4-4-2 mit Raute, aber trotzdem Gegner nach außen lenken?

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  • TW-Trainer


    Das würde ich für ein bisschen zu viel halten. Ballbesitzorientiertes Spiel kann man auch ohne Schein vermitteln, das Internet und ein paar Bücher sollten für die unterste Leistungsklasse genug hergeben. Denke ich. ;)


    Das sehe ich auch so. Ich pers. besitze auch nicht die C-Leistungslizenz, beschäftige mich aber sehr eingehend mit Mannschaftstaktik. Nicht nur, aber eben auch. Ich nehme quasi alle Weiterbildungsmöglichkeiten aus allen möglichen Quellen mit und will mich laufend verbessern. Ist halt mein Hobby und es bereitet mir viel Spaß.


    Aber ich habe immer versucht mein Team nicht als Versuchskaninchen zu benutzen. Habe ich mich also mit einem Thema nicht ausreichend auseinander gesetzt würde ich auch nicht versuchen es mit der Mannschaft umzusetzen.


    Trotzdem gilt natürlich: genau so, wie ein Spieler sich immer verbessern kann, kann es auch ein Trainer. Daraus wird aber dann ein Rattenschwanz. Bei aller peniblen Vorbereitung muss ich es auch irgendwann anwenden.


    Ich möchte meine Mannschaft nicht mehr mit Libero und sturer Manndeckung spielen lassen. Das ist das unterlegene System.


    Aber: TW-Trainers Hinweis bzgl. Praktikum und C-Leistungslizenz ist alles andere als falsch. Das kann nur von Vorteil sein und geistert schon lange nach dem Erwerb der C-Breitenlizenz in meinem Kopf herum.


    Aber ich habe auch zumindest einen Vergleich: war eine Saison lang Co-Trainer einer Seniorenmannschaft, die von einem C-Leistungslizenzinhaber trainiert wurde. In meinem Augen trainierte und coachte er diesbezüglich das Team auch nicht anders als ich. Das sollte einem doch Mut machen.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Toto2


    Im Seniorenbereich gibt es allemöglichen Trainer. Darunter sogar Bundesliga-Profis, die ein Kreisliga-Team coatchen. Sie bekommen ihr "Schmerzensgeld" dafür, dass sie ihren guten Namen hergeben und für sich selbst jede Menge sportliche Abstriche machen!


    Es ist zwar nicht gesagt, das ein Trainer, der selbst als Spieler in den höchsten Ligen gespielt hat, sein Wissen auch gut vermitteln kann, aber er weiß zumindest, wovon er redet.


    Während der C-Leistungslizenz wird ins ballorientierte Spielsystem eingeführt. Die Vertiefungen erfolgen später im Rahmen der B und A-Lizenz. Richtig ins Eingemachte gehts erst in der 11-monatigen Fussball-Lehrerausbildung.


    Ein Taktikprofi muß man natürlich nicht sein, aber man sollte schon wissen, wovon man redet. Denn dann ist es leichter, dass auch die Spieler den Fussball, den man gerne spielen sehen möchte, verstehen.


    So erkenne ich nach wie vor keinen Sinn darin, bei einer Gruppe von Freizeitkickern, die sich 1 - 2 mal pro Woche trifft und bei der die sportliche Herausforderung eher Nebensache ist, sich mit Themen des Leistungssports auseinander zu setzen. Da treffen nach meiner Meinung sehr unterschiedliche Erwartungen von Trainer und Mannschaft aufeinander!

  • Bin der Meinung, dass weder eine gute lange karriere als Fussballer noch ein Diplom, den Trainer ausmacht.


    Ich kenne soviele Trainer die das C-Diplom haben und dann nicht mal eine Viererkette von einer Velokette unterscheiden können...


    Soviel dazu.


    Dani


    Du sagst es selbst, dass die Qualität der Spieler wichtiger ist als die Formation.
    Wenn Du aber die Frage des Threaderstellers liest, sollte Dir klar sein, dass dieser keine echte Flügel hat.
    Wieso also unbedingt auf 4-4-2 setzten?
    Er hat Spieler für ein 4-4-2 in Raute, meint er (ich denke, dass Weiss er am Besten) also wird er wohl in Raute spielen müssen.
    Mit einen schönnen Offensiven Mittelfeldspieler der zwischen die beiden Ketten der gegnerischen 4-4-2 agieren kann... mal kucken. Vielleicht hat er ja Gluck.


    Viele Grüsse
    TRPietro


  • Die Mannschaft selbst hatte Kreisliga A - Niveau. Wie hoch der Trainer früher mal gespielt hat, er war übrigens in der aktiven Zeit Torhüter, weiss ich nicht genau. Aber über Kreisliganiveau.


    Natürlich ist nach oben, was Verbesserungen angeht, zumindest für mich alles offen. Dazu muss ich noch betonen, dass ich primär Jugendtrainer bin ( bisher D- u. C-Jugend ). Der Ausflug in die Senioren war nur für zwei Spielzeiten. Von dem, was dieser Trainer mir während seiner Ausbildungszeit C-Leistungslizenz mitgeteilt hat, hatte ich allerdings den Eindruck, dass es nicht nur eine Einführung in das Thema war.


    Somit hatte ich auch einen Vergleich, was meinen Wissenstand angeht. Und das hat mir Mut gemacht. Wenn ich da falsch liege, dort bei der Lizenz nur ein Bruchteil vermittelt wird und in sämtlichen Medien ( Bücher, DVD und Internet ) auch nicht mehr zu erfahren ist, dann erweckt das in mir den Eindruck, dass dieses Wissen nur einer elitären Minderheit zugängig gemacht wird.


    Bist du also eher der Ansicht, dass man auf "unterer Ebene" (Spielniveau) weiterhin an Libero und sturer Manndeckung festhalten sollte, da die Spieler schon rein technisch nicht gut ausgebildet sind? Oder kann man auch mit technisch limitierten Spielern eine einigermaßen anschauliche Mannschaftstaktik hinbekommen?


    Oder anders: die Zeit nicht mit Mannschaftstaktik verplempern und das Augenmerk lieber weiterhin auf Technik und max. Gruppentaktik legen? Oder kann trotz der Mängel die Mannschaftstaktik ein Thema sein und gegenüber Libero und Co. Vorteile bringen?


    Und beziehst du deine Ansicht jetzt nur auf Senioren oder auch aúf den Jugendfussball?

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Toto2


    Was soll ich noch sagen? Wenn die C-Leistungslizenz alle Erkenntnisse einer modernen Mannschaftstaktik vermitteln würde, dann könnte man sich die B, A und auch das Studium zum Fussballlehrer sparen? Wenn man auch so jeden Job machen kann, wozu überhaupt die ganzen Schulen, Berufsschulen und Universitäten? Ist doch sowieso alles Zeitverschwendung?


    Ich wollte mit meinen Beiträgen zum Ausdruck bringen, dass es aus verschiedenen Gründen nichts bringt, sich mit Themen, von denen der Trainer wie die Mannschaft und die Liga zu wenig versteht, auseinander zu setzen.


    Ich denke, die Trainer, die lange genug im Leistungs- oder Profibereich gearbeitet haben, wird niemand die Ausbildung infrage stellen. Ob und wie dann später dieses Wissen vermittelt wird, dass ist wie in jedem anderen Beruf, eine individuell zu betrachtende Frage!



  • Hallo,


    das leuchtet natürlich schon ein, dass bei den weiterführenden Lizenzen auch mehr Wissen vermittelt wird. Das bezweifelt ich absolut nicht. Im Fußball gibt es schließlich noch wesentlich mehr relevante Bereiche. Nicht "nur" Mannschaftstaktik.


    Aber ist es dann tatsächlich so, dass man sich das Wissen nicht mit Hilfe anderer Medien aneignen kann? Mal abgesehen davon, dass ich z. B. einem Buch keine Fragen stellen kann.


    Und kann das "rudimentäre" Vermitteln der ballorientierten Spielweise ( Verschieben, Überzahl schaffen, Sichel- u. Dreiecksbildung ) nicht auch in der Kreisliga oder im Jugendbereich ( nicht zwangsweise Leistungsbereich ) gegenüber der Manndeckung Vorteile bringen? Auch wenn vielleicht nicht genug Zeit vorhanden ist, um nahezu jede mögliche Spielsituation zu behandeln?


    Nicht falsch verstehen: es ist mir schon klar, dass die Mannschaftstaktik im Amateur- bzw. Breitensport niemals so umsetzbar ist wie im Leistungsbereich.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Hallo BJL,



    Wenn du möchtest, dass im 442 mit raute verteidigt wird, dann hast du außen ja auf jeder Seite nur 1 AV...da die AMs eingerückt sind (sprich die Stürmer sollten versuchen die Angriffe des Gegners ins Zentrum zu lenken.)


    Wenn du im 442, dahingegen mit 2 Ketten agierst hast du außen jeweils 2 mann, bist dafür im zentrum nicht so kompakt (da zwischen abwehrkette und mf-kette als auch zwischen mf-kette u angriff keine spieler sind)... ein pass des gegners zwischen die linien, beispielweise wenn sich ein stürmer fallen läßt, kann da tötlich sein. (sprich hier würde ich zusehen, dass mir die stürmer den angriff nach außen lenken und so der ballnahe AM mit dem ballnahen stürmer den AV des gegners doppelt (wo das passiert ist sache des trainers und sollte entsprechend vorher definiert werden)


    grundsätzlich sehe ich das mit vorher angegebenen formationen immer sehr kritisch...es geht doch viel mehr um die richtige raumauteilung. Eine Formation ist ja nie statisch zu betrachten. Für mich geht es viel mehr um das Verhalten bei eigenem Ballbesitz, direkt nach dem Ballverlust (Umschalten), direkt nach Balleroberung (Umschalten) und bei Ballbesitz des Gegners.


    Sprich in den Umschaltphasen gilt es für jeden Spieler so schnell wie nur möglich in die vorgegebene Zone/Raum zu rücken, die vorher definiert wurden.


    Die Phasen eigener Ballbesitz und Ballbesitz des Gegner sind für mich zwei verschieden paar Schuhe...sind also genau genommen zwei einteilungen.


    Ich lasse bei gegnerischem Ballbesitz in etwa so spielen (1-4-4-2) meist im Mittelfeldpressing, aber abhängig vom gegner, lenken nach außen


    ...........TW


    AV.. .IV.. .IV... AV


    AM .DM. DM .AM


    .......ST... ST


    Im Angriff sieht die grundaustellung aber so aus 1-2-3-1-1-3 (das Verhalten der einzelnen positionen gebe ich jetzt aber nicht wieder, dass dauert mir zu lang) nur so viel immer maximale breite und höhe, hohe bälle sind verboten (außer flanken und abwürfe in kontersituationen) und max drei ballkontakte...


    ..........TW...........


    .....IV.......... IV.....


    AV..... DM..... AV


    .............DM.......


    .......ST...............


    AM..... ST..... AM


    gruß

  • Ist doch alles klar, natürlich bringt ein Schein oder ein Praktikum etwas. Aber wird sind in diesem Fall nur Trainer auf einem niedrigen Niveau, vielleicht sogar auf dem niedrigsten. Und wenn man sich in etwas hineinarbeiten kann, dann lernt man auch in Sachen Taktik übers Internet oder Bücher schnell dazu. Die erklären doch auch Zusammenhänge und Hintergründe. Und selbst wenn nicht, ist Taktik immer logisch, fast schon mathematisch mit ein paar Variablen.
    Ich habe bei meinen Trainerscheinen natürlich auch etwas dazu gelernt, aber vieles kannte ich auch schon und das vielleicht sogar ausführlicher, als es behandelt wurde, einfach weil es mich interessiert, meine Arbeit und gleichzeitig mein Hobby ist.
    Ich muss aber zugeben, dass mir die Trainerscheine in Sachen Individualtaktik viel beigebracht haben, das wird nur selten behandelt. Mannschaft -und Gruppentaktik waren nicht so ganz ausführlich hier in Bayern.


    Aber wir kommen hier auch stark vom Thema ab. ;)


    TRPietro


    Jap, aber das 4-4-2, das ich vorschlug ist ja darauf ausgerichtet, mit zwei zentral Orientierten auf den Außen zu spielen. Ich glaube ich hatte oben erwähnt, es ein wenig so zu spielen, wie Atletico Madrid. Die haben rechts mit Koke einen zentralen Mittelfeldspieler und links mit Arda Turan eigentlich einen Spielmacher. Dazu halt dann mit Villa einen Stürmer, der gerne auf den Flügel ausweicht und auch Costa ist ein Spiertyp, der sich bewegt. Aber dafür kenne ich die Mannschaft des Threaderstellers zu wenig.

  • Hm schade, dass ich das jetzt erst lese. (liegt womöglich daran, dass ich 2014 selber noch in der C jugend gespielt habe :D)
    Falls hier noch jemand das liest, würde mich interessieren, wie das Experiment ausgegangen ist und ob es über die Zeit veränderungen in der eigenen meinung gab