt die weitere individualtaktische Komponente hinzu, dass ich in der Raute keine Orientierung am Nebenmann habe. Weiß jetzt nicht, wie ich das besser beschreiben soll."


    Und den Teil mit; "dass ich in der Raute keine Orientierung am Nebenmann habe." kann ich immer noch nicht folgen. Keine Ahnung was Du Dir da vorstellst.


    Eigenartik, dass Niemand mit Raute spielt? Wieso ist das Eigenartig?
    Vielleicht spielen diese nicht Rautensystem, weil diese schlicht und einfach keine Ahnung haben wie das geht?! Oder man hat evtl. einfach die Spieler nicht dazu?! Ich jedenfalls wage mich nicht, mit Formationen in dreier Kette zu spielen, weil ich den Pressingteil, nicht kenne.


    Du wiedersprichst Dich. Du siehst weiterhin Probleme die ein Abraten ausstrahlen.
    Hier deine Worte: "Hier geht es um eine A-Jugend mit gleichbleibendem Stamm. Einige Spieler sollen jedoch in den Positionen umgestellt werden. Ist schonmal ein sehr wichtiger Punkt. Und dann kommen B-Jugendspieler hinzu, die integriert werden müssen. Zweiter wichtiger Punkt."


    Du siehst ein Einwand wegen diesen Fakten um den Entscheid zu fallen, die Rautenbildung fallen zu lassen. Stimmt das so?
    Ich sehe da nur Herausforderung. Desswegen trainierten wir ja. Wir trainieren um ein Produkt, ein Spielsystem, eine genaue Marschroute einzustudieren...


    Und hier... wieder siehst Du nur Probleme: "Und wenn nur ein "Rädchen" nicht funktioniert, ist der gesamte Verbund anfällig. Und das beträfe erst mal nur den einen Mannschaftsteil. Abwehr und Sturm müssten sich zudem adäquat verhalten und verschieben."


    Meine Frage an Dich: Sind andere Formationen mit unfunktionierende Rädchen, weniger anfällig?


    Dann das hier von Dir: "Den Zusammenhang habe ich ebenfalls in meinem ersten Posting beschrieben. Es geht um den individualtaktischen Ist-Zustand der Truppe. Und wie man einen solchen schon in jungen Altersklassen erreicht. Aber an dieser Stelle mal gefragt: Du erwähnst ja des Öfteren das ballorientierte Verschieben hier. Beschreib doch mal wie Du das vorbereitest. Wie bringst Du also einen Spieler zum ballorientierten Spiel ?"


    Ich bringe ein Spieler zum ballorientierten Spiel durch Ueben, Ueben, Ueben, Ueben.
    Wo genau erklärst Du den Zusammenhang von Rautenbildung in der Halle und 4-4-2 in Raute? Habe ich da was verpasst? In welchem Post finde ich das?


    Dann das hier von Dir: "Nun, Du brauchst ja keine Hilfestellung. Dein Tenor ist doch nach den kurzen Beschreibungen der Mannschaft hier "Geht. Mach ruhig." Wie wäre da ein praktischer Tipp an ihn ? Toto2 hat's in Post 15 vorgemacht.
    Ich habe da Bedenken und begründe die auch. Aber ich bin hier nicht wichtig. Hauptsache BJL kann am Ende mit allen Meinungen was anfangen."


    OK, dann versuche ich jetzt mal das Abwehrverhalten des 4-4-2 in Raute durch Wörter ohne Bilder zu erklären. Ob das gut geht?


    In meinen Augen müssen die zwei Stürmer durch geschicktes anlaufen, die Innen Verteidiger dazu zwingen, in die Mitte zu spielen - also ins zentrale Mittelfeld. Also müssen diese Stürmer insbesondere beim Mittelfeld- oder Angriffspressing die Passwege an die Aussen Verteidiger schliessen.


    In der mitte des feldes befinden sich dann 4 zentrale Mittelfeld für uns in Rautenbildung gegen 2-3 Gegner. Dafür sind die Flügel anfällig, wobei dafür auch eine Strategie existiert (komme dann darauf zurück). Dort wird dann Pressing gemacht. Dabei muss der offensive Mittelfeldspieler mit Absicht den Pass vom Innen Verteidiger zum zentralen Mittelfeldspieler ermöglichen. Die drei 6er lassen den gegnerischen 6ern vorübergehend etwas Raum. Dann sobald ein gegnerischer 6er den Ball hat läuft das Pressing. Dabei muss unser 6er von Hinten, Druck ausüben und unser 10er (also offensive Mittelfeldspieler) macht von forne aggressives Pressing.


    Was passiert, wenn Flügelangriff klappt?
    Nehmen wir an, der rechte Flügel des Gegners kriegt nun doch den Ball. Nun ist es so, dass unser Aussen Verteidiger diesen stellen muss durch tackeln. Pressing wird somit in unseren Drittel durch den näheren zentralen Mittelfeldspieler ausgeübt. Auch da ist in so einem Fall Ueberzahl möglich.


    Steini; Hast Du es verstanden? Alles Text... ist nicht gerade behilflich... oder?


    Ist auch mein letztes Statement zum Thema. Ich möchte hier kein Buch über Taktik schreiben, den so wie ich Bücher und DVD's kaufe um mir Wissen anzueignen, könnt Ihr Euch ebenfalls diese selbst kaufen. Oder denkst Du etwa, mein Wissen ist meine Erfindung?


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • TRPietro...danke Dir, habe etwas gelernt.


    Wieso schreibst du, das das in Schriftform nicht zu erklären sei. Du hast es wo in diesem Thread schonmal erklärt und ich dachte..."Ach so"...und fand es informativ bis einleuchtend. Ferner dachte ich, dass es eigentlich einfach ist.


    Schlimm ist nur, wie du es auch schon erwähntest, dass so viele "oben raus" kommen, die -nachdem man sie fragte...nachdem man sie beobachtete...nicht wissen, wie man sich taktisch im 1:1 in der Defensive verhält...nicht wissen, was es bedeutet einen Ball abzulaufen.


    Sie machen -obwohl sie es könnten- immer den gleichen Fehler...nämlich mit hoher Geschwindigkeit auf den ballführenden Gegner bis zum Schluß zulaufen, um dann den langen gestreckten Fußball in Richtung Ball auszufahren. Das nutzt der gute Gegner aus...und macht in der Phase der Handlungsunfähigkeit dieses offensichtlich schlecht ausgebildeten Fußballers einen Haken und geht vorbei. Dann steht in der Zeitung....dass der Gegner immer wieder durch individuelle Fehler des Verteidigenden durch die Abwehrkette in den Torraum eindrang und zum Abschluß kam oder gar so die Schnittstelle durchpasste.


    Drei Monate später und einige 1:6 Ergebnisse weiter...immer noch das gleiche. Selbst die eigenen Altspieler die das mal gut machten, haben es längst verlernt und machen das einfach nicht.


    Ich selber habe das vor 35 Jahren auch nicht erzählt bekommen. Erst nach einer Stützpunkteinheit für Vereinstrainer dachte ich so mit cirka 35 Jahren..."Mensch Andre...das ist ja prima...wie einfach ist das denn?". Dann zog ich damit ab und versuchte es selber beim Dienstsport gegen wesentlich bessere Fußballer als ich es bin. Leute die mich schnell umspielten...wurden bereits ab der Mittellinie so gestellt. Plötzlich drängte ich sie ab...eroberte Bälle...sorgte dafür, dass sich mein Team neu formieren konnte (Top 1 = Zeitgewinn/Top " = Ballgewinn). Heute stelle ich fest, das die Guten von damals meist den Ball gleich abspielen. :)


    Ich finde das ist ein Armutszeugnis für geschätzt 90 Prozent der Trainerschaft. Damit greife ich viele von Euch die hier mitlesen und auch schreiben an. Nicht nur mitlesen sondern machen....fangt es endlich an zu lernen und umzusetzen, statt abzuwinken oder passiv zu bleiben. Das ist Ausbildung...das taktische Verhalten der Spieler zu entwickeln. Das ist doch prima interessant für jeden Trainer...das ist doch im Prinzip das interessanteste überhaupt. Ich kann nicht verstehen, wieso dieses Thema -so ich auf die Plätze schaue- nicht oben raus kommt. Es ist fatal darauf zu verzichten und ich bin fast geneigt euch allen da draussen, so das dicke Fell hier nicht juckt...zu empfehlen...wieder mit Libero zu spielen. Libero für die Dummen, hurra!


    Auch dieses olle Argument "Hilfe, ich habe die Spieler nicht dafür" ist für mich eine schwache Ausrede. Ehrlicher wäre "Hilfe ich bin zu bequem mir das anzueigenen...ich bin selber zu faul". Das ist keine Abiturarbeit, sondern eine ganz einfache Sache. Jeder Wolf in freier Wildbahn kann das.


    Zurück zu TRPIetros Ausführung, dass die Stürmer die Aussen-VT dazu bringen sollten, den Ball in die Mitte zu spielen...also dorthin, wo die Rauteleute lauern. Mal abgesehen davon, dass ich meine, dass eine eingespielte Raute auch bei nach aussen gespielten Bällen sich dann halt zihharmonikamäßig verschiebt und so ganz schnell Manpower und damit Ballhoheit in Ballnähe zu erzielen einfach ist, so beginnt das was TRPietro beschreiben will damit, dass bereits das Zustellen des Passweges vom gegnerischen Innen-VT auf seine Aussen-VT vermutlich bei vielen Lesern auf Unverständnis.


    Wie soll ein Lesertrainer der nicht weiss was Ballablaufen bedeutet dann erst das noch verstehen können. Schließlich laufe ich auch erst seit 10 Jahren so einen Ballführenden in dessen Platzhälfte so an. Das muß man mal selbst bewußt ausprobieren. Man muß mal bei den klugen Bundesligaspielern zuschauen. Die klugen von denen (davon haben wir nicht viele;-))) laufen nämlich als Stürmer nicht den Dante direkt an, sondern die laufen erst ein paar Schritte diagonal in die Spitze nach aussen hin zum Aussen-VT und ziehen dann danach nach innen hin zu Dantelein. Dieser spielt dann vermutlich mit größerer Wahrscheinlichkeit den Aussen-VT selbstverständlich nicht an, weil ....dieser von diesem sich so bewegenden Fremdstürmer zugestellt ist. Genau das -so habe ich TRPiertro....versuchte er zu berschreiben, wenn er sagt, dass die Aussen-VT zugestellt werden, damit der gegnerische Innen-VT bei Ballbesitz den Ball durch die Mitte einspielt...also dort, wo die Mittefeldraute konzentriert steht. Das hält den möglichen Raum eng für den Gegner und sorgt für eine konzentrierte und gestaffelte -vor allem geordnete- Kraft im Mittelfeld. Wie gesagt...die Raute kann sich ja auch verschieben....nur die Gefahr eines Fehlers lautert dabei immer latent mit....so...habe fertig.

  • Danke für die intensive Diskussion und die vielen Meinungen. Ich möchte nicht auf alles eingehen (vor allem das kurzzeitige Abschweifen in die Halle und kleinere persönliche Animositäten), daher kurz


    Toto2: 4-4-2 flach möchte ich nicht spielen, zwar habe ich es mit dieser Mannschaft gar nicht probiert, aber vor zwei Jahren mit der C-Jugend. Da habe ich es nicht geschafft, den Jungs beizubringen, die Räume zwischen den beiden Viererketten abzudecken, so dass das gar nicht funktioniert hat.


    TRPietro: danke für die konstuktiven Tipps, so hatte ich mir die Variante mit Lenkung zur Mitte auch gedacht. Ich muss das ganze natürlich noch gründlicher durchdenken, wenn ich mich letztlich dafür entscheiden sollte, brauche ich ja auch einige dazu passende Übungen, ich denke da an einige Spielformen mit seitlichen Durchgangstoren für die Ballbesitzmannschaft, was die Pressingmannschaft verhindern soll.


    Die Variante nach außen zu lenken zieht ja wie befürchtet niemand ernsthaft in Betracht.

  • TRPietro, ich finde deine Beschreibung des Pressings im 4-4-2 mit Raute wunderbar verständlich und auch einleuchtend. Es geht sehr wohl (auch nur) mit Worten, es ist sicherlich in einigen Fällen etwas mühsam und kostet mehr Zeit, aber möglich ist es schon. Und dass du dein Wissen auch schriftlich vermitteln kannst, hast du doch eben unter Beweis gestellt. Steini kann für sich selbst sprechen, aber ich habe ihn nicht so verstanden, dass er die Mittelfeldraute für unmöglich hält. Mir kommt es so vor, als sei er der Meinung, sie sei anspruchsvoller als die Flache Vier. Diese Meinung habe ich hier schon desöfteren gelesen. Da ich selbst noch nie 11er-Mannschaften trainiert habe, kann ich leider selbst nicht dazu sagen, außer von meinen Erfahrungen von E- und D-Junioren zu extrapolieren.


    In einer der letzten Ausgaben der fußballtraining, d.h. der Zeitschrift, war die Raute, wenn ich mich recht erinnere, das oder zumindest ein Hauptthema. Vielleicht wäre das für BJL auch interessant.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Die Variante nach außen zu lenken zieht ja wie befürchtet niemand ernsthaft in Betracht.


    Naja, den meisten geht es ja darum, den Ball möglichst schnell wieder zu erobern. Wenn du die klassische Raute spielst, sind deine Flügel nur durch die Außenverteidiger besetzt. Man erobert aber deutlich leichter in Überzahl den Ball, ergo ist es eher widersinnig, das Spiel des Gegners nach außen zu lenken. Tatsächlich versucht man, wie TRPietro ausführt, sogar eher zu vermeiden, dass der Gegner den Ball nach außen bekommt, weil die Raute genau da anfällig ist. Wenn du wirklich nach außen lenken wolltest, die Raute im Mittelfeld belassen werden soll, der Ball aber dennoch gemäß ballorientierter Verteidigung in Überzahl erobert werden soll, so müsstest du eigentlich die Stürmer anweisen, bei gegnerischem Ballbesitz zu Mittelfeldaußen zu werden. Dann wird aus dem 4-4-2 aber ein 4-5-1 oder 5-4-1, wobei die '1' der Zehner ist. Damit kannst du aber keinen Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben und deine Stürmer müssen unheimlich viel rennen. Von daher wäre das wohl eher eine ziemlich absurde Vorstellung.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Toto2: 4-4-2 flach möchte ich nicht spielen, zwar habe ich es mit dieser Mannschaft gar nicht probiert, aber vor zwei Jahren mit der C-Jugend. Da habe ich es nicht geschafft, den Jungs beizubringen, die Räume zwischen den beiden Viererketten abzudecken, so dass das gar nicht funktioniert hat.



    Die Variante nach außen zu lenken zieht ja wie befürchtet niemand ernsthaft in Betracht.


    Egal welche Pressingvariante du in welcher Formation einüben möchtest: es geht immer um Überzahl in Ballnähe. Und wenn man einen intelligenten Gegner hat gibt es auch in jeder Formation irgendeinen Schwachpunkt. Sonst wäre Fussball irgendwann auch langweilig ;)


    Man braucht auf jeden Fall Geduld und muss den Spielern auch Fehler zugestehen. Perfektion innerhalb von 2 Wochen kann man natürlich nicht verlangen. Aber ich denke, das ist dir längst klar.


    Ich denke aber auch, dass du dich bei der Vermittlung der Pressingvariante in 4-4-2 Raute auch nicht einfacher tun wirst. Eine Grundformation sagt zunächst nichts aus. Es kommt darauf an wie sie mit Leben gefüllt wird. Und es gibt ja auch immer noch einen Gegner, den man selten vorher ausrechnen kann. Somit kann man, zumindest im Breitensport, seine Mannschaft auch nicht auf jede Situation vorbereiten (im Leistungssport habe ich wesentlich mehr Zeit und natürlich besser ausgebildete Spieler). Dafür ist es eben wichtig, dass die Spieler Spielintelligenz entwickeln. Und das unabhängig ob im Breiten- oder Leistungssport. Ein in game coaching ist verdammt schwer. Und wenn die Spieler sich mit Pressingvarianten beschäftigen, dann beschäftigen sie sich auch mit den Situationen, in denen sie im eigentlichen Sinne bei der Balleroberung nicht direkt betroffen sind ( Lauf- u. Passwege schließen ). Sie sind gezwungen sich Gedanken zu machen und das fördert die Spielintelligenz. Sie müssen zunächst den Ball, dann den Mitspieler und dann den Gegenspieler im Auge haben und entsprechend reagieren.


    Aber ich schweife wieder ab.....Was dein flaches 4-4-2 mit der C-Jugend angeht: beim Auslösen der Pressingfalle müssen natürlich alle mitziehen. Ausnahmslos jeder hat dabei eine Aufgabe. Die hinterste Kette muss durch gemeinsames Aufrücken die Räume grundsätzlich verengen. Das verschieben zum Ball für die Schaffung von Überzahl ist Voraussetzung. Ich gehe davon aus, dass du damit vertraut bist. Die verschobenen Mittelfeldspieler sollten nicht "nur" darauf achten Anspielstationen zu zustellen, sondern möglichst auch die Schnittstellen für einen Pass auf einen Gegner im Rücken, eigentlich durch IV bzw. ballfernen AV gedeckt, durch einen Deckungsschatten zu verhindern.


    Dein TW rückt natürlich ebenfalls entsprechend auf um lange Bälle des Gegners, die ja eigentlich nicht erfolgen sollten, ab zu fangen. Durch das Pressing an sich sollte kein Gegenspieler in der Lage sein einen langen Ball zu spielen, da er unter Raum- und Zeitdruck steht. Ich vermute einfach mal, dass deine C-Jugend das Aufrücken da nicht konsequent durchgeführt hat. Sonst dürften diese Räume eigentlich nicht entstehen.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Die Variante nach außen zu lenken zieht ja wie befürchtet niemand ernsthaft in Betracht.


    Ich muss mich korrigieren. Heute habe ich mal im Buch "Verteiden mit System" nachgeschaut: http://trainermedien.dfb.de/index.php?id=1938. Und da werden tatsächlich, es müsste im Abschnitt zum Mittelfeldpressing sein, zwei Varianten des Mittelfeldpressings dargestellt, wenn die eigene Mannschaft in der Raute agiert. Die zweite Variante ist diejenige, die TRPietro beschreibt, d.h. die Stürmer gehen breit und verhindern den Pass vom IV zu den AV, so dass man den Ball ins Zentrum lenkt. Aber die erste Variante besteht im Lenken des Balls nach außen. Dabei bleiben die Stürmer enger beieinander und die gegnerischen AV zunächst frei, so dass der Pass vom IV zum AV erfolgen sollte. Im Beispiel erfolgt der Pass zum gegnerischen RAV, also aus Sicht der eigenen Mannschaft auf die linke Seite. Darauf wartet das Team nur, und sobald er kommt, wird der RAV vom 8er (linker Rautenspieler) unter Druck gesetzt, der linke Stürmer schließt die Rückpassoption zu den IV, der Zehner verhindert den Querpass zum Sechser. Der eigene LAV rückt bereits in die Nähe des gegnerischen RA, die Viererkette schiebt nach, der eigene Sechser verschiebt ebenfalls nach links, der 7er (rechter Rautenspieler) rückt nach und lässt sich ein Stück fallen. Man erwartet bzw. provoziert den Pass vom RAV zum RA. Dieser wird dann sofort vom LAV und dem Secher gedoppelt.


    Die Variante ist also durchaus möglich. Wie alle Offensiv- und Mittelfeldpressingvarianten erfordert sie ein recht hohes Maß an Koordination der gesamten Mannschaft.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • An BJL


    Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass alle hier mit großem taktischen Wissen punkten wollen, aber deine Ursprungsfrage ein bisschen vergessen haben. ;)


    Deswegen mach ichs mal so kompakt wie möglich, ich hoffe es hilft dir ein bisschen.


    Die grundsätzliche Idee eines 4-4-2 halte ich für eine sehr gute Idee, ich glaube aber sogar, dass es deutlich schwieriger ist, eine Raute zu spielen, als eine flache Vier. Zwar lehnst du diese erstmal ab, ich würde es aber zumindest ausprobieren. Deine genannten Punkte passen dazu sogar sehr gut. Ich würde mir eventuell Atletico Madrid unter Diego Simeone ein wenig zum Vorbild machen, das kommt recht gut an deine Mannschaft heran.


    Um so zu spielen, wie du es willst, musst du das Spiel in drei Phasen einteilen.


    1) Defensive, kein eigener Ballbesitz, der Gegner hat den Ball in seiner Hälfte


    Deine Mannschaft zieht sich in das mittlere Drittel zurück. Die Viererkette steht nich am Maximum, aber relativ hoch, davor deine nächste Viererkette. Die Mittelfeld-Viererkette ist eine ganz leichte Klammer zur Hälfte des Gegners offen. In diese Öffnung lassen sich deine beiden Mittelstürmer fallen. Das sieht dann in etwa so aus:
    --------------TW--------------
    ---------------------------------
    ---------------------------------
    ---AV------IV-----IV-----AV---
    ----------DM-----DM---------
    ETWA HIER MITTELLINIE
    ----ZM-----------------ZM----
    -----------ST-----ST----------


    Es wird nur seitwärts verschoben, die Flügelbereiche vor deinen Außenverteidigern absichtlich freigelassen. Der Gegner hat dann ein paar Möglichkeiten. a) Die lange, weite Spieleröffnung, da musst du deine Spieler drauf vorbereiten b) den Pass in die Mitte und c) den Pass auf die Seite. In der Mitte ist dicht, da sollte niemand durchkombinieren können, die Seiten sind aber frei. Nennt sich aber Pressingfalle, denn der Gegner wird dorthin gelenkt. Dann wird der Ballführende attackiert und systematisch Richtung Seitenaus gedrängt. Dafür muss extrem (!) verschoben werden, aber du zerstörst den Spielaufbau des Gegners schon im Ansatz.


    2) Die Umschaltbewegung


    Hier geht es darum, bei einer Balleroberung Überzahl zu erzeugen. Deine Spieler haben weit verschoben, es entsteht eine numerische Gleichheit. Diese müssen deine Spieler jetzt schnell lösen. Dies gelingt am besten durch eine schnelle Spielverlagerung auf die andere Seite, anderenfalls müssen deine Spieler technisch so gut sein, sich auf dem Flügel durchzusetzen und den Ball gefährlich werden zu lassen. Sie dürfen in diesem Fall nicht sofort auffächern, sondern müssen eng stehen bleiben. Der Gegenüberliegende AV von dir, muss ein weites offenes Feld für sich behalten.


    3) Rückwärtspressing nach Ballverlusten


    Das Ganze macht deine Formation aber angreifbar in der Rückwärtsbewegung. Deswegen müssen deine Spieler kurz nachsetzen, etwa 3-5 Sekunden. Geht der Ball ins Aus oder wird erobert - perfekt. Wenn dies nicht gelingt, dann müssen sie sich schnell wieder in das 4-4-2 System von oben zurückziehen und du bist wieder beim ersten Punkt. Hier kommt auch der Stichpunkt taktisches Foul ins Spiel, lieber reißen deine Spieler mal jemanden um, bevor der die Spielverlagerung spielt. Allerdings sollte das Pressing gut greifen, schließlich stehen deine Spieler ohnehin schon sehr eng.




    Dinge, auf die du im Training achten musst:

    • Fehlerlose Spielverlagerungen spielen
    • Verteidigen von hohen Bällen in den Rücken der Abwehr
    • Lückenloses Nachsetzen nach hohen Ballverlusten
    • Diszipliniertes 4-4-2 in der Defensive ohne Ausfälle
    • Kombinieren mit wenigen Ballkontakten auf engstem Raum


    Könnte was werden, ist eine sehr elegante Taktik, wie ich finde. Ich hoffe, dass ich alles verständlich erklären konnte. :)

  • Dani2


    Aufgrund des seltsamen Unterfangens die Stärke eines 4 : 4 : 2 in der Defensive, dem Gegner zwei Abwehrreihen als Bollwerk entgegen zu stellen, ohne erkennbaren Grund eine der beiden Reihen als Raute umzufunktionieren (wobei es schwierig werden könnte, die dadurch entstehenden Räume durch zusätzlichen, läuferischen Einsatz zu besetzen), tauchte die Frage auf, ob beim Trainer ausreichendes taktisches Wissen vorhanden ist. Diese Frage mußte als Resümee verneint werden. Also erstmal fehlendes Wissen nachholen, wobei dann sicherlich eine Mannschaftstaktik empfohlen wird, die zum Leistungsniveau paßt!

  • Verstehe ich nicht ganz. Wo rede ich denn von einer Raute, habe ich nicht angeführt, die Raute eben aus diesen Gründen nicht zu spielen? Eine Raute ist mit ihren Halbpositionen extrem laufintensiv für die Außenverteidiger, wenn BJL jetzt davon spricht, dass er eben davon gerade wenig hat (ergo also auch nicht groß wechseln kann), sehe ich keinen Grund, um eine Raute im Mittelfeld zu erzwingen. Zwei flache Viererreihen empfehlen sich da schon eher, speziell weil die AVs nicht über 90 Minuten rauf und runter marschieren müssen.


    Die Taktik eines 4-4-2 im mittleren Drittel und abwartendem Mittelfeldpressing ist wohl einer der einfachsten zu spielenden Pressingvarianten. Ob man nun unbedingt die Fallen auf der Seite mit hineinnehmen muss, steht natürlich frei, sind sie doch eine klare Erschwernis der mannschaftstaktischen Marschroute. Allerdings wollte der Ersteller des Threads dazu eine Erklärung, bzw. einen Vorschlag und den hat er bekommen.


    Nachtrag: Jetzt habe ich mir nochmal alles durchgelesen, komme aber immer noch nicht dahinter. Vielleicht stehe ich auch gerade auf dem Schlauch, aber war das überhaupt auf mich bezogen oder auf BJL?


    So wie ich das verstanden habe, möchte dieser ein 4-4-2-System spielen. Aufgrund vieler zentral ausgerichteter Spieler bevorzugt er jedoch eine Raute, weil ihm die Besetzung für LM/RM abgeht. Dass ihr versucht habt, ihm die Raute auszureden, habe ich verstanden, dann sind wir ja auf einer Wellenlänge. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass er nicht mitkommt und habe deshalb ein System vorgeschlagen und etwas ausführlicher behandelt.
    Jedoch komme ich beim Punkt nach Außen/Innen lenken nicht mehr mit. Alleine die Anzahl der Spieler in der Mitte bei meinem vorgeschlagenen System, bzw. bei einer engen Raute mit Halbpositionen spricht klar für ein Drängen nach Außen. Jedoch ist es bei einer Raute deutlich schwerer zu spielen, da auf dem Flügel möglichst gedoppelt - wenn nicht sogar mehr - werden soll. Mit einer Mittelfeldraute dann die Balance zu halten, ist extrem schwer. Eine nach innen gerichtete Pressingfalle (wie glaube ich von TRPietro vorgeschlagen) halte ich angesichts der Tatsache des technisch eher niedrigen Levels auf diesem Bereich nicht für sinnvoll.#


    Nachtrag2: Es wird bei jedem Durchlesen besser. =)
    Im Grunde wird BJL ja gerade vorgeworfen, zu faul zu sein, sich dem Thema anzueignen. Dabei finde ich alleine die Tatsache, dass er hier nachfragt, lobenswert. Sehe ich die Mannschaft meiner ehemaligen Mitschüler und deren Marschroute, ist das schon ein großer Unterschied. Die spielen inzwischen in der Kreisklasse und haben einen B-Lizenz-Trainer, der ihnen aber doch immer noch kein System vermittelt hat. Er stellt in einem 4-4-2 auf, wie das aber umgesetzt werden soll, bleibt den Spielern überlassen. Im Training geht es nur um Technik, Technik, Technik.
    Ich glaube, dass ein flaches 4-4-2 sehr einfach zu vermitteln ist. BJL führt ja selber auf, daran einmal gescheitert zu sein, weil er die Räume zwischen den Linien nicht geschlossen bekam. Einfache Antwort: Es gibt eigentlich keine Räume dazwischen. Zwischen IV und Stürmer würde ich maximal 20-25 Meter einräumen, dann ist es nahezu unmöglich, sich hindurch zu kombinieren.


    Deswegen auch mein etwas ausführlicherer Vorschlag von oben, ich wollte ein Gesamtpaket vorschlagen. Inwiefern das angepasst wird, steht jedem offen, es war allerdings ein Vorschlag, mit dem jeder etwas anfangen können sollte, der sich Trainer schimpft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dani2 ()

  • Dani2


    Wie du schon richtig bemerktest, ist man von der Eingangsfrage abgekommen. Es bestanden große Zweifel aufgrund der Fragestellung, ob es sinnvoll ist, direkt auf die Eingangsfrage zu antworten, wenn nicht das nötigen Hintergrundwissen erwartet werden darf.


    Es war also keine Kritik an deinen Statement, falls du das gemeint haben solltest!

  • Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass ich hier zumindest in den Grundzügen mitkomme. Ob das ganze auf unserem Level (sowohl meines als Trainer als auch das meiner Spieler) in der untersten Klasse in dem Maße umsetzbar ist, wie das von einigen Kollegen hier beschrieben wird, ist wieder eine andere Frage. Mein Anspruch ist aber auch nicht Perfektion, sondern Weiterentwicklung der Einzelspieler und der Mannschaft (vielleicht nicht wie Jürgen Klinsmann jeden Spieler jeden Tag besser machen ;) aber in diese Richtung). Von daher bin ich für jeden Post dankbar und versuche, das jeweils passende für mich rauszuziehen.


    Dani2: natürlich gibt es in der Theorie im 4-4-2 flach keine Räume zwischen den Ketten. In der Praxis sind die aber nunmal da, genauso wie wir in jedem anderen System auch unsere Fehler machen werden (kleinere und größere; welche die mir auffallen und die ich vielleicht sogar abstellen kann und welche, die ich mangels Expertise und Videoaufzeichnung mit Zeitlupe gar nicht bemerke). Die 20-25 Meter zwischen IV und ST halte ich übrigens für reines Wunschdenken. Ich habe erst vor ein paar Monaten einen Text dazu gelesen (leider weiß ich nicht mehr wo, so dass ich nicht zitieren kann und weiß auch die Zahlen nicht mehr exakt): demzufolge liegt der durchschnittliche Abstand zwischen vorderstem und hinterstem Spieler in der Bundesliga irgendwo um die 30 Meter, in der 2. Liga schon deutlich höher. Ich nehme mir aber Deine Bedenken bezüglich der Lenkung nach innen auf eher geringem Level zu Herzen.

  • Dann muss man eben üben, bis es keine Lücken mehr gibt. Auf diesem Niveau werden die ohnehin kaum bespielt werden, da kann man dann auch einen größeren Abstand rechtfertigen. Allerdings: Um so enger, umso einfacher ist es. Es ist ja nicht so, dass 25 Meter eine schwere Zahl wären, sondern eher eine leichte Zahl. Es geht ja auch nur um die Defensivbewegung. In der Offensive tendieren deine Spieler natürlich viel weiter auseinander.


    Wenn du dich aber so gegen das flache 4-4-2 strebst, dann kann man dir auch nicht helfen. ;)
    Mich würde aber interessieren, wie das Umsetzen der Raute läuft, wenn du das Experiment wagst. Halt mich bitte auf dem Laufenden, ich finde solche Experimente immer sehr interessant.

  • Dann muss man eben üben, bis es keine Lücken mehr gibt. Auf diesem Niveau werden die ohnehin kaum bespielt werden, da kann man dann auch einen größeren Abstand rechtfertigen. Allerdings: Um so enger, umso einfacher ist es. Es ist ja nicht so, dass 25 Meter eine schwere Zahl wären, sondern eher eine leichte Zahl. Es geht ja auch nur um die Defensivbewegung. In der Offensive tendieren deine Spieler natürlich viel weiter auseinander.


    Wenn du dich aber so gegen das flache 4-4-2 strebst, dann kann man dir auch nicht helfen. ;)
    Mich würde aber interessieren, wie das Umsetzen der Raute läuft, wenn du das Experiment wagst. Halt mich bitte auf dem Laufenden, ich finde solche Experimente immer sehr interessant.


    Ich sehe für eine flache 4-4-2, gegen eine gut organisierte Raute, ein Haufen Probleme.
    Du etwa nicht?

  • BJL


    Immer, wenn in früheren Threads über das Umsetzen des ballorientierten Spielsystems im Breitensportbereich diskutiert wurde, kam das Argument:


    Mein Anspruch ist aber auch nicht Perfektion, sondern Weiterentwicklung der Einzelspieler und der Mannschaft


    Wenn elementare Voraussetzungen bei Trainer und Mannschaft fehlen, dann sollte zunächst daran gearbeitet werden. Dann wird man auch seinem Anspruch auf kontinuierliche Verbesserung der Spieler und der Mannschaft gerecht.


    Das ballorientierte Spielsystem einigermaßen im unteren und mittleren Jugendleistungsbereich durch häufigeres, wöchentliches Training, Trainingslager ect. durch ausgebildete Fachleute hinzubekommen, ist schon schwer genug.


    Vielleicht wäre es ja ein Weg, wenn du versuchen würdest, ein einem Verein mit Leistungsabteilung ein Praktikum zu machen und dich für die C-Leistungslizenz anzumelden?

  • TRPietro


    Meinst du im Spiel ein flaches 4-4-2 gegen einen Gegner, der mit Raute spielt?
    Wenn ja, halte ich das nur für irgendein nicht zielführendes Nennen von relativ belanglosen Zahlen. Man kann eine Raute so oder so spielen, ich würde niemals eine Formation über eine andere heben. Es geht immer um die Umsetzung, die Spieler, sowie das Verhalten mit und ohne Ballbesitz.


    Beide Formationen bringen ihre Vor -und Nachteile mit sich. Vielleicht ist das 4-4-2 im unteren Bereich einfacher zu spielen und deswegen eher zu empfehlen. Allerdings kann die Raute, wenn sie gut umgesetzt wird, sicher auch Spiele gewinnen. Es geht eben immer um die Umsetzung. Die flache Vier im Mittelfeld erlaubt zumindest eine strukturiertere Raumeinteilung, einfachere Orientation am Nebenmann und hinsichtlich des Verschiebens im Mittelfeldpressing eine einfachere Balance. Die Raute mag in der Umschaltbewegung und im Bespielen der Linien ihre Vorteile haben.


    TW-Trainer


    Das würde ich für ein bisschen zu viel halten. Ballbesitzorientiertes Spiel kann man auch ohne Schein vermitteln, das Internet und ein paar Bücher sollten für die unterste Leistungsklasse genug hergeben. Denke ich. ;)

  • Dani2


    Ich nehme es dir gar nicht für übel, denn du bist noch jung und die Erfahrung wird dich auf Irrtümer hinweisen. So kannst du insbesondere bei den Trainern, denen das Wissen zur Vermittlung entsprechender Fähigkeiten häufiges Hineinrufen beobachten. Die Spieler gehorchen meist auch ihrem Trainer. Aber die Fehler passieren immer wieder, weil weder Trainer noch Spieler wissen, warum.


    Es genügt leider nicht, etwas aus einem Buch oder einer Internet-Seite nachmachen zu wollen, ohne die Zusammenhänge verstehen zu können. Denn, weil sich jedes Spiel ein wenig anders entwickelt, muß eine sichere technisches- und taktische Basisausbildung von Trainer und Spieler vorhanden sein, um sich nicht zu blamieren.


    Außerdem ist es auch gar nicht erforderlich, in einer "Spaßliga" im untersten Breitensportbereich eine Taktik, die dort kaum anwendbar ist, weil jeder Spieler sich am wohlsten fühlt, wenn er den Ball so weit wie möglich wegschießen kann und einige egal, ob es besser postierte Spieler gibt, jeden Zweikampf suchen. Anspruch und Realität passen ganz einfach nicht zusammen.